klammern
GrammatikVerb · klammert, klammerte, hat geklammert
Aussprache
Worttrennung klam-mern
GrundformKlammer
Wortbildung
mit ›klammern‹ als Erstglied:
Klammeraffe
· Klammerfuß · Klammermaschine · Klammeräffchen
· mit ›klammern‹ als Letztglied: anklammern · aufklammern · ausklammern · einklammern · festklammern · umklammern · verklammern · zusammenklammern
· mit ›klammern‹ als Letztglied: anklammern · aufklammern · ausklammern · einklammern · festklammern · umklammern · verklammern · zusammenklammern
Bedeutungsübersicht
- 1. ⟨sich an etw., jmdn. klammern⟩ sich an etw., jmdm. mit allen Kräften so fest wie möglich festzuhalten suchen
- [übertragen] an etw., jmdm. seinen Halt suchen
- 2. ...
- 3. ⟨etw. an etw. klammern⟩ etw. an etw. mit Klammern so befestigen, dass es jederzeit loslösbar ist
- 4. [Sport] beim Ringen, Boxen den Gegner (mit Klammergriff) umfassen
eWDG
Bedeutungen
1.
⟨sich an etw., jmdn. klammern⟩sich an etw., jmdm. mit allen Kräften so fest wie möglich festzuhalten suchen
Beispiele:
sich an ein Geländer, gekentertes Boot, an eine rettende Planke klammern
das Kind klammerte sich angstvoll an den Rock der Mutter
sich verzweifelt, voller Angst an jmds. Arm, Schulter klammern
der Ertrinkende klammerte sich an ihn
sich mit seinen Händen, Fingern an jmdn., etw. klammern
jmds. Hände klammern sich an jmdn., etw.
übertragen an etw., jmdm. seinen Halt suchen
2.
Beispiel:
eine Wunde klammern (= eine Wunde mit Wundklammern zusammenhalten)
3.
⟨etw. an etw. klammern⟩etw. an etw. mit Klammern so befestigen, dass es jederzeit loslösbar ist
Beispiele:
die Wäsche an die Leine klammern
ein Blatt Papier an eine Pappe klammern
4.
Sport beim Ringen, Boxen den Gegner (mit Klammergriff) umfassen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Klammer · klammern · einklammern · ausklammern · Klampe · 1Klampfe
Klammer f. ‘Instrument zum Zusammenhalten, Schriftzeichen, mathematisches Zeichen’, mhd. klamere, klam(m)er, mnd. klāmer, klammer, anord. klǫmbr ‘Klammer, Klemme, Schraubstock’, norw. klomber ‘Klemme, Felsschlucht’ gehen mit den Verben mhd. klamben ‘fest zusammenfügen, verklammern’, anord. klembra ‘klemmen, drücken’, engl. to clamber ‘klimmen, mühsam klettern’ auf ie. *glembh-, eine nasalierte Labialerweiterung der Wurzel ie. *gel- ‘(sich) ballen, Gerundetes, Kugeliges’ zurück (Weiteres s. klimmen). – klammern Vb. ‘mit einer Klammer zusammenfügen’ (16. Jh.). einklammern Vb. ‘in Klammern einschließen’ (17. Jh.). ausklammern Vb. ‘aus einer Klammer herausnehmen, beiseite lassen’ (19. Jh., geläufig erst 20. Jh.). Hierher die Lautvariante Klampe f. aus dem Nd. ‘Verbindungs-, Befestigungsstück, Klammer’, mnd. klampe, mnl. clamp, nl. klamp. Entsprechend hd. (bair. rhein.) 1Klampfe f. ‘Klammer, Haken, Öse’; vgl. spätmhd. klampfer f. ‘Klammer’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(sich) (fest)klammern (an) ·
(sich) festhalten (an) ·
Halt finden
Assoziationen |
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(sich) klammern (an) ·
feig ·
feige ·
kleinmütig ·
mutlos ·
schüchtern ·
ängstlich ●
(sich) nichts trauen ugs., regional ·
duckmäuserisch ugs. ·
hasenfüßig ugs. ·
hasenherzig ugs. ·
keine Eier in der Hose haben derb ·
keinen Arsch in der Hose haben ugs. ·
memmenhaft ugs.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›klammern‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›klammern‹.
aneinander
außen
Betrunkene
Charge
daran
Energiepreis
Ertrinkende
Garde
Jungtier
Komponente
Männchen
Neugeborene
Optimist
Privatleute
Rettungsring
Schiffbrüchige
Schiffer
Schwankung
Sehnsuchtsfaktor
Sonderbelastung
Sondereffekt
Sonderfaktor
Sonderposten
spreizen
stattdessen
Streitfrage
Strohhalm
woran
Überlebende
Verwendungsbeispiele für ›klammern‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Jetzt bin ich endlich auch mal in der Lage, die Kinder in Ruhe spielen zu lassen, mich nicht immer so an sie zu klammern.
[Schwarzer, Alice: Der »kleine Unterschied« und seine großen Folgen, Frankfurt a. M.: Fischer-Taschenbuch-Verl. 1977 [1975], S. 16]
Das Haus klammerte sich mit letzter Kraft an seinen vierten Stern.
[Suter, Martin: Lila, Lila, Zürich: Diogenes 2004, S. 265]
An meine Mutter, ihr jüngstes Kind, die goldblonde Ilse, hatte sie sich mit aller Kraft ihrer Sehnsucht geklammert.
[Braun, Lily: Memoiren einer Sozialistin. In: Lehmstedt, Mark (Hg.) Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1909], S. 4664]
Ich habe mich an das falsche Versprechen geklammert, daß die dünnen Wände meines Hauses vor der verseuchten Luft draußen schützen würden.
[konkret, 1980]
Das Problem ist, er klammert sich daran mit blinder Überzeugung.
[Die Zeit, 25.02.2013, Nr. 08]
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