bekehren
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
jmdn. zu einer Sinnesänderung veranlassen
a)
jmdn. für eine bestimmte Ansicht, bestimmte Lebensauffassung gewinnen
Beispiele:
jmdn. zu einer anderen Meinung bekehren
sie bekehrten ihn zu einem soliden Lebenswandel
er ist bekehrt (= hat sich von seiner früheren Ansicht losgesagt)
●
⟨sich bekehren⟩
Beispiel:
er hatte sich inzwischen zur Vernunft, zu meiner Auffassung bekehrt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
bekehren · Bekehrung
bekehren Vb. ‘zu einer Sinnesänderung bewegen, für einen Glauben gewinnen’, reflexiv ‘sich wandeln, ein Leben nach den Geboten der Religion beginnen’. Ahd. bikēren ‘(um)kehren, wenden, zur Umkehr bringen, umwandeln’ (9. Jh.), mhd. bekēren ‘hin-, umwenden, zum rechten Glauben bringen’, Präfixbildung (s. be-) zu 1kehren (s. d.), ist schon im Ahd. der übliche Ausdruck zur Wiedergabe von kirchenlat. convertere bzw. convertī ‘(sich, jmdn.) zum christlichen Glauben hinwenden, ein Leben nach den Geboten des Glaubens beginnen’. Allgemeiner Gebrauch ‘zur Sinnesänderung bewegen’ bahnt sich in mhd. Zeit an. – Bekehrung f. ‘durch Instruktion veranlaßte bzw. aus eigenem Antrieb vollzogene Hinwendung zum vermeintlich rechten Glauben’, mhd. bekērunge; vgl. ahd. bikērida (10./11. Jh.), mhd. bekērde, bekēre ‘entscheidende Wendung, Krisis einer Krankheit, geistliche Umkehr’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(jemanden) umstimmen ·
(jemanden) zum Einlenken bewegen ·
erweichen ·
zum Nachgeben bewegen ●
(jemanden von etwas) abbringen ugs. ·
(jemanden) bekehren (zu) geh., fig. ·
(jemanden) bringen zu ugs. ·
(jemanden) katholisch machen ugs., bairisch ·
weichklopfen ugs. ·
weichkochen ugs.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›bekehren‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›bekehren‹.
Afghane
Andersgläubige
Bewohner
Christ
Einheimische
Heide
Herrscher
Hindu
Indianer
Indio
Jude
König
Liurai
Mensch
Missionar
Muslim
Protestant
Stamm
taufen
Ungläubige
Untertan
Ureinwohner
vernichten
Volk
worauf
woraufhin
zwangsweise
Zweifler
Verwendungsbeispiele für ›bekehren‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wenn Sie nicht mehr sind, brauchen wir niemanden mehr zu bekehren.
[Jens, Walter: Nein, München: Piper 1968 [1950], S. 182]
Und gleich versuchte er andere zu seiner neuen Einstellung zu bekehren.
[Nossack, Hans Erich: Nekyia, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1961 [1947], S. 75]
Vielleicht können Sie mich bekehren, denn ich bin nicht sehr standhaft.
[Der Spiegel, 19.12.1988]
Als Realist versuche ich nicht, jemanden zu unserem Glauben zu bekehren.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1985]]
Die öffentliche Verwaltung läßt sich nicht mit Reden zur Moral bekehren.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1981]]
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