zusetzen
Bedeutungsübersicht
- 1. einer Sache etw. beifügen, beimengen
- 2. ⟨jmdm. zusetzen⟩ jmdn. quälen
- 3. [umgangssprachlich] aus etw. keinen Gewinn ziehen und stattdessen zusätzlich Geld investieren
- 4. [umgangssprachlich] ⟨jmd. hat nichts zuzusetzen⟩ jmd. ist mager und verfügt im Fall einer auftretenden Krankheit über keine Kraftreserven
eWDG
Bedeutungen
1.
einer Sache etw. beifügen, beimengen
Beispiele:
dem Wein Hefe, Zucker zusetzen
dem Essen vitaminreiche Säfte zusetzen
die zugesetzten Wirkstoffe
2.
⟨jmdm. zusetzen⟩jmdn. quälen
Beispiele:
der Bronchialkatarrh, die raue Luft, feuchte Hitze hat mir hart zugesetzt (= hat mich sehr mitgenommen, geschwächt)
hör auf, mir zuzusetzen! (= mir dauernd Vorwürfe zu machen, auf mich einzureden!)
sie setzte ihm mit ihren Fragen arg zu
3.
umgangssprachlich aus etw. keinen Gewinn ziehen und stattdessen zusätzlich Geld investieren
Beispiele:
statt zu verdienen, habe ich bei diesem Geschäft bisher nur zugesetzt
er hat bei dem Unternehmen sein Geld, alle seine Ersparnisse zusetzen müssen
4.
umgangssprachlich ⟨jmd. hat nichts zuzusetzen⟩jmd. ist mager und verfügt im Fall einer auftretenden Krankheit über keine Kraftreserven
Beispiel:
sie hat nicht viel, nichts mehr zuzusetzen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
setzen · gesetzt · Setzer · Setzling · absetzen · Absatz · Absetzung · aufsetzen · Aufsatz · aussetzen · beisetzen · Beisetzung · besetzen · Besatz · Besatzung · 1durchsetzen · 2durchsetzen · einsetzen · Einsatz · ersetzen · Ersatz · nachsetzen · 1übersetzen · 2übersetzen · Übersetzung · 1umsetzen · 2umsetzen · Umsatz · untersetzen · Untersatz · untersetzt · versetzen · vorsetzen · Vorgesetzter · Vorsatz · zusetzen · Zusatz
setzen Vb. ‘sitzen machen’, reflexiv ‘sich auf einem Platz niederlassen’, auch ‘an einer bestimmten Stelle abstellen, einpflanzen, festlegen, bestimmen’, ahd. sezzen ‘ab-, aufstellen, festlegen’ (8. Jh.), mhd. setzen, auch ‘stellen, legen, erzählen, bestellen, bestimmen’, reflexiv ‘sich niederlassen’, asächs. settian, mnd. mnl. setten, nl. zetten, afries. setta, aengl. settan, engl. to set, anord. setja, schwed. sätta, got. satjan (germ. *satjan) sind Kausativa zu dem unter sitzen (s. d.) behandelten Verb und verwandt mit den zur gleichen Wurzel gehörenden Kausativen air. adsuidi ‘schiebt auf, verzögert, hält auf’ und mit Dehnstufe aind. sādáyati ‘läßt niedersitzen’, aslaw. saditi, russ. sadít’ (садить) ‘setzen, pflanzen, anbauen’ sowie umgebildetem lit. sodìnti ‘setzen, pflanzen’. gesetzt Part.adj. ‘ernst, ruhig, besonnen, ausgeglichen, gesittet’, hervorgegangen (18. Jh.) aus dem Part. Prät. von durch Präfix verstärktem mhd. gesetzen ‘sich setzen machen, einrichten, beruhigen, stillen’. Setzer m. ‘Schriftsetzer’ (16. Jh.), ahd. sezzāri ‘Stifter, Ordner, Verfasser’ (10. Jh.), mhd. setzer ‘wer etw. setzt, Aufsteller, Taxator’. Setzling m. ‘zum Verpflanzen bestimmte junge Pflanze, junger, in