Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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finden

finden,
invenire. goth. finþan, ahd. findan, mhd. vinden, altn. finna, dän. finde, die ablaute schon sp. 1309 angegeben. finþan, findan, finna verhalten sich recht, ags. aber sollte für findan stehn fiđan (wie für goth. gunþs ags. guđ, ahd. kund, altn. gunnr). altn. lautet die tertia sg. statt finnr verschiedentlich fiđr, wie guđr = gunnr eintritt. noch im 17 jh. schreiben einzelne nhd. finnen für finden, z. b. H. Sachs, Ayrer 440ᶜ reimt es auf sinnen, selbst nnl. begegnet vinnen, z. b. bei Bredero s. 463. man merke das ahd. part. praet. funtan, mhd. vunden und noch lange nhd. funden ohne ge. die geschichte des worts ist lehrreich, aber verwickelt, ohne die bedeutungen kann der formen übergang nicht erhellt werden. 1, 1052. 2, 51 wurde unser bitten, goth. bidjan gleichgesetzt dem lat. petere, obschon die lat. buchstaben pet goth. fiþ fordern. hier haben wir fiþ in jenem fiđr unmittelbar, bitten und finden müssen anfänglich eins und dasselbe gewesen sein, die anlaute verhalten sich wie in balz und falz, blach und flach, oder wie im lat. foetere und putere, ferre und parere, da lat. f dem goth. b, lat. p dem goth. f entspricht. dem eingeschalteten nasallaut von finþan, findan begegnen wir aber im gr. πυνθάνομαι, dessen formen πυθοῦ, πυθέσθαι, πέπυσμαι des n entrathen, wie es in petere und bidjan fehlt, in ἕτερος fehlt, in anþar vorhanden ist; u für i gibt keinen anstosz, wie es auch die ablaute funþun und funþan zeigen. lat. fendo in offendo, defendo dürfte sich wol berühren, offendere ist unerwartet, unvermutet antreffen. zwar der sinn von bitten und finden, von petere und πυθέσθαι scheint abzustehen, verknüpft sich aber leicht, wenn man eine menge analogien erwägen will. voraus bemerkt sei, dasz bei Ulfilas finþan nur γιγνώσκειν, nicht εὑρίσκειν ausdrückt, dies hingegen durch bigitan verdeutscht wird, bidjan steht für αἰτεῖν, ἐρωτᾶν und andere wörter mehr, weder für γιγνώσκειν noch εὑρίσκειν. nun tritt petere, expetere, rogare über in quaerere, inquirere, requirere, interrogare, weil der bittende sucht, fragt und forscht (oro rogoque, πυνθάνομαι καὶ ἐρωτῶ), umgekehrt der suchende ersucht, macht ausfindig, der verlangende erlangt, acquirit, erhält, findet, ahd. dikan, alts. thiggian ist sowol petere als impetrare, obtinere, es heiszt allgemein wer sucht der findet und wer findet der hat gesucht, αἰτεῖν wird bald durch goth. bidjan, bald durch sôkjan wiedergegeben. erhalten, erlangen und finden sind die ziele des bittens und suchens, liegen auf demselben weg und die begriffe wie die wörter laufen ineinander, es musz einen punct geben, wo der suchende ein findender wird. in solcher meinung stehen auch suchen und finden ganz gleichbedeutig, man sagt, geh hin und suche mir den verlornen schlüssel, d. i. find ihn, fr. ist allez chercher und allez trouver einerlei, it. cercare aufsuchen und finden, einen besuchen, aller trouver quelqu'un, sp. catar suchen und finden, niemand würde suchen lassen, wenn nicht gefunden werden soll. zugleich aber versteht sich, dasz der fragende etwas erfragt, der forschende erforscht, der nach etwas fahrende es erfährt, der findende also ein wahrnehmender ist, der εὑρίσκων auch ein γιγνώσκων. aus venire entspringt invenire, advenire, adire, accedere, ankommen, an, zu etwas kommen, es bekommen, treffen, antreffen, finden, wie auch petere ausdrückt ire oder tendere, skr. pat ire, gr. πατεῖν treten; wer kommt geht von einem orte her zu einem ort, findet sich ein, findet sich. böhm. ist jiti gehen, najiti finden, serb. choditi gehen, nachoditi finden und nicht anders gelten russ. naiti, nachodit' für finden. eben so ungezwungen leiten sich die vorstellungen des erlangens, adipiscendi, obtinendi, des wahrnehmens, bemerkens, findens her aus denen des zeugens, erkennens: parere gignere, reperire finden, aperire entdecken, finden, experiri erfahren; altn. gëta gignere, concipere, goth. bigitan εὑρίσκειν, ahd. pikëʒan adipisci, arkëʒan oblivisci, goth. finþan aber γιγνώσκειν, erkennen, das sonst zeugen ausdrückt, wie γίγνεσθαι, γίνεσθαι generari, fieri. überlegt man die nähe von parere und ferre, so darf auch letzteres herangezogen werden und in finden ein holen, bringen oder herbei tragen