Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

sandhase, m.

sandhase, m.
1)
eigentlich, auf sandboden lebender hase. Nemnich 2, 381. Adelung. dann auch eine art kaninchen, dem hasen an grösze und farbe ähnlich. Hunziker 216. Seiler 248ᵇ.
2)
spitzname für bewohner sandiger gegenden. Schmeller 2, 304. Frommanns zeitschr. 3, 483 (elsäss.). 4, 315 (henneb.-fränkisch). ähnlich:
die Nüremberger alle stunden
werden genennet die sandhasen
weil sie bawen all mesz und strasen.
H. Sachs 4, 3, 92.
3)
ein fehlwurf beim kegelspiel, wenn die kugel, ohne das laufbrett der bahn zu berühren, auf dem sande derselben läuft. Vilmar 337. Spiesz 203. Jecht 90ᵇ. ten Doornkaat Koolman 3, 85ᵃ: o, tränke wieder jeder deutsche man saure milch .. und hörte nichts als 'alle neun!' oder 'sandhase!' von der benachbarten kegelbahn. Immermann 1, 11 Boxberger.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 10 (1892), Bd. VIII (1893), Sp. 1766, Z. 43.

Im ¹DWB stöbern

a b c d e f g h i
j k l m n o p q r
s t u v w x y z -
salzhändler sasse
Zitationshilfe
„sandhase“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/sandhase>.

Weitere Informationen …


Weitere Informationen zum Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)