Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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ursprung, m.

ursprung, m.

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zu erspringen (s. d. 1, 4). es kommen ur- A 1, C 1 und C 4 c in betracht. älter ist urspring (s. d.). schon ahd. ist u. vereinzelt belegt (Graff 6, 398); mhd. ursprunc; mnd. or(t)sprunk (vgl. Schmeller-Fr. 2, 704); mnl. orspronc, nl. oorsprong (entlehnung aus dem d. halten Franck-van Wijk 477ᵇ für wahrscheinlich, lehnt aber das nl. wb. 11, 178 ab); vgl. dän. udspring, oprindelse; schwed. ursprung aus dem d. amnis ursprung Diefenbach gl. 31ᵃ; rivus n. gl. 319ᵇ; origo ursprunk, -spronk, -spruck, -sprugk, orspronch, oresprunge gl. 400ᶜ; n. gl. 273ᵇ; ortus gl. 402ᵃ; principium gl. 460ᵃ. ein f. wie bei urspring ist nicht bezeugt; in ursprunge N. v. Wyle transl. 64 K. liegt wohl das epithetische alemann. e vor; vgl. noch oresprunge origo Diefenbach gl. 400ᶜ. or- dringt auch ins frühnhd., Hedwiglegende (1504) a 6ᵇ. der sproszvocal (in uresprung) ist H. Sachs 3, 13, 29 K. für den vers willkommen. der durchaus nicht seltene plur. lautet regelmäszig ursprünge (Schwarzenberg Cicero 45; Jhering geist des röm. rechts 1, 103; Gutzkow zauberer 3, 107; Ratzel völkerk. 2, 21), frühnhd. verkürzt ursprieng H. Sachs 17, 290, 10 G.; ursprüng Frisius 1057ᵃ; Federman sechs triumph 322; Stumpf Schweizerchron. 663ᵃ; die ursprüng der flisser Hennenberger landtafel 2; der umlaut bleibt gelegentlich aus: die ursprung der Emmet und Aaren flusz Tschudi chron. 1, 14; zwischen den ursprungen der flüssen L. und T. Thurneyszer magna alchymia 58; umgekehrt gelangt der umlaut bisweilen (durch contamination mit urspring) auch in den sing.: den gantzen ursprüg (zum schwund des n Weinhold alem. gr. 168; Fischer 6, 305 unter ursprünglich; Diefenbach gl. 400ᶜ oben) des arguments Terenz (1499) 165ᵃ; wi dann dise ... wörtlen ... von dem wort liebhaben ... iren urspruͤng nemen Schwarzenberg Cicero 78. vgl. urquell und urquelle; u., quelle Weigand syn. 3, 913. mundartlich wird u. ungleich verzeichnet, z. b. Fischer 6, 304; Schmeller-Fr. 2, 704; Meisinger 223; Follmann 521ᵇ; Christa 209ᵃ; luxemb. 452ᵃ; Doornkaat-Koolman 2, 686ᵇ; eine eigene entwicklung hat u. in den mundarten nicht gehabt.
A.
in sinnlicher grundanschauung das hervorspringen, -brechen, das hervorspringende und der ort des hervorspringens. dasz u. im nhd. seine sinnliche bed. verloren habe, ist von Weigand zu unrecht behauptet.
1)
von quell, wasser, flüssigkeit, s. Egger gl. z. d. tirol. weist. 941. selten das hervorspringen: ein zwar kleines, aber mit u. der schönsten saurbrünnlein gar lustiges städtlein Schupp schr. 690;
der des ursprungs quellen verhehlt, der Nil
J. H. Voss Horaz 1³, 215 (od. 4, 14, 4).
am häufigsten von der quelle selbst:
von manigem ursprunge ist der Rin so tief
Traugemundslied 8, 2 Uhland;
do vieng der Jordan wider an bey zu geen und ... geschwall auf gegen seinem ursprung Keisersberg ausgang der kinder Israels l 5ᵃ;
usz alten lüten werden jung
von disem brunn und seim ursprung
Murner badenfahrt 26, 56 B.;
da gieng s. Johannes lang in dem walde und bat gott, das er mit seinen gnaden mit im were und in fursehe. da sach er einen kleinen u. und gieng bey dem wasser und ward gar fro Luther 6, 501ᵇ Jen.; alle flüszende wasser ... ausz dem meer ihren u. nemmen (vgl. originem sumere, trahere, ducere, deducere) Schaidenreiszer Odyssea (1537) vorr. 5; Nilus, des u. und haupt (fons et caput) man nit wissen kan S. Franck weltb. 17ᵃ; sprichw. (1546) 1, 1ᵇ; umb den u. der Elbe Mathesius Sarepta (1571) 78ᵇ; an dem gebirg kompt ein u. und quellen under einem schroven herfür Thurneyszer von wassern (1572) 150; da hat ein aufquellender u. seinen anlauf 166; Schütz hist. rerum prussic. 1, a 1ᵃ; Rollenhagen froschmeuseler (1595) b 3ᵇ;
mensch, in dem ursprung ist dasz wasser rein und klar,
trinkstu nicht ausz dem qual, so stehstu in gefahr
Angelus Silesius wandersmann 24 ndr.;
vgl. dulcius ex ipso fonte bibuntur aquae, das wasser ist nirgend besser als beym u. teutsch-lat. wblein anh. 16; Schottel friedenssieg 43 ndr.; Leibnitz d. schr. 2, 447;
im gebyrge ... da rauschet
ein schneller bach von seinem ursprung weg
Wieland I 1, 418 ak. ausg.;
die quellen streiten um die ehre, des Donaustroms echter u. zu sein Scheffel (1907) 3, 70; aus ... trümmerkaren sammelt in diesem kessel der Urschlauerbach die wasseradern seines ursprungs H. v. Barth Kalkalpen (1874) 53. quell- oder ursprungsgebiet: dieweil der keiser in dem Niderland gewesen, sind sie über den u. des Rheins gezogen und ins keisers land gefallen S. Franck Germ. chron. 233ᵇ; also finden wir, dasz die alten cosmographi setzen die Helvetier zum u. der Tonaw S. Münster cosmogr. 96; und zwar ziehen die lehrer ... mit ihrer schuljugend in prozession an den u. der quelle (stelle, wo die quelle entspringt) Göthe III 3, 16 W.; als name des Hinterrheins Sachs-Villatte. in ortsnamen (vgl. urspring), z. b. Ursprungalm im Perneggtal, -bach (s. urspring), Ursprung, worauf dann der familienname U. beruht. auch das brunnenbett (th. 2, 435), die brunnstube (th. 2, 437) wurde u. genannt: conceptaculum, der ort, da etwas empfangen und gehalten wird, u. Frisius 280ᵇ; ora fontibus relaxare, die ursprüng oder stuben der brunnen aufthuͦn 1136ᵃ.
