Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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kipf, m.

kipf, m.
s. kipfe und kipfel.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1866), Bd. V (1873), Sp. 780, Z. 4.

kipf, f.

kipf, f.
ein masz für obst: von obst, das auf scheffen hinein wider das wasser geführt wird, soll man zu zoll geben von einer jeden kipf 1 regensb. pfenning und von einem jeden wagen 1 pfen. reg. Schmeller 2, 318. kann das ein korb sein? etwa ein wagenkorb? vgl. kiepe, kipfeisen. aus Tirol bringt Schöpf 317 ein m. kipfe als weinmasz oder gefäsz: es war vom wein nichts mehr übrig als ein kipfen voll (v. j. 1712).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1866), Bd. V (1873), Sp. 780, Z. 5.

kipf, kipfe

kipf, kipfe,
die runge, stemmleiste am rüstwagen, ein oberd. wort, in allen drei geschlechtern ausgeprägt.
1)
bair. das kipf Schm. 2, 318, östr. die kipfe Höfer 2, 134, kärnt. der kipf, pl. kipfen Lexer 158. als fem. nürnbergisch in Tuchers baumeisterbuch (15. jh.): von einer kipf oder helb (zu machen) 3 haller. 102, 29. in den älteren vocab. ist das geschlecht nicht zu erkennen: im voc. inc. teut. n 3ᵃ 'kipf furcale, et sunt quatuor in curru', in einem voc. v. 1445 'drotheca chiph' Schmeller a. a. o.; im voc. theut. 1482 s 1ᵇ stehn beisammen 'lan, limo, est clavus (in) axi, oder runagel oder kypf oder leuchse'. mhd. in glossen 'humeruli chiphen' sumerl. 32, 10, auch chippen (12. jh.) 9, 52. ebenso ahd. häufig: 'humerulus chipha', 'humeruli chipha, chiphi, chipfun, chiffun, chippun' Graff 4, 370. 371 (in Mones anz. 7, 592, Haupt 5, 362ᵃ mitten unter andern theilen des wagens), also stark und schwach, und möglicherweise neben f. auch schon m. n.
2)
die bedeutung zeigt aber schwankungen.
a)
schwäb. z. b. findet sich der kipf genannt der kipfblock 'da wo der nagel durchgeht' (also das nagelloch? vgl. kipfloch), ebenda kipfblock die stemmleiste, kipfe (Birlinger). das furcale des voc. inc. teut. ist für gewöhnlich die lünse, der lunsnagel (Dief. 253ᵃ), auch humerulus hat diese bed. (Graff 2, 222, Dief. 281ᶜ), und der voc. 1482 stellt kipf mit lan, runnagel (bb 5ᵃ) als eins hin, aber auch mit leuchse, d. i. eine ähnliche stange als stütze des kipfes (Schm. 2, 428, vgl. Fronsp. unter kipfblock). so gilt runge sächs. auch für rungschemel, kipfblock.
b)
unter den ahd. glossen gibt eine (gl. mons. 340) 'in chiphun, in humerulis seu capitulis columnarum', also säulenknäufe, als schulterchen, humeruli bezeichnet, die dach oder balken tragen, wie am wagen die kipfen etwas schulterartiges haben, noch mehr der kipfblock. ähnlich 'chiphun humerulis vestibuli' Graff 4, 371. diesz chipha erinnert an käpfer.
3)
zuerst hat kipf vielleicht stab, stange überhaupt bedeutet. denn so ist das gleichbed. runge wol eins mit goth. hrugga stab, der voc. inc. teut. gibt knuttel clava auch als droteca, und ebenso stimmt zu kipf ags. cyp stipes Mones anz. 8, 243ᵇ, vgl. cipp dentale Ettm. 383 (engl. chep das holz am pflug das die schar hält Halliw. 244ᵃ), ferner altn. keppr m. stecken, stab, schw. käpp, dän. kjep. s. auch kipfel, docke 3, h, runge, leuchse.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1866), Bd. V (1873), Sp. 780, Z. 12.

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Zitationshilfe
„kipf“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/kipf>.

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