Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Trommel, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Trommel · Nominativ Plural: Trommeln
Aussprache 
Worttrennung Trom-mel
eWDG

Bedeutungen

1.
Schlaginstrument, das aus einem aus Holz oder Messingblech gefertigten Zylinder besteht, dessen Öffnungen mit Kalbsfell oder Eselfell bespannt sind
Beispiele:
eine große, kleine Trommel
die Trommel rühren
die Trommeln rasselten, dröhnten, tönten dumpf, gedämpft
sie marschierten mit Trommeln und Pfeifen durch die Stadt
bildlich
Beispiele:
umgangssprachlichdie Trommel für jmdn., etw. rühren (= für jmdn., etw. kräftig werben)
Der Tod hat an die große Trommel gerührt [ StrittmatterOchsenkutscher222]
2.
übertragen Dinge, die einer Trommel äußerlich ähnlich sind
a)
Technik zylinderförmiger rotierender Teil einer Maschine oder eines Gerätes, der für die Aufnahme von etw. bestimmt ist
Beispiele:
die Trommel der Waschmaschine herausnehmen, einsetzen
In der Zuckerfabrik wurde eine dritte Trommel eingebaut [ Tageszeitung1965]
zufällig waren sie zusammengewürfelt wie Losnummern, die die Hand aus einer Trommel greift [ JohoWendemarke205]
b)
zylinderförmiger Behälter, der für die Aufnahme von etw. bestimmt ist
Beispiele:
beim Botanisieren die Pflanze in die Trommel tun
Der Angeklagte hielt in seinem Pferdestall … ein Maschinengewehr Modell 15 mit drei Trommeln (= Magazinen) Munition [ Neue Justiz1960]
c)
zylinderförmige Vorrichtung, über die etw. gewickelt wird
Beispiel:
das Kabel, Seil über eine Trommel wickeln
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Trommel · trommeln · Trommler · Trommelschläger · Trommelfell · Trommelfeuer
Trommel f. zylindrisches, doppelseitig (oben und unten) mit Fell bespanntes Schlaginstrument, spätmhd. trümel, frühnhd. truml, (md.) trumpel, drompel (15. Jh.), trummel (16. Jh.), Drommel, Trommel (17. Jh.). Es handelt sich um eine l-Ableitung von einem schallnachahmenden, in seiner Entwicklung unterschiedliche Musikinstrumente bezeichnenden ahd. trumba ‘Trompete, Signalhorn’ (8. Jh.), mhd. trum(b)e, trumpe, trumme ‘Posaune, Trompete, Trommel’, frühnhd. trumpe, trumme, trompe, tromme ‘Trompete, Laute, Trommel’ (15. Jh.), auch ‘Maultrommel, Brummeisen’ (16. Jh.); vgl. auch mnd. trumme, mnl. tromme, nl. trom (woraus engl. drum). Im Dt. setzt sich die md. Form mit o im 17. Jh. durch, doch halten sich einzelne u-Formen bis ins 18. Jh. – trommeln Vb. ‘die Trommel schlagen’, frühnhd. trummeln (um 1500); ‘erregt (mit den Fingern, Fäusten) klopfen’ (18. Jh., trumpeln 16. Jh.); in der Jägersprache (von Hasen und Kaninchen) ‘mit den Hinterläufen auf den Boden schlagen’ (18. Jh.). Trommler m. (um 1700), älter Trommelschläger m. (um 1600), frühnhd. trummenschleger (um 1500). Trommelfell n. ‘über die Trommel gespanntes (Kalb)fell’ (Anfang 17. Jh.), älter trummenfell (16. Jh.); vergleichend für das den Gehörgang des Ohres abschließende, als Membran dienende Häutchen (2. Hälfte 18. Jh.). Trommelfeuer n. ‘anhaltendes schnelles Artilleriefeuer’ (Ende 1915); vgl. gleichbed. engl. drumfire.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Laufrad · Rolle · Spule · Trommel · Walze · Zylinder
Unterbegriffe
  • Stachelrolle · gespickter Hase

Musik
Drum · Trommel
Oberbegriffe
Unterbegriffe
  • Basstrommel · Große Trommel
  • Landsknechtstrommel · Rührtrommel
  • Marschtrommel · Rührtrommel · Schnarrtrommel · kleine Trommel  ●  Snare engl. · Snare drum engl.
  • Schlitztrommel · Tomtom  ●  Holztrommel veraltet
  • Nachrichtentrommel · Sprechtrommel  ●  Buschtrommel veraltet
  • Kachon · Kistentrommel  ●  Cajón spanisch
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Trommel‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Trommel‹.

Verwendungsbeispiele für ›Trommel‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Im letzten Ton des Liedes setzten die Trommeln wieder ein. [Walser, Martin: Ein springender Brunnen, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1998, S. 73]
Und sie schlug, als ich ihr die Hand nicht zum Draufschlagen anbieten wollte, auf meine Trommel. [Grass, Günter: Die Blechtrommel, Darmstadt: Luchterhand 1959, S. 87]
Zunächst stellte sich die Musik parat, mit einer großen Trommel bewaffnet. [Warburg, Aby Moritz: Schlangenritual, Berlin: Wagenbach 1996 [1923], S. 17]
Und von dem soll jetzt die Rede, dafür sollen tausend Trommeln gerührt sein! [Die Zeit, 03.09.1998, Nr. 37]
In der Ecke des dunklen Raums glüht eine Trommel, von innen beleuchtet. [Die Zeit, 09.02.1996, Nr. 7]
Zitationshilfe
„Trommel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Trommel>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve ab 1946

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