einen Teich einzusetzender Fisch’, mhd. setzelinc. absetzen Vb. ‘des Amtes entheben, außer Funktion setzen, abtrennen, herunternehmen, abziehen, mindern, verkaufen, (sich) abheben’, mhd. abesetzen ‘des Amtes entheben, Bestehendes abschaffen, Personen abwerben, entwöhnen, herunternehmen, abziehen’; es setzt etw. ab ‘es gibt etw., es springt etw. dabei heraus’ (17. Jh.); Absatz m. ‘Unterbrechung, Abschnitt, Abstufung’ (15. Jh.), ‘Verkauf, Vertrieb’ (16. Jh., geläufig seit 2. Hälfte 18. Jh.), ‘Ablagerung’ (18. Jh.), spätmhd. abesaz ‘Minderung, Einschränkung, Amtsenthebung’; Absetzung f. ‘Entlassung, Herabsetzung’ (15. Jh.), mnd. afsettinge (14. Jh.). aufsetzen Vb. ‘auf den Kopf setzen, schriftlich formulieren’, ahd. ūfsezzen ‘auf etw. setzen, aufhängen’ (9. Jh.), mhd. ūfsetzen ‘aufladen, aufs Haupt setzen, zuerkennen, auferlegen, anordnen, einsetzen, feindselig behandeln, sich aufmachen’; Aufsatz m. ‘Aufbau, aufgesetzter Teil, kurze Abhandlung, Artikel’, mhd. ūfsaz ‘(Auferlegung von) Steuern, Festsetzung, Bestimmung, Vorsatz, Plan, Feindschaft’. aussetzen Vb. ‘festsetzen, zur Verfügung stellen, ins Freie setzen, unterbrechen, aufhören, beanstanden’, mhd. ūʒsetzen ‘absondern, entfernen, ausräumen, ausstatten, verpfänden, festsetzen, bestimmen’. beisetzen Vb. ‘neben anderes hinzusetzen, hinzufügen’ (15. Jh.), ‘begraben, bestatten’ (17. Jh.); Beisetzung f. ‘Bestattung, Hinzufügung’ (17. Jh.). besetzen Vb. ‘einen Platz belegen, eine Stelle vergeben, einnehmen, erobern, mit Truppen belegen’, ahd. bisezzen ‘einnehmen, bewachen’ (8. Jh.), mhd. besetzen ‘umstellen, umlagern, festsetzen, bestimmen, anklagen, in Beschlag nehmen’; Besatz m. ‘Besatzung’ (17. Jh.), ‘aufgenähte Bänder, Rüschen, Aufgesetztes’ (18. Jh.), jägersprachlich ‘Wildbestand’ (18. Jh.); Besatzung f. ‘besetzte Stellung, Festung’ (15. Jh.), ‘Truppen, die fremdes Staatsgebiet besetzt halten, Truppe einer Verteidigungsanlage, Schiffsmannschaft’ (16. Jh.). 1durchsetzen Vb. ‘mit etw. versehen, ausstatten, etw. miteinander vermischen, einer Masse beimengen’, mhd. durchsetzen ‘vollständig mit etw. besetzen, belegen, auslegen, zieren’; 2durchsetzen Vb. ‘sich hindurchbewegen’ (16. Jh.), ‘ein Vorhaben (gegen Widerstand) ausführen’ (17. Jh.). einsetzen Vb. ‘in etw. hineinsetzen, ernennen, wirksam werden lassen, beginnen’, ahd. insezzen ‘ins Grab legen, jmdn. mit etw. beladen’ (9. Jh.), mhd. īnsetzen ‘ein-, hineinsetzen, -legen, verpfänden’; Einsatz m. ‘das Einsetzen, das Eingesetzte, Beginn, Anstrengung, Bemühung, auswechselbarer Teil’, mhd. īn-, insaz ‘das Hineinsetzen, Hineingesetzte, Einsetzung’. ersetzen Vb. ‘auswechseln, als Ersatz dienen, vertreten, erneuern’, ahd. irsezzen ‘wiederherstellen’, auch (z. B. von Grütze) ‘ansetzen’ (8. Jh.), mhd. ersetzen ‘eine entstandene Lücke ausfüllen, ansetzen, anflicken, mit Gewürz versetzen, bereiten’; Ersatz m. ‘was als Erneuerung, Vertretung oder Wiederherstellung dient’ (18. Jh.), älter ‘Strafe’ (15. Jh.). nachsetzen Vb. ‘hinterherjagen, verfolgen’ (16. Jh.), ‘später dazugeben, unterordnen, beifügen’ (15. Jh.). 