Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

hauptzug, m.

hauptzug, m.
1)
hervorragender zug, z. b. eines bildes, eines charakters: setzen sie zu dem charakter des Semnon noch einen hauptzug. Gellert 6, 41; indessen unterlassen wir, das bild unserer pflicht unverfälscht in unserer seele zu erhalten. wir lassen einige von den hauptzügen auslöschen, oder setzen unvermerkt einige dazu, die sich mit ihnen zu vertragen scheinen. 152; weil die hauptzüge des gesichts nicht fehlerhaft sind. 312; unter allen hat vielleicht Lessing zu seinem hauptzuge die meiste catullische schalkheit. Herder zur sch. litt. u. kunst 2 (1827) 270.
2)
hauptzug heiszt im bergwesen eine reihe halden und bingen, welche nach einander auf einem hauptgange liegen; oder auch ein gang, der sich eine lange strecke bauwürdig erweist, und auf welchem viele berggebäude hinter einander liegen. Jacobsson 2, 234ᵇ.
3)
hauptzug, die hauptsächliche richtung eines gebirgsstockes: der hauptzug des Harzes.
4)
die hauptsächliche richtung, in der etwas ziehendes sich bewegt, und das so ziehende selbst: wie nun der hauptzug der wolken das thal herauf an so eine schlucht kommt. Göthe 16, 274.
5)
hauptzug, im eisenbahnwesen, ein auf langer strecke durchgehender zug, im gegensatz zu den localzügen, die nur kleinere strecken befahren.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1870), Bd. IV,II (1877), Sp. 640, Z. 12.

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Zitationshilfe
„hauptzug“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/hauptzug>.

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