Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

afel, m.

Fundstelle: Band 1, Spalte 1557, Zeile 8 [Huber]
AFEL m.   wundinfektion, entzündung, eiter u. ä. obd. (meist bair.-öst.). spätmhd. afel. bair.-öst. wb. 1,92 ff. stellt eine beziehung zu as. aƀal, an. afl, ae. abal, afol, aschw. afl, schwed. avel ‘kraft’ her, indem es afel als ‘arbeitende kraftauffaßt. afel würde demnach zu der von Pokorny et. wb. 1,52 unter idg. *apelo- ‘kraft’ zusammengefaßten wortgruppe gehören (vgl. auch de Vries an. et. wb. 2b) ⟨1411⟩ so nimpt maniger gerstprei/ für den affel Vintler 7986 Z. 15.jh. für den affel oder wundsucht oder das versegent in: Schmeller/F. bayer. wb. 1,40. 1596 ein gute salb zu allen geschwulsten, vnd daß der aafel oder ein boͤß gesuͤcht zu keiner wunden kan schlahen Gäbelkover artzneyb. 2/5,419. 1675 umschlag wider den besorglichen affel Abele unordn. (1669)5,256. 1688 afell ist ein zufall bei allerlei gliederkrankheiten, sie sein offen oder nicht Pinter pferd-schatz 423. 1862 der âss ist pàl zeitik, èr is schànn volla aͦf·l Lexer kärnt. wb. 3. 1903 heilmittel gegen den afel Unger/K. steir. wortschatz 13a. 1926 der (besitzer) hat den buben im geißstall aufgeklaubt, befund den messerstich im rücken zu einem eigroßen loch entartet, voll eitergeschwär und afel Grogger Grimmingtor 404. 1927 unter afel versteht das volk jede entzündung einer wunde und verletzung überhaupt, also hautabschürfung, schmerzhafte hautröte, rotlauf, entzündung, brand hdwb. aberglauben 1,206. noch mdal.

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achtschnitter affenschande
Zitationshilfe
„afel“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/afel>.

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