Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

kalmen

kalmen,
leicht schlummern, der kranke kalmet. Adelung, 'nur in den gemeinen mundarten einiger gegenden, bes. Meissens', z. b. in Leipzig. bes. von kranken und kindern, auch von einem mittagsschläfchen; auch Schmeller 2, 292 führt es an (mit unklarer quelle): nach staatenbeben und völkerstürmen tritt häufig eine trügerische ruhe und stille ein ... da kalmen die völker. Jahn merke zum deutschen volksthum s. x, also auch in der Priegnitz? Jahns gebrauch trifft übrigens den genauen begriff, halbe bewusztlosigkeit, und so mag es aus qualmen entstanden sein, von qualm betäubung, traumzustand, wie von dems. stamme mhd. kâle aus quâle ward, keln aus queln, vgl. dolm und Diefenbach goth. wb. 2, 473 (ir. cal leichter schlaf); goth. qval in anaqval n. ruhe 1 Thess. 4, 11 liegt in form und sinn ganz nahe. vgl. kalm.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1864), Bd. V (1873), Sp. 73, Z. 39.

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Zitationshilfe
„kalmen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/kalmen>.

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