2)
bei pflanzen die wurzel oder die ausgangsstelle oberhalb der wurzel: sy wissen und finden geschriben, ausz was u. sollich gewechsz entspringt (im bilde) Fortunatus (1509) 122 ndr.; das indigo- und weydekraut sollen aus einerley u. herrühren allgem. haushaltungslex. (1749 ff.) 3, 643; blumenblätter ..., die entweder ... den übrigen blättern der krone gleich sind oder noch sichtbare zeichen ihres ursprungs an sich tragen Göthe II 6, 25 W.; dürft ich mir eine ... Strelitzia ... erbitten, den stengel so nah als möglich an seinem ursprunge (da, wo er anfängt) abgeschnitten IV 42, 67 W.; Röhling-Mertens-Koch flora 1, 543; stellung (der blättchen) am u. der haupt- und nebenstiele Ratzeburg standortgewächse 27; am u. des halms Schlechtendal-Hallier 5, 56.
3)
ausschlag auf der haut; vgl. urspring impetigo, mit dem u. wechselt, an-, aussprung (Höfler krankheitsnamenbuch 667ᵃ; Schmeller-Fr. 2, 704), säge-, lot-, ungute sprünge Höfler a. a. o.; für urschlacht, urschlag, urschlächte 'gebraucht man in einigen gegenden auch u.' Krünitz 202, 361. vgl.: hatt der habich an den vedern die hungermäler, so sol man nemen menschenmist und saltz und damit sol man die vedern bestreichen, besunder an der haut, da sy ainen u. haben Mynsinger von den falken 45 lit. ver.
4)
auch die blutbildung hat man sich sinnlich vorgestellt: der wein ... hilft der deuwung der speisen und dem u. des bluts Agricola-Bech bergwerkb. (1621) 15.
B.
bildlich, bisweilen von der übertragung (C) kaum zu unterscheiden.
a)
an A 2 anknüpfend: und ob er des ersten in guͦtem und getrüwem dienst erscheint, so bald er aber zuͦ rychtumb und gewalt kumpt, so vacht er an zuͦ vollbringen die werk, die usz grund siner bösen wurtzeln ursprung haben A. v. Pforr b. der beispiele 41 lit. ver. b) es ist bei den alten haidenischen hochgelerten künstlern und erfarnen leuten ein alts gemains sprichwort: 'die weil der brun stet, hört das flieszen daraus nit auf, so aber der u. abgetan, wirt auch mit aufgehebt alles, was darausz zu flieszen pflegt' Aventin 4, 11 L.; in syn. verbindungen brunnen und u., u. und quell u. dgl.: daher denn der brunnen und u. aller künftigen freundschaften kommen Xylander Plutarch (1580) 18ᵃ; disz (die achterklärung gegen Luther) ist der erste u. und quell alles des bluts, dasz bey achtundsechtzig jaren her in der christenheit ist vergossen worden Fischart bienenkorb 210ᵇ; darausz dann zumal die aufruͦren und meutereyen ... ire erste quel und u. namen Stumpf Schweizerchron. 268ᵇ; die quelle und der u. in der kunst ist die natur selbst Winckelmann 6, 11;
die thränen haufenweis ihr in den busen fielen,
gleich wie zwey kleine bäch aus ihrem ursprung quillen
D. v. d. Werder ras. Roland 76;
ausz der quelle, da das recht einen u. und flusz hat, kan und soll kein unrecht herflieszen Lehman florileg. 2, 855; der adel ... hat seinen u. aus der tugend genommen Lohenstein Arm. 1, c²; Stoppe Parnass 19; Zimmermann nationalstolz 17;
aus dem verborgenen quillt das heilige. keiner ist jemals
seinem brunnen genaht, noch kennt er die räthsel des ursprungs
Geibel 4, 41.
