Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

übelverstanden, adj.

übelverstanden, adj.,
miszverstanden, dann vom ursprünglichen verbalbegriff sich entfernend 'unzweckmäszig, verkehrt'. attributiv bei abstracten ganz allgem.: z. b.: übelverstandene anhänglichkeit, eifer, frömmigkeit, groszmut, güte, gutherzigkeit, sparsamkeit, vaterlandsliebe, wohltätigkeit. ein stück nehmlich, in welchem sich die bemitleidete person durch ein übelverstandenes mitleid oder durch eine übelverstandene furcht ins unglück stürze Lessing 10, 115; Dodd's freunde hatten ... aus übelverstandener zärtlichkeit ihre nichtige hoffnung dem unglücklichen gefangenen als so wahrscheinlich vorgestellt, dasz dieser nun noch in den letzten tagen seines verhaftes sich zu eben diesem wahne verleiten liesz Forster 5, 52; er hatte aus übelverstandener sparsamkeit das stehende heer ... abgeschafft Dahlmann gesch. v. Dänemark 1, 216. comparativ: es kann aber wohl nicht leicht eine übelverstandenere policey (polizeimaszregel) seyn, als eben diese Nicolai reise 3, 219.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1913), Bd. XI,II (1936), Sp. 53, Z. 19.

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Zitationshilfe
„ubelverstanden“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/%C3%BCbelverstanden>.

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