Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Location, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Location · Nominativ Plural: Locations
Aussprache  [lɔˈkɛɪ̯ʃn̩]
Worttrennung Lo-ca-tion
Herkunft Englisch
DWDS-Vollartikel

Bedeutungen

1.
¹Ort, der sich durch außergewöhnliche Gegebenheiten auszeichnet und deshalb für besondere Anlässe geeignet erscheint; Ort, der sich für künstlerische Events wie Kunstausstellungen, Modenschauen, Dreharbeiten und Veranstaltungen der Unterhaltungsbranche anbietet
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine angesagte, coole Location
in Präpositionalgruppe/-objekt: in einer [tollen] Location feiern; eine Party in einer [tollen] Location
Beispiele:
Seit wenigen Wochen befindet sich »Koch & Kellner« an neuer, eleganter Location am Rheinufer. Allein der Aussensitzplätze wegen muss man hingehen, auch drinnen fühlt man sich in dem etwas anderen Restaurant sehr wohl. [Neue Zürcher Zeitung, 12.08.2015]
Ich bin 40 Jahre lang um die Welt gereist, auf der Suche nach sensationellen Locations [um dort zu fotografieren]. [Die Zeit, 18.05.2013]
Lukas ist auf der Suche nach der perfekten Location für den Abi‑Ball. Das nächste Angebot klingt vielversprechend, es soll auf einer Burg sein. Im Ballsaal ist Platz für 500 Leute, das Ambiente ist edel‑romantisch. [Die Zeit, 22.06.2011]
Der Club soll nicht so nobel werden, dass er abschrecken würde. […] Bisher liebten viele Berliner Szenegänger das Provisorische ihrer »Locations«, das leicht Morbide von Abrisshäusern, Fabriken oder alten Banktresoren. [Potsdamer Neueste Nachrichten, 16.12.2004]
Sei es ein Bunker unter dem Alexanderplatz oder die Backfabrik am Prenzlauer Berg, ein Umspannwerk am Humboldthain, die noch nicht eröffnete U‑Bahn‑Station am Reichstag oder doch die malerische Ruine des Tacheles: Manchmal ist die Location mindestens ebenso spannend wie die Kunst, die dort gezeigt wird. [Der Tagesspiegel, 01.11.2003]
So flaniert er von Vernissagen zu Premieren, von Cuisine‑Events zu Fashion‑Galas, von In‑Bars zu Freß‑Kapellen, eben durch die Locations der Münchner Bussi‑, Yuppi‑, Schicki‑ […]Gesellschaft […]. [Der Spiegel, 09.01.1989]
2.
historisch Bezeichnung für ghettoartige Siedlungsgebiete am Rand afrikanischer Städte, die ausschließlich von Farbigen bewohnt wurden
Grammatik: nur im Plural
Beispiele:
Die Mehrzahl der Afrikaner Nairobis leben in sogenannten Locations unter sich, weder Europäer noch Asiaten (Inder) sind hier zu Hause. Die Locations sind trostlose Wohngegenden. [Die Zeit, 07.03.1969]
Die von diesem geplanten Gesetz erfaßten Mischlinge Kaplands sind die einzigen Farbigen Südafrikas, die über ein volles Wahlrecht verfügen. Ein spärlicher Ansatz demokratischer Rechte für die übrigen Farbigen besteht darin, daß die Farbigen in den sogenannten »Locations« – den behördlich lokalisierten Farbigensiedlungen am Rande der Städte – eine Kommission wählen dürfen, die den weißen Verwaltern dieser »Locations« beratend zur Seite steht. [Der Spiegel, 01.12.1954]
Aber zum erstenmal in der Geschichte Südafrikas haben sich jetzt Neger, Inder, Mulatten und Kapland‑Malaien zu gemeinsamem Handeln entschlossen. […] Sie wollen auf die Straßen gehen, ohne in der Tasche den Paß zu tragen, der sie als Arbeitnehmer weißer Herren ausweist und ohne den sie – laut Gesetz – kein Recht haben, sich außerhalb der »Locations« (der Reservationen für Farbige) zu bewegen. [Der Spiegel, 02.04.1952]

letzte Änderung:

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Geografie
Lage · Lokalität · Ort · Position · Punkt · Standort · Stelle · Stätte  ●  Fleck ugs. · Location fachspr., engl., Jargon
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Drehort · Schauplatz  ●  Location engl.
Assoziationen

Ort · Winkel · Örtlichkeit  ●  Location fachspr., Jargon
Unterbegriffe

Typische Verbindungen zu ›Location‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Location‹.

Zitationshilfe
„Location“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Location>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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