gelegen sein. dies einstimmen und ineinanderflieszen der begriffe, dünkt mich, gestattet auch auf verwandtschaft der formen zu schlieszen, deren sich freilich die sprache nicht immer bewust blieb. es musz lange zeit verstrichen gewesen sein, seit sich bidjan von finþan sonderte und die sinnliche bedeutung von këʒan war schon ahd. verhallt, wie auch die goth. bruchstücke kein solches gitan aufzeigen. mhd. und nhd. weisz man nichts mehr von begëʒʒen, begessen finden. merkwürdig ist dasz die nordischen sprachen neben finna noch ein anderes verbum hitta besitzen, dessen in unsern übrigen keine spur, es gilt mehr von dem zufälligen unerwarteten finden (incidere in aliquid, offendere), nicht vom finden des gesuchten, z. b. ein findling heiszt hittebarn und scheint nahverwandt mit hætta periculo se exponere, hætta periculum, was dem finn. hätte, lapp. hette entspricht. alle romanischen sprachen lieszen aber das lat. invenire und reperire fahren (obwol aprire, abrir, ouvrir blieb) und ersetzten es durch truovare, trobar, trouver, welches räthselhafte wort ich zu unserm treffen (engl. hit) gehalten hatte. Diez s. 359 denkt an turbare und sieht in trovare ein durchsuchen, durchstören, conturbare, doch wird aus lat. turba (unserm dorf) it. truppa, fr. troupe Dies alles erörtert folgen nun die einzelnen fälle unseres nhd. finden.
1)
suchen und finden,
a)
verlornes oder entwandtes finden, wiederfinden, reperire: reperimus nostra, invenimus aliena, obschon der sprachgebrauch beide wörter oft verwechselt; der sein sele findet, der verleust sie, und der sein sele verleust um mich, der findet sie. Matth. 10, 39 in der bibel 1483, 474ᵇ, bei Luther: wer sein leben findet, der wirds verlieren und wer sein leben verleurt umb meinen willen, der wirds finden, goth. saei bigitiþ saivala seina, fraqisteiþ izai, jah saei fraqisteiþ saivalai seinai in meina, bigitiþ þô, vulg. qui inveniet animam suam perdet illam, et qui perdiderit animam suam propter me inveniet eam; denn dieser dein bruder war tod, und ist wider lebendig worden, er war verloren und ist wider funden, ἀπολωλὼς εὑρέθη, perierat et inventus est, jah fralusans jah bigitans varþ. Luc. 15, 32; schickten den bunden rock hin und lieszen in irem vater bringen und sagen, diesen haben wir funden, sihe obs deines sons rock sei oder nicht? 1 Mos. 37, 32; und er suchte und hub am gröszesten an bis auf den jüngsten, da fand sich der becher in Benjamins sack. 44, 12; und die menner fur der thür am hause wurden mit blindheit geschlagen bis sie müde wurden und die thür nicht finden kunden. 19, 11; und so du suchst deinen herrn got, du vindest in, doch ob du in suchest mit einem ganzen herzen, cumque quaesieris ibi dominum deum tuum, invenies eum, si tamen toto corde quaesieris. bibel 1483, 86ᵇ = 5 Mos. 4, 29; und um die eselinnen, die du fur dreien tagen verloren hast, bekümmere dich jetzt nicht, sie sind gefunden. 1 Sam. 9, 20. es heiszt: er konnte nicht worte finden um zu danken (die worte versagten ihm); sie sahen einander an und konnten nicht worte finden (verloren die rede). finden eh einer verloren hat, drückt aus entwenden, stehlen:
du kanst wol gelt und geltswert finden,
ee das es ander biderb lüt verlieren.
fastn. 866, 15;
swër gërne vindet, gërne stilt.
Freidank 49, 5;
wer findt eh man verleurt, der musz sterben eh er krank wird. Frank spr. 2, 116.
b)
finden des gesuchten, das man noch nicht hatte, invenire: und daselbs findet man gold. 1 Mos. 2, 11; sagten im an von dem brun, den sie gegraben hatten und sprachen zu im, wir haben wasser funden. 2 Mos. 15, 22; gehet hin in den flecken, der fur euch ligt und alsbald wenn ir hinein kompt, werdet ir finden ein füllen angebunden, auf welchem nie kein mensch gesessen ist, löset es ab und füret es her. Marc. 11, 2 (goth. bigitats fulan gabundanana); ziehet hin und forschet nach dem kindlin, und wenn irs findet, sagt mirs wider, das ich auch kome und es anbete. Matth. 2, 11; bittet, so wird euch gegeben, suchet, so werdet ir finden, klopfet an, so wird euch aufgethan. Luc. 11, 9. jäger suchen das wild auf und finden es, der hund sucht und findet, reisende suchen den weg auf und finden ihn, seefahrer suchen nach land und inseln und finden sie, vgl. oben sp. 507. 798 über entdecken und erfinden.
si funden daʒ si suochten an dën ellenden sît.