b)
u. ist als gottesvorstellung der mystik (myst. 2, 78, 20; 127, 15; 157, 32; 195, 19; 275, 19; 517 ff. Pf.) fast syn. mit grund; Antoinette Vogt-Terhorst der bildliche ausdruck in den predigten Joh. Taulers 15 f. vgl. ursprünglich 2 b und das v. ursprungen. in n. spr. verallgemeinert sich allmählich die bed., so dasz von der mystischen vorstellung nichts mehr übrig bleibt: der vater in der gotheit ist ein ursprunc in der gotheit myst. 1, 125, 31 Pf.; also ist des menschen lauf aller edelst und volkummest, wann er aller aigenlichs in seinen u. geet Tauler serm. (1508) a 1ᵇ; pred. 9, 4 V.; u., aus dem alle reine ausflusse flieszen ackermann aus Böhmen 34, 58 B.; alles dis leuchten und bekennen in got ist on creaturen. es ist nit da als ein werk, sunder als ein wesen oder ein u. theologia deutsch 60 M.; der ew. weisheit betb. (1518) 4ᵇ; also sind wir alle yn Adam durch den teuffel geschlagen und beraubet unsers ursprungs, das ist gottes Luther 18, 509 W.;
wo ist mein brunn, ihr kühlen brünne?
ihr bäche, wo ist meine bach?
mein ursprung, dem ich gehe nach?
Angelus Silesius seelenlust 25 ndr.;
gott, der u. aller ding Paul Gerhardt 3, 353ᵇ Fischer-Tümpel, der ewigen gnade Knorr v. Rosenroth ebda 5, 501;
du ursprung dessen, was nur ist,
gerecht und weises wesen
Chr. Günther (1735) 26;
Brockes ird. vergnügen 4, 17; Triller poet. betrachtungen 1, 61; Hagedorn (1769) 1, 2. seltener von andern persönlich vorgestellten wesen: Adam ist ain u. und haubt (fons et caput) aller sünden Luther 10, 3, 276 W.; Luther ... solches unglücks ein fürnemer u. ist Nas eins u. hundert 1, 147ᵃ;
genug. wie kann man also sagen,
ich sey der ursprung solcher plagen?
Lichtwer äsop. fabeln (1748) 136;
du, ... meines elends u. A. v. Arnim 1, 233 Gr.; der bekümmerte Johannes, der ... keinen andern ausweg fand, als sich zunächst wieder an den u. seines übels (Fides) zu wenden, befolgte den rat des bischofs G. Keller 6, 101.
C.
die vollausgebildete übertragung (vgl. lat. fons, oben urquell, urquelle) ist früh entwickelt, wie die schon fürs ahd. bezeugte bed. causa zeigt. die fast unbegrenzte möglichkeit der übertragung zwingt zur beschränkung auf eine auswahl. die entfernung von der ausgangsvorstellung ist oft beträchtlich, in der ä. spr. gröszer als in der neueren. übergänge in den bedd. sind unvermeidlich.
1)
das hervorgehen aus etwas, der ausgangspunkt, anfang, beginn, geburt, gründung u. dgl., vgl. principium u. Diefenbach gl. 460ᵃ.
a)
concret. der ausgangspunkt: und do sy wider in den u. des tempels kamen, do funden sy in Tauler serm. (1508) 15ᵇ; myst. 2, 24, 29 Pf.; nun sind aber die Nemeter gar nit beym u. des Schwartzwalds (als grenze bildender ausgangspunkt) ... wonhaft Stumpf Schweizerchr. 348ᵇ; heimatgegend E. M. Arndt, s. zschr. f. d. wortf. 6, 227; erzeugungsstätte des salzes Lori bergr. 378 (1608); Schmeller-Fr. 2, 1015; brandherd: W. ... dachte zuerst nach dem ursprunge des brandes hinzudringen Göthe 22, 214 W.; u. des thales col de la vallée Sachs-Villatte; dicht bewaldete bergrücken ... nehmen ihren u. am Gramaigrat H. v. Barth Kalkalpen 438. anatomisch: dem u. der band Gersdorf wundarznei (1517) 1, 2ᵇ; Luther vorr. über den propheten Daniel 7, 359 Bindseil. ausgangsstelle: man sieht sehr gut den u. der 12 hirnnervenpaare Sömmerring bau d. menschl. körpers 2, xxxv; Krünitz 207, 365; der körper des brustbeins (beim fasan) hat vorn ... neben dem ursprunge des kiels eine ... dünne ... stelle Naumann naturgesch. d. vögel 6, 431.
b)
abstract arcessere a capite rem aliquam vom anfang und u. härnemmen Frisius 113ᵇ; Sattler phraseologey (1631) 87: des heiligen krûzes tac alse iz funden wart. wie daz zu quam, daz hôrit den êrsten ursprunc myst. 1, 126, 37 Pf.; im u. unsers glaubens Murner an d. adel 25 ndr.; der warhait anfang und u. B. v. Chiemsee 42 R.; aber jetz gefalt es got, das in teutscher nation wider ein u. hab in alle wält ein christlich wäsen Eberlin v. Günzburg 1, 3 ndr.; nun hat doch die natur, was das aller best, edlest und nötig ist, von gar schlechtem u. lassen herkommen S. Franck sprichw. (1541) 1, 138ᵇ; damit ihr vernemmen, wie sich der zweyer jungen Frantzosen glück und unfal ein u. genummen hat Wickram 1, 203 B.; Ayrer processus juris (1600) 53; lästert nur mehr das verhängnusz, ihr irrdischen gottesverächter, dasz es sich weder um unsern u. (geburt) noch um unser ableben ... bekümmere Lohenstein Arm. 1, 79ᵃ; der müsziggang ist ein u. aller laster Rädlein (1711) 1021ᵇ; adverbial: ursprungs Rompler v. Löwenhalt erstes gebüsch 125; vgl. vom u. an P. Fleming d. ged. 1, 110 lit. ver.; in ihrem ursprunge (ursprünglich) Solger nachgel. schr. 1, 424; seinem ursprunge nach ordinairement Sachs-Villatte.
