Schenkung, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Schenkung · Nominativ Plural: Schenkungen
Aussprache [ˈʃɛŋkʊŋ]
Worttrennung Schen-kung
Wortbildung
mit ›Schenkung‹ als Erstglied:
Schenkungsbrief
· Schenkungsgebühr · Schenkungssteuer / Schenkungsteuer · Schenkungsurkunde · Schenkungsvertrag
eWDG und ZDL
Bedeutung
Recht Rechtsgeschäft, bei dem aus dem Vermögen einer Vertragspartei eine unentgeltliche Zuwendung in Geld oder Sachwerten an eine andere Person, Institution o. Ä. erfolgt
siehe auch Zuwendung, Unterbegriff von Geschenk (1 a)
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine großzügige, umfangreiche, bedeutende Schenkung
als Akkusativobjekt: eine Schenkung erhalten, annehmen, vornehmen, widerrufen
in Koordination: Schenkungen und Erbschaften, Vermächtnisse, Nachlässe
Beispiele:
eine Schenkung rechtskräftig machenWDG
die Schenkung ist an eine bestimmte Bedingung geknüpftWDG
Schenkungen und StiftungenWDG
Wilhelm von Bode ging in seiner Position [als Generaldirektor der staatlichen Kunstsammlungen Berlin]
seit dem späten 19. Jahrhundert offensiv auf reiche und schenkungsfreudige
Bürger zu, um sie zum Kauf solcher Werke zu animieren, die er auf lange
Sicht dann als Schenkungen für seine Sammlungen
verstand. [Die Welt, 09.07.2019]
Eine Schenkung im ersten Jahr vor dem Erbfall
wird dem Nachlass noch voll hinzugerechnet, eine
Schenkung im zweiten Jahr nur noch zu 9/10, im
dritten zu 8/10 und so weiter. Sind seit der
Schenkung zehn Jahre vergangen, bleibt die
Schenkung völlig unberücksichtigt und wird dem
Nachlass nicht mehr hinzugerechnet. [Süddeutsche Zeitung, 08.11.2018]
Dank einer Schenkung des Hamburger Sammlers
Claus von der Osten präsentiert das Museum für Kunst und Gewerbe nun eine
120 Exponate umfassende Ausstellung mit Grafiken und Plakaten. [Welt am Sonntag, 09.07.2017]
Laut DIW (= Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) wurden allein zwischen 2009 (als die
Erbschaftsteuer zuletzt reformiert wurde) und 2014 Unternehmensvermögen in
Höhe von 171 Milliarden Euro steuerfrei übertragen – davon 149 Milliarden
als Schenkungen. [Der Spiegel, 19.01.2016 (online)]
Die Initiative [zur Einführung einer Erbschaftssteuer von 20 % für Vermögen über 2 Mio. Schweizer Franken] sieht auch eine Besteuerung von
Schenkungen vor, die nach dem 1. Januar 2012
getätigt wurden. [Neue Zürcher Zeitung, 20.07.2014]
Von einem kleinen Koffer war zunächst die Rede, in dem sich einiges
an Briefen und Dokumenten befinde, die für die Zürcher James‑Joyce‑Stiftung
interessant sein könnten. […] Dieses einmalige
Ensemble sollte in seiner Gesamtheit erhalten bleiben und – in einer
unerhört generösen Geste – als Schenkung an die
James‑Joyce‑Stiftung der Forschung und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht
werden. [Neue Zürcher Zeitung, 01.04.2006]
Durch reiche Schenkungen wurde der
Klosterbesitz erweitert; 1183 stehen bereits Land und Einkünfte aus vierzig
Orten zur Verfügung. [Gerlach, Harry: Schmalkalden und Umgebung. Berlin/Leipzig: Tourist-Verlag 1978, S. 51]
letzte Änderung:
Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schenken · Schenk(e) · Mundschenk · Schenkung · Geschenk · Schenke · Schank
schenken Vb. ‘unentgeltlich geben, als Gabe überlassen, überreichen’, ahd. skenken ‘zu trinken geben, einschenken’ (9. Jh.), mhd. mnd. schenken ‘zu trinken geben, zum Verkauf ausschenken, geben, verleihen’, asächs. skenkian, aengl. scencan, mnl. scenken, nl. schenken, afries. skenka, skanka (germ. *skankjan) ist verwandt mit Schenkel, Schinken, hinken (s. d.) und weiteren dort genannten Wörtern. Zugrunde liegt die Wurzel ie. *(s)keng- ‘hinken; schief, schräg’. Auszugehen ist von der Bedeutung ‘einschenken, zu trinken geben’ (nur so ahd., asächs., aengl.), eigentlich ‘das Gefäß schief halten’; der heute herrschende Sinn entwickelt sich erst im Spätmhd. Mnd. (bzw. Mnl.) aus ‘darreichen’. Schenk(e) m. ‘Getränke Einschenkender, Hofbeamter für Getränke und Versorgung, Schankwirt, Kellermeister’, anfrk. skankio (8. Jh.), ahd. skenko, frühnhd. bier-, wīnschenke; Mundschenk m. (16. Jh.). Schenkung f. ‘Stiftung’, mhd. schenkunge ‘Geschenk’ (14. Jh.), auch ‘das Stillen von Kindern’ (15. Jh.). Geschenk n. ‘unentgeltlich Dargebrachtes’, mhd. geschenke ‘das Eingeschenkte’, spätmhd. ‘Geschenk’. Schenke f. ‘Gasthaus, Wirtshaus’ (von Obersachsen und Thüringen aus sich verbreitend), spätmhd. schenk(e) ‘Gabe, Geschenk’ (bis ins 17. Jh.), ‘Schmaus bei bestimmten Feiern, wo die Gäste Geschenke bringen, Schenkmaß, Wirtshaus’. Schank m. ‘das Ausschenken, Verkauf von (alkoholischen) Getränken’, noch erhalten in Schankstube, Schankwirt, Ausschank, mhd. schanc ‘Gefäß, aus welchem eingeschenkt wird’, dann ‘Wirtshaus’, auch ‘Geschenk’; rückgebildet (15. Jh.) aus schenken ‘ein-, ausschenken, zu trinken geben’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
|
Dedikation ·
Schenkung ·
Widmung
Typische Verbindungen zu ›Schenkung‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schenkung‹.
Ankauf
bezeugen
Dauerleihgabe
Erbfall
Erbschaft
Erbvorbezug
erfolgen
Erwerbung
gelangen
großzügig
grosszügige
grosszügigen
konstantinische
konstantinischen
lebzeitig
Legat
Leihgabe
Neuerwerbung
pippinische
pippinischen
pippinsche
pippinschen
Pommernherzogs
testamentarisch
Vererbung
Vermächtnis
veroneser
übergeben
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