Nib. 2211, 4;
er suchte sein glück in fremden welttheilen und fand es nicht; wären wir in der stadt, wo alles zu finden ist, so hätte niemand diese kleine summe in eine uhr verwandelt. Göthe 19, 5; eine gefällige welt legt die natur um unsern jugendlichen geist und der aufkeimende trieb der liebe findet, was er ergreife. Schiller 317ᵃ. in schwierigen fällen, nöthen und verlegenheiten wird das rechte mittel erwählt, die rechte auskunft getroffen: in den beschwerten sachen guten rath finden. Schweinichen 3, 217; der sinnende forscht nach neuen gesetzen und aufschlüssen, findet sie und ruft sein εὕρηκα, gefunden, rief Wilhelm, gefunden! welch eine glückliche entdeckung! Göthe 19, 174. oft heiszt es ruhe, gnade, verzeihung, nachsicht, entschuldigung, eingang finden: suchet ruge und findet sie nicht. Matth. 12, 43; aber Noah fand gnade fur dem herrn. 1 Mos. 6, 8; die weil dein knecht gnade funden hat fur deinen augen. 19, 19; lasz deine magd gnade finden fur deinen augen. 1 Sam. 1, 18;
o oh! ich weisz, der herr hat gnade funden
vor Saladin!
Lessing 2, 304;
er fand beifall, glauben, gehör, raum, hülfe, beistand; ich fand keinen beruf mich damit zu befassen; ich fand groszes vergnügen daran; weder vorstellungen noch bitten fanden bei ihm eingang. Springinsfeld 1, 21 heiszt es: ich hatte auch weder ganzes noch halbes glück darinnen, weil ich mich anfänglich nicht darein richten oder den brief (d. i. ein buch) finden konnte zu lernen, wie mans machen müste, dasz man sich auch reich und grosz kriegte. man sagt: ich finde darin nichts, ego in hac re nihil reperio; ich finde nichts dabei (kein bedenken); finde nichts daran (nichts besonderes, nichts gutes);
bin doch ein arm unwissend kind,
begreife nicht was er an mir findt.
Göthe 12, 169;
sei aufrichtig und sage mir, was du an diesen kalten und starren liebhabereien gefunden hast? 21, 45.
2)
finden ohne gesucht zu haben, zufällig finden, jenes nordische hitta: mhd. funden sache. Greg. 802; daʒ kint vinden. 1037; als ich an einer hecke vorüber gieng, fand ich mitten darin ein vogelnest; am frühen morgen fand er ein ausgesetztes kind vor der hausthür; er fand einen groschen auf der strasze; das volk spricht: finden finden, wieder geben, schenken schenken, behalten, d. i. gefundnes ist an den eigner abzuliefern, geschenktes darf man behalten; der schäfer kletterte auf den fels und fand oben eine blaue blume; an einer stelle im wald fanden die wanderer plötzlich eine herliche aussicht in die ferne;
ich hab ein bächlein funden.
Stolberg 1, 83;
er schlug einen gefundnen seitenweg ein; dachte an keinen besondern empfang und fand die freundlichste aufnahme;
der, wenn er den harz, uns zu besuchen
übersteigt, nur einen eierkuchen
findet, doch kein rebhun prick und zart.
Gökingk 3, 49;
findt im zarten herzen ofne thore.
Göthe 47, 61.
er hat seinen mann gefunden (der ihm gewachsen ist, es mit ihm aufnimmt); mhd.
dër rôte het dâ funden
alrêst sînen gestrîten.
Wigal. 80, 28;
er findet nicht seines gleichen.
3)
finden, wahrnehmen, gewahren, erkennen, dafür halten, animadvertere, cognoscere, oft mit sehen oder erblicken gleichbedeutend. beispiele hernach unter 6.
4)
finden, erfinden: der bapst hat das sacrament nicht gestiftet noch funden. Luther 8, 175ᵇ. zumal in der bedeutung von erdichten und dichten, wie sie ganz technisch dem romanischen trovare, prov. trobar beiwohnt, und es auch bei Gotfrid heiszt:
Tristan ër machet unde vant
an iegelîchem seitspil
leiche und guoter nôten vil,
die wol geminnet sint ie sît.
ër vant ouch ze dër sëlben zît
dën edelen leich Tristanden,
dën man in allen landen
sô lieben unt sô wërden hât,
die wîle unt disiu wërlt gestât.