2)
herkommen, herkunft, abstammung u. dgl.
a)
allgemein: der sel u. sey von hymel kommen A. v. Eyb spiegel der sitten (1511) j 8ᵃ; in den landen ires ursprungs (in ihrem geburtslande) offenb. der hl. Birgitte (1502) 7ᵇ; so geben di selben der ... fraintschaft einen gantz nydern, unedlen u. Schwarzenberg Cicero (1535) 70;
das als von der sünd ursprung hat (kommt her von)
H. Sachs 1, 50, 33 K.;
authenticae testamenti tabulae der rächt u. eins testaments oder gemächts Frisius 147ᵇ; man spricht 'wöllichem das glück wol wöll, dem schauwen auch die steren zuͦ', mag villeicht den u. haben von der that Josue Nas eins u. hundert 1, 14ᵃ; der gedruckten zeitungen u. kömmt aus der kaufmanschaft Stieler zeitungslust 139; des weines u., welcher geschiehet aus den trauben Marperger küchen- u. kellerdict. (1716) 1285ᵇ; die meinung des B., welcher die hetrurische kunst ägyptischen ursprungs macht Lessing 10, 284 M.; das ist der erste u. des dienstadels gewesen Möser 1, 116; Göthe IV 21, 89 W.; I 44, 390 W.; 41, 1, 34 W.;
wenn sich das thier noch weiter dran ergetzt,
so musz der mensch mit seinen groszen gaben
doch künftig höhern, höhern ursprung haben
Faust 6847;
die bet- oder busztage haben historisch gewisz einen abergläubischen u. Schleiermacher I 5, 124; ist er (d. berg) vulkanischen ursprungs? A. v. Arnim 15, 278 Gr.; sie (d. materie) bekundet ihren u. aus dem raum Schopenhauer 1, 42 Gr.; Hegel I 7, 108; also war es bewandt mit dem u. dieser kapelle Mörike 1, 256; ... beflissen ..., dem u. der kleie (ort, wo die kleie herkam) nachzuspüren G. Keller 4, 80; 1, 143; die reformation ... bürgerlichen ursprungs W. H. Riehl d. deutsche arbeit 28; er ... weisz nicht, welchen thälern sie (d. Innthaler berge) den u. geben H. v. Barth Kalkalpen 285; länder, in denen diese waaren ihren u. haben (ursprungsländer) Ranke s. w. 4, 64; den päpstlichen u. der censur Treitschke hist. u. polit. aufs. 1, 18; die historischen kirchen haben ... einen überhistorischen u. Lagarde d. schr. 181; den u. der uhr (woher sie stammt) M. v. Ebner-Eschenbach 3, 25. dem lat. origo, origines entsprechend: ihren u. hat sie (d. stadt) einem korcyräischen pflanzvolke zu danken Heilmann pelop. krieg 28; u. der stadt F. Göthe 43, III W.; 33, 164 W.; die ursprünge der römischen geschichte Gutzkow 12, 158; H. Laube 4, 71; London, wenn gleich früheren ursprungs Ranke 14², 8; eine messingfabrik, deren erster u. auf einen bürger von H. ... zurückgeht Steub drei sommer in Tirol 1, 123. nach lat. elementa, principia, primordia: den vier elementischen ursprüngen Schwarzenberg Cicero (1535) 45.
b)
abstammung; stirps stamm und u. desz geschlächts Frisius 1243ᵃ: wir haben alle von eim menschen Adam ein u. A. v. Eyb d. schr. 1, 56; si was io edel nach dem orsprunge der leiplichen gesippunge Hedwiglegende (1504) a 6ᵇ; H. Sachs 17, 290, 10 G.; wir betrachten nur unsern u. und unsern adel Pauli schimpf u. ernst 179 lit. ver.;
aus des grösten printzen samen ...
schöne söhn ihren ursprung namen
Grimmelshausen Simplic. 7 Kögel;
schwartzer ursprung, fleckicht leben
kan sich hoch bey hofe heben
Logau 169 E.;
die Dardaner, vom ursprunge Thracier Lohenstein 2, 38ᵃ; nidriger u. Butschky Pathmos 85; Leibnitz d. schr. 2, 445;
die ihr aus dem heldenblute eurer häuser ursprung führt
(originem ducere)
Schönaich Heinrich der vogler 20;
Lichtwer äsop. fabeln 26; die heldin ist unbekannten ursprungs Göthe 40, 369 W.; merkmale eines plebejischen ursprungs Gutzkow 1, 211; G. Keller 2, 154; Darwin on the origin of species (1859) und the descent of man wird von Carus übersetzt: über den u. der arten und u. des menschen; Peschel völkerk. 4; der zweifelhafte u. jenes ... kindes sollte zu der trennung der ehegatten die nächste veranlassung gegeben haben Storm 1, 121.
