Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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feurzen

feurzen
wie feurerzen, feuer sprühen, prickeln in den händen empfinden, bildlich zanken. Schmeller 1, 553.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1861), Bd. III (1862), Sp. 1611, Z. 13.

furzen

furzen,
was farzen, pedere. zuerst in der ersten hälfte des 15. jh. auftauchend, in welcher ein vocabular. ex quo von 1440 furczen (Diefenbach 78ᶜ), der voc. (liber ordinis rerum) von 1429 28ᵈ „pedere, bombisare, fortzen“ hat, und beide formen mit u und mit o unterscheiden sich eben so, wie furz und forz. von dem ersten ist auch furzen abgeleitet. furtzen, pedere. Dasypodius 334ᶜ; oppedo, ich furtze widerumb oder dargegen. 175ᵇ. crepitum reddere, furtzen, oder einen furtz lassen. Frisius (1556) 343ᵇ; pedere, furtzen, ein furtz oder scheisz lassen. 965ᵃ. nach beiden stellen bei Maaler 152ᵈ, und nach diesem wie nach Frisius furtzen bei Dentzler 1, 561ᵇ u. 2, 119ᵇ. von allen diesen hat Dasypodius eben so wol fartzen, wie beide wörter auch bei Henisch, Wilhelmi, Aler, Ludwig, Steinbach, Frisch, Moerbeek, Adelung aufgenommen sind, von denen der letztgenannte sogar furzen den vorzug zu geben scheint. das weitaus geläufigere wort jedoch ist farzen, das auch erst im 15. jh. entstand und von dem sg. praet. des mhd. wurzelverbums vërzen, ahd. fërzan, abgeleitet wurde, für das es auch eintrat. seine gröszere geläufigkeit wird noch dadurch auszer zweifel gesetzt, dasz Serranus, Alberus, Hulsius, Schottelius, Stieler, Rädlein, Weismann, Kirsch, Hederich, Nieremberger, Matthiä, Bernhold, Weber deutschlat. universalwb. nur farzen bieten, kein furzen. süddeutsche mundarten, z. b. die bair., tirol., kärnt., haben farzen und furzen. Schmeller 1, 568. Schöpf 122 u. 163. Lexer 90ᵇ. nd. dagegen ist furten das übliche wort (s. brem. wb. 1, 470. Dähnert 139ᵃ), doch scheint daneben auch farten vorzukommen, wenigstens führt es das brem. wb. 1, 354 kurzhin mit verweisung auf furten an. über das nd. furten und purten s. farzen; aber eben so stehn westflandrisch frotten und brabantisch protten neben einander (s. Schuermans 133ᵇ), in denen versetzung des r stattfindet. in schriften findet sich furzen mehrfach bei Fischart. so Gargantua 182ᵃ, dann wer wol schläfft, seicht, kopt und furtzt, bedarff kein artz noch wurtz. pract. groszmutter Scheible 659. auf etwas furzen, in derber rede für: es für sich ganz und gar werthlos halten, es verachten.
auf groszer leut pracht
furz ich das (dasz) es kracht.
Garg. 137ᵃ (1608 Q 7ᵇ).
vgl. scheiszen.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1871), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 954, Z. 40.

fürzen

fürzen,
was furzen. eine in Altbaiern vorkommende (s. Delling 1, 190) umlautende form, die göttingisch-grubenhagenisch förtjen lautet (Schambach 277ᵇ) und ahd., wenn sie da vorkäme, furzan, d. i. ursprünglich furz-j-an, lauten würde. es steht im wortspiele mit würzen: oder um ein nett gericht westphälischer feldbonen mit plundermilch und cappern aus dem ziegenbehälter gefürzet, holla! aufs beste gewürzet. kunst über alle künste (Reinhold Köhler) 158, 1. 251; gleich wie diese rede mit schlechtem saltz gewürtzet, also wurd das ende mit gebührlichem gestanck gefürtzet. pedant. schulfuchs 193.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1871), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 955, Z. 1.

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Zitationshilfe
„furzen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/f%C3%BCrzen>.

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