(bestimmte Details aussparende) Weisung, sich generell oder in einer konkreten Angelegenheit auf eine bestimmte Weise zu verhalten
siehe auch Richtlinie, Leitlinie
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine politische, staatliche Direktive
als Akkusativobjekt: eine Direktive vorgeben, ausgeben, erteilen, erhalten, befolgen
in Präpositionalgruppe/-objekt: sich an eine Direktive halten; nach einer Direktive arbeiten
mit Genitivattribut: die Direktive des Regierungschefs, des Parteitags, des Zentralkomitees, des Fünfjahrplans
Beispiele:
Die Gemeinde steigt in die kommunale Wärmeplanung ein. […] Hintergrund ist eine Direktive der Bundesregierung, die nun auch Kommunen mit weniger als 100.000 Einwohnern zu einer solchen Planung verpflichtet. [Landshuter Zeitung, 10.11.2023]
Die Gestaltungsfreiheit französischer Premierminister ist nicht sehr gross, sie sind Subalterne des Präsidenten der Republik, Ausführer der Direktiven aus dem Élysée. [Basler Zeitung, 31.01.2024]
Die landrätliche Finanzkommission beantragt […], das Geschäft an den Regierungsrat zurückzuweisen. Sie verbindet dies mit der Direktive, das Geschäft sei von der zuständigen Direktion so vorzubereiten, dass der Landrat alle erforderlichen Informationen habe, um sachgerecht entscheiden zu können. [Luzerner Zeitung, 12.12.2023]
Die meisten Besucher des ersten Markts auf dem Karlsplatz seit Beginn der Coronabeschränkungen tragen Maske und folgen der Direktive des Hinweisschildes, das dazu auffordert, Abstand zu halten. [Reutlinger General-Anzeiger, 14.07.2020]
Während in den von den Briten und Amerikanern besetzten Gebieten die kulturellen Initiativen ausschließlich den Deutschen überlassen sind[…], wird das literarische Leben in den sowjetisch besetzten Gebieten ganz offen kontrolliert von einigen kürzlich aus dem Exil zurückgekehrten Schriftstellern, die nach Direktiven aus Moskau arbeiten. [Die Zeit, 14.10.1999]
Was hat ein Priester zu fürchten, der sich streng an die Direktiven seiner geistlichen Behörde hält und mit seinen Anschauungen ganz auf dem Boden seines hochwürdigsten Herrn Bischofes steht? [Ganghofer, Ludwig: Lebenslauf eines Optimisten. In: Simons, Oliver (Hg.): Deutsche Autobiographien 1690–1930. Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1911], S. 24855]