c)
von sprache und sprachlichen verhältnissen: er merke ..., dasz alle die wörter ... rechte aigentliche teutsche stammwörter seind und von keiner andern sprach ihren u. haben Schill teutscher sprache ehrenkranz (1644) 46; Zesen rosenmând 24; helik. rosentahl 11; Gueintz rechtschreibung 15; u. eines wortes origine, radice, primitivo, tema, etimo d'un vocabolo Kramer 2 (1702) 891; dem ursprung eines wortes nachforschen 2, 1221ᶜ; es giebt wörter, die unstreitig deutsches ursprungs sind, und doch ... mit einem c oder qu geschrieben werden Gottsched sprachkunst 53; der nahme ist offenbar einheimischen ursprungs Niebuhr röm. gesch. 1, 31; Mommsen röm. gesch. 1², 13;
jedem worte klingt
der ursprung nach, wo es sich her bedingt
Göthe Faust 7094.
d)
von literarischen erzeugnissen: daher die sprüch Polycarpi und anderer yrn u. gehept haben Hedio chron. Germ. (1530) 3ᵃ; die sechste und letzte (satire), welche aus der zehenden Juvenalis ihren u. hat Rachel satyr. ged. 12 ndr.; aus dieser ursache hat die fabel ... ihren u. bekommen Breitinger crit. dichtk. 1, 111; man sagt dabey, dasz diese schrift ihren u. von demselben hätte (verfaszt sei) Bodmer crit. poet. schr. 2, 159; so müssen wir über einzelne gedichtarten vorarbeiten und jede derselben bis auf ihren u. verfolgen Herder 15, 385 S.; diese dichtungen ..., zum theil französischen, aber auch deutschen ursprungs Europa 2, 7 Schlegel; motive auf ihren u. zurückführen Scherer literaturgesch. 300. unüblich geblieben für original, hauptschrift, davon man etwas abschreibt Hulsius (1618) 2, 273ᵃ.
3)
entstehung, oft von 2 nicht scharf gesondert, so dasz herkunft und entstehung sich berühren. vgl. unursprung: und diese leidige gewonheit einerley gestalt (des abendmahls) hat keinen gewissen ursprunk, denn niemand weis, wo sie doch herkompt, wer sie zum ersten hat angefangen odder welche zeit sie ist aufkomen Luther 23, 415 W.; der siben tagzyt u. Eberlin v. Günzburg 1, 37, der turnieren Kirchhof wendunmuth 2, 116 Ö., der metallen Mathesius Sarepta (1571) 1ᵃ, des vivatrufens Liscow 171, der journale Herder 17, 206 S., der sprache Herder (1772), Göthe IV 31, 17 W., der racen Mommsen röm. gesch. 2², 8 u. s. w.; Nietzsche bevorzugt früher das wort u., später entstehung, s. R. M. Meyer in d. zs. f. d. wortf. 15, 108. die verbalen verbindungen, vielfach von lateinischen abhängig, sind meist veraltet, üblich u. haben, verdanken u. dgl.: woher die binen iren u. bekommen Sebiz feldbau (1579) 297; woher der sommer und winter ihren u. haben Faust volksb. 43 Br.;
er schuf aus edlen samen,
davon die sterne selbst den reinen ursprung nahmen,
das wehrte mannsgeschlecht
Rachel satyr. ged. 16 ndr.;
dieses gab den mechanischen künsten den u. Ramler einleitung in d. sch. wiss. 1, 10;
der ältern neid will nicht, dasz ihr den ursprung wisset,
wie jeder mensch aus lust zur lust entspriszet
Rost verm. ged. (1769) 111;
zweifel ... in den ersten augenblicken ihres ursprungs Gottschedin briefe 1, 59 R.; den besten begriff einer sache giebt ihr u. Herder 12, 6 S.; wenn sie (d. gesetze) spätern ursprungs sind Göthe 7, 158 W.; die kunst hat einen idealischen u. 48, 135 W.; ein blick in das allerheiligste, in den u. der dinge Scherer literaturgesch. 241; derjenige vorgang, dem die sage ihren u. verdankt Laistner nebelsagen 129; so entsteht ein eigenes reich von erfahrungen, welches im inneren erlebnisz seinen selbständigen u. und sein material hat Dilthey einleitung in d. geisteswiss. 1, 10. im philologischen wortspiel: oder auch wenn das wortspiel philologisch wird, z. b. wenn ich hier Schellings ursprung des endlichen übersetzte in salto mortale oder auch immortale Jean Paul 49/51, 203. entstehungsort:
lasz rausz her tropfen (den nasenschleim) widerumb,
dasz es zu seinem ursprung kumb,
und supp es dann gleich wider ein
Scheit Grobianus 3091 ndr.;
die leber nichts anders dann ein brunn und u. des geblüts ... ist Thurneiszer von wassern 265; weit von dem u. der natürlichen hitz Wirsung arzneib. (1588) 146ᵈ.
