Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

durch, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
durch Präp. Adv. Ahd. thuruh ‘durch, wegen, über’ (8. Jh.), mhd. durch, dur, asächs. thurh, thuru, mnd. dȫr, dörch, aengl. þurh, engl. through, mnl. dōre, duere, nl. door, (mit Ablaut) aengl. þerh, got. þaírh (germ. *þurh- und *þerh-) führen mit den außergerm. Verwandten lat. trāns ‘hinüber, hindurch, über … hin, hinaus, jenseits’ (s. trans-, Tradition) und aind. tiráḥ ‘durch, über, abseits’ auf ie. *ter(ə)- ‘hinübergelangen, hindurchdringen, überqueren’, adverbial und präpositional ‘hindurch, über … weg’. Der gutturale Auslaut der germ. Formen vergleicht sich mit der suffixalen Verstärkung in aind. tiraścā́, awest. tarasča ‘durch … hin, über … hin’. Als Präposition wird durch räumlich im Sinne von ‘hinein und wieder hinaus’ (heute häufig ergänzt um hindurch) verwendet, kausal steht es für ‘wegen, auf Grund’ (beide Verwendungsweisen bereits ahd.), modal für ‘mittels, von’. Der adverbiale Gebrauch ‘vorbei’ (zeitlich) und ‘entzwei’ ist weitgehend umgangssprachlich. durch- bildet seit ahd. Zeit (trennbare oder untrennbare) Verbalkomposita, vgl. durchbrechen, -bringen, -gehen, -laufen, -stechen. – durchaus Adv. anfangs räumlich ‘ganz hinaus, hindurch’ (14. bis 17. Jh.), dann ‘völlig, ganz und gar, unbedingt, überall, fortwährend’ (15. Jh.). durchweg Adv. ‘ganz hindurch’ (17. Jh.), dann ‘ohne Ausnahme’ (18. Jh.). durcheinander Adv. ‘miteinander, nebeneinander, vermischt’ (Anfang 15. Jh.), dann ‘ungeordnet, wirr, verwirrt’ (16. Jh.), Zusammenrückung von durch und einander (s. d.); substantiviert Durcheinander n., älter auch m. ‘Chaos, Wirrwarr, Unordnung’ (16. Jh.).
Zitationshilfe
„durch“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/durch>.

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