482, 2.
doch bei Ulrich von Lichtenstein steht überall
dô sang ich disiu liet;
ich sanc ze dienst ir disiu liet;
dâ von sanc ich disen leich;
zwô wîse ich gegen dem sumer sanc;
ze hant ich tihten dô began
disiu ritterlîchen liet;
ze hant ich tihten dô began
von mîner vrowen niuwe liet;
u. s. w.
wie in der Limburger chronik: do machte man das lied. nur in einer hs. des Wolfdieterich (grundr. s. 9) liest man:
si satzt für sich zwen meister,
die funden disen don darzuͦ.
vgl. mhd. wb. 3, 319ᵃ; aus späterer zeit:
ich empfind nun in meiner brust
sich ein verlangen anzuzinden,
das treibet mich mit groszem lust
ein newes lobgesang zu finden.
der dieses lied gefunden
und also hat erdacht.
weim. jb. 4, 324.
bekannt ist aus des nordischen skalden Egils höfuđlausn die stelle:
hliođs bidium hann,
þvîat hrôđr of fann,
silentium rogamus illum,
nam carmen inveni.
heute gebrauchen wir weder finden noch erfinden für dichten, obschon fund oder erfindung auch erdichtung ausdrücken.
5)
im part. praet. liegt zuweilen besondere kraft und eigner nachdruck:
ahd. wanta thaʒ ist funtan.
O. Lud. 79,
denn das ist ausgemacht, sicher, unbestreitbar; haben geben ains rehten und redlichen koufs für ain fries aigen unsern widemhof ... mit allen zugehörden und allen rehten ... siu sien benemt oder umbenemt, eʒ si an holz, an velde, an lüten, an guͦten, an äkkern, an wisen, an gelt, an zinsen, an hüsern, an schüran, an hofsteten, an garten, an wegen, an unwegen, fundens und unfundens, wie siu gehaiszen sint. urk. von 1352 in Schmid pfalzgr. von Tübingen s. 237, wodurch sowol der gemachte als der ungemachte fund bezeichnet ist. eine gefundene sache meint oft eine sich unerwartet und glücklich darbietende, willkommne: mir war dieses ein gefundener handel. Felsenb. 2, 529; für köpfe von schweren begriffen, wie der meinige, ist das immer eine gefundne sache. Thümmel 2, 67; das war mir eine gefundne mahlzeit, wo ich gleich zu tische sitzen konnte; das ist ihm ein gefundenes essen (fressen).
6)
was die fügung angeht, so gesellt
a)
die ältere sprache zu finden hin und wieder partitive genitive: vielleicht so finden wir etwan unsers volks (von unsern leuten einige), die den weg basz kennen, denn wir. buch der liebe 263, 1; so wolt ich für war mich der demut (von solcher demut, so demütig) haben finden lassen. Luther 5, 140ᵃ. anders zu nehmen ist: ich fand ihn guter dinge, gutes aussehens, wo sich sein hinzudenken und davon abhängig machen läszt, so mhd.
ich vant in guoter maht (wësen).
urstende 126, 66.
noch anders ist: der herr wirt si irs unrechten anforderns und tyrannei wol finden. Frank chron. 238ᵇ, für ihr u. a. schon zu finden und zu strafen wissen.
b)
sehr häufig folgt der acc. zu allen bedeutungen des findens: geld finden, ein schwert im grase finden; ich kann die thür, den ausgang, den weg nicht finden und wie dieses 'weg' neben adjectiven auszufallen pflegt und gesagt wird den nächsten (gramm. 4, 263), ist auch neben finden die ellipse wahrzunehmen: er fand nicht zu hause, zu strande, zu rande:
ich walle wie ein schif, das durch das wilde meer,
von wellen umgejagt, nicht kann zu rande finden.
Opitz ...;
ich will auch sorgen für dein thier
und binden seine wunden,
wenn wir zu haus gefunden.
Overbeck ged. 159;
findt keiner mehr nach haus.
Eichendorf ged. 123 und oft.
man sagt einen anlasz, eine gelegenheit, einen trost, eine beruhigung, anstand in etwas, zu etwas, von etwas, bei etwas finden: sie werden von der gegenwart dieses neuen freundes nicht wiederum anlasz zu einer entschuldigung finden. Göthe 21, 176; ich finde das einen sehr hübschen zug an den frauen. 17, 116; ich finde es eine übermäszige gutmüthigkeit und gar nicht am platz, Lenardon unsere briefe mitzutheilen. 21, 110; ich finde das einen unverzeihlichen fehler; jedermann findet die schmeichelei, welche einem andern gesagt wird, eine fade, lose speise. Klinger 11, 148.
