Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Negation, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Negation · Nominativ Plural: Negationen
Aussprache  [negaˈʦi̯oːn]
Worttrennung Ne-ga-ti-on
Wortzerlegung negieren -ation
Wortbildung  mit ›Negation‹ als Erstglied: Negationswort  ·  mit ›Negation‹ als Letztglied: Satznegation
Herkunft aus gleichbedeutend negātiōlat < negārelat ‘verneinen, ablehnen, bestreiten’
eWDG

Bedeutungen

1.
Verneinung
a)
Logik
Beispiele:
die logische Negation (= logische Operation, durch die aus einer Aussage mit einem bestimmten Wahrheitswert eine Aussage mit entgegengesetztem Wahrheitswert gebildet wird)
die Negation einer Aussage, eines Urteils
b)
DDR, Marxismus die doppelte NegationVerneinung und Überwindung des Alten, Überlebten in der Weise, dass zugleich die positiven Werte der bisherigen Entwicklung erhalten und fortentwickelt werden
Beispiel:
ihre Grundhaltung war die (totale) Negation des Bestehenden
c)
Sprachwissenschaft Verneinung eines Satzinhaltes
Beispiel:
›nein‹, ›nicht‹ drücken im Satz eine Negation aus
d)
Ablehnung, Verwerfung
Beispiele:
die Negation jeder Ordnung
die Negation des Rechts
und so nahm bei Etelka die Negation der Familie … ihren Anfang [ DodererStrudlhofstiege110]
2.
Sprachwissenschaft Wort der Verneinung
Beispiel:
die Negation ›nicht‹
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
negieren · Negation · negativ · Negativ
negieren Vb. ‘verneinen, ablehnen, bestreiten’, entlehnt (2. Hälfte 16. Jh.) aus gleichbed. lat. negāre. – Negation f. ‘Verneinung, Ablehnung’ (2. Hälfte 16. Jh.), lat. negātio (Genitiv negātiōnis); in der Grammatik (wie schon spätlat. negātio) ‘Verneinungswort’ (um 1700). negativ Adj. ‘verneinend, ablehnend, ungünstig, nachteilig, ergebnislos’ (Mitte 18. Jh.), aus lat. negātīvus ‘verneinend’; mehrfach in Fachsprachen (meist im Gegensatz zu positiv), z. B. ‘kleiner als Null’ (Mathematik), ‘einen Überschuß an Elektronen gegenüber positiven Ladungsteilchen aufweisend’ (Physik), ‘vertauschte Helligkeitswerte bzw. Komplementärfarben aufweisend’ (Photographie), wozu die Substantivierung Negativ n. ‘Gegenbild, Kehrbild’ (Ende 19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Dementierung · Negation · Verneinung
Antonyme

Typische Verbindungen zu ›Negation‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Negation‹.

Verwendungsbeispiele für ›Negation‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Aber indem Sie alle schließlich gegen das Gesetz stimmten, hielten Sie sich doch in der reinen Negation. [Bebel, August: Aus meinem Leben. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1910], S. 7881]
Zweifellos wirkte, wie K. zeigt, bei M. eine gewisse patriotische Tendenz an der starren Negation mit. [Jahresberichte für deutsche Geschichte, 1940, S. 372]
Nicht einmal tapfer ist es mehr, sich zu dieser kleinen Negation zu bekennen. [Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. In: Bertram, Mathias (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1910], S. 26790]
Er ist die praktische Negation der Aufklärung, von der die Deutschen sich immer überfordert gefühlt haben. [konkret, 1996]
Erst in der Negation des Daseins hätte man dieses rein. [Die Zeit, 22.03.1996, Nr. 13]
Zitationshilfe
„Negation“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Negation>.

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