Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

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1adel, m.

Fundstelle: Band 1, Spalte 1458, Zeile 43 [Huber]
1ADEL m.   jauche, mistbrühe. mnd. ādel(e), addel, eddel, mnl. adel, nl. aalt (dialektal aal, ale), ae. adela, engl. addle, aschwed. im kompositum ko-adel, schwed. adel, al. ursprünglich verbreiteter im germ., wohl durch 3adel ‘nobilitas’ zurückgedrängt. schriftsprachl. selten; zur mdal. verbreitung vgl. Martin in: teuthonista 2(1925/6)134 – 36 u. beiliegende karte. herkunft ungeklärt, eine verbindung mit grch. ἄσις ‘schlamm, unrat’ (vgl. de Vries nl. et. wb. 2) ist sehr unsicher: 1477 adel, sump. poil. onreyn. cenum Schueren teuthonista 3a B./C. 2.h15.jh. (werleich, ich wil dorvͤmb siczen in dem stynckenden misthewͤselein) bair. var.: atel vnd schimpfheuslein .. (vnd wil den ayter vnd vnflat meines gemuͤtes mit einem schirben abschaben) Johann v. Neumarkt 3,26 K. 1562 wenn man .. den atel oder mistgauchen auff gruͤne pletz vnnd vmb die beume leytet oder geusset, so dorret es alles von grundt auß Mathesius Sarepta 176b. ⟨v1565⟩ also ein reicher pawer .. ist wie ein baum .. der auch gar zu feuchte stehet, erstickt vnnd erseufft inn wolluͤsten dieser welt, dem zuuiel adel zugehet ders., Syrach (1586)3,20a. 1750 adel .. wird der aus den pferde- und vieh-ställen abfliessende urin, ingleichen die übrige feuchtigkeit in der mist-stäte genennet Chomel, lex. 1,174. 1783 die stallbrücken .., die sonst von dem adel des viehes und von der immerwährenden feuchtigkeit bald faulen würden Bock naturgesch. (1782)3,587. 1855 dann befinden sich die hennen darin (stall), die milch- und trinkgeschirre, ein wassergrand usw. alles dicht auf einander, manchmal sogar ohne abfluß des adels Leoprechting Lechrain 226. 1941 bring deinen adel allein aufs feld dt. allg. ztg. (20.3.).

2adel, m.

Fundstelle: Band 1, Spalte 1458, Zeile 73 [Huber]
2ADEL m. f.   fingervereiterung, panaritium (norddt.). etymologie unklar (zusammenhang mit 1adel wäre denkbar). ahd. adel, mnd. ādel, mnl. adel, vgl. ae. âd(e)l krankheit: hs.A14.jh. ze(r)ne .. dicuntur li(n)gwa nostra adele PBB (H) 73(1951)259 (vgl. ahd. wb. 1,30). 1477 adel, eyn geswel an der hant off voeten ulcus. apostema. tumor Schueren teuthonista 3a B./C. 1783 adel so nennt man hier den wurm am finger .. ich habe gesehen, daß die leute .. gekautes butterbrod auf den schaden legten in: brand.-berl. wb. 1,107. 1835 dann erhielt ich einen bösen finger, man nennt’s bei uns die adeln Reuter br. 87 W. 1839 hatte ich das unglück eine sogenannte adel am finger zu bekommen ebd. 220. 1880 (besprechung:) den adel zu stillen. adel, ich will dich stillen,/ du sast nich hebb’n din’n willen,/ du sast nich reifen,/ du sast nich stechen Bartsch sagen Meklenb. 2,869. die adel zu stillen .. adel, du dulles ding,/ du plagst dat christenkind:/ ik will di heiten stille stan,/ eh ik de sünn sei ünner gan ebd. noch mdal. nd.

3adel, m.

