Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Untätigkeit, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Untätigkeit · Nominativ Plural: Untätigkeiten · wird im Plural nur selten verwendet
Aussprache 
Worttrennung Un-tä-tig-keit
Wortzerlegung untätig -keit
Wortbildung  mit ›Untätigkeit‹ als Erstglied: Untätigkeitsklage
Wahrig und DWDS

Bedeutungen

1.
Zustand des Untätigseins, Müßiggang, Passivität
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine jahrelange, erzwungene, völlige Untätigkeit
in Präpositionalgruppe/-objekt: in Untätigkeit verharren; zur Untätigkeit verdammt sein
Beispiele:
Es ist für die Deutschen und die Einwanderer gefährlich, wenn Asylbewerber längere Zeit in einfachsten Gemeinschaftsunterkünften untergebracht werden, in denen sie zur Untätigkeit verurteilt sind. [Die Welt, 20.01.2016]
Zu den unvermeidlichen Tätigkeiten – oder besser Untätigkeiten – im Leben eines jeden Menschen zählt das Warten. [Welt am Sonntag, 10.07.2016]
Die unfreiwillige Untätigkeit in den Lagern habe das Selbstvertrauen der Langzeitflüchtlinge zerstört […]. [Die Zeit, 20.09.1991]
2.
Versäumnis zu handeln, Unterlassung
Kollokationen:
als Akkusativobjekt: jmds. Untätigkeit kritisieren; jmdm. Untätigkeit vorwerfen
mit Genitivattribut: die Untätigkeit der Regierung, der Behörden
Beispiele:
Zuvor hatte der Chef der Wahlbeobachter der Türkei Untätigkeit bei der Aufklärung möglicher Verstöße vorgeworfen. [Der Spiegel, 19.04.2017 (online)]
Mit seinen Vorschlägen könne »die Untätigkeit der Bundesregierung« überwunden werden. [Die Zeit, 20.01.2009]
Manchmal sieht es so aus, als würden humanitäre Einsätze von der internationalen Politik als Alibi benutzt, um die eigene Untätigkeit zu verschleiern. [Süddeutsche Zeitung, 07.06.2001]
Ich brauche nicht näher auszuführen, daß […] er [der Angeklagte] für ein Nichtstun, also eine Unterlassung, nur bestraft werden kann, wenn er die Rechtspflicht hatte zu handeln und wenn infolge seiner Untätigkeit der verbrecherische Erfolg eingetreten ist, wenn er also die faktische Möglichkeit hatte, den verbrecherischen Erfolg zu verhindern. [[o. A.]: Einhundertvierundsiebzigster Tag. Dienstag, 9. Juli 1946. In: Der Nürnberger Prozeß. Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1946], S. 22952]

letzte Änderung:

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Psychologie
Desinteresse · Gleichgültigkeit · Gleichmut · Interessenlosigkeit · Leidenschaftslosigkeit · Passivität · Saumseligkeit · Teilnahmslosigkeit · Trägheit · Unempfindlichkeit · Untätigkeit  ●  Indifferenz lat. · Lethargie griechisch · Phlegma griechisch · Abnegation geh., veraltet · Apathie fachspr., griechisch
Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Untätigkeit‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Untätigkeit‹.

Zitationshilfe
„Untätigkeit“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Unt%C3%A4tigkeit>.

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