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gespenstisch

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung ge-spens-tisch
Wortzerlegung Gespenst -isch
eWDG

Bedeutung

unheimlich, gespensterhaft
Beispiele:
in dem leeren Gebäude herrschte eine gespenstische Stille
der Strauch warf gespenstische Schatten
Vom Gewölbe brennen zwei oder drei Lämpchen düster und gespenstisch auf lange Reihen schwarzer Särge herab [ KischRasender Reporter98]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Gespenst · gespenstern · gespenstig · gespenstisch
Gespenst n. ‘Spukgestalt, Geist’, ahd. gispensti n. ‘Anlockung, Verführung, Eingebung’ (9. Jh.), mhd. gespanst, gespenst f., gespenste n., asächs. gispensti n., mnd. gespens(t) stehen wie ahd. spanst f. (9. Jh.), mhd. spenst f. n. ‘Verlockung, Verführung’ als Verbalabstrakta zu dem unter spannen (s. d.) angeführten, im Nhd. ausgestorbenen starken Verb ahd. spanan, mhd. spanen ‘locken, reizen’, asächs. aengl. spanan (s. auch abspenstig, widerspenstig). Gespenst ist daher eigentlich das, ‘was jmdn. wegzieht, weglockt’, ein ‘(teuflisches) Trugbild’. – gespenstern Vb. ‘wie ein Gespenst umhergehen, spuken’ (19. Jh.). gespenstig Adj. ‘gespenstähnlich, unheimlich’ (19. Jh.), ahd. spenstīg ‘lockend, verführerisch’ (um 1000), mhd. gespenstec ‘verführerisch, zauberisch’; auch gespenstisch Adj. (18. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

geisterhaft · gespenstisch · schemenhaft · spukhaft
Assoziationen

beklemmend · dämonisch · eigenartig · geisterhaft · gespenstig · gespenstisch · gruselig · nicht geheuer · schaurig · unheimlich · übernatürlich  ●  Hexenwerk ugs. · creepy ugs., engl., Jargon · spooky ugs., engl., Jargon
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›gespenstisch‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›gespenstisch‹.

Verwendungsbeispiele für ›gespenstisch‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das flackernde Licht von drüben malte gespenstische Gestalten in mein Zimmer. [Braun, Lily: Memoiren einer Sozialistin. In: Lehmstedt, Mark (Hg.) Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1911], S. 1449]
Noch gedenke ich des Weges im Dunkeln durch den merkwürdig gespenstisch lebendigen Wald. [Schleich, Carl Ludwig: Besonnte Vergangenheit, Lebenserinnerungen (1859-1919). In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1921], S. 31483]
Aber am hellerlichten Vormittag in einen Flecken zu kommen – das ist gespenstisch. [Tucholsky, Kurt: Ein Pyrenäenbuch. In: ders., Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1927], S. 8337]
Als ich alt genug war, darüber nachzudenken, fand ich es gespenstisch. [Die Zeit, 29.04.1999, Nr. 18]
Es geht gespenstisch schnell, und es wirkt wie von langer Hand geplant. [Die Zeit, 26.01.2009, Nr. 04]
Zitationshilfe
„gespenstisch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/gespenstisch>.

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