4)
mit einschlag eines causalitätsverhältnisses ursache, grund, veranlassung, motiv u. dgl. vgl. ahd. u. causa: der anfang und u. der sälikait kompt von tugenden A. v. Eyb spiegel der sitten (1511) a 4ᵇ; 'begründung' Riederer rhetoric (1493) e 1ᵃ; dises alles hat ungezweiflet seinen u. gehabt durch grose wunderzeichen, so ... geschehen sein Gebweiler beschirmung des lobs Marie (1523) 17ᵇ; in dem ursprunge (dem grunde nach) erkennen Jac. Strausz beichtpüchlein (1523) a 4ᵃ; also haiszt er auch sol justicie, das ist der prunn, u., haupt, sonn und anfang ist der gerechtigkeit Luther 1, 703 W.; B. v. Chiemsee 666 R.; u. aller sünd S. Franck sprichw. (1545) 1, 41ᵃ; es mussen uns je solche namen (wie 'teutsche volle säue') wolgefallen, dasz wir den u., darvon sie entsprossen, nicht vermeiden Scheit Grobianus 4 ndr.; Opel-Cohn 30 jähr. krieg 20; solcher äuszerlichen dinge grund und u. G. Arnold ketzerhist. vorr. 38; wer begierig ist, den u. unsers vorhabens zu erfahren vern. tadlerinnen (1725) 1, 2; mein vatter ist voller zorn. er hat noch nicht zeit gehabt, uns den u. davon zu sagen Petrasch lustsp. (1765) 1, 802; eine empörung ..., welche ihren u. in der zwietracht des forums hatte Niebuhr röm. gesch. 2, 84; ihr (meiner militärischen neigung) u. lag in den gesprächen meines vaters Jul. v. Voss gesch. m. mil. laufbahn 245; Creuzer symbolik 1, 103; W. H. Riehl d. d. arbeit 232; ... darf der hochdeutsche consonantenwandel seinem ursprunge nach betrachtet werden Scherer literaturgesch. 40; tätigkeit ..., die nicht in einer ... beziehung zu gott ... ihren u. hätte Ranke s. w. 1, 3. undeutlich und ungut: ich will nicht läugnen, dasz derjenige (von zwei bewerbern), welcher die gunst gewann, von mir und ... Coudray seinen u. hat Göthe IV 39, 180 W. u. einer krankheit: ein jeglicher ... derselbigen (krankheit) u. und ursach, wesen und eigenschaft erkennen mag Paracelsus chir. (1618) 182 a H.; grundt und u. 119 c H.; allem gebrechen, so sein u. von kelte hat Ryff spiegel der gesundheit (1544) 102ᵃ; Ruoff hebammenb. a 3ᵃ; Sebiz feldbau (1579) 162; Thurneiszer magna alchymia (1583) vorr.;
wer krankheit nicht so sehr als ihren ursprung heilet,
ein solcher artzt heilt wol
Logau 198 E.;
procatarctica causa oder procatarxis ist eine hauptursache der krankheit, aus welcher hernach die krankheit, erst recht ihren u. ziehet Noel Chomel (1750 ff.) 7, 999;
es wird ihm wohlthun; aber dennoch glaub ich,
der ursprung und beginn von seinem gram
sey unerhörte liebe
Shakespeare 3, 238 (Hamlet 3, 1).
u. des krieges, streites, der uneinigkeit u. s. w.: den u. irer unainigkeit Fortunatus (1509) 151 ndr., des krigs Fischart Garg. 380 ndr.; Tschudi chron. 2, 708; Chemnitz schwed. krieg 1, 1, des streits Nicolai reise 1, 208 u. s. f. von andern begriffen aller art: mir den u. deines liebhabens zuͦ verston geben wöllest Wickram 1, 17 B.; gold ist der lastern ein u. Bech Agricolas bergwerkb. (1621) 5; u. viles bösen und unraths Albertinus zeitkürzer (1603) 50ᵇ, dieses hohns Rachel satyr. ged. 106 ndr., deiner schmerzen Neumark lustwald (1657) 1, 60, vieles leydes P. Gerhardt bei Fischer-Tümpel 3, 321, des glückes J. J. Schwabe belustigungen 1, 197, dieser klarheit 2, 150, meines lachens Leipziger avanturieur 1, 149, vieler thränen Brentano 5, 10, der schönheit Justi Winckelmann 1, 64, der schulden Ranke s. w. 9, 57;
er (Johann der seifensieder) herzt den beutel, den er hält,
und zählt und wägt und schwenkt das geld,
das geld, den ursprung seiner freude
Hagedorn versuch 1738.
5)
die in u. ursprünglich nicht vorhandene bed. ur- C 4 c macht sich geltend.
a)
schon in der mystik (s. o. B), zuerst noch bildhaft, dann immer abstracter: dis sint iemer starke und grosze stúre und helf wider in zuͦ gon in den u. und in unsern begin Tauler pred. 50, 2 V.; die verleugnung sein selbst ist der hasz des unwesens, so in uns, und die liebe des ursprungs unsers selbstwesens, das ist gottes Leibnitz d. schr. 1, 412; u. ist die abstammung einer wirkung von ihrer ersten, d. i. derjenigen ursache, welche nicht wiederum wirkung einer anderen ursache von derselben art ist Kant 6, 200 H., vgl. Weigand syn. 3, 914.
