Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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kalbe, f.

kalbe, f.,
goth. kalbô δάμαλις, juvenca, ahd. chalbâ, mhd. kalbe, weibliches kalb das über ein jahr ist und noch nicht gekalbt hat, also in der mitte zwischen kalb und kuh: bucula, kalbe, var. kalb, kelblin. gemma Diefenb. 83ᶜ, ein klein kuͦhe, kalben. Alberus, wie bair. Schm. 2, 291. doch nennt Alb. merkwürdig auch das männliche kalb, vitulus, 'ein kalben' (weim. jahrb. 5, 111ᵇ), setzt das ein schwaches n. kalbe voraus? östr. kalm mutterkalb Castelli 179, zusammengeschoben aus kalben, kalbn, wie alm aus alben (alb), und wie umgekehrt twalm (s. dolm) im voc. inc. teut. gg 6ᵇ falsch zerdehnt ist in twalben. s. auch kalbin. die kalbe heiszt auch fêrse (vgl. sp. 51), engl. heifer, ags. heahfore, heafore: unter zwei huntert kalben soll man nicht uber zwei stierlein behalten. Sebiz 124;
ich bin die kalbe hier (bucula) die Myron hat gegossen,
mich aber dünkt, ich sei von einer kuh entsprossen;
der ochse steiget auf, die nechste kalbe brüllt,
das kalb begehret milch und will hier sein gefüllt.
Opitz 2, 429, flor. epigr., Auson. 57,
und ebenda: die kalbe von sich selbst,
zum saugen kompt das kalb, der ochse zum belaufen.
epigr. 62,
also eine säugende kalbe, dem genauen begriff entgegen (vgl. Luthers kalb sp. 51), doch wird sie hie und da wirklich in der ersten zeit nach dem kalben noch so genannt (sächs.), schweiz. selbst bis sie zum zweiten mal trägt Tobler 92ᵇ, vgl. kalbele:
gott reiszt umb mit groszer that
cedern die der Liban hat,
kan sie so mit werfen zwingen,
dasz sie wie die kalben springen.
Opitz psalmen 29, 3 s. 55,
bei Luther (ps. 29, 6) machet sie lecken wie ein kalb. vgl. kalbin. schweiz. auch 'im groben scherz' ein mädchen in der entwickelungsperiode. Tobler.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1864), Bd. V (1873), Sp. 53, Z. 71.

kalben

kalben,
das gebären der kuh, mhd. kalben, ags. cealfian, engl. calve, altn. kelfa, norw. kalva, schw. kalfva, dän. kalve, kälve, nl. nd. kalven, vgl. lammen, ferkeln: seine kue kalbet und ist nicht unfruchtbar. Hiob 21, 10. sprichw. deinetwegen wird kein ochse kalben. Stieler 917, vgl. kälbern 1; wer glück hat, dem kalbt der ochse, auch altfranz. a ome euros sun beuf li vele Haupt 11, 129 (à homme heureux son boeuf lui vêle):
wenn di dat glück todachde den slump, so kalwt di de osse.
Voss (1825) 2, 85;
wemms glück wohl will, demm kalbt syn schlegel uf der büen.
Arnold pfingstmontag 148.
auch trans., mit obj.: eine kuhe kalbe vier bisz fünf kälber auf einmal. Riemer pol. maulaffe cap. 135. Auch vom walfisch: die vielen buchten an der patagonischen küste werden stark von walfischen besucht, die dort kalben. Bremer handelsblatt.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1864), Bd. V (1873), Sp. 54, Z. 31.

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Zitationshilfe
„kalben“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/kalben>.

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