Deutsches Fremdwörterbuch
Malice
1. Aufl. Band 2 (Basler 1942)
F. ‘Bosheit, Tücke’ am Ende des 17. Jahrh. aus gleichbed. frz. malice (Quelle: lat. malitia derselben Bed.) übernommen. Belege: Thomasius 1688 Monatsgespräche I 792 daß es nicht aus bloßer ignorantz, sondern auch aus einer sonderbaren malice geschiehet. 1787 Willmann II 132 In dem Pferde steckte nicht die geringste Malisse. Jmmermann 1826 Cardenio I, 1 (XVI 382) Ich hab’ specielle M. auf das Weib. – Belege aus der Studentensprache bei Kluge; Nachtrag in ZfdW. XII 283.
Gebucht bei Wächtler 1709.
maliziös Adj. ‘boshaft’ am Ende des 17. Jahrh. aus frz. malicieux gleicher Bed. (Quelle: lat. malitiosus ‘hinterlistig, tückisch’) übernommen (1), daneben anfangs auch malitios in Anlehnung an die geläufige lat. Form (2) und von da aus die Schreibung malitiös.
Belege: 1. Thomasius 1688 Monatsgespräche I 753 ein Stück, welches gewiß für das malicieuseste an denen so genannten Pedanten zu halten. 1719 Recueil V 3 als unumstößliche Abzeichen malicieuser Seelen. Cramer 1794 Geniestreiche I 64 Auf den ersten Anblick ist dieses eigentlich ein ma­litiöser Gedanke. Kotzebue 1802 Wirrwarr (XV 185) eine maliziöse Frage.
2. Chilemont 1702 Kriegsrat I 202 geitzig und malitios. Guggenberger 1722 Prozesse 371 malitiose verschwiegen.
Gebucht bei Wächtler (1703) 1709 malitiose, malicieusement. Bei Sperander 1727 malitios, malitiose.