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Saumseligkeit, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Saumseligkeit · Nominativ Plural: Saumseligkeiten
Aussprache 
Worttrennung Saum-se-lig-keit
Wortzerlegung saumselig -keit
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
2säumen · versäumen · Versäumnis · säumig · Säumnis · Saumseligkeit · saumselig
2säumen Vb. ‘zögern, sich verweilen, trödeln’, mhd. sūmen ‘aufhalten, hinhalten, verzögern, versäumen, warten lassen, jmdn. auf-, abhalten, hindern’, reflexiv ‘sich aufhalten, verspäten’, mnd. sǖmen; der im Mhd. bezeugte transitive Gebrauch ist in neuerer Sprache unüblich. Ohne sichere Anknüpfungsmöglichkeiten; ein vermuteter Zusammenhang mit griech. eā́n (ἐᾶν) ‘(zu)lassen, gestatten, in Ruhe lassen, unterlassen’ und dessen zu erschließender Stammform *(σ)εϝα- ist ungewiß. – Früher belegt als das Simplex ist die Präfixbildung versäumen Vb. ‘verpassen, nicht wahrnehmen, nicht tun’, ahd. firsūmen (9. Jh.), mhd. versūmen ‘ungetan, unbeachtet lassen, ab-, auf-, zurückhalten, irren, vernachlässigen, im Stich lassen, sich verspäten’; Versäumnis n. ‘Unterlassung, das Zuspätkommen’, mhd. versūmnisse. säumig Adj. ‘zögernd, langsam, verspätet, nachlässig’, ahd. sūmīg (um 800), mhd. sūmic. Säumnis f. n. ‘das Zögern, Verspätung’, mhd. sūmnisse f. Saumseligkeit f. ‘Neigung zum Säumen, Nachlässigkeit’ (17. Jh.), zu saumselig Adj. ‘langsam, nachlässig’, mhd. sūmeselic, abgeleitet von mhd. sūmesal, -seli, -sele, nhd. Saumsal (bis ins 18. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Psychologie
Desinteresse · Gleichgültigkeit · Gleichmut · Interessenlosigkeit · Leidenschaftslosigkeit · Passivität · Saumseligkeit · Teilnahmslosigkeit · Trägheit · Unempfindlichkeit · Untätigkeit  ●  Indifferenz lat. · Lethargie griechisch · Phlegma griechisch · Abnegation geh., veraltet · Apathie fachspr., griechisch
Oberbegriffe
Assoziationen

Verwendungsbeispiele für ›Saumseligkeit‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das sollte jeder bedenken, der ihn etwa bei Saumseligkeit schlagen möchte. [Die Zeit, 14.05.2001, Nr. 20]
Gleichzeitig werden beide von Brüssel wegen ihrer Saumseligkeit bei den Vorbereitungen gerüffelt. [Süddeutsche Zeitung, 21.10.1999]
Wie in der vergangenen Konjunkturflaute deutlich wurde, hat diese Saumseligkeit auch praktische Konsequenzen. [Die Zeit, 24.02.1969, Nr. 08]
Hat hier ein Cheflektor die Saumseligkeiten eines Lektors ausbügeln wollen? [Die Zeit, 20.02.1967, Nr. 08]
Das hängt nicht zuletzt an der Saumseligkeit der EU auf Zypern. [Die Welt, 06.05.2005]
Zitationshilfe
„Saumseligkeit“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Saumseligkeit>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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