b)
ursprüngliche, eigentliche beschaffenheit, art, wesen: also soltu herschen über all creatur und sy ordnen in iren u. Keisersberg granatapfel (1510) g 7ᵃ; das gras, abschlagen odder gebrochen, verleurt seinen u., das ist der einflieszende saft und feuchtigkeit Luther 18, 509 W.; und wenn ich die gschrift ... in irem u. (ursprünglichem wortlaut und sinn) bsach, so hat sy den sinn nit, den sy iro wolltend angwinnen Zwingli d. schr. 1, 298;
wer hat die schreibkunst doch so rein vor dir (Rompler) gesehen?
wer ist, bei dem das teutsch so teutsch und deitlich klingt,
wie Opitz und wie du und wie Venator singt?
den ursprung (verdienst, vorangegangen zu sein) mus man euch mit ehr und recht gestehen
Künster bei Rompler v. Löwenhalt erstes gebüsch 233;
merkwürdig ists, wie das gedicht (Hermann u. Dorothea) gegen sein ende sich ganz zu seinem idyllischen ursprunge hinneigt Göthe IV 12, 61 W.
c)
antiquitas der uhralte u. Orsäus (1623) 137: wan das wahr were, das die wenigsten buchstaben den u. machen solten, so ... (dasz die wörter, je kürzer, desto ursprünglicher seien) Gueintz rechtschreibung (1666) 20; in allen sprachen des ursprungs (später geändert: in allen ursprünglichen sprachen) tönen noch reste dieser naturtöne Herder 5, 9 S.; stimmen gottes, sagen des ursprungs tönen umher vor allen hügeln der vorwelt 7, 3 S.;
dort im reinen und im rechten
will ich menschlichen geschlechten
in des ursprungs tiefen dringen
Göthe 6, 5 W.,
wo die urzeit des völkerlebens gemeint ist, das land des ursprungs und der jugend des menschengeschlechts.
D.
zusammensetzungen.
1)
nicht häufig als 2. worttheil, z. b.: grunduhrsprung Schottel haubtspr. 473, haubtuhrsache 475; Fr. A. v. Brandis ehrenkränzel (1678) 113; bekehrungsu. Herder 7, 525 S.; sprachursprünge Peschel völkerk. 110; Sanders 2, 1159ᵇ; erg. wb. 499ᶜ.
2)
dagegen oft als 1. theil der zs.; im 17. jh. einigemal ohne s der compositionsfuge, z. b. ursprungart S. v. Birken Donaustrand 2; -wasser lorbeerhayn 66; -wort (oder wurzelw.) Butschky kanzlei 5. sonst durchweg mit s, z. b.:
ursprungsanfang
(schwülstige tautologie) M. Kempe poesis triumphans (1675) 4,
ursprungsangabe
(beim markenschutz, vgl. ursprungsbezeichnung, -schein, -attest, -certificat) hwb. d. staatswiss. 5², 683,
ursprungsart
Herder 5, 44 S.,
ursprungsbereich
Kluge standessprachen 61,
ursprungsbezeichnung
Luschin v. Ebengreuth münzk. 146,
ursprungsbruder
(frater eodem loco natus) Herder 7, 522 S.,
ursprungsbuch
(geschlechtsregister) B. Weisz leben Jesu 1⁴, 199,
ursprungsdialog
Baggesen 4, 8,
ursprungsdunkel adj.:
der ursprungsdunkle Walther (man kennt seine heimat nicht) Watzlik o Böhmen 169, individuelle bildung,
ursprungsende
Sömmerring bau des menschl. körpers 3, 1, 9,
ursprungsfabel
Herder 6, 367 S.,
ursprungsfaser
Sömmerring 4, 109,
ursprungsfest
(geburtstagsfest) Weichmann poesie der Niedersachsen 3, 32,
ursprungsfeuer
Herder 29, 313 S.,
ursprungsflüssigkeit
Muspratt chemie (1888) 1, 367,
ursprungsgebiet
Rosegger II 12, 101,
ursprungsgebirge
(der beiden flüsse) Nehring tundren u. steppen 198,
ursprungsgeschichte
Herder 32, 166 S.,
ursprungsgestein
Karmarsch-Heeren 9³, 234,
ursprungsglanz
Wieland I 1, 427 ak. ausg.,
ursprungsgletscher
(gl., in dem die Salzach ihren ursprung hat) H. v. Barth Kalkalpen 35,
ursprungsglück
G. Wagner ter tria (1698) 11,
ursprungsgöttlichkeit
Waldmüller wanderstudien 1, 153,
ursprungsgraben
H. v. Barth Kalkalpen 59,
ursprungshaus n.:
doch seind sie on underlasz zu derselben ersten gebermuͦter und zu dem ursprungshausz, gleich als zu einer hauptstatt und altem vatterlandt wider kommen
Chr. Bruno de officio mariti (1566) 4ᵃ,
ursprungskar
H. v. Barth Kalkalpen 52,
ursprungskelch
Meurer vergleichende formenlehre des ornaments (1909) 122,
ursprungskessel
ursprungsland
Luschin v. Ebengreuth münzk. 37; postalisch pays d'expédition Sachs-Villatte,
ursprungslinie
Sömmerring bau des menschl. körpers 3, 1, 70,
ursprungsmaterie
Pordage theologia mystica (1698) 148,
ursprungsmutter
(Eva) v. Fleming soldat 5,
ursprungsmeer
Brockes ird. vergnügen 1, 489,
ursprungsname
