Gebrechen, das
GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Gebrechens · Nominativ Plural: Gebrechen
Aussprache
Worttrennung Ge-bre-chen
Grundformgebrechen
Wortbildung
mit ›Gebrechen‹ als Erstglied:
gebrechlich
eWDG
Bedeutung
gehoben (körperlicher) Fehler, Schaden der Gesundheit
Beispiele:
jmd. hat ein kleines, großes, körperliches Gebrechen
menschliche, geistige Gebrechen
die Gebrechen des Alters
jmdn. von seinen Gebrechen heilen
er leidet an allen möglichen Gebrechen (= Krankheiten)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
brechen · Brecher · aufbrechen · Aufbruch · ausbrechen · einbrechen · Einbruch · Einbrecher · gebrechen · Gebrechen · gebrechlich · verbrechen · Verbrechen · Verbrecher · verbrecherisch
brechen Vb. ‘in Stücke teilen, zerfallen’, ahd. brehhan ‘brechen, reißen, vernichten’ (8. Jh.), mhd. brechen, asächs. brekan, mnd. mnl. brēken, nl. breken, afries. breka, aengl. brecan, engl. to break, got. brikan (germ. *brekan) sind verwandt mit den im Ablautverhältnis stehenden Bildungen Brache, 1Bruch m. und Brocken (s. d.) sowie mit lat. frangere ‘(zer)brechen’ (mit nur präsentischem n; s. Fraktur), so daß sich ie. *bhreg̑- ‘brechen, krachen’ als Ausgangsform erschließen läßt. – Brecher m. ‘Sturzsee’ (19. Jh., nach engl. breaker). aufbrechen Vb. ‘sich auf den Weg machen, gewaltsam öffnen’, mhd. ūfbrechen; Aufbruch m. mhd. ūfbruch. ausbrechen Vb. ahd. ūʒbrehhan (Hs. 13. Jh.), mhd. ūʒbrechen. einbrechen Vb. ‘gewaltsam eindringen’, ahd. inbrehhan ‘eindringen, hineinstürzen’ (9. Jh.), mhd. īnbrechen; Einbruch m. mhd. īnbruch ‘das Eindringen, Eingriff, Schaden’; Einbrecher m. ‘wer gewaltsam eindringt und sich an fremdem Eigentum vergreift’ (16. Jh.). gebrechen Vb. ‘fehlen, mangeln’, mhd. gebrechen ‘brechen, fehlen, mangeln’; nur noch in es gebricht (mir) an etw., z. B. an Geld, Zeit, Mut (d. h. etw. bricht „geht“ mir ab, daher ‘es fehlt mir’). Vgl. ahd. gibrehhan ‘zerschmettern’, reflexiv ‘sich unterwerfen’ (11. Jh.). Dazu gehört der substantivierte Infinitiv Gebrechen n. ‘körperlicher Fehler, Krankheit’ (14. Jh.); vgl. dagegen mhd. gebreche m. ‘Mangel, Beschwerde, Krankheit’; gebrechlich Adj. ‘hinfällig’, mhd. gebrechlich. verbrechen Vb. ‘das Gesetz brechen, sich schwer vergehen’, ahd. firbrehhan (9. Jh.), mhd. verbrechen ‘zerschlagen, zerstören’, ursprünglich verstärktes brechen (wie zerbrechen), doch schon in mhd. Rechtssprache ‘eine Verbindlichkeit, ein Gebot übertreten, verletzen’. Der substantivierte Infinitiv Verbrechen n. ‘Straftat, schweres Vergehen’ in diesem juristischen Sinne erst im 17. Jh. Verbrecher m. ‘Gesetzesbrecher’ (17. Jh.); dagegen bezeichnet mhd. frühnhd. verbrecher jeden, der sich eines kleinen Vergehens schuldig macht. verbrecherisch Adj. (18. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Medizin
Erkrankung ·
Gebrechen ·
Gesundheitsbeschwerden ·
Gesundheitsprobleme ·
Gesundheitsschaden ·
Krankheit ·
Leiden ·
gesundheitliche Beschwerden ·
gesundheitliche Einschränkungen ·
gesundheitliche Probleme ●
Gebresten schweiz. ·
Beschwerden ugs. ·
Maleste(n) ugs., regional ·
Siechtum geh., veraltet
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Typische Verbindungen zu ›Gebrechen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Gebrechen‹.
Verwendungsbeispiele für ›Gebrechen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Sie bemühte sich daher nach Kräften, diese Gebrechen wieder loszuwerden.
[Krüss, James: Mein Urgroßvater und ich, Hamburg: Oetinger 1959, S. 2]
Den Sohn des Alten nahmen sie wegen seines Gebrechens nicht.
[Die Zeit, 09.01.1989, Nr. 02]
Nur ihre eigenen Gebrechen kennen sie nicht annähernd so gut.
[Die Zeit, 16.04.1965, Nr. 16]
Aber wer denkt denn auch in jungen Jahren an die Gebrechen des Alters?
[Süddeutsche Zeitung, 18.03.2002]
Aber in dem Alter denkt man ja leider noch nicht an körperliche Gebrechen.
[Süddeutsche Zeitung, 05.03.1996]
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