Erde f. ‘fruchtbarer Boden, Land, die irdische Welt, unser Himmelskörper’,
ahd. erda (8. Jh.),
mhd. erde,
asächs. erða,
mnd. ērde,
mnl. aerde,
eerde,
nl. aarde,
afries. erthe,
irthe,
aengl. eorþe,
engl. earth,
anord. jǫrð,
schwed. dän. jord,
got. aírþa (
germ. *erþō), gebildet mit Dentalsuffix neben
ahd. ero (9. Jh.) und verwandtem
griech. éra (
ἔρα) ‘Erde’; Suffix mit Halbvokal zeigen
anord. jǫrfi ‘Sand, Sandhügel’ und
kymr. erw ‘Feld’. Allen gemeinsam ist die Wurzel
ie. *er- ‘Erde’. –
erden Vb. ‘eine elektrische Anlage zur Ableitung von Fehlspannungen mit der Erde verbinden’ (Anfang 20. Jh.).
beerdigen Vb. ‘begraben, bestatten’ (17. Jh.).
Erdapfel m. (17. Jh.), landschaftlich für
Kartoffel (s. d.), vgl.
nl. aardappel,
frz. pomme de terre; dagegen
ahd. erdaphul ‘Melone, Saubrot, Alkannawurzel’ (11. Jh.),
mhd. ertaphel ‘Frucht der Mandragora, Gurke’. Landschaftlich
Erdbirne f. längliche Kartoffel (17. Jh.).
Erdbeere f. ahd. erdberi ‘Erdbeere, Heidelbeere’ (9./10. Jh.),
mhd. ertber,
nl. aardbei,
aardbezie,
aengl. eorþberge.
Erdkreis m. ‘die bewohnte Erde, Erdball’, anfangs
Erdenkreis (1. Hälfte 16. Jh.), Übersetzung von
lat. orbis terrārum.
Erdkunde f. (18. Jh.),
dt. Ausdruck für
Geographie (s. d.), älter
Erdbeschreibung (16. Jh.).
Erdnuß f. dünnschalige, bohnengroße Ölfrucht, deren Fruchtkapseln sich vor der Reife in die Erde senken (18. Jh.); vgl.
ahd. erd(h)nuʒ (9./10. Jh.),
frühnhd. ertnus,
aengl. eorþnutu für verschiedene Knollengewächse.
Erdöl n. in der Erde vorkommendes Kohlenwasserstoffgemisch, ‘Rohöl’, im 18. Jh. als
dt. Ausdruck für
Petroleum (s. d.); vorher auch
Bergöl,
Steinöl.
Erdreich n. ‘Erdboden, oberste lockere Erdschicht’;
ahd. erdrīhhi (um 800),
mhd. ert-,
erderīch(e),
asächs. erðrīki,
aengl. eorþrīce,
anord. jarðrīki gelten vor allem für die ‘Erde als Wohnstätte der Menschen’ im Gegensatz zu
Himmelreich.