(ursprünglicher n.) Bodmer vier krit. ged. 56 lit.-denkm.,
ursprungsort
A. G. Werner gebirgsarten (1787) 23; W. H. Riehl naturgesch. des volkes 4, 77; G. Keller 5, 40; auch übertragen: und hierin legt auch die heilige geschichte ... den u. aller eroberungssucht Fr. Schlegel 13, 211. vgl. oben ursprungort,
ursprungspaar
Vogt köhlerglaube u. wissenschaft 51, -quell, -quelle, m., f., eigentlich: denen unbekannten ursprungsquellen des Nilsstrohms Triller poet. betrachtungen 4, 13. uneigentlich: den ursprungsquell dieses übels neu entlarftes Rom (1672) 406; Gutzkow 4, 372; hwb. d. staatswiss. 5², 683; Rückert 6, 94,
ursprungsquirl
(ursprung A 2) Ratzeburg waldverderbnis 1, 263,
ursprungsrätsel
(herkunft Karls d. Gr.) Steub wanderungen im bayr. gebirge 216,
ursprungsrecht
(ursprung C 2) Schwabe belustigungen 2, 26,
ursprungssaft
(bei krankheiten) J. Schreyer milchcur (1694) 56,
ursprungssage
Mommsen röm. gesch. 1, 21,
ursprungsschein
(vgl.-angabe, -bezeichnung, -attest, -certificat, -zeugnis) Häuszer d. gesch. 3, 602; hwb. d. staatswiss. 3², 1056,
ursprungsschlucht
(des Mühlbaches) H. v. Barth Kalkalpen 69,
ursprungsschlund
Q. Kuhlmann kuhlpsalter (1684) 1, 65,
ursprungsschönheit
Wieland I 1, 279; 433 ak. ausg.,
ursprungssehne
Sömmerring bau d. m. körpers 3, 1, 8,
ursprungssinn
Herder 6, 185 S.,
ursprungssonne
Angelus Silesius seelenlust 279 ndr.,
ursprungsstand
(ursprünglicher zustand) Wieland suppl. 2, 42,
ursprungsstätte
v. Bär reden u. aufs. 3, 168,
ursprungsstelle
Roszmäszler der wald 196,
ursprungsstoff
Göthe II 3, 62 W.,
ursprungssucher
Chamberlain dilettantismus 16,
ursprungstag
Weichmann poesie d. Niedersachsen 6, 34,
ursprungstelegramm
télégramme d'origine, forwarded message Blaschke wb. der elektrotechnik,
ursprungstheil
Sömmerring 3, 1, 201, ursprungstheile primordia Knebel Lukrez 23,
ursprungstreu adj.
Scherer literaturgesch. 108,
ursprungsursache f.:
dasz die ewige h. trinität die vörderste würk- oder u. ... sei
Pordage sophia (1699) 194,
ursprungsverhältnis
Sömmerring 4, 46
ursprungsweise
4, 43,
ursprungswerk
(original) E. Dühring gröszen der mod. lit. 1, 55,
ursprungswohner
(riesen) Herder 25, 96 S.,
ursprungswort
primitivum Leser fachwörter 70; zs. f. d. wortf. 13, 82; Herder 6, 472 S.,
ursprungszacken
Sömmerring 3, 1, 227,
ursprungszeit
Immermann 18, 167 B.; 3, 194 B.,
ursprungszentrum
Hoops waldbäume 313,
ursprungszeug
v. König ged. (1745) 253,
ursprungszeugnis
Immermann 20, 154 B., hwb. d. staatswiss. 4², 1026,
ursprungszipfel
Sömmerring 3, 1, 138,
ursprungszweig
4, 740.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 16 (1935), Bd. XI,III (1936), Sp. 2538, Z. 1.

úrsprungen, v.

úrsprungen, v.,
zu ursprung, nebenform zu urspringen (s. d.), hat sich in mystisch-theologischer schriftsprache, der diese bildungen entstammen, bis ins 18. jh. erhalten. mhd. ursprungen (myst. 2, 518, 2 ff. Pf.); mnl. orsprongen. vgl. mhd. geursprungen, geursprungetheit, ûzgeursprungetheit (myst. 2, 518, 20; 17 Pf.). transitiv: der vater von himelrîche muz iz (das ursprunclich licht) in si (die vernunft) ursprungen (hervorschieszen machen) myst. 1, 129, 16 Pf.; aber das geteilte ader das unvolkommen ist das, das ausz dissem volkommenn geursprungt ist ader wirt theologia deutsch 8 M.; gott ist alle ding und ist doch nichts unter den dingen allen, die da geursprünget sein oder die da einen anfang haben V. Weigel von der seligmachenden erkentnus gottes 97; das ewige leben ..., welches ausz dem heiligen geiste geursprunget wird oder ist v. dem leben Christi 33; gleichwie bei vergangenem werk der schöpfung die reine und klare leiber geursprunget ... Th. Philaleta theos. wundersaal (1709) 35. intransitiv: das zufellige, ursprungende (das von einem andern den ursprung hat), gemachte wesen Weigel soli deo gloria 21. —
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 16 (1935), Bd. XI,III (1936), Sp. 2546, Z. 1.

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Zitationshilfe
„ursprungen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/%C3%BArsprungen>.

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