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beargwöhnen

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GrammatikVerb · beargwöhnt, beargwöhnte, hat beargwöhnt
Nebenform selten beargwohnen · Verb · beargwohnt, beargwohnte, hat beargwohnt
Aussprache 
Worttrennung be-arg-wöh-nen ● be-arg-woh-nen
GrundformArgwohn
Wortbildung  mit ›beargwöhnen‹/›beargwohnen‹ als Erstglied: Beargwöhnung
eWDG

Bedeutung

gehoben einen Argwohn gegen jmdn., etw. haben, jmdm., einer Sache misstrauen
Beispiele:
einen Fremden, den Unbekannten beargwöhnen
jmdn. als Betrüger beargwöhnen
man beargwöhnte ihn, dass er das Geld gestohlen hätte
jmdn. wegen seines Verhaltens beargwöhnen
jmds. Absicht, Äußerung beargwöhnen
jedes Wort beargwöhnen
daß der Verliebte fürchten mußte, auffällig geworden und beargwöhnt zu sein [ Th. MannTod in Venedig9,519]

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(einer Sache) misstrauen · (etwas) hinterfragen · Zweifel hegen · anzweifeln · beargwöhnen · bezweifeln · in Frage stellen · in Zweifel ziehen · infrage stellen · kaum glauben können (was man sieht) · kaum glauben können (was man zu hören bekommt) · nicht glauben (wollen) · skeptisch sein · zweifeln (an)  ●  (etwas) in das Reich der Fabel verweisen geh. · (jemandem etwas) nicht abnehmen ugs. · nicht (so) recht glauben (wollen) ugs.
Assoziationen
  • anrüchig · dubios · fragwürdig · krumm · obskur · ominös · undurchsichtig · zweifelhaft · zwielichtig  ●  dunkel fig.
  • darf man bezweifeln · fraglich · fragwürdig · kann bezweifelt werden · nicht einleuchtend · ohne Wahrheitsgehalt · unglaubhaft · unglaublich · unglaubwürdig · unplausibel · zweifelhaft  ●  weder Hand noch Fuß haben fig. · (nur) heiße Luft ugs. · das kann mir (doch) keiner erzählen(, dass ...)! ugs., Spruch · nichts dran ugs.
  • argwöhnen · beargwöhnen · misstrauen · verdächtigen · zweifeln  ●  präsumieren geh.
  • (ja) Herrschaftszeiten (noch einmal)! · (ja) ist das (denn) die Möglichkeit! · nicht zu glauben! · nun hör sich das einer an!  ●  (ja) isses denn möglich! ugs. · das darf nicht wahr sein! ugs. · das muss man sich mal vorstellen! ugs., Spruch · nein, wie isses nun bloß möglich! geh. · wie isses nu(n) bloß zu fassen! ugs.
  • man glaubt es nicht (aber) · man will es kaum glauben · unglaublich (aber)  ●  Da staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich. ugs., Spruch · Kaum zu glauben, aber amtlich. ugs., Spruch · Man hat schon Pferde kotzen sehen (, direkt vor der Apotheke). ugs., Spruch · Man soll das (ja) kaum für möglich halten! ugs., ironisierend · Sachen gibt's ... ugs. · Sachen gibt's, die gibt's gar nicht! ugs. · Was es nicht alles gibt! ugs., Spruch · Was sagt man dazu!? ugs. · Wirklich erstaunlich. ugs. · kaum zu glauben, aber wahr ugs.
  • (das) kannst du dir nicht vorstellen · nicht zu fassen · nicht zu glauben · unfassbar · unfasslich · unglaublich  ●  nein so etwas! ugs.
  • (etwas) bemerken · (jemandem) auffallen · (jemanden) aufhorchen lassen · (jemanden) stutzen lassen · aufmerksam werden (auf) · hellhörig werden · stutzen · stutzig werden
  • (sich) verwahren (gegen) · Einspruch erheben · ableugnen · abstreiten · anfechten · bestreiten · dementieren · für nicht zutreffend erklären · in Abrede stellen · leugnen · nicht anerkennen · nicht wahrhaben wollen · verleugnen · verneinen · verweigern · von der Hand weisen · von sich weisen · widersprechen  ●  (in aller Schärfe) zurückweisen Verstärkung · nicht gesagt haben wollen variabel · (sich) distanzieren (von) geh. · desavouieren geh., franz. · in das Reich der Fabel verweisen geh. · nichts (mehr) wissen wollen (von) ugs.
  • Zweifel anmelden · sich skeptisch äußern  ●  (etwas) mit einem Fragezeichen versehen fig.
  • (einer Sache) nicht trauen · (sich) nicht verlassen wollen (auf) · misstrauisch sein · mit einer unangenehmen Überraschung rechnen  ●  dem Braten nicht trauen ugs., fig.
  • (jemandem) ist nicht zu trauen · (jemandem) misstrauen · (jemandem) nicht trauen · (jemandem) nicht trauen können · misstrauisch sein  ●  (jemandem) nicht für 5 Pfennige trauen (können) variabel, veraltend · (jemandem) nicht um die Ecke trauen fig. · (jemandem) nicht über den Weg trauen ugs., fig.

argwöhnen · beargwöhnen · misstrauen · verdächtigen · zweifeln  ●  präsumieren geh.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›beargwöhnen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›beargwöhnen‹.

Verwendungsbeispiele für ›beargwöhnen‹, ›beargwohnen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Und wo auch immer sie erscheinen, beargwöhnt man sie als »fahrendes Volk«. [Die Zeit, 29.01.1979, Nr. 05]
Allerdings ist sie beargwöhnt und bespitzelt worden wie viele andere auch. [Süddeutsche Zeitung, 06.10.2001]
Er wird neidisch beargwöhnt von den ermittelnden Beamten und gilt als höchst umstritten. [Süddeutsche Zeitung, 04.03.1999]
Sie beobachten einander, sie kommunizieren miteinander, sie beargwöhnen, hassen, lieben, verwerfen, erhöhen einander. [Der Tagesspiegel, 14.06.2000]
Aber auch ohne den Hut wurde sie in Berlin beargwöhnt. [Honigmann, Barbara: Ein Kapitel aus meinem Leben, München Wien: Carl Hanser Verlag 2004, S. 109]
Zitationshilfe
„beargwöhnen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/beargw%C3%B6hnen>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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