Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

überdauern, v.

überdauern, v.,
über etwas hinaus bestand haben, überleben, überstehen. untrennbare verb.; mhd. übertûren Lexer 2, 1613; mnd. overduren Schiller-Lübben 3, 256; nl. overduren. seit dem 18. jahrh. allgemein: das junge darf in einem ei die böse jahrszeit überdauern, bis eine freundlichere sonne es aufweckt Herder 13, 107; der gewaltige baum überdauert das schicksal vieler geschlechter Roszmäszler der wald 544;
ein so erzwungnes werk
wird seines schöpfers geist nicht überdauern
Schiller 5, 314;
ich bin mein schatten, der mich überdauert
Lenau neue ged. 19;
häufig nähert sich überdauern der bedeutung überwinden: die jugendkraft der gräfin überdauerte den angriff der krankheit Laube 2, 169; mir is so gottselendig, ich weisz net, wie ich dös überdauer' Anzengruber 8, 50; die erinnerung gemeinschaftlich überdauerter gefahr Mommsen röm. gesch. 2, 221;
er wird sein hart geschick nicht überdauern,
und hofft er dies, es ist ein eitles wähnen
Lenau 29 Barthel;
absolut 'überwintern': das obst überdauert, eine fremde pflanze überdauert in einem klima Krünitz 192, 210.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1913), Bd. XI,II (1936), Sp. 155, Z. 3.

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überölen
Zitationshilfe
„uberdauern“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/%C3%BCberdauern>.

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