c)
ebenso oft stehen adjectiva bei finden in der bedeutung von dafür halten, dafür erklären: ich finde das schön, gut, rathsam, nützlich u. s. w., ich finde sie schön, finde den wein gut, er fand es lobenswerth, untadelhaft, worauf denn auch dasz oder ein infinitiv mit zu folgen kann. die meinung ist eigentlich, ich habe gefunden, wahrgenommen und glaube nun. es scheint aber fehlerhaft dem adj. ein für oder als vorangehn zu lassen, niemand sagt: ich finde ihn für schön, als schön (wie ich halte ihn für schön), sondern nur ich finde ihn schön; findest du ihn der mühe würdig. Wieland 1, 280. wol aber begegnet: ich finde es für gut, halte es für gut, verschieden von ich finde es gut; ich finde es für das beste, für am nützlichsten statt ich finde es das beste, am nützlichsten. Göthe schreibt 18, 284: gerade diejenigen, welche Wilhelm als die verständigsten gefunden hatte, brachten nur flüchtige augenblicke im theater zu. das als würde besser fehlen. wenn es aber bei Lessing heiszt:
ich aber find euch noch den nemlichen.
2, 264,
so hat hier finden ganz seinen natürlichen sinn und jedermann sagt: ich finde dich noch den selben, den alten. nicht anders verhält es sich mit folgenden ausdrücken: du sollst an ihm einen zuverlässigen, gefälligen mann, einen heftigen gegner finden. belege für jenen nachfolgenden inf. mit zu liefert Wieland: Agathon fand nicht rathsam, sich in einen wettstreit einzulassen. 1, 77; so fanden sie nöthig, alles so viel möglich zu vermeiden, was ihrem unternehmen das ansehen eines strafbaren aufruhrs geben konnte. 7, 94; Danischmend fand noch nicht rathsam, ihnen seine meinung von der sache zu sagen. 8, 164;
du fliehst den zwang von ernsten liebeshändeln
und findest sicherer, mit Amorn nur zu tändeln.
9, 21;
aus dreien reizenden die schönste auszuwählen,
fand Aristipp, ein weiser mann, nicht leicht.
10, 153.
d)
participia verhalten sich gleich den adjectiven: sie fanden ihn schlafend oder eingeschlafen, schlummernd oder eingeschlummert, sterbend oder gestorben: und er kam zu seinen jüngern und fand sie schlafend. Matth. 26, 40. ahd. inti quam zi sînên jungiron inti fand sie slâfentê; und er kam und fand sie aber schlafend und ire augen waren vol schlafs. 26, 43. ahd. inti quam abur inti fand sie slâfentê, wârun thô iro ougun gisuarêtiu; auf das er nicht schnelle kome und finde euch schlafend. Marc. 13, 36; den obersten patron aber, der an einem fieber krank gelegen, funden wir schlafend. Krafts reisen 301;
wie findest du die zarten thiere?
'so abgeschmackt als ich nur jemand sah'.
Göthe 12, 121;
wie er als kind die otter überwand,
die er um seiner schwester arm sich schmiegen,
um die entschlafne fest gewunden fand.
43, 184.
griechische und lateinische participia wie adjectiva lassen hier gleich in der form den nom. des subjects vom acc. des praedicats unterscheiden, wo sie bei uns erst der zusammenhang zeigt, z. b. er fand ihn ruhend, welches ruhend nom. und acc. sein kann;
ἔγνων γάρ μιν ἐσάντα ἰδὼν οἰωνὸν ἐόντα.
Od. 15, 532.
e)
in der letztangeführten göthischen stelle stehen inf. und part., schmiegen und gewunden nebeneinander statt geschmogen und gewunden oder statt sich schmiegen und winden. solche infinitive bei finden liebt er aber:
mit neuen büchern in der hand
findt man, so wie man geht und steht,
von thürschwell auf bis zum privet,
einen jeden emsig sich erbauen
und kaum zum grusze seitwärts schauen.
13, 46;
nun stieg ich hinauf und fand zu meiner freude den gesuchten schwerspath häufig, meist in unvollkommener eiform, an mehreren stellen des eben zerfallenden gebirgs hervorschauen. 27, 175; heraustretend fand ich den völlig aufgehellten himmel von sternen blinken, straszen und plätze mit schnee überdeckt. 30, 231;
und wir eilten hinzu und fanden die kranken und alten,
die zu haus und im bett schon kaum ihr dauerndes leiden
trügen, hier auf dem boden, beschädigt ächzen und jammern.
40, 240;
so finden wir jederzeit einer griechisch angeführten stelle die lateinische übersetzung nachfolgen. 49, 154; so finden wir an dieser nelke sich augen entwickeln und wirkliche zweige und blumen darstellen. 58, 71. seltner sind ältere belege: selig ist der knecht, wan sein herr kumet, das er in wachen findet. Keisersberg drei Marien 34ᵈ; sie funden Lucretiam seufzen und bitterlichen weinen. Livius von Carbach 21; mhd.
mit sîme ritterlîchen her
vur ër gên Rôme uber mer,
dâ ër dën vater wësen vant.
pass. H. 277, 90.
