Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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kardel, kartel, f.

kardel, kartel, f.
die bair. form des vorigen. Schmeller 2, 329. 'amidum herba cartel' Mones anz. 5, 238.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1864), Bd. V (1873), Sp. 210, Z. 13.

kartel, n.

kartel, n.
1)
im turnierwesen die festsetzung der kampfregeln zwischen den gegnern, schriftliche übereinkunft deswegen; auch in allgemeinerm sinn, z. b. für das ringelrennen, womit die hohenzollerische hochzeit 1598 verschönert ward, wird am abend vorher beim tanz eine cartell (so als f.) verlesen, s. Frischlins hoh. hochz. 87. 88 Birl.: folgen etliche cartelen, vor vielen jahren auf fürstenbefelch und begehren gemachet. Weckherlin 850. franz. cartel, ital. cartello, von carta, s. karte 1, c.
2)
daher noch im duellwesen, ausforderung zum zweikampf, wegen der darin enthaltenen kampfbedingungen u. a.:
ward scharfer spott erdacht und das cartell geschrieben ...
der stutzer liest beim spiel das kriegrische cartell.
Zachariä renomm. 4, 341. 346;
seit der zeit da du sein erstes kartel (der 'reichspostreiter' Goezens anklage) in die weite welt getragen .. hat er nicht aufgehört mich mündlich und schriftlich zu schmähen, ob ich ihm gleich auf jenes sein kartel wie ein mann geantwortet zu haben glaube. Lessing 10, 212.
3)
im kriegswesen, verträge zwischen den kriegführenden theilen, allerhand gegenseitige beziehungen betreffend; auch im frieden ähnliche verträge zwischen staaten: mich würde er nimmermehr dahin bringen dasz ich das cartel verletzte oder eine so schändliche that wider alle billigkeit und löblicher soldaten gewonheit und herkommen begienge. Simpl. 1, 275. auch andere gemeinschaften haben ein kartel, stehen in kartel, wie schützengesellschaften, studentenverbindungen, vertrag wegen gewisser punkte des gegenseitigen verkehrs.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1864), Bd. V (1873), Sp. 239, Z. 6.

karteln

karteln,
karte spielen: wenn ein weib ihren mann, indem er kartelt, mit einer rutte heimlich berühret, womit eine leichtfertige dirne ausgehauen worden, hinfort derselbe für dem spilen eine abscheu tragen solle. Butschky Patmos 668. so schles. 18. jh. Fromm. 4, 173, noch schwäb. Auerbach dorfg. 2, 533, schweiz. kärtla Tobler 95ᵇ, abchärtla mit der karte abgewinnen 7ᵇ. auch nd. dem. kârtjen (kârtje spielkarte br. wb.).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1864), Bd. V (1873), Sp. 239, Z. 33.

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Zitationshilfe
„kartel“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/kartel>.

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