Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

verneinen

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GrammatikVerb · verneint, verneinte, hat verneint
Aussprache 
Worttrennung ver-nei-nen
Wortzerlegung ver- nein
Wortbildung  mit ›verneinen‹ als Erstglied: Verneiner · Verneinung  ·  mit ›verneinen‹ als Binnenglied: lebensverneinend
eWDG

Bedeutung

einer Sache nicht zustimmen
a)
etw. mit Nein beantworten
in gegensätzlicher Bedeutung zu bejahen
Beispiele:
jmds. Frage verneinen
sie fragte ihn, ob er seine Arbeit erledigt habe, und wurde zornig, als er (es) verneinte
er verneinte es mit einem Kopfschütteln
eine verneinende Antwort
b)
etw. ablehnen, verwerfen
Beispiele:
Krieg, Ausbeutung und Unterdrückung verneinen
Sprachwissenschaftein verneinender Satz
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
nein · nee · verneinen · Verneinung
nein Adv. eine verneinende, ablehnende Antwort auf eine Frage ausdrückend, ahd. (9. Jh.), mhd. nein, asächs. mnd. nēn, mnl. neen, nein, nl. neen setzt sich zusammen aus der Verneinungspartikel ahd. ni (8. Jh.), mhd. ne, asächs. ni, ne, mnd. , got. ni und der neutr. Form des unbestimmten Artikels (s. 1ein Num.), so daß von einer Bedeutung ‘nicht eins’ auszugehen ist. Der Verneinungspartikel (auch in nicht, nie, niemand, s. d.) entsprechen außergerm. aind. ‘nicht’, griech. ne- (νε-) in nēl(e)ḗs (νηλ(ε)ής) ‘ohne Mitleid, erbarmungslos’, lat. ne- in nescīre ‘nicht wissen’, air. ne- in nech ‘irgend jemand’, aslaw. aruss. ne, russ. ne (не). Verwandt sind lat. ‘nicht, daß nicht’, got. ‘nein’, lat. , alat. nei ‘nicht, daß nicht, wenn nicht’. Auszugehen ist von ie. *ne, *nē, *nei als Satznegation; einzelsprachlich allerdings ist besonders ie. *ne oft zur Wortnegation geworden (dazu s. auch un-). Der Bildungsweise von nein vergleichen sich aengl. nān, engl. none, afries. nān, nēn, anord. neinn ‘irgendein, kein’ sowie lat. nōn, alat. noenum (aus *noinom) ‘nicht’. In der Umgangssprache (wohl aus dem Nordd.) nee, literarisch (auch ne, in der Doppelung ne, ne) seit dem 16. Jh. – verneinen Vb. ahd. firneinen (11. Jh.), mhd. verneinen; Verneinung f. (um 1700).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(sich) verwahren (gegen) · Einspruch erheben · ableugnen · abstreiten · anfechten · bestreiten · dementieren · für nicht zutreffend erklären · in Abrede stellen · leugnen · nicht anerkennen · nicht wahrhaben wollen · verleugnen · verneinen · verweigern · von der Hand weisen · von sich weisen · widersprechen  ●  (in aller Schärfe) zurückweisen Verstärkung · nicht gesagt haben wollen variabel · (sich) distanzieren (von) geh. · desavouieren geh., franz. · in das Reich der Fabel verweisen geh. · nichts (mehr) wissen wollen (von) ugs.
Assoziationen

abstreiten · ins Gegenteil verkehren · leugnen · negieren · verneinen
Assoziationen

(Frage) mit nein beantworten · (Frage) verneinen  ●  (Frage) abschlägig bescheiden Amtsdeutsch
Oberbegriffe
Antonyme
  • (Frage) verneinen

Typische Verbindungen zu ›verneinen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›verneinen‹.

Verwendungsbeispiele für ›verneinen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Ich muß verneinen, und die Lehrer glauben, mich belehrt zu haben. [Strittmatter, Erwin: Der Laden, Berlin: Aufbau-Verl. 1983, S. 892]
Er wollte die Wirklichkeit nicht verkennen, wollte sie trotzig verneinen. [Stucken, Eduard: Die weißen Götter, Stuttgart: Stuttgarter Hausbücherei [1960] [1919], S. 211]
Verneint man das, so wird die innere Verbindung beider Teile möglich. [Werbeck, W.: Joelbuch. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1959], S. 10002]
Wir sind also weit entfernt, ihren politischen Wert zu verneinen. [Tucholsky, Kurt: Keinen Mann und keinen Groschen. In: ders., Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1927], S. 8771]
Er, der Autor, verneinte; dafür sei es noch zu früh. [konkret, 1991]
Zitationshilfe
„verneinen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/verneinen>.

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