Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

ausdeuten

ausdeuten,
interpretari, auslegen, nnl. uitduiden: der jetzo Antenorn neidet, verfolget, übel von ihm redet, seine wort und werk übel ausdeutet. Schuppius 570; deuteten ihm fast alle seine wort anders aus, als seine meinung war. 599;
dein alter Adam pflegt den Moses auszudeuten,
und macht des heilands wort zu deinem fleisch bequem.
Canitz 25;
er bequemte sich also endlich zu einem schritte, der ihm von den freunden Dions für eine feigherzige verlassung der guten sache ausgedeutet wurde. Wieland 3, 177; man hat dem ehrlichen Aristipp diese maxime übel ausgedeutet. 9, 247;
als uns der mönch
das anathem ausdeutete.
Schiller 431ᵃ;
hört ihr zur trauer läuten,
so wiszt ihrs auszudeuten.
Bürger 52ᵇ;
Peleus sohn, du gebeutst mir, o göttlicher, auszudeuten
diesen zorn des Apollon.
Voss Il. 1, 74;
natürliche, naive und doch weitausdeutende behandlung griechischer mythologie. Göthe 56, 163; der minister zu dem dichter? das liesze sich gar artig ausdeuten. Klinger 9, 208; wir träumen ja auch nur die natur und möchten diesen traum ausdeuten. Tieck 4, 96; einem etwas günstig ausdeuten.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1852), Bd. I (1854), Sp. 844, Z. 19.

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Zitationshilfe
„ausdeuten“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/ausdeuten>.

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