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Materie, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Materie · Nominativ Plural: Materien
Aussprache  [maˈteːʀi̯ə]
Worttrennung Ma-te-rie
Wortbildung  mit ›Materie‹ als Erstglied: material · materiell · Materiestrom · Materiezustand
 ·  mit ›Materie‹ als Letztglied: Antimaterie · Rechtsmaterie · Urmaterie
Herkunft aus māterialat ‘Stamm und Schößlinge von Fruchtbäumen und Weinreben, Bauholz, Nutzholz, (Grund-)Stoff, Aufgabe, Anlage, Ursache’ < māterlat ‘Mutter’
eWDG

Bedeutungen

1.
objektive Realität
Grammatik: nur im Singular
Beispiel:
Bewegung, Raum und Zeit sind grundlegende Eigenschaften der Materie
Wissenschaft Stoff, Substanz
Beispiele:
die organische, lebende, tote Materie
die Materie im Weltraum, im Erdinneren, auf dem Mond
der Bildhauer hat die tote Materie (= das Material) belebt
Er hat in Mathematik geglänzt und in allen der Materie verbundenen Fächern [ H. KantAula179]
2.
Gegenstand, Inhalt, Thema (eines Gesprächs, einer Schrift), Stoffgebiet
Grammatik: meist im Singular
Beispiele:
in dieser Materie bin ich nicht bewandert
mit dieser Materie bin ich vertraut
sich in eine unbekannte Materie einarbeiten
mit seinen Forschungen in eine neue, interessante Materie eindringen
die Materie beherrschen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Materie · materiell
Materie f. ‘objektive Realität, stoffliche Substanz, Masseteilchen, Gegenstand, Inhalt, Thema’, mhd. materje, materge ‘Stoff, Körper, Gegenstand, Flüssigkeit im Körper (besonders Eiter)’ ist entlehnt aus lat. māteria ‘Stamm und Schößlinge von Fruchtbäumen und Weinreben, Bauholz, Nutzholz, (Grund)stoff, Aufgabe, Anlage, Ursache’, einer Ableitung von lat. māter ‘Mutter’ (s. Mutter). Materie entwickelt sich in zwei Bedeutungssträngen: einerseits bezeichnet es den ‘Stoff, aus dem etw. gefertigt ist’ (im 18. Jh. abgelöst durch Material, s. d.), andererseits gilt es in der Sprache der Philosophie als die ‘stoffliche Seite eines Naturkörpers’ (14. Jh.), als ‘Möglichkeit des Seins’, das seine Bestimmung erst durch die Form erhält. – materiell Adj. ‘die Materie betreffend, stofflich, körperlich, wirtschaftlich’ (18. Jh.), von frz. matériel, entlehnt aus lat. māteriālis ‘zur Materie gehörig’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Unterbegriffe
  • BAB-Rätsel · YOGTZE-Fall
Assoziationen

Physik
Materie[Hinweis: weitere Informationen erhalten Sie durch Ausklappen des Eintrages]
Unterbegriffe
  • degenerierte Materie · entartete Materie
Assoziationen

Material · Materie · Werkstoff
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Materie‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Materie‹.

Verwendungsbeispiele für ›Materie‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Für den christlichen Denker gibt es keine ewige Materie mehr. [Hirschberger, Johannes: Geschichte der Philosophie, Bd. 1: Altertum und Mittelalter. In: Mathias Bertram (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1948], S. 4783]
Wir sind an dieser einen Stelle in die konkrete Struktur der literarischen Materie eingedrungen. [Curtius, Ernst Robert: Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter, Tübingen: Francke 1993 [1948], S. 385]
In zehn Jahren werde ich mit der Materie so verwachsen sein, daß ich viele Dinge gar nicht mehr wahrnehmen werde. [Der Spiegel, 17.08.1992]
In beiden Fällen handelt es sich um so genannte Dunkle Materie. [Die Zeit, 02.03.2000, Nr. 10]
Welches die kürzeste raumzeitliche Verbindung ist, wechselt in Abhängigkeit von der Verteilung der Materie von Ereignis zu Ereignis. [Die Zeit, 09.09.1999, Nr. 37]
Zitationshilfe
„Materie“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Materie>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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