Konsiliarlabor für Noroviren
- Leitung:
- Sandra Niendorf
- Vertretung:
- Sonja Jacobsen
Norovirusinfektionen werden weltweit als die häufigste Ursache viraler Gastroenteritis-Ausbrüche erfasst. Humane Noroviren werden von infizierten Personen über den Stuhl und über das Erbrochene ausgeschieden. Sie sind hochinfektiös und zeichnen sich durch eine hohe Umweltresistenz aus. Norovirusinfektionen betreffen alle Altersgruppen, vor allem ältere Personen und Kinder. In den Wintermonaten führen Norovirusinfektionen zu größeren Ausbrüchen in Gemeinschaftseinrichtungen wie z.B. Kindergärten, Schulen, Pflegeheimen und Krankenhäusern. Seit dem 1.1.2001 sind Infektionen mit Noroviren nach IfSG meldepflichtig (§§ 6, 7).
Im Konsiliarlabor stehen verschiedenen molekularbiologische Methoden zum Nachweis und zur Charakterisierung von Noroviren zur Verfügung. Die Hauptaufgabe des Labors besteht in der Genotypisierung von Ausbruchsgeschehen, aber auch dem Nachweis von molekular-epidemiologischen Zusammenhängen (Infektketten). Mittels Sequenzierung und phylogenetischer Analysen können Aussagen zur Genomveränderung (Antigendrift, Rekombination) getroffen werden und neue Rekombinanten und neue Genotypen nachgewiesen werden. Diese Daten werden auf globaler Ebene ausgetauscht, um frühzeitig Informationen über neuzirkulierenden Virusvarianten zu erhalten.
Das Konsiliarlabor bietet auch die Beratung und Unterstützung zur Diagnostik weiterer viraler Gastroenteritis-Erreger an. Für besondere Fragestellungen stehen auch molekularbiologische Methoden zum Nachweis anderer viraler humaner Gastroenteritis-Erreger zur Verfügung (Sapoviren, Astrovirus).
Adresse
Fachgebiet 15 Virale Gastroenteritis- und Hepatitisviren und Enteroviren
Robert Koch-Institut
Seestrasse 10
13353 Berlin
Kontakt