Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

Es wurden mehrere Einträge zu Ihrer Abfrage gefunden:

odem, othem, m.

odem, othem, m.
nebenform zu athem (theil 1, 591), entstanden durch mundartliche trübung des â zu ô (sp. 1040) und md. erweichung des t zu d (âdem Lexer 1, 103); odem ist aus der Lutherschen bibel als feierliche form besonders in die dichtersprache eingedrungen.Als ergänzung zu athem folgen hier belege für die nebenformen.
1)
othem:
mir ouch ist der otem lang.
Gengenbach die Ⅹ alter 655;
do fiel ich ab aller hoͤhe uf den rucken, das mir der othem lang nit werden kont.
F. Platter 146 B.;
was geist und othem hat, weisz besser sich zu schirmen.
Besser 258;
schwefelwolken thürmten sich auf, die ... alles irdische in schweren othem setzten. Herder 18, 13 H.; wenn er auf alle ... artigen dinge antworten soll, die ihm der feine Obersachse in éinem othem (th. 1, 592) entgegengeschickt. Knigge umgang 1, 12 (odem 3, 187); alles was othem hat. Klinger 3, 197; um othem zu sparen. Lenz 2, 207; wo dich der othem der bäume wie ein hauch gottes anwehte. Immermann Münchh.² 3, 76;
der liebe othem lau
schmelzt seel und leib in flammen.
Rückert 1, 255.
2)
odem: er blies im ein den lebendigen odem in seine nasen. 1 Mos. 2, 7; alles was einen lebendigen odem hatte .. das starb. 7, 22; mensch, der odem in der nasen hat. Jes. 2, 22; uns ist bange, das wir kaum odem holen. 26, 18; ich mus reden, das ich odem hole. Hiob 32, 20; sie haben ohren und hören nicht, auch ist kein odem in irem munde. ps. 135, 17; alles was odem hat lobe den herrn. 150, 6 (darnach auch im kathol. kirchenliede alles was odem hat, s. Kehrein 1, 615, 11. 2, 270, 10); der odem stinkt inen nach der heiden golt (sie sind darnach begierig). Luther 8, 74ᵃ, vgl. 5, 89ᵇ;
da ward sein göttlicher odem
durch alle naturen gefühlt.
er aber hauchte noch einmal den allbelebenden odem.
2, 5;
da kam odem in sie, sie wurden lebend.
Klopstock Mess. 11, 1130;
das macht schwer steigen meinen odem.
Herder 1, 292 H.;
bis hieher habe ich fast, wie man sagt, in éinem odem weg geschrieben. Lichtenberg 7, 64;
doch auf einmal zieht der wind
den odem ein (hört auf zu wehen).
d. j. Göthe 1, 15;
vergebens fachen sie den glimmenden rest
mit himmlischem odem von neuem empor.
werke 10, 27;
eure haare sind nasz und euer odem beklommen.
40, 22;
sie (Venus) beglückt, was im gefilde,
sie, was odem zieht im hain.
Bürger 3ᵃ;
dir ist mein ganzes herz geweiht,
so lang ich odem habe.
Hölty 32 Halm;
des mundes odem blies.
Voss ged. 5, 144;
lasz es gut sein und spare dein wenig odem. Klinger 1, 16; nach odem ringen. 32; kein odem war zu hören in der ganzen versammlung. Schiller 4, 206; ein schauer der erwartung hemmte unsern odem. 245;
wo des todes odem dumpfig säuselt.
1, 342;
der liebe odem einzig mich umwehe.
W. v. Humboldt sonette 278;
hier stürmt der odem der verzweiflung.
Grabbe 1, 404;
einen odem hauch ich noch
und er soll kein seufzer sein.
Rückert 1, 28;
denn in ihrem
odem glaubt' ich einen andern odem
zu empfinden.
2, 146;
plural (athemzüge, hauche):
und der liebe sanfte odem flistern
um die fluren die dein (der religion) flug begrüszt.
Schiller 1, 222.
3)
durch abschwächung des m zu n (sp. 2) entstehen die formen othen, oden.
a)
ein oten, spiraculum Dief. 547ᵇ (vom jahre 1440).
b)
oden:
der angenehme west zog seinen oden ein.
Lichtwer 49 (2, 1);
im reime auf boden:
der fall bringt ihn fast um den oden.
Lessing 1, 125;
wie leicht gewölk verschmilzt ihr grusz,
wie ost-gekos ihr oden.
Göthe 5, 41;
ich trete sacht, ich halte puls und oden.
13, 281;
mir versagt, mir stockt der oden.
295;
ach! sein (des friedens) oden
umweht die kindheit nur.
Matthisson (1797) 28.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1885), Bd. VII (1889), Sp. 1147, Z. 6.

odem, othem, m.

odem, othem, m.
nebenform zu athem (theil 1, 591), entstanden durch mundartliche trübung des â zu ô (sp. 1040) und md. erweichung des t zu d (âdem Lexer 1, 103); odem ist aus der Lutherschen bibