Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

bofist, m.

bofist, m.
lycoperdon vulgare, ein stäubender übelriechender schwamm, auch puffist, pfafist, bubenfist oder blosz fist, nnl. bovist, schw. bofist, engl. puffist, puffball, lett. buhpode, ungr. pöfeteg. dem lycoperdum entsprechen crepitus lupi, franz. vesseloup, it. vescia di lupo, sp. cuesco de lobo, pedo de lobo, port. buffa de lobo, unser wolfsfist, wolfsfurz, nnl. wolfsveest, dän. ulvefiis. auszerdem kommen vor weiberfist, schw. käringfis; hundsfist; krafist (krähenfist), rabenei; trudenbeutel; stauber, stieber, stäubenfist. die mythische ableitung von thieren wird auch durch ὀνόπορδον für distel bestätigt. die erste silbe von bofist läszt sich auf buffen, büffen, puffen, engl. puff und das roman. buffare, bouffer zurückführen, weil diese schwämme schwellen, bersten und zerstieben.
wer gar nicht lieben kann, der wisse, dasz anstatt
der leber er faul holz und einen bofist hat.
Fleming 155;
doch ach, der bofist platzt entzwei!
Göthe 41, 147.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1854), Bd. II (1860), Sp. 218, Z. 30.

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Zitationshilfe
„bofist“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/bofist>.

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