Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)

WDG, 4. Band, 1974

nennen

WDG, 4. Band, 1974
nennen, nannte, hat genannt
1. jmdm., einer Sache eine sprachliche Kennzeichnung geben
a) jmdm. einen Namen, einer Sache eine Bezeichnung geben, jmdn., etw. benennen: wir wollen unseren Sohn Günter n.; wir n. ihn nach dem Großvater; es ist eine Größe zu suchen, n. wir sie x;
b) einen (festgelegten) Namen, eine (festgelegte) Bezeichnung für etw., jmdn. gebrauchen: jmdn. beim Vornamen n.; Wenn die jungen Grafen … von Petrus Leonis sprachen, so nannten sie ihn niemals bei Namen, sondern sie nannten ihn er Le Fort Papst 151; er heißt Johannes, aber alle n. ihn nur Hänschen, den Dicken; Friedrich III., genannt (mit dem Beinamen) der Weise er läßt sich Herr Direktor n. (mit Herr Direktor anreden) ; die Überlagerung von Wellen n. wir, nennt man Interferenz, wird Interferenz genannt; wir n. es Schornstein, in anderen Gegenden heißt es Kamin; etw., das Kind beim (rechten) Namen n. etw. deutlich, ohne Umschweife aussprechen: n. wir doch die Dinge beim Namen; /jmdn. n. + Nomen / jmdn. als etw. bezeichnen: er hat mich gestern (laut, vor allen Leuten) einen Dummkopf genannt; er hat ihn klug, tapfer, feige genannt; sie feierten ihn und nannten ihn ihren Retter; wie kannst du unseren Freund einen Fremden n.!; seine Schüler n. ihn ein Genie; er ist wirklich kein Meister zu n.; er ist genau das, was man einen Karrieristen zu n. pflegt; Martin nennt Karl seinen Freund (Karl ist Martins Freund) /etw. n. + Nomen, Inf. oder Part. Prät. / das nenne ich Glück (gehabt); das nennt man Mut, Tüchtigkeit, klug, tapfer; n. Sie es Fleiß, Genie oder wie immer Sie wollen; das nennt man umsichtig handeln; und das nennst du arbeiten?; bist du krank? Nun, krank kann man das nicht n.; das nenne ich gut gegessen; geh. jmd. nennt etw. sein eigen etw. gehört jmdm.: ich nenne ein Häuschen mein eigen;
c) sich n. einen Namen, eine Bezeichnung führen: Herr N nennt sich (führt das Pseudonym) X wie nennt sich (welche Berufsbezeichnung führt) eigentlich Herr N? Herr N nennt sich Chemotechniker erst nach der Meisterprüfung darf er sich Malermeister n. spött. /sich n. + Nomen, Inf. oder Part. Prät. / etw. zu sein behaupten, eine Bezeichnung fordern: er nennt sich Dichter, Direktor, Baron; umg. (und) so etwas nennt sich (nun) Fachmann, Experte, erwachsen, schön; er ging bis zur nächsten Ecke und kam zurück – das nennt sich spazierengehen
2. etw., jmdn. anführen, angeben, erwähnen: es wurden verschiedene Namen genannt; der Lehrer hat einige von euch genannt, aber du warst nicht unter den Genannten; etw., mehrere Personen in einem Atemzug (gleichzeitig, kurz hintereinander) n.: so verschiedene Persönlichkeiten kann man schlechterdings nicht in einem Atemzuge n.; im Programm ist N unter den Mitwirkenden genannt; als möglicher Nachfolger des Ministers wird N genannt; n. Sie bitte einige Beispiele!; einen Termin n.; jmdm. eine Adresse n.; können Sie mir einen guten Arzt n.?; die weiter oben im Text genannten Thesen; seinen Namen n. seinen Namen sagen: n. Sie bitte Namen, Geburtstag, Adresse; N stellte sich vor, nannte seinen Namen; n. Sie den Täter, wenn Sie ihn kennen!; Sport jmdn. (für einen Wettbewerb) melden, benennen: eine Mannschaft, drei Atlethen n.;

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Zitationshilfe
„nennen“, in: Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (1964–1977), kuratiert und bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/wdg/nennen>.

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