Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)

WDG, 4. Band, 1974

not

WDG, 4. Band, 1974
not
/nur in der Verbindung mit sein, umg. tun / vonnöten: eins, etw. ist n.; Hier war Erholung nicht not Th. Mann 12,291; umg. ich weiß schon, was ihm n. tut (vonnöten ist) Vorsicht, Eile tut n.; du kannst das Licht löschen, es tut nicht mehr n.

WDG, 4. Band, 1974

Not, die

WDG, 4. Band, 1974
Not, die; -, Nöte
1. /ohne Pl./ dringender Bedarf an unentbehrlichen Gütern: sie litten keine N.; in den Dörfern dieser afrikanischen Kolonie herrschte unsagbare, bittere, drückendste, größte N.; in N. geraten; es wurde alles getan, um die N. zu lindern; so war sie ohne Erbarmen der Not und dem Hunger überantwortet Th. Mann 7,258 (Königl. Hoheit) ; Das Unglück besteht darin, daß die Not in dieser Stadt zu groß ist, als daß ein einzelner Mensch ihr steuern könnte Brecht Guter Mensch 2; /sprichw./ N. macht erfinderisch; N. bricht Eisen; in der N. frißt der Teufel Fliegen
2. schwierige Lage, Bedrängnis: er war in schweren, inneren Nöten; sie schrie mit allen Kräften in höchster N.; das Kind befand sich in großer N.; in der grenzenlosen N. seiner Einsamkeit rief er …; die Nerven waren durch die erlittenen Nöte, Ängste und Strapazen krankhaft erregt; die Schwester spürte die seelische N. des Patienten und holte den Arzt; umg. jetzt ist wieder mal Holland in Nöten (es steht schlimm, Hilfe ist dringend nötig)
3. Notwendigkeit: veralt. Der Not gehorchend, nicht dem eignen Trieb Schiller Braut v. Messina I 1; /heute in festen Wendungen/ aus der N. eine Tugend machen (das Beste aus einer unangenehmen Sache machen) ohne N.: ohne N. hätte er das nicht getan; Verliebte und Berauschte störte ich / Noch niemals ohne Not Hebbel Siegfrieds Tod II 8; wenn N. am Mann ist (wenn es dringend ist) es soll jeder einspringen, dort zugreifen, wo N. am Mann ist; umg. zur N. wenn es unbedingt sein muß: zur N. hätte er in dem Wagen noch Platz, könnte ich die Arbeit übernehmen, kannst du hier auch übernachten;
4. seine (liebe) N. (mit jmdm., etw.) haben seine Mühe (mit jmdm., etw.) haben: Solange es am Kegel hinunterging, hatte Emil Not genug, um einen Fußbreit Platz für sein Leben zu sorgen Federer Berge 241; Mit der Mutter hatte es weiter keine Not Waggerl Jahr 212; sie hatten ihre liebe N., all das Getreide einzubringen; So backen sie denn Brot, die Braven … / Und haben damit ihre Not Brecht Furcht u. Elend 17; umg. mit knapper N. gerade noch: mit knapper N. konnte sie den Brief lesen, war sie den Verfolgern entronnen; mit Mühe und N.: nur mit Mühe und N. konnte er die Unterschrift von ihm erlangen, ist das Bauwerk zum vorgeschriebenen Termin fertig geworden; Erreicht den Hof mit Mühe und Not Goethe Erlkönig

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Zitationshilfe
„Not“, in: Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (1964–1977), kuratiert und bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/wdg/Not>.

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