Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.
eWDG

Bedeutungen

1.
in zahlreichen Arten vorkommendes Insekt mit vollkommener Verwandlung, das harte Flügeldecken hat, die in der Ruhestellung die weichen Flügel und den weichen Rücken bedecken
Beispiele:
ein bunter, glänzender, hübsch gezeichneter Käfer
nützliche, schädliche Käfer
der Käfer brummt, summt, surrt, zirpt
Käfer fliegen, schwirren, schwärmen durch die Luft
der Käfer rannte, lief rasch am Boden entlang, kletterte, krabbelte den Stamm hoch
dieser Käfer überwintert in der Erde, gräbt sich tief ein, leuchtet im Dunkeln
der Käfer lag auf dem Rücken
die Larve, Puppe eines Käfers
Käfer fangen, sammeln
während Käfer und Spinnen an Halmen herumkrochen [ C. Hauptm.Einhart1,75]
2.
salopp hübsches, junges Mädchen
Beispiele:
ein netter, reizender Käfer
jedenfalls zwei hübsche Käfer, ganz dunkel und mit so 'nem Temperament [ SchallückReineke108]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Käfer m. bezeichnet Insekten mit zwei Flügelpaaren, von denen das vordere zu sklerotisierten Flügeldecken umgewandelt ist. Der Name ist nur in den westgerm. Sprachen überliefert. Ahd. kevur, kever (9. Jh.), kevar (um 900), kevura, kevera (9. Jh.), kevuro, kevero (10. Jh.), mhd. kever, kevere, asächs. keƀera, mnd. kēver, mnl. kēver(e), nl. kever, aengl. cefor setzen (west)germ. *kebra-, *kebrōn-, ablautend *kabru- (woraus aengl. ceafor) voraus, die mit den unter kabbeln (s. d.) genannten Formen auf die Wurzel ie. *g̑epʰ-, *g̑ebʰ-, ‘Kiefer, Mund; essen, fressen, schnappen’ führen (wozu auch 1Kiefer m., s. d.), so daß Käfer als ‘Nager, Fresser’ zu deuten ist. Der Name erfährt eine bemerkenswerte Bedeutungsentwicklung. Die alten westgerm. Formen erscheinen vornehmlich in der Koppelung ahd. matoscreckevero (Notker), mhd. höischreckekever in Beschreibungen von Heuschreckenplagen. Dabei bezeichnet matoscrec / höischrecke (vgl. nhd. ¹Matte ‘Wiese’) die vollentwickelte geflügelte Heuschrecke (lat. lōcusta) im Endstadium der Metamorphose (die Imago), hingegen kever (lat. brūchus) die noch ungeflügelten Jugendstände (Larvenstadien) der Heuschrecke (nicht aber einen ‘Käfer’ im heutigen Sinne und nicht eine ‘Grille’). Bis ins 15. Jh. steht Käfer vorwiegend für die ‘(junge, noch nicht flugfähige) Heuschrecke’, erst dann erweitert sich die Bedeutung zu ‘durch Fraß an (Nutz)pflanzen schädliches Insekt’ (z. B. in Majenkefer, 15. Jh., s. Maikäfer). Im 18. Jh. gewinnt Käfer in der Literatursprache den heute üblichen Sinn und verdrängt den alten Namen ahd. wibil, mhd. wibel ‘Käfer’ (für lat. scarabaeus, cantharus, curculio), s. Wiebel. Vgl. Pfeifer Tiernamen 63 ff., sowie Pfeifer Tiernamen Beiheft 1 Käfer (²1966).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Zoologie
Käfer[Hinweis: weitere Informationen erhalten Sie durch Ausklappen des Eintrages]
Oberbegriffe
Unterbegriffe

Automobil
VW 1302 · VW 1303 · VW Käfer  ●  Beetle ugs. · Brezelkäfer ugs. · Herbie ugs. · Kugelporsche ugs., scherzhaft-ironisch · Käfer ugs.
Oberbegriffe
Unterbegriffe

Typische Verbindungen zu ›Käfer‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Käfer‹.

Verwendungsbeispiele für ›Käfer‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Als der Golf 1974 erstmals vom Band lief, sollte er vor allem an die Erfolge des Käfers anknüpfen. [Illies, Florian: Generation Golf, Berlin: Argon 2000, S. 47]
Nun aber krabbelt darin ein Käfer gegen den Rest der Welt. [Die Zeit, 25.03.1999, Nr. 13]
Auch hier lässt der alte Käfer grüßen, wenn auch sehr dezent. [Die Zeit, 18.04.2011, Nr. 16]
Der Wagen stammte nun einmal vom Käfer ab und auch der trug den Motor im Heck. [Die Zeit, 26.10.2009, Nr. 43]
Er rackert sich ab wie ein zorniger Käfer, der unbedingt fliegen will. [Die Zeit, 23.10.2007, Nr. 44]
Zitationshilfe
„Käfer“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/K%C3%A4fer>.

Weitere Informationen …

Diesen Artikel teilen:

alphabetisch vorangehend alphabetisch nachfolgend
kadmieren
Kadmium
Kadmiumgehalt
kaduk
kaduzieren
Käferart
Käferholz
Käferlarve
Käfersammler
Käfersammlung

Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Verteilung über Areale

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Weitere Wörterbücher

Belege in Korpora

Metakorpora

Referenzkorpora

Zeitungskorpora

Webkorpora

Spezialkorpora