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Missgunst, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Missgunst · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Miss-gunst
Wortzerlegung miss- Gunst
Ungültige Schreibung Mißgunst
Rechtschreibregel § 2
Wortbildung  mit ›Missgunst‹ als Erstglied: missgünstig
eWDG

Bedeutung

das Missgönnen, der Neid
Beispiele:
jmds. Erfolge mit Missgunst betrachten
er litt unter der Missgunst seiner Kollegen
sich jmds. Missgunst zuziehen
übertragen
Beispiel:
die Missgunst (= Ungunst) der Verhältnisse
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Gunst · günstig · begünstigen · Günstling · Mißgunst · Ungunst · ungünstig
Gunst f. ‘Wohlwollen, Gewogenheit’. Das nur im Dt. und Nl. bezeugte Substantiv mhd. mnd. gunst ‘Gewogenheit, Wohlwollen, Einwilligung, Erlaubnis’, mnl. gonst, gunst, jonst, gonste, nl. gunst ist Verbalabstraktum mit st-Formans zu dem unter gönnen (s. d.) behandelten Verb; vgl. unpräfigiertes ahd. unst ‘Wohlwollen, Dank, Gnadengabe, Erlaubnis’ (9. Jh., abunst ‘Mißgunst, Neid’, 9. Jh.). In der Fügung zu jmds. Gunsten ‘zu jmds. Vorteil’ (15. Jh.) handelt es sich um einen alten, erstarrten Dativ Plur. – günstig Adj. ‘wohlgesinnt, wohlwollend, vorteilhaft, passend’, mhd. günstic ‘wohlwollend, gewogen’. begünstigen Vb. ‘bevorzugen, fördern’ (1. Hälfte 16. Jh.). Günstling m. ‘wer bevorzugt wird, in Gunst steht’, gegen Ende des 17. Jhs. aufkommende Verdeutschung von frz. favori, ital. favorito (s. Favorit). Mißgunst f. ‘das Mißgönnen, Neid’ (16. Jh.). Ungunst f. ‘das Ungünstigsein, Unwillen’, vor allem in der Fügung zu jmds. Ungunsten ‘zu jmds. Nachteil’, mhd. ungunst ‘Nichtbegünstigung, Mißgunst, Mißgeschick’, mnd. ungunst, nl. ongunst. ungünstig Adj. ‘nachteilig, schlecht’, mhd. ungunstec, ungunstic ‘mißgünstig, übelwollend, unglücklich’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Eifersucht · Missgunst · Neid  ●  Scheelsucht veraltet
Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Mißgunst‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Mißgunst‹.

Verwendungsbeispiele für ›Missgunst‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Schließlich schien auf der Mißgunst zu guter Letzt doch alles sehr in Ordnung. [Düffel, John von: Vom Wasser, München: dtv 2006, S. 50]
Sie wähnte, unter der allgemeinen Mißgunst täglich häßlicher zu werden. [Werfel, Franz: Die Vierzig Tage des Musa Dagh I, Stockholm: Bermann – Fischer 1947 [1933], S. 417]
Im Bonn der frühen siebziger Jahre ist niemandem so viel Mißgunst widerfahren wie ihr. [Die Zeit, 12.01.1996, Nr. 3]
Dafür müsse sie sich allerdings, sagt sie, mit der Missgunst ihrer Nachbarn abfinden. [Die Zeit, 04.12.2006, Nr. 49]
Mit kaum verhohlener Wut taxierte er den Herrn der Mißgunst. [Düffel, John von: Vom Wasser, München: dtv 2006, S. 198]
Zitationshilfe
„Missgunst“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Missgunst>.

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selten häufig

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