1übersetzen Vb. ‘von einem Flußufer zum anderen fahren, bringen’, ahd. ubarsezzen ‘von einem Ort an einen anderen bringen’ (um 800), mhd. übersetzen ‘hinüberversetzen’; 2übersetzen Vb. ‘aus einer Sprache in eine andere übertragen, dolmetschen’ (17. Jh., vgl. bereits mnd. ōversetten, 15. Jh.), nach lat. trādūcere oder trānsferre; vgl. mhd. übersetzen ‘übermäßig besetzen, besteuern, schriftlich verfassen’; Übersetzung f. ‘Übertragung in eine andere Sprache’ (16. Jh.), in der Technik ‘Getriebeteil’ (um 1900); vgl. mhd. übersetzunge ‘Überordnung, Erhöhung’. 1umsetzen Vb. ‘umhegen, einfassen, umstellen, umzingeln’, ahd. umbisezzen ‘umschließen, umstellen’ (um 1000), spätmhd. umbesetzen; 2umsetzen Vb. ‘an einen anderen Ort bringen’ (14. Jh.), ‘umtauschen, verkaufen’ (17. Jh., vgl. mnd. ummesetten, um 1400), ‘in eine andere Form bringen’ (17. Jh., vorher bereits mnd.); Umsatz m. ‘Tausch, Kauf und Verkauf im Handel’ (Anfang 18. Jh., zuvor mnd. ummesat). untersetzen Vb. ‘daruntersetzen, unterlegen’, mhd. undersetzen; vgl. ahd. untarsezzen ‘unterwerfen, unterordnen’ (um 900); Untersatz m. ‘Unterlage’, mhd. undersaz; untersetzt Part.adj. ‘gedrungen, kräftig’ (16. Jh.), eigentlich wohl ‘mit Muskelfleisch unterlegt, fleischig’. versetzen Vb. ‘zusammenfügen, anordnen, an einen anderen Platz setzen, verrücken, zum Pfand geben, verkaufen, antworten, einen Schlag zufügen’ (eins versetzen, 17. Jh.), ahd. firsezzen ‘abwenden, aussetzen, verpflichten’ (9. Jh.), mhd. versetzen ‘hinsetzen, legen, als Bürgen stellen, verpfänden, beiseite setzen, verlieren, abwehren, parieren, versperren, aufstauen’. vorsetzen Vb. ‘weiter nach vorn setzen (in der Ordnung oder Reihenfolge), vor jmdn. hinsetzen, anbieten’, ahd. furisezzen (8. Jh.), mhd. vürsetzen; Vorgesetzter m. ‘Chef, Leiter’ (16. Jh.); vgl. ahd. foragisaztēr (9. Jh.), Übersetzung von lat. praepositus ‘Aufseher, Vorsteher’; Vorsatz m. ‘Vorhaben, Plan, Absicht’, mhd. vürsaz. zusetzen Vb. ‘hinzufügen, draufzahlen und damit verlieren, Reserven angreifen, jmdn. bedrängen’, ahd. zuosezzen ‘hinzufügen’ (8. Jh.), mhd. zuosetzen ‘hinzustellen, feindlich eindringen, verfolgen’; Zusatz m. ‘Hinzugefügtes, das Hinzufügen’, mhd. zuosaz, auch ‘Hilfstruppen, Besatzung, Beisitzer’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(auf jemanden) eindringen ·
(jemandem) zusetzen ·
(jemanden) drängen (zu) ·
(jemanden) in Bedrängnis bringen ·
bedrängen ·
befallen ·
beknien ·
beuteln ·
drangsalieren ·
im Nacken sitzen ·
löchern ·
traktieren ·
unter Druck setzen ●
(in jemanden) dringen geh., veraltet ·
(jemandem) Druck machen ugs. ·
(jemandem) auf den Pelz rücken ugs. ·
(jemandem) auf die Pelle rücken ugs. ·
(jemandem) die Hölle heiß machen ugs. ·
belagern ugs. ·
bitteln und betteln ugs. ·
keine Ruhe geben ugs. ·
nicht in Ruhe lassen (mit) ugs.