das sind lauter acc. mit dem inf. (gramm. 4, 114), wie sie auch nach befinden (1, 1260, 4), nach erklären, hoffen u. a. m. eintreten. in den bedeutungen ist kaum eine verschiedenheit zwischen ich finde dich schlafen oder ich finde dich schlafend, man müste sich denn bei dem particip einen länger anhaltenden zustand denken, während der blosze inf. mehr einmal erfolgende handlung ausdrückt. die spätere sprache schaltet meistentheils ein ungehöriges 'zu' vor den infinitiven ein: viel von den umbstehenden funden seine wort nicht gar abweg zu sein. Philander 1, 308; befand das gemeine sprichwort wahr zu sein. Felsenb. 2, 187. damit vermische man nicht die fälle, in welchen der acc. von dem zu finden gehörigen subject abhängt: ich will dir dasjenige mittheilen, was ich nach einer neulichen untersuchung für das beste zu sein fand. Lessing 4, 70; ihr werdet zu thun finden, das könnt ihr mir auf mein wort glauben. Wieland 19, 121; ich finde genug daran auszusetzen; ich finde zu bestimmen, anzuordnen (kanzleistil).
f)
anstatt der participien und des inf. kann ebenwol die conjunction dasz gesetzt werden: ich finde, dasz er schläft, dasz er eingeschlummert ist; ich finde, dasz du recht hast; indem ich ihren boten erwarte, so finde ich, dasz ich sie noch einmal aufmuntern sollte herüber zu kommen. Göthe an Schiller 491; als er fand, dasz die feinde anrückten, liesz er alle thore schlieszen.
7)
reflexives sich finden.
a)
inveniri: in diesem buch findet sich eine dich widerlegende stelle; wer kann die schönen stellen alle nennen, die sich in diesem gedicht finden; es finden sich in dieser rede allerhand bedenkliche ausdrückungen. Liscov 338; in diesen bergen findet sich viel kupfer; es fanden sich viele, inventi sunt multi; in dem dorf finden sich (gibt es) zwei kirchen; man suchte und es fand sich nicht das geringste;
bei diesen schriften findet sich ein brief,
bestimmt für meine königliche schwester.
Schiller 407ᵃ.
es fand sich beim auskehren (1, 891).
b)
sich finden, heraus, an den tag kommen, sich zeigen, sich ergeben, geben:
do sprach der man,
mein unschuld wird sich finden.
meisterl. 23 nᵒ 236;
o schöne stunden!
wie wol habt ihr euch funden.
ach herbe trauernacht verschwinde!
ach dasz der morgenstern sich finde!
Gryphius verl. gesp. p. 41;
es wird sich schon finden. Göthe 14, 91; wo sollen die flinten und pistolen herkommen? 'das findet sich alles'. 14, 279; auf dem rechten flügel des schlosses kann er wohnen und alles andre findet sich. 17, 7; an meine übrigen freunde in Berlin geb ich ihm briefe und karten mit und die verhältnisse werden sich schon finden. an Zelter 80.
c)
sich an einem ort finden, befinden (1, 1261, 6), anzutreffen sein, sich dahin einfinden, sich nach einem orte finden, wie einen finden, an einem orte finden, treffen, hier erscheint der zusammenhang zwischen gehen und finden: wer sölch apostolisch werk sehen und dabei sein wolt, der selbig möcht sich dahin auch finden. Alberus wider Witzel G 4ᵇ;
es ist ein volk, das seine pferd an fremde krippen bindet,
das sich bei fremdem feuer wärmt, zu fremdem teller findet.
Logau 3, 226, 47;
mein esel sicherlich
musz klüger sein als ich.
ja klüger musz er sein!
er fand sich selbst in stall hinein,
und kam doch von der trenke.
man denke!
Lessing 1, 60;
er konnte sich nicht zu hause, nach hause finden, fand den weg nicht; ich kann mich hier noch nicht (zurecht) finden;
jetzt geh! ich will mich finden (einstellen).
Schiller 257ᵇ;
von dreiszig regimentern haben sich
die obersten zusammen schon gefunden.
331ᵃ;
da besahen sie das land
sich näher und gewahrten schöne fülle
des holzes und entdeckten gute brunnen
und meinten sich im lieben vaterland
zu finden (befinden).
529ᵃ;
von land zu lande irrt ich flüchtig nun
drei jahre lang ein obdach suchend,
bis ich zuletzt nach Peckin mich gefunden.
582ᵇ;
diesen abend finden sie sich in dem vorzimmer des domherrn. Göthe 14, 157; wenn wir uns denken mögen, dasz ein harfner sich bei der heu, korn und kartoffelernte finden wollte. 33, 151; ein mann, der ohne von meinen bemühungen unterrichtet zu sein, durch naturell, übung und nachdenken sich auf die gleichen wege gefunden hat. 52, 360. oft auch sich dabei, daheim, da finden lassen oder blosz finden lassen: und der teufel liesz sich auch warlich daheim finden mit morden durch die tyrannen. Luther 8, 77ᵇ; als ich aber lust zu pferden und reuterei trug und mich dabei finden liesz. Götz von B. lebensb. 7; bei diesem nun liesz sich Solande manchen tag finden. pol. stockf. 216;
ich freilich kann mich an dem orte, wo
der bräutigam ist, finden lassen.
