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Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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kogel, m.

kogel, m.
bergkuppe, in den Alpen:
oder vielleicht durch einen vogel,
der oben auf des perges kogel
den weichen schne hate geruͤrt,
ist die lene (lawine) herab gefuͤrt.
Teuerd. 36, 74.
es ist noch tirol. Schöpf 332, bair., östr. bes. als eigenname, wie der Kreuzkogel, Plattenkogel, Keskogel, der Hermannskogel bei Wien. ob mit kegel 7 (kugel) verwandt? nach Schmeller 2, 287 gilt es besonders von kegelförmigen kuppen. ortsnamen Kogelenberg, Koglbrunn aus dem 13. jh. bei Mone anz. 6, 351, der es in andern zusammenhang bringt, in Baden ein Kugelberg, ein ort am Kugel.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1868), Bd. V (1873), Sp. 1578, Z. 1.

kogel, m.

kogel, m.
in einem sprichworte: alter vogel steifer kogel. Simrock 11007 s. 522. obscön? s. kogeln.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1868), Bd. V (1873), Sp. 1578, Z. 13.

kogel, f.

kogel, f.
cuculla, cucullus, kappe, kapuze, aus dem lat., auch kugel, gugel, die mehr oberd. sind, kogel mehr nd. (doch auch z. b. im voc. inc. teut.); auch die nd. form ist kogel, voller coghele Dief. 160ᶜ, nov. gl. 122ᵇ, wie ahd. cugulâ. nd. auch kagel, s. brem. wb. 2, 714, Lauremberg. weiteres unter kugel.
1)
in schwacher form, wie mnd., ahd. vorhin: zu dem jargedinge .. sollen komen des stiftes meiger und xiv scheffen mit bloszen haupten, ire kogeln uf ire achseln geschlagen. weisth. 2, 20, vgl. 546 sein kogel darvor abthun, als zeichen der ehrerbietung, vgl. bei Vilmar hess. id. 215; die frauen trugen (um 1389) bohemische kogeln ... diese kogeln storzt eine frau auf ihr haubt, und stunden ihnen vornen auf zu berge. Faust limb. chr. 44 (kugel s. 8); die edeln unde die riche frawen, jungfrowen und auch die manne lieszin vj ellen gutis gewands (tuch) sniten zu einer lodichtin kogiln. thür. chron. Haupt 8, 469, um 1450.
2)
in starker form: bunte kogel auf iren köpfen. Luther Ezech. 23, 15, in der randbemerkung (Bindseil 7, 527) und ist ein kogel, wie vor zeiten die magistri und studenten kogel trugen, da viel unnutzes tuchs umb den kopf her hieng.
3)
später auch für hals, z. b. bei Lauremberg 1, 56:
denn dat ich scholde syn een stork edder ander vagel,
dat mag ick nich, darna steit my ok nicht de kagel,
das kleidungsstück des halses für diesen selbst, wie umgekehrt kragen, brust u. a.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1868), Bd. V (1873), Sp. 1578, Z. 15.

kögel

kögel,
s. kegel.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1868), Bd. V (1873), Sp. 1578, Z. 40.

kogeln

kogeln,
bei Fischart, er gibt als beispiel von bilderschrift u. a.: ein kann und ein vogel für 'kann ich so kogel ich dich'. Garg. 1594 122ᵇ, 1575 O 4ᵃ (c. 12), als zuschrift eines liebhabers wie es scheint. die ausg. von 1617 (Sch. 221) nun gibt so vogel ich dich, wahrscheinlich von vogeln, vögeln futuere; aber auch kogeln kann wol das enthalten, s. kogbenglin und das zweite kogel.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1868), Bd. V (1873), Sp. 1578, Z. 43.

kögeln

kögeln,
s. kegeln.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1868), Bd. V (1873), Sp. 1578, Z. 50.

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Zitationshilfe
„kogeln“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/k%C3%B6geln>.

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