Fundstelle: Band 1, Spalte 1459, Zeile 14 [Huber]
3ADEL m. (n.)   ahd. adal n. (m.?), mhd. adel n. m., mnd. ādel m. n., mnl., nl. adel, an. aðal n., vgl. as. athali n. etymologie ungeklärt. nach Pokorny et. wb. 1,71 (vgl. Schrader reallex. 22,466) könnte aus den bezeugten formen erschlossenes germ. *aþala ‘geschlecht’ auf idg. *ā̆tos, *atta ‘vater, mutter(lallwort) beruhen. danach ließe sich ein zusammenhang mit grch. ἄττα, lat. atta ‘vater(anrede), aslaw. отьсь ‘vater’ herstellen. andere erwägungen s. PBB 41(1916)385 ff., Kluge et. wb. 217b, de Vries an. et. wb. 1, Krogmann in: zfdph. 63(1938)189 – 191. zur gesch. d. wortes im dt. vgl. u. a.: Zutt adel u. edel, diss. Freiburg 1956; Maurer dichtung u. spr. d. ma. (21971)463 – 68; Bork in: PBB(T) 100(1978) 423 ff. genus u. numerus: ahd. u. mhd. fast ausschließl. n., seit dem 15. jh. allmählicher übergang zum m., der im 16. jh. weitgehend abgeschlossen ist. numerus bedeutungsbedingt sing., nur vereinzelt mit zahlwörtern gebraucht, z. b. ⟨u1250⟩ zwei adel sint Reinmar v. Zweter 81,1 R. A geschlecht, abstammung: 9.jh. prosapia chunni adal ahd. gl. 4,14,29 S./S. 10.jh. prosapia adal ebd. 1,231,12. ⟨u1120/30⟩ unsir wæren zwelfe geborn uon einem adele,/ wir wæren eines mannes sune milst. genesis 91,24 D. ⟨u1194⟩ was im (ritter) unbekant,/ wie er selbe was genant/ und welhes adels er wære/ unz daz der helt mære/ geschuof mit sîner manheit,/ daz im sîn name wart geseit/ und dar zuo gar sîn künneschaft Ulrich v. Zazikhoven 33 H. ⟨E13./A14.jh.⟩ der ungekorne bistu, vürst, genennet,/ vürst ist von adel, niht von kür Frauenlob sprüche 379,3 E. ⟨1374⟩ allen .. unsern und des reichs getrewen und undertanen .. in welchen wirden, adel, eren oder wesen die weren urkb. Strassb. (1879)5,857. 1385/95 quam dat rike wedder in cyben (sippe) unde adel koninghes Karels, dat langhe was ut ghewesen lüb. chr. 1,99 G. ⟨1414⟩ ßo ymandts bogerdt ahn thu nehmen deth solwige werck, dy sal yrsth bowissen syn berwycheit (‘tüchtigkeit’) vnd synen adel syner eldern vnd deth he geboren sy vdt duczker tunghen (gewerk d. schuhmacher) in: Schiller/L. mnd. wb. 1,14a. 1534 der adel oder geburt macht bei jn (den Thrakern) kein künig Franck weltb. 87a. ⟨1641⟩ eines adels sind wir alle Lehmann florilegium (1662)3,76. B besonderer sozialer rang, würde. 1 edles geschlecht, vornehme abstammung, zugehörigkeit zur klasse der adligen, adelswürde, adelsprädikat; häufig (einer) von adel, von hohem, altem adel u. ä.: 8.jh. generis nobilis adoles ahd. gl. 1,165,14 S./S. (s. ahd. wb. 1,28). ⟨11.jh.⟩ ja, ir guten knehte (hofbeamte), ez vert umbe evh unrehte, ir gehabet evh .. ubele, iz ne zâme niht adele gesch. Joseph 215 D. ⟨u1120/30⟩ der uon adele was geborn der muse beren das hor (schmutz),/ die herlichen chnehte den leim und den letten/ mit handen uil wizzen (Juden in Ägypten) milst. exodus 120,36 D. ⟨u1230⟩ swer rehte tuot derst wol geborn:/ ân tugent ist adel gar verlorn Freidank 254,7 G. ⟨u1250⟩ (vgl. 2) zwei adel sint an den liuten ouch;/ von sînem künne ist einer edel unt ist doch selbe ein gouch/ der ander ist von sînen tugenden edel und niht von hôhem namen Reinmar v. Zweter 81,1 R. 1274 sint dem mol wir von angebornem adel phlichtig seyn dem heiligen lande beystant zcu thune corp. altdt. originalurk. 1,222b W. ⟨E13./A14.jh.⟩ ich wil dem adel maht bewisen:/ daz eine ist an geburt ../ daz ander adel ist von der kür Frauenlob sprüche 380,1 E. 14.jh. (Josef) von kunglichem geschlæchte/ geborn ../ und sin adel tuͦt bekant/ liber generacionis genant schweizer Wernher 1677 DTM. ⟨E14.jh.