Assoziationen |
|
(jemandem) zu schaffen machen (Sache) ·
(jemandem) zusetzen ·
(jemanden) befallen ·
(jemanden) beuteln ·
(jemanden) heimsuchen ·
(jemanden) plagen ●
zwicken und zwacken ugs.
(eine) Belastung darstellen (für) ·
(jemandem) zu schaffen machen ·
(jemanden) aufwühlen ·
(jemanden) belasten ·
(jemanden) erschüttern ·
(sehr) betroffen machen ·
aus dem (seelischen) Gleichgewicht bringen ●
(an jemandem) nicht spurlos vorübergehen ugs., fig. ·
(jemandem) an die Nieren gehen ugs., fig. ·
(jemandem) aufs Gemüt schlagen ugs. ·
(jemandem) nicht in den Kleidern hängenbleiben ugs., fig. ·
(jemandem) zusetzen geh. ·
(jemanden ziemlich) mitnehmen ugs. ·
(jemanden) fertigmachen ugs. ·
(jemanden) nicht kaltlassen ugs. ·
etwas machen mit einem ugs., euphemistisch
Assoziationen |
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beharrlich verfolgen ·
behelligen ·
belästigen ·
nachstellen ·
plagen ·
zusetzen ●
stalken jugendsprachlich, Anglizismus
Assoziationen |
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(sich) zusetzen ·
verkleben ·
verstopfen (Sache) ●
nichts mehr durchgehen ugs. ·
nichts mehr durchkommen ugs. ·
obliterieren fachspr., medizinisch ·
sich verstopfen ugs.
Assoziationen |
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dazugeben ·
hinzufügen ·
hinzugeben ·
hinzutun ·
noch dazutun ·
noch hineingeben ·
noch hineintun ·
zugeben ·
zusetzen ●
beifügen geh. ·
mit reintun ugs., regional
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›zusetzen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›zusetzen‹.
Additiv
Arom
Badewasser
Bindemittel
Borkenkäfer
Chlor
Ethanol
Feuchtigkeit
Frankenstärke
Frost
Füllstoff
Hefe
Hilfsstoff
Hitze
Hitzesommer
Kohlensäure
Nordportal
Rebsorte
Rost
Schwefelsäure
Stabilisator
Säureregulator
Südportal
Tierfutter
Trockenheit
Vitamin
Waschmittel
Weichmacher
Witterung
Zucker
Verwendungsbeispiele für ›zusetzen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Als ich mich weigerte, hat er der Schwester ziemlich zugesetzt.
[Maltzan, Maria von: Schlage die Trommel und fürchte dich nicht, Berlin: Ullstein 1998 [1986], S. 231]
Ihr hatten die letzten Jahre noch härter zugesetzt als mir.
[Bergg, Franz: Ein Proletarierleben. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1913], S. 8885]
Besonders zugesetzt haben dem Haus die Jahre 1950 bis 1995.
[Die Zeit, 22.12.1999, Nr. 52]
Er hat es nicht mehr geschafft, größere Proteste zu organisieren, das setzt ihm zu.
[Die Zeit, 26.08.2013, Nr. 34]
Und auch der Tod seiner kleinen Tochter wird ihm gesundheitlich zugesetzt haben.
[Die Zeit, 09.01.2012, Nr. 02]
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