ankreiden
Bedeutungsübersicht
- 1. [umgangssprachlich] Schulden anschreiben
- 2. [salopp, übertragen] jmdm. etw. übel vermerken
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Kreide · ankreiden · kreidig · kreidebleich
Kreide f. Die Bezeichnung für den feinkörnigen, weißfärbenden Kalkstein ahd. (11. Jh.), asächs. krīda, mhd. krīde ist über vlat. *crēda aus lat. crēta ‘Kreide und andere weiße Lehmarten’ entlehnt, das vielleicht aus lat. (terra) crēta ‘gesiebte Erde’, zu lat. cernere (crētum) ‘sichten, scheiden, sondern’, entstanden ist. – ankreiden Vb. ‘die Zeche (mit Kreide auf eine Tafel) aufschreiben’ (15. Jh.), übertragen ‘übelnehmen, nachtragen’; vgl. auch bei jmdm. in der Kreide sein, stehen ‘Schulden haben’ (18. Jh.). kreidig Adj. ‘kreideartig, voller Kreide’ (17. Jh.). kreidebleich Adj. ‘weiß, farblos (im Gesicht)’ (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(jemandem etwas) nachtragen ·
(jemandem etwas) verübeln ·
(jemandem etwas) übel nehmen ·
(jemandem etwas) übelnehmen ·
(über jemanden) verärgert (sein) ●
(auf jemanden) nicht gut zu sprechen (sein) ugs. ·
(auf jemanden) sauer sein ugs. ·
(auf jemanden) schlecht zu sprechen (sein) ugs. ·
(jemandem etwas) ankreiden ugs. ·
(jemandem etwas) krummnehmen ugs. ·
(jemandem etwas) verargen geh., veraltend ·
(jemandem etwas) verdenken (negativ oder in Frage) geh., floskelhaft
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›ankreiden‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›ankreiden‹.
Verwendungsbeispiele für ›ankreiden‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Du hast mir das schwer angekreidet, denn du wolltest unbedingt.
[Walser, Martin: Halbzeit, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1997 [1960], S. 61]
Auf jeden Fall ist er sie nicht gewohnt und kreidet sie ihr an.
[Schwanitz, Dietrich: Männer, Frankfurt a. M.: Eichborn 2001, S. 278]
Negativ angekreidet wird der Bahn auch ihre Beteiligung am Transrapid.
[Die Zeit, 15.10.1998, Nr. 43]
Jetzt werden ihr die Wirkungen angekreidet und die Behauptung wird in die Welt gesetzt, daß sie ihren Auftrag nicht gescheit erledigen würde.
[o. A.: VON DEN SCHWIERIGKEITEN, KAPITAL TREUHÄNDERISCH INS EIGENE LAND ZU EXPORTIEREN. In: Marxistische Zeit- und Streitschrift 1980-1991, München: Gegenstandpunkt Verl. 1998 [1991]]
Und dass er nicht gelöst ist, haben wir uns alle anzukreiden.
[Die Zeit, 29.09.2004, Nr. 40]
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