Schiller 223ᵇ;
wenn es meine pflicht ist sie aufzusuchen, so ist es die ihre nicht weniger sich finden zu lassen. 638ᵃ.
d)
sich in etwas finden, schicken, fügen lernen: ich kann mich nicht mehr in dich finden. Gotter 3, 247; Garrik wuste sich indes darin zu finden. Gökingk 1, 33; er findet sich nicht leicht in etwas; er fand sich in die umstände;
anstatt dasz meine schwester
mit jedem, wîe er sei, zu leben weisz,
so kannst du selbst nach vielen jahren kaum
in einen freund dich finden.
Göthe 9, 139;
knaben nicht finden. 22, 3; wir hatten uns kaum in diesen neuen zustand gefunden. 24, 152; nun mag denn ihr nächster brief entscheiden und ich will mich darein finden und ergeben was er auch ausspricht. 30, 9; ein höher gesinnter mann konnte sich hierin nicht finden. 31, 58; ich kann mich weder anders finden noch fügen. 38, 109;
und laszt nur mich ins glück, das neu mir gegönnte, mich finden.
40, 332.
mit welcher stirne wuste sie sich in ihr schicksal zu finden. 19, 87; so wenig konnte er sich in die welt finden. 20, 261; so konnte er sich doch nicht drein finden. 20, 262; hierdurch kommen wir zum anschauen jener übereinstimmung, wozu der mensch berufen ist, wozu er sich oft wider seinen willen finden musz. 21, 188; auch hierin konnten sich die ebenso sich aus etwas finden, se expedire; er weisz sich aus der sache nicht zu finden.
e)
sich selbst finden, sich wieder finden, aus der verirrung zurecht finden: aber er hat sich selbs gefunden. Spalatin bei Luther 5, 36ᵇ;
oftmals hab ich geirrt und habe mich wieder gefunden.
Göthe 1, 374;
wenn sich der verirrte findet,
freuen alle götter sich.
2, 31;
thu was du kannst, dasz dieser mann sich finde,
und alles wieder bald in gleichem sei.
9, 191;
ach ich weisz mich kaum zu finden,
welch ein unheil, welch ein glück!
10, 259;
eine der töchter hatte das unglück gehabt, an dem tode eines ihrer geschwister schuld zu sein und sich darüber nicht beruhigen noch wieder finden können. 17, 266; die dreie scheinen sich wieder gegen einander zu finden. 17, 391; ich bin aus meiner bahn geschritten und ich soll nicht wieder hinein. ein feindseliger dämon scheint mich von auszen zu hindern, hätte ich mich auch mit mir selbst wieder zur einigkeit gefunden. 17, 393; und die leiden unserer freunde bringen wir nicht in anschlag? auch unsere freunde thun wol, wann sie sich bald finden. 20, 90;
kein jahr ists noch, dasz ich mich selbst gefunden,
denn bis dahin lebt ich mir selbst verborgen,
nicht ahnend meine fürstliche geburt.
Schiller 662ᵇ.
die selbstfindung ist selbsterkenntnis und beleuchtet das goth. finþan = cognoscere.
f)
sich finden neben adjectiven: er findet (befindet) sich übel;
find ihre majestät mit krankheit sich beschweret?
Gryphius 1, 123;
sich willig und bereit finden, se promptum praebere; wir wollen also lieber gestehen, dasz wir uns unvermögend finden, den tumult der leidenschaften abzuschildern. Wieland 2, 183; ich finde mich vollkommen glücklich; er fand sich beleidigt, fand sich nun ganz zufrieden;
damit sie sich gleich zufrieden finden.
Schiller 320ᵃ;
indem ein jeder, der sich diesseits einigermaszen unbequem fand, sich drüben in freiheit zu setzen hofte. Göthe 21, 121; ein künstler und gemähldehändler besitzt schöne sachen und läszt sich billig finden. 30, 338; der schultheisz liesz sich gütlich finden (begütigen); findet sich alles wahr, so. 14, 306; Kirchhof wendunm. 254ᵃ; dieser mensch liesz sich feige und undankbar finden.
g)
neben adverbien: es ist das erstemal. wenn die sache wieder vorkommt, will ich mich schon besser finden. Sturz 2, 390;
besser
für mich und euch, wir finden uns in güte.
Göthe 10, 264;
unser hausherr als jüngling nach Europa gelangt fand sich hier ganz anders. 21, 121; er konnte sich mit mir durchaus am besten finden. 25, 248.
h)
sich in einem raume finden: seines gleichen fand sich im lande nicht; er findet sich in einem dumpfen kerker;
im grenzenlosen sich zu finden
wird gern der einzelne verschwinden.