⟩ (die frauen sollen sich kleiden) also irem leben wol ist zemlich,/ ein itlichiss nach sime stad,/ dar nach ess adel addir richtum had Rothe keuschheit 1739 DTM. ⟨1415/6⟩ also werdit daz adil nicht angeborin/ czu deme erstin von anbegynne (sondern von herrschern verliehen) ders., ritterspiegel 452 ATB. 1510 was der recht adel sey, vnd wie die edeln zuͦ vnsern zeitten jrn adel brauchen granatapfel B6c. 1589 das du (gott) .. mich begabt mit gwalt vnnd macht,/ .. darzu beschert ein hohen adel,/ von freyherre stammen ohn tadel Frischlin dicht. 12 LV. 1643 geschenckter vnd gekauffter adel ist .. nicht eines häarleinß werth Moscherosch cura 46 HND. 1647 ich halte den für einen rechten von adel, der von adelichen eltern geboren, und adeliche tugenden an sich hat Harsdörffer gesprächsp. (1641)7,85. 1740 sie schätzen den adel nach der zahl der ahnen Breitinger dichtkunst 1,260. 1784 der adel gründet sich auf ererbtes oder erworbenes verdienst; man stiftete ihn um edle große thaten auch in der nachkommenschaft zu belohnen Knüppeln charakteristik v. Berl. 1,166. 1788 ihr vater war ein reicher wüstling von sehr altem adel J. G. Müller Emmerich (1786)5/6,114. 1847 sehen se mal, herr baron: .. sie haben ihren adel; aber je! unsereens muß sich durch was wirkliches auszeichnen Glaszbrenner volksleben 1,283. 1889 er feierte .. seinen 70. geburtstag .. und hat sehr ernsthaft geantwortet, als ich ihm drohte, er werde den adel bekommen C. F. Meyer brw. 2253 B. 1921 seinem vater, der den persönlichen adel besaß Lehmann Weingott 23. 1931 seine majestät hatte sich schon so um Felgenhauer bemüht, orden und erblichen adel hatte er ihm anbieten lassen Reger union 77. 1966 es defiliert vorüber, was rang und namen, adel und reichtum hat Egel Schlüter 215. 2 übertragen; würde, edle beschaffenheit; in vielfältigen gebrauchsweisen, häufig in formeln wie adel des geistes, adel der seele, adel der arbeit u. ä. a als eigenschaft, wesensmerkmal von personen: ⟨1215/6⟩ die sint alle gotes kint,/ die sîn gebot leistende sint. /swer niht enleistet sîn gebot,/ der hât daz adel daz im got/ gap von sînen schulden vlorn Thomasin 3888 R. ⟨M14.jh.⟩ dar umbe, du engelschliches bilde (frau) .. ker umb dinen natürlichen adel uf den ewigen adel Seuse 137 B. ⟨1415/6⟩ wile nu daz adil kommit her/ von der sele und nicht deme (vergänglichen) libe/ so besinnet und betrachtit dit ner/ weme ir ez sullit zcuschribe Rothe ritterspiegel 1957 ATB. 1510 wer den rechten adel haben woͤlle, der hab got lieb, wann goͤtliche lieb ist ain form vnd leben aller tugent, vnd die tugent würckent den adel granatapfel B6d. 1569 vnsern adel vnd hoheit in Christo theatrvm diabolorum 188a. 1696 die demuth oder erniedrigung seiner selbst ist eine vermehrung des adels persian. baum-garten, in: Olearius reisebeschr. 107a. 1698 des vornehmsten adels und vorzugs, der den menschen vor den thieren zukommt, unsterbliche seelen zu haben Spener leich-pred. 8,360. 1780 es giebt einen innern adel, der sich wohl zuweilen auch bey einem armen niedrigen dienstmädchen findet Wieland I 14,218 ak. 1797 daß man ein edelmann sein, und doch von adel kein fünkchen/ haben könne Fulda trogalien 30 DLD. ⟨1822/4⟩ der adel eines menschen zeigt sich darin, daß er im hause der sinne die obern stockwerke bewohne Börne 2,187 R. 1851 der geist .. ist der adel des menschengeschlechts Feuerbach 6,175 Sch. 1919 heiterkeit und gottvertrauen sind der reichtum und der adel der frau R. Huch sinn 128. ⟨1925⟩ es ist ein natürlicher adel, den das alter verleiht Th. Mann (1955)10,177. 1962 geburtsadel ist wenig, talent, tapferkeit, tüchtigkeit sind alles. genügt euch dieser adel? Marg Demetrius 2,334. b speziell auf mentalität, charakter, lebensweise bezogen: ⟨1215/6⟩ ist ein man wol geborn/ und hat sîns muotes adel verlorn/ .. in schendet sîn geburt gar Thomasin 3864 R. ⟨M14.jh.