Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.
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  • 1Wurm, der
    1. 1. wirbelloses, kriechendes Tier von verschiedener, meist langgestreckter Gestalt ohne Gliedmaßen
      1. a) ...
      2. b) das im (menschlichen) Körper schmarotzt
    2. 2. [salopp] schwacher, hilfloser Mensch

  • 2Wurm, das
    1. [salopp] kleines, hilfloses Kind

  • 3Wurm, der
    1. [Informations- und Telekommunikationstechnik] Schadsoftware (1), die sich selbstständig (über Datennetze und auswechselbare Datenträger) auf andere Rechner überträgt und bei Ausführung Funktionsstörungen oder Schäden an Software, Hardware oder gespeicherten Daten verursachen kann
eWDG

Bedeutungen

1.
wirbelloses, kriechendes Tier von verschiedener, meist langgestreckter Gestalt ohne Gliedmaßen
a)
Beispiele:
ein langer, fetter Wurm
der Wurm kriecht auf der Erde
in der Frucht saß ein Würmchen
der Käse ist voller Würmer (= Maden)
einen Wurm auflesen
einen Wurm als Köder an der Angel befestigen
von Würmern zerfressenes Holz
sich krümmen, winden wie ein Wurm (= sehr verlegen sein)
Und wenn du … wie ein Wurm gekrochen kommst (= wenn du dich vor mir erniedrigst) [ SeegerHabicht146]
salopp, bildlich
Beispiele:
da ist der Wurm drin (= da stimmt etw. nicht)
jmdm. Würmer (= fixe Ideen) in den Kopf setzen
Immer haben sie [junge Leute] nur den einen Wurm im Hirn: ein Held zu werden [ HagelstangeSpielball315]
b)
das im (menschlichen) Körper schmarotzt
Beispiele:
Würmer haben
ein Wurm geht (mit dem Stuhl) ab
die Würmer abtreiben (= aus dem Körper entfernen)
bildlich
Beispiel:
saloppjmdm. die Würmchen abtreiben (= jmdm. fortgesetzt Aufträge erteilen)
jmdm. die Würmer aus der Nase ziehenjmdn. geschickt ausfragen
Beispiel:
»Er hat mir früher immer die Würmer aus der Nase gezogen«, sagte Lorenz, »auf einmal fragt er mich gar nichts mehr …« [ SeghersRettung3,341]
2.
salopp schwacher, hilfloser Mensch
Beispiele:
ein armseliger, elender Wurm
Ich … rede mit einem, der Wurm ist wie ich [ SchillerRäuberV 1]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Wurm · Gewürm · wurmen · wurmstichig
Wurm m. sich kriechend fortbewegendes Tier. Die gemeingerm. Tierbezeichnung ahd. (8. Jh.), mhd. wurm für jedes sich kriechend fortbewegende Geschöpf wie ‘Wurm, Made, Raupe, Insekt, Schlange, Drache’, asächs. wurm, mnd. worm, mnl. worm, wurm, afries. wirm, worm, aengl. wyrm, nl. engl. worm ‘Wurm, Made, Raupe’, anord. ormr ‘Wurm, Schlange’, schwed. orm ‘Schlange’, got. waúrms ‘Wurm, Schlange’ (germ. *wurma-, *wurmi-) und ihre außergerm. Verwandten lat. vermis ‘Wurm’, lit. var̃mas ‘Mücke’, aruss. vermije ‘Heuschrecken, Würmer’, griech. rhómos (ῥόμος, möglicherweise aus *ϝράμος) ‘Holzwurm’ sind Bildungen mit m-Formans zur Wurzel ie. *u̯er- ‘drehen, biegen’ (s. werfen). Wurm bezeichnet lange Zeit (in Volkssprache und Mundart noch heute) jedes sich kriechend fortbewegende Lebewesen entsprechend dem im Alten Testament vorgegebenen Einteilungsschema der Tierwelt nach der Art der Fortbewegung in Tier (schreitend), Wurm (kriechend), Vogel (fliegend), Fisch (schwimmend). Daneben bezeichnet Wurm im älteren zoologischen Sinne ein wirbelloses, sich durch Zusammenziehen seiner Hautmuskulatur kriechend fortbewegendes Weichtier aus der zoolog.-lat. Vermes genannten (heute jedoch aufgegebenen) Tierklasse. – Gewürm n. Kollektivbezeichnung für Würmer und wurmähnliches Getier, mhd. gewürme. wurmen Vb. ‘quälend beunruhigen, ärgern’ (2. Hälfte 18. Jh., von der Vorstellung eines nagenden Wurms ausgehend); vgl. ahd. wormōn ‘mit Filigranarbeit verzieren, rot färben’ (um 800; nach der in damaliger Vorstellung als Wurm klassifizierten Koschenille, einer roten Farbstoff liefernden Schildlaus), mhd. wurmen, würmen ‘wurmförmig gestalten, verzieren’, frühnhd. wurmen ‘wurmstichig, madig werden, an Würmern leiden, von Raupen befreien’ (15. Jh.), ‘Würmer suchen’ (16. Jh.), ‘sich wie ein Wurm bewegen’ (18. Jh.). wurmstichig Adj. ‘von Würmern (d. h. Insektenlarven, Raupen, Maden) befallen, angefressen, angenagt’, spätmhd. wurmstichic.

