sieden
GrammatikVerb · siedet, siedete, hat gesiedet
Verb · sott, hat gesotten
Aussprache [ˈziːdn̩]
Worttrennung sie-den
Wortbildung
mit ›sieden‹ als Erstglied:
Siededruck
· Siedefleisch / Siedfleisch · Siedegrad · siedeheiß · Siedehitze · Siedepfanne · Siedepunkt · Sieder · Siederei · Siedesalz · Siedetemperatur · Siedewasser
· mit ›sieden‹ als Letztglied: absieden · aufsieden · einsieden · übersieden
· mit ›sieden‹ als Binnenglied: Schnellsiedekurs · mit ›sieden‹ als Grundform: Sud
· mit ›sieden‹ als Letztglied: absieden · aufsieden · einsieden · übersieden
· mit ›sieden‹ als Binnenglied: Schnellsiedekurs · mit ›sieden‹ als Grundform: Sud
Bedeutungsübersicht
- 1. ⟨etw. siedet⟩ eine Flüssigkeit, besonders Wasser, kocht, befindet sich in Siedetemperatur
- [gehoben, bildlich] ...
- [übertragen] ...
- ⟨etw. sieden⟩ eine Flüssigkeit, besonders Wasser, bis zum Kochen, auf Siedetemperatur erhitzen
- 2. ⟨etw. sieden⟩ eine rohe, unfertige Speise in reichlich Flüssigkeit gar kochen
- [landschaftlich, besonders süddeutsch, österreichisch, veraltend] ...
- ⟨etw. siedet⟩ eine rohe, unfertige Speise kocht (in reichlich Flüssigkeit), befindet sich in Siedetemperatur
- 3. ...
- [veraltend, landschaftlich, besonders süddeutsch, österreichisch] ⟨etw. sieden⟩ eine Speise, ein Getränk durch Kochen zubereiten, herstellen
eWDG
Bedeutungen
1.
⟨etw. siedet⟩eine Flüssigkeit, besonders Wasser, kocht, befindet sich in Siedetemperatur
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘haben’, Partizip II ‘gesiedet’
Beispiele:
Wasser siedet bei 100 Grad (= verwandelt sich in Dampf)
das Wasser siedete, sott im Topf
der Kessel (= der Inhalt des Kessels) siedete
das Wasser beginnt zu sieden
Tee, Kaffee mit siedendem Wasser aufbrühen
sich mit siedender Seifenlauge, siedend heißem Öl verbrühen
etw. zum Sieden bringen
2.
⟨etw. sieden⟩eine rohe, unfertige Speise in reichlich Flüssigkeit gar kochen
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘haben’, Partizip II ‘gesotten’
Beispiel:
gehobenGebratenes und Gesottenes
⟨etw. siedet⟩eine rohe, unfertige Speise kocht (in reichlich Flüssigkeit), befindet sich in Siedetemperatur
Beispiele:
die Milch siedet
im Topf siedeten Eier, zwei Kochwürste
3.
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘haben’, Partizip II ‘gesotten’
Beispiele:
fachsprachlichSalz, Seife, Leim sieden
fachsprachlichin dieser Saline wurden jährlich 50000 Zentner Kochsalz gesotten
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
sieden · hartgesotten · Tauchsieder · Siedehitze · Siedepunkt
sieden Vb. ‘wallen, kochen’, ahd. siodan (9. Jh.; vgl. ungisotan Part. Prät., 8. Jh.), mhd. sieden, mnd. sēden, mnl. sieden, nl. zieden, afries. siātha aengl. sēoþan, engl. to seethe, anord. sjōða, schwed. sjuda (germ. *seuþan). Als ablautende Bildungen sind verwandt (mit kurzem Vokal) die unter Sud (s. d.) und (mit langem Vokal bzw. Diphthong) die unter Sodbrennen (s. d.) angegebenen Formen sowie anord. seyðir ‘Kochfeuer’, seyðr ‘Wirbelstrom’, sauðr ‘Schaf’ (eigentlich ‘was gekocht wird’), got. sauþs ‘(Brand)opfer’. Außergerm. vergleichen sich lit. siaũsti ‘(herum)tollen, aussgelassen sein, toben, wüten, branden, wogen’, auch ‘schlagen, werfen, (Getreide) worfeln, die Spreu vom Korn sondern’, russ.-kslaw. šutъ ‘Narr’, russ. šut (шут) ‘Narr, Possenreißer’, šutít’ (шутить) ‘Spaß machen, scherzen’, so daß sich ie. *seut- ‘heftig bewegt sein’ und (für das Germ.) ‘brodeln, sieden’ erschließen läßt. – In fester Verbindung hartgesotten Part.adj. ‘hartgekocht’, übertragen (Ende 18. Jh.) ‘seelisch abgestumpft, unempfindlich’. Tauchsieder m. ‘in Wasser zu dessen Erhitzung einzutauchender Heizkörper’ (20. Jh.). Siedehitze f. Siedepunkt m. ‘Temperatur, bei der Wasser siedet, kocht’ (beide 19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Gastronomie/Kulinarik,
Technik
Unterbegriffe |
|
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›sieden‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›sieden‹.
Verwendungsbeispiele für ›sieden‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Das war zu viel, auch wenn man hart gesotten ist.
[Süddeutsche Zeitung, 03.11.2001]
Sie ließen sich unerschrocken enthaupten, rädern, rösten, sieden, kreuzigen, schinden und in Stücke reißen.
[Die Welt, 15.01.2000]
Sie werden schälen, schnitzen, hacken, rupfen, sieden, rühren, schmelzen, backen, reduzieren, nappieren und dressieren.
[Süddeutsche Zeitung, 04.07.2001]
Veit bestand darin, daß er in siedendem Öl gesotten wurde.
[Röhrich, Lutz: Veit. In: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten [Elektronische Ressource], Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1994], S. 21500]
Es kann sich sehen lassen, was da gesotten und gebraten wird!
[Die Zeit, 06.09.2007, Nr. 37]
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Siedehitze siedeln Siedelung Siedelungsgeografie Siedelungsgeographie |
Siedepfanne Siedepunkt Sieder Siederei Siedesalz |
selten | häufig | |||||
Wortverlaufskurve Was ist das?
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora Was ist das?
Metakorpora
Referenzkorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- Soldatenbriefe (1745–1872)
- Korpus Patiententexte (1834–1957)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur
- Wikibooks-Korpus
- Wikipedia-Korpus
- Wikivoyage-Korpus
- Gesetze und Verordnungen (1897–2024)