⟩ die hoͤhi dez schoͤwlichen adels eins seligen volkomen lebens Seuse 156 B. 2.h15.jh. du bist .. nach adel der sel ein bilde der götlichen personen dt. volksb. 254 LV. ⟨1531⟩ also ist auch zweyerley adel, einer der tugent vnd des gemuͤts Franck zeitb. (1536)1,155b. 1618 wir sollen den willen frey lassen, in seinem freyen adel Weigel soli deo gloria 73. 1766 adel des geistes und schönheit des körpers Herder 1,45 S. 1840 sie (Elise) hat einen adel des herzens, der allen adel des geistes übertrifft Hebbel II 2,60 W. 1863 als er (J. Grimm) .. aus der stille seines gelehrten wirkens auf die bühne des öffentlichen lebens gerissen und genöthigt ward, auch von dem adel und der selbständigkeit seines characters zeugniß abzulegen Zarncke kl. schr. (1897)2,213. 1889 er wurde ganz egoist u. verlor allen adel der gesinnung Freytag br. an gattin 295 S.-F./W. 1934 ein geborener oder errungener adel des willens ist im tragischen menschen und helden Haecker schöpfer 177. 1940 mit diesem beweis gibt er (Jupiter) ihr (Alkmene), als vermeintlicher gatte, den adel ihrer seele zurück Kommerell geist 201. 1980 dein herz ist von adel Bastian beerdigung 232. aktivitäten, fähigkeiten beziehungen des menschen betreffend: 2.h15.jh. ir sind von namen alß ein wirdiger herr, als er iecz lept, aber uwer werck bewisend keinen adel dt. volksb. 316 LV. 1605 gehorsam, der an gottes wort henget, ist aller werck adel vnd gute Petri weissheit Ee7a. 1673 da werden wir dann mit dem reichthum und adel unserer heldensprach prangen Grimmelshausen simpliciana 206 Sch. u1700 weil eine freye kunst ihre freyheit und adel verlieret, wenn sie umb schnöden gewinns willen .. gebraucht wird samml. päd. schr. 7,28 I. 1786 deine guten gedanken sind von sehr altem adel, und haben mehr ahnen als du selber vielleicht. Klopstock, Bodmer, Milton, und so die reihe hinauf bis zu Virgil J. G. Müller Emmerich 1/2,452. ⟨v1791⟩ sein gesang hat sehr viel adel, sehr viel wahren ausdruck Schubart tonkunst 235 Sch. 1812 ist es ein .. feineres gefühl, ein höherer moralischer adel, der das verhältniß beyder geschlechter bestimmt? Heeren ideen 3,1,11. ⟨1823⟩ man muß .. mit bäuerischen menschen gelebt haben, .. um den adel eines feinen .. umgangs .. schätzen zu lernen Tieck (1828)17,138. 1889 was eurem urteil, eurer auffassung, eurer rede und eurem thun den rechten adel edler menschlichkeit aufdrückt, das ist die beschäftigung mit der wissenschaft Dillmann math. 9. 1891 der adel menschlicher arbeit, die hier .. im kampfe ums brot .. tagaus tagein gethan wird Göhre fabrikarbeiter 44. 1911 der vornehme adel hochstrebender, selbstbewußter humanität in: Foerster schuld 14. 1917 Rausch .. übertrifft seinen vorgänger in einem, daß er nämlich mit dem adel der form, der ihn wie Platen auszeichnet, die gerundetere gestaltungsfähigkeit .. verbindet lit. echo 19,1081 H. 1954 den adel unserer muttersprache mutterspr. 108. 1978 der .. sichtbar gewordene adel der gotteskindschaft PBB (T) 100,448. c seltener das äußere erscheinungsbild des menschen betreffend: ⟨1349/50⟩ die läut, die geziert sint mit natürleichem adel und mit götleichen gnâden, alsô daz si schœn sint und wol geschaffen an dem leib, tugenthaft und vernünftig an der sêl Konrad v. Megenberg b. d. natur 280 P. 1480/1 ein halber tor, in dem gantz kein adel ist seiner geberd noch wesens Pforr beispiele 104 LV. 1755 was für ein stolz, was für eine verachtung aller andern blickt dem Adrast aus jeder miene! du wirst es adel nennen; aber machst du es dadurch schön? Lessing 2,67 L./M. 1771 niedlich gekleidet, und vom haupt bis zu den füßen mit adel und rührender grazie bewaffnet La Roche Sternheim 186 DLD. 1789 welcher adel im gange! Schiller 16,132 nat. 1808 herr, sagte sie, wofern ihr im gemüthe/ den adel tragt, so wie im angesicht Ariosto, Roland (1804)4,380. 