Göthe 3, 89;
dich im unendlichen zu finden,
must unterscheiden und dann verbinden.
3, 103.
i)
sich zu, von einem finden: sie fanden sich schnell zu einander;
drum prüfe, wer sich ewig bindet,
ob sich das herz zum herzen findet.
Schiller 78ᵃ;
als fern als ost und west sich von einander finden.
k)
sich finden neben participien: er fand sich zwischen zwei stühlen sitzend; nun fand er sich den ersten wachenden in seinen besitzungen. Göthe 17, 142; ich finde mich unentschlossen, in der vorigen meinung neubestärkt.
l)
neben dem infinitiv: das findet sich wahr sein. Creidius 2, 370.
m)
mit folgender conjunction: es fand sich, dasz er unschuldig war; es wird sich schon finden, dasz ich die wahrheit sage. vgl. abfinden, anfinden, auffinden, ausfinden, befinden, einfinden, empfinden, erfinden, vorfinden, so wie treffen und antreffen, eintreffen.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1861), Bd. III (1862), Sp. 1641, Z. 72.

funden

funden,
der organische pl. praet. von finden, der aber durch die unorganische, dem sg. praet. fand nachgebildete form fanden bereits im 18. jh. verdrängt erscheint. vgl. fand.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1869), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 539, Z. 22.

funden

funden,
das alte part. praet. von finden, hat sich ahd. funtan, fundan, mhd. vunden gemäsz auch nhd. ohne ge erhalten. herr, hab ich gnade funden fur deinen augen. 1 Mos. 18, 3; mein son, wie hastu so bald funden? 27, 20; du hast alle mein hausrat betastet, was hastu deines hausrats funden? 31, 37; er war verloren und ist funden worden. Luc. 15, 24;
nun haben wir den funden frey,
der billich unser könig sey.
Alberus Esop (1550) 94;
nach disem hader hab ich unden
mein rote kappen wider funden.
H. Sachs IV. 3, 28ᵃ;
samm habst du funden mich im dreck.
44ᶜ.
aber neben funden, für welches H. Sachs seiner mundart gemäsz auch funnen (s. d.) hat, wie finnen für finden (s. d.), taucht eben im 16. jh. bald mit ge die früher unerhörte form gefunden auf, selbst bei H. Sachs, der auch hier seiner mundart nach gefunnen schreibt:
da wurd unter der erd gefunnen
ein süsz lebendiger quellbrunnen.
98ᵇ.
wie geläufig dann diese form wurde, läszt die 1574 erschienene grammatik von Ölinger s. 125 schlieszen, wo bei der biegung von finden gesetzt ist ich hab gefunden, ohne dasz funden nur nebenbei erwähnt wäre. eben so haben im 17. jh. Schottelius 584, Stieler 482 und in der dem sprachschatz angehängten lehrschrift s. 155, Bödiker in seinen grundsätzen, vollends im 18. jh. Gottsched sprachk. 339, Popowitsch sprachk. 330, Adelung lehrgeb. 1, 817 nur gefunden. dennoch erhielt sich das alte funden, wenn auch vereinzelt, in der poesie wie prosa bis in die neuere zeit:
der schifpatron nahm ihn an bord
und bracht in wenig stunden
ihn wohlbehalten an den ort,
da ihn Ismene funden.
Hölty (1804) s. 39;
ich hab ein bächlein funden
vom städtchen ziemlich weit.
Fr. L. Stolberg ged. (1779) s. 97;
hier, herr, ist deiner güte pfand
und was ich armer funden.
Herder z. l. u. k. 16, 216;
hier hast du, herr, dein edles pfand,
wie wenig hat es funden!
ebenda;
o oh! ich weisz, der herr hat gnade funden
vor Saladin.
Lessing 2, 304;
funden, funden, ihr brüder! hieher! Fr. Müller 1, 123 u. 124 (satyr Mopsus s. 6), neben s. 125 (7) hierauf bezüglich wie ich in den verfluchten strauch kommen, darinn ihr mich gefunden. ob wol in jener stelle mehr kindlicher ausruf? vgl. auch noch gefunden, rief Wilhelm, gefunden! bei Göthe 19, 174. hab ich das wieder funden! Klinger sturm u. drang 5, 11 (s. 106); hast du ihn funden, den mann meines herzens? rief sie dem kommenden entgegen. Musäus volksm. (1787) 5, 134;
meinen heiland hab ich funden.
E. M. Arndt ged. 583.
nur wenn das wort vor dem subst. steht, mit dem es verbunden ist, setzt die jüngere sprache stets gefunden, z. b. eine gefundene sache, mhd. funden sache (Gregor. 802).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1869), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 539, Z. 25.

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Zitationshilfe
„funden“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/funden>.

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