verscherzen
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Scherz · scherzen · verscherzen · scherzhaft
Scherz m. ‘Fröhlichkeit, Spaß, witzige Rede’, mhd. scherz ‘Munterkeit, Vergnügen, Spiel’ und ablautendes mhd. scharz ‘Sprung’ (im Schachspiel), schurz ‘Sprung, Lauf’ sind verwandt mit ahd. skerōn ‘mutwillig sein’ (s. 2scheren), ferner mit aengl. hratian ‘eilen’, anord. hrata ‘fallen, stürzen, schwanken, eilen’, schwed. rata ‘verwerfen, verschmähen’, griech. kradā́n (κραδᾶν) ‘schwingen, schwenken, schütteln’, krádē (κράδη) ‘Baumwipfel, Zweigspitze, Schwinge’, lat. cardo ‘Türangel’ sowie ahd. skerdo ‘Türangel’ (9. Jh.), vielleicht auch mit aind. kū́rdati ‘springt, hüpft’. Sie führen auf eine Dentalerweiterung ie. *(s)kerd-, *(s)kred- der Wurzel ie. *(s)ker(ə)- ‘springen, herumspringen’, eigentlich ‘(sich) drehend bewegen, schwingen’, zu der auch 2scheren und 1schrecken (s. d.) gehören. – scherzen Vb. ‘fröhlich sein, Spaß machen, muntere, heitere Reden führen’, mhd. scherzen ‘fröhlich springen, hüpfen, sich vergnügen’ ist vom Substantiv abgeleitet, wenn nicht, als vielleicht ursprünglich starkes Verbum (vgl. mhd. er schirzet), unmittelbar zur oben genannten Wurzel gebildet. verscherzen Vb. ‘durch Vergnügen oder leichtfertiges, unbedachtes Verhalten verlieren’, mhd. verscherzen. scherzhaft Adj. ‘wie ein Scherz, spaßig, nicht ernst gemeint’ (17. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(es sich) verderben (mit) ·
(es sich) verscherzen (mit) ·
(jemandes) Gunst verlieren ·
(sich) jemandes Gunst verscherzen ·
in Ungnade fallen (bei) ·
sich unbeliebt machen (bei) ●
nicht mehr gut zu sprechen sein (auf) ugs.
Assoziationen |
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Antonyme |
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Typische Verbindungen zu ›verscherzen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›verscherzen‹.
Verwendungsbeispiele für ›verscherzen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Nein, so hätte ich es nicht machen sollen, da hatte ich mir etwas verscherzt.
[Kubin, Alfred: Die andere Seite, München: Spangenberg 1990 [1909], S. 85]
Vielleicht wollte er es sich aber auch nur nicht mit den Großen verscherzen.
[Die Zeit, 15.11.2013, Nr. 44]
Der Mann hat ein Talent dafür, es sich mit deutschen Politikern zu verscherzen.
[Die Zeit, 23.11.2009, Nr. 47]
Mit dem sollte sie es sich aber trotzdem nicht verscherzen.
[Die Zeit, 10.08.2009, Nr. 32]
Mit den Chinesen, sagt Hans, wolle es sich keiner in der Region verscherzen.
[Die Zeit, 15.01.2007, Nr. 03]
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