1842 den mangel des adels in der erscheinung in: Herwegh brw. mit seiner braut 271 H. 1921 voll adel das kinn, edle ahnen verratend G. Hauptmann Anna 100. 1940 das prägt sich schon in dem adel seiner (des menschen) gestalt und seiner gesichtszüge aus Francé lebenswunder 293. 1955 die Maria besitzt noch den adel in haltung und geste, der der klassischen epoche des 13. jahrhunderts eigen ist bildende kunst 46. d den weiteren bereich der natur betreffend: ⟨u1348⟩ die schoͤnen heiden, so .. in manigvaltiger gebluͤmter gezierde, nach ire naturlichen adel in lustlicher schonheit widerglenzent Seuse 304 B. 1412 gar ein edeln boͮm/ .. vnd vnder dem selben boͮme fin/ stuͦnt eins junges boͤumelin/ des selben adels es ouch was Hans v. Bühel Dyocletianus 968 K. ⟨u1445⟩ das die hund vnder inen selbs von natur haben ain großen vnderschaid an gestalt, an der größe vnd an dem adel Mynsinger falken 89 LV. 1480/1 das helfand erkennt sinen adel vnd nympt kein spyß, die jm fürgetragen wirdet, es sech dann, das sy rein vnd geschmack sy Pforr beispiele 24 LV. ⟨1493⟩ von schoͤnde vnd adel der falcken Petrus de Crescentiis, nutz d. ding (1518)152a. ⟨v1660⟩ denn das eysen, .. hencket sich an den agtstein, und wo sich der stein hinkehret, da kehrt sich auch das eysen hin, wegen des adels, des eindruckes, den der stein vom himmel empfangen hat Czepko geistl. schr. 92 M. 1777 ist es aber ein stock von hohem adel, und seine gelenke sind völlig gesund, so werfe ich den abgeschnittenen ableger nicht weg Lueder blumengarten 281. 1866 unser baumfalk .. gibt an gewandtheit und adel den bisher genannten edelfalken wenig nach Brehm thierleben (1864)3,421. 1948 die rose, deren adel .. darauf sich gründet, daß jede blüte ihr eigenes antlitz hat Borée schöpfung 205. e bergmänn., (edelmetall-)gehalt, ergiebigkeit (eines erzlagers) ⟨v1287⟩ von kupfer scheidet man daz golt mit eines unkes eschen:/ hei, daz miner teschen/ vil nah ein pulver nie gelak,/ da mit ich güldin adel schiede uz kupferinem willen! minnesinger 2,333a H. 1562 solche coͤrper (mineralien) bildet vn̄ schmuͤcket er (gott) .. nach seinem gefallen vn̄ gibt einem jeden seinen adel, durchleuchtigkeit, veste, farbe vnd tugent, wie er wil Mathesius Sarepta 265b. 1806 viele gänge haben die eigenschaft, dass, wenn sie zwischen hangend und liegend breiter werden, sie auch ihren adel verlieren in: Veith bergwb. (1871)14. 1856 ein sehr schnell veränderlicher adel ist in Rauris, überaus weit fortsetzender adel gegentheils im Rathausberge zu Salzburg zu finden ebd. 1963 so bedeutet adel des ganges dessen reichhaltigkeit mutterspr. 164. gang: 16.jh. wanne der berchmann eynenn newenn staelenn aeder adell dreyuenn moest, wes sei dae innen an steinen fonndenn, dae van engeuenn sy meinem g. h. egeinen zienden arch. gesch. Ndrhein 2(1870)116 H. C durch geburt aus adligem geschlecht oder erlangung eines adelsprädikats bevorrechtete klasse, die adligen, gesamtheit der edelleute (z. t. schwer abgrenzbar gegen B 1): ⟨1331/5⟩ ein vurste ist dirre man,/ geborn von des adils zwic/ gekreirt der von Brunswic Daniel 8319 DTM. 1432/8 fürsten, den das zu gebiert,/ das recht zu halten unverierrt,/ oder anderm adel gross und klain Oswald v. Wolkenstein 112,161 ATB. hs.15.jh. undrw ist nachgebür dem adel unnd denn stetten mhd. minnereden II 13,324 DTM. 1472/3 schöne gewelm .., dar vnder sich die erbern