Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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näckisch

näckisch,
s. neckisch.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1882), Bd. VII (1889), Sp. 244, Z. 38.

neckisch, adj. und adv.

neckisch, adj. und adv.,
md. neckisch bei Ebern. v. Erfurt 2952, auch der Franke Hugo v. Trimberg gebraucht es im Renner 7087; früher auch näckisch und ohne umlaut nackisch (Schoch stud. leb. D ii) geschrieben, von Adelung und Campe mit schnakisch zusammengestellt.
1)
adjectiv.
a)
von personen, zum necken geneigt, gerne neckend, besonders in harmloser, scherzhafter weise, daher auch schelmisch, possenhaft, närrisch, schnakisch, possierlich, wunderlich, sonderbar, namentlich von Göthe oft gebraucht: er zeigte sich ... heiter auf trockene weise, neckisch und neckend, bald ironisch und paradox. 31, 101; wie uns nun aber das loos zum dritten male zusammenbrachte, so erklärte der neckische gesetzgeber feierlichst: der himmel habe gesprochen. 26, 348; wir fanden .. einen neckischen mann als besitzer .. mit munterkeit nahm er uns auf. 30, 47; jene (Julie), die jüngere, neckisch, lieblich, unstät, höchst unterhaltend. 21, 130; Florine war ein munteres, neckisches wesen. 23, 145; leipzigerisch neck'sch wie närr'sch Albrecht 175ᵃ. vergl. kieferneckisch th. 5, 672.
b)
ebenso von worten und gedanken, von mienen und geberden, überhaupt vom handeln, von der art und weise des neckenden: mhd.
war kumt denne ir neckisch kallen.
Renner 7087;
nhd. du lieber gott, wie viel mahl musz er bi richter und schöppen seine drei heller mit darzu geben (ein wort drein reden), wann .. was nacksches furgangen. Schoch stud. leb. D ii; wortspielend: es ist vor wenig tagen abermals ein neckisch (eckisch solt ich sagen), zusammengelesen büchlein an tag kommen, in welchem doctor Eck das concilium zu Costnitz entschuldigen wil. Ch. v. Oberndorf dialogus .. wider doctor Ecken büchlein (um 1520) vorrede;
ein bube, den nichts frölich machte
als was er für recht näckisch hielt,
warf einen stein auf ihn und lachte,
dasz er so meisterlich gezielt.
Hagedorn 2, 140;
das ist eine näckische frage. Hermes Soph. reise (1776) 1, 444; oft bei Göthe:
stolzirte, neckischer art,
über das todte scherzend
der lebend'ge.
5, 57;
nun vermummt er (Amor) sein paar ..
so vollendet er bald die neckische gruppe.
1, 288;
sie that das auf eine neckische, geschickte weise. 17, 243; dann legte sie sich auf ein neckisches bitten. 235; jener neckische (vorher kindische) hasz. 327; doch sollte ich noch .. einen neckischen verdrusz empfinden. 25, 45; das heitere und neckische der volksmelodien. 22, 228; neckisch bis zum fratzenhaften, doch gefällig (von einem liede in des knaben wunderhorn). 33, 194; Friedrike glänzte durch manchen neckischen einfall. 26, 21; so konnt ich doch ... mich gewisser neckischer einfälle nicht enthalten. 30, 131; den man kaum zum lachen brächte .., der mit kälte die neckischen gesichter betrachtet, die ich schneide, und die noch neckischeren sprünge meines witzes. 36, 65; mit einem neckischen liede, das ich beim lesen aus freier hand concipirte, treibe ich mich nun schon seit acht tagen wie mit einem ei, und kanns nicht legen und nicht rund kriegen. Zelter an Göthe 737 (6, 20).
c)
schwäbisch besonders von kleidungsstücken, klein, kurz, zierlich, wolanstehend. Schmid 405.
2)
adverb.
a)
reizend, beunruhigend, lüstern machend: hilff, o sancta Maria, wie ward da dem armen bruder so näckisch (so lüstern zu mute). Kirchhof wendunm. 423ᵃ (1, 523 Öst.).
b)
in neckender weise mit dem nebenbegriffe des boshaften und tückischen: ihm begegnete neckisch genug ein unglück nach dem andern. Göthe 25, 37.
c)
schelmisch, possierlich, drollig: welcher (kusz) schmeckt am besten? fragte sie neckisch. Göthe 18, 159; sie setzte sich neckisch auf ein bänkchen. 21, 141; diese (worte) da klingen so neckisch. 25, 147; es mag wirklich ganz näckisch ausgesehen haben, dasz ich das papier ankukte. Hermes Soph. (1776) 1, 372.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1883), Bd. VII (1889), Sp. 518, Z. 12.

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Zitationshilfe
„neckisch“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/neckisch>.

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