Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

disak, disecken, dusek, duseke, m. und f.

disak disecken dusek duseke, m. und f.
ensis. thiesak Mathes. dussacken Mangold Markschiffs nachen (1597) B iij. tuszhack Sastrows Leben. stoszdegen, weidner, ein hesz, rapir, tiessacken Henisch 670. duseck parvus gladius, parva spatha 779. duseck degen Frischlin Nomencl. 435. dusek m. brevis gladius, ein stumpfer kurzer dege Schottel 1307. dusecke m. semispatha Comenius Orbis pict. 1, 273. dusecke f. Rädlein Sprachschatz 1, 209ᵇ. dusak, desek, antique tiszek cestus, rudis, ensis ligneus et obtusus Stieler 1989. duseck m. ein hölzernes gewehr zum fechten, semispatha, gladius ligneus Steinbach 1, 312. disseck dussäck Schmid Schwäb. wb. 129. das böhmische tesák, ein kurzes breites, wie ein säbel gekrümmtes schwert, weidmesser, hirschfänger Jungmann Slownjk 4, 577ᵃ. nach Frisch 1, 212ᵇ ein breites, gewöhnlich hölzernes schwert ohne heft, statt dessen ein griff oder öffnung in die klinge gemacht war, wie ein nadelöhr, so grosz dasz man mit der hand hindurchgreifen konnte. mit dieser beschreibung stimmt die abbildung bei Comenius. die klopffechter (gladiatores vagabundi) bedienten sich solcher.
die meid spricht
'ach junkherr, was ist das gedümpel?
was macht ir allhie ein gerümpel?'
Conrad der pachant spricht
'ach köchin, seit nit drob verdrossen,
mir ist mein disacken auszgeschossen,
der also rumpelt nab die stiegen.
trett nur nit drein und laszt in ligen'
H. Sachs 4. 3, 4ᵃ.
nun ist mit glück der junkherr drausz,
ich wil gehn hinab in das haus,
mit einem liecht suchen den disecken,
ihn heimlich hinders holz verstecken
das.
er sprach 'geht fort, laszt in nur ligen,
mir ist mein disacken auszgeschossen'.
bald er hinkam gar unverdrossen,
sucht im haus unden mit eim liecht,
auf dasz ich mich verwundet nicht
an dem scharpfen disacken blosz
das.
womit hieb er (Petrus) im (dem Malchus) das ohr ab? war es ein thusacken? nein es war kein thusacken Kirchhof Wendunm. 442ᵇ. unser steckenreuter und blindstreichiger tuseckenfechter Fischart Garg. 118ᵃ. lederen tusacken zum platzmachen 188ᵃ. nach Schmeller 1, 402 befand sich in Aventins hinterlassenschaft nach dem verzeichnis von 1534 ein tissecken. er war in den fechtschulen gebräuchlich Ulm. verord. vom jahr 1613. im dusäcken fechten rudibus depugnare Schönsleder L 5. des Samsonis seine dusäcken ist ein eselskinnbacken gewest Abraham a Sancta Clara.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1857), Bd. II (1860), Sp. 1189, Z. 21.

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dickicht doldeln
Zitationshilfe
„disak“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/disak>.

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