vnnd der adel zesemen fügent ir gespräch zehaben Schlüsselfelder decameron 398 LV. 1484 preläten vnd der adel, was sy in ire hewser beduͦrffen, zollen auch nit (zahlen keinen zoll) mal. inventare 70 Z. 1504 die von dem hochen oder merern adl, die .. kainer öbrykait underwarffen sein Füetrer bayer. chr. 243 S. 1520 das von anfang der welt drei stät sein, der buren, des adels, der geistlichen Murner 6,59 Sch. 1522 man kan den adel ietz an den cleidern nit mer kenen dan .. schreiner vnd bürstenbinder etc. die tragen eben als köstliche gefütert röck als der adel Pauli schimpf 253 LV. v1566 Stasfurt, ain stätle, darinn vill adls wonndt Herberstein in: font. rer. austr. I 1,98. 1567 es werden den koͤnig .. seine fuͤrsten vnd grauen, grosser adel, vile trabanten .. nicht erretten koͤnnen Milichius schrap teufel b2b. 1684 zu dem grossen adel gehören nach dem landesherren alle fürsten, graffen und barones: zu dem kleinen adel aber die andere edelleute, so keinen von den obgedachten titteln führen Hartknoch Preussen 2,448b. ⟨1688⟩ sonderlich wo geringe bauren oder dergleichen leute gegen den adel oder ihre herrschafften beschwerung haben Spener bedencken (1712)1,2,303. 1767 der kleine adel ohne großes vermögen ist heutiges tages von sehr geringer bedeutung Klemm hut 22 WND. 1770 es waren über 150 personen des ersten adels gegenwärtig Mozart br. 3,24 Sch. 1796 wäre die gesamte staatsgewalt nicht .. zwischen einem erblichen regenten und einem erblichen adel so geteilt, daß .. F. Schlegel I 7,13 B. 1840 der adel im eigentlichen sinne des wortes, der niedere adel (nobilitas inferior), besteht aus denjenigen .. personen, welche bestimmte erbliche vorrechte vor den gemeinfreien erworben haben Falck hdb. privatrecht (1825)4,227. 1878 millionen von arbeitern sind gerade so gescheit, so gebildet, so ehrenhaft wie adel und bürgerstand Fontane (1919) II 4,431 jub. ⟨1890⟩ die paar hundert menschen, welche die sogenannte große welt ausmachen .. – blüthe des adels, häupter und angehörige uralter geschlechter Ebner-E. 6(1893)101. 1908 die Fosca gehört nämlich auch zum alten adel Brod Nornepygge 303. 1919 adel wird erst adel im eigentlichen sinne, nämlich ein herrschender stand, wenn er mit reichtum verbunden ist R. Huch sinn 316. 1962 allenthalben .. lebe der adel im paradies, der bauer im fegefeuer Marg Demetrius 1,545. auch: 1947 diese Beaulieus sind aus einem anderen schlag, sie sind adel, etwas unnahbares haben sie, davor muß unsereiner sich bescheiden Lorentzen-S. erde 266. bildl.: 1767 es entstand ein adel, ein pöbel und ein mittelstand unter den wörtern Herder 1,157 S. 1790 daß man die werke der alten mit recht zu mustern anpreiset und die verfasser derselben classisch nennt gleich einem gewissen adel unter den schriftstellern, der dem volke durch seinen vorgang gesetze giebt Kant 5,282 ak. 1855 du kennst gewiß auch den ruf der Kentuckyer, der männer „vom blutigen grunde“? sie sind als die männer par excellence berühmt, sie sind der physische adel Nordamerika’s Kürnberger d. amerika-müde 365. 1880 und der spalt klafft bereits in dem wissenschaftlichen adel der nation Mommsen reden (1905)92. ⟨1883⟩ und darum will er erst ein werk schaffen, das beweisen soll, er gehöre trotz seiner bürgerlichen herkunft doch auch zum adel der menschheit Heyse [1924] I 4,505. 1896 ich liebe dies land (Belgien) sehr: es ist bereits so glücklich, einen geistigen adel zu besitzen George brw. 87 B.

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achtschnitter affenschande
Zitationshilfe
„adel“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/adel>.

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