Typische Verbindungen zu ›Wurm‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Wurm‹.

Verwendungsbeispiele für ›Wurm‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Müsse er uns denn die Würmer aus der Nase ziehen? [Thelen, Albert Vigoleis: Die Insel des zweiten Gesichts, Düsseldorf: Claassen 1981 [1953], S. 195]
Wenn er sich auf die Erde legte, würden die Würmer gewiß auch an ihn gehen. [Huch, Ricarda: Der Dreißigjährige Krieg, Wiesbaden: Insel-Verl. 1958 [1914], S. 851]
Da beschließt er, sich selber vorzuschlagen, sich den Käse im Tausch gegen einen Wurm zu überlassen. [Rechenberg, Peter: Was ist Informatik?, München: Hanser 1994 [1991], S. 304]
Wir sind nicht berufen, in allen Manifestationen des neuen Lebens den Wurm zu entdecken. [Graß, H.: Glaube. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1958], S. 9882]
Die eigensinnigen Würmer witterten schnell eine andere Stelle, wo sie besser saugen können. [Die Zeit, 26.01.1996, Nr. 5]
Zitationshilfe
„Wurm“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Wurm#1>.

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Wurm, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Wurm(e)s · Nominativ Plural: Würmer
Aussprache  [vʊʁm]
Wortbildung  mit ›Wurm‹ als Erstglied: 2Würmlein
eWDG

Bedeutung

salopp kleines, hilfloses Kind
Beispiele:
ein armes, verlassenes Wurm
sie hat vier Würmer zu versorgen
Du warst ein Würmchen, wie ich einzog in die Kammer [ SakowskiSteine1]
Zitationshilfe
„Wurm“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Wurm#2>.

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Wurm, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Wurm(e)s · Nominativ Plural: Würmer
Aussprache  [vʊʁm]
Herkunft Lehnübersetzung aus dem bildlichen Ausdruck (computer) wormengl ‘(Computer-)Wurm’
ZDL-Vollartikel

Bedeutung

Informations- und Telekommunikationstechnik Schadsoftware, die sich selbstständig (über Datennetze und auswechselbare Datenträger) auf andere Rechner überträgt und bei Ausführung Funktionsstörungen oder Schäden an Software, Hardware oder gespeicherten Daten verursachen kann
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein bösartiger, gefährlicher Wurm
als Akkusativobjekt: einen Wurm entdecken, erkennen
in Koordination: Würmer, Viren und Trojaner
in Präpositionalgruppe/-objekt: mit einem Wurm infiziert sein
als Aktivsubjekt: ein Wurm befällt, infiziert [einen Rechner], verbreitet sich, richtet Schaden an
als Genitivattribut: eine Variante, Version eines Wurms
Beispiele:
Würmer nennt man selbständige Programme, die sich aktiv verbreiten, indem sie sich unter Ausnutzung bekannter Schwachstellen quasi durch ein Computernetz »hindurchfressen«: Gelingt es ihnen, in ein neues System einzudringen, starten sie dort eine Kopie von sich selbst. [C’t, 1997, Nr. 5]
Die Grundlage für die meisten Arten von Internetkriminalität bildet Schadsoftware, besser bekannt als Viren, Trojaner, Würmer. Die müssen irgendwie ins System gelangen. Die »häufigsten Infektionswege« seien E‑Mail‑Anhänge sowie der Besuch infizierter Webseiten, heißt es im Lagebericht des BSI [Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik]. [Die Zeit, 04.12.2017]
Um sich selbst zu verbreiten, braucht der Wurm [»Thunderstrike 2«] kein Internet und keine Netzwerke. Vielmehr, so erklären es die Forscher, kann er sich über Computerzubehör auf weitere Rechner kopieren. [Der Spiegel, 04.08.2015 (online)]
Im Mai 2000 verbreitete sich Loveletter […] per E‑Mail. Der Wurm löschte auf infizierten Rechnern Dateien mit bestimmten Endungen und verursachte weltweit Schäden in Milliardenhöhe. [Der Standard, 21.12.2007]
»Würmer« nennt man Programme, die sich selbständig über ein Datennetz verbreiten. Darin unterscheiden sie sich von Computer‑Viren, die ein Wirts‑Programm infizieren und erst aktiv werden, wenn dieses Programm aufgerufen wird. [Süddeutsche Zeitung, 10.11.1998]

letzte Änderung:

Zitationshilfe
„Wurm“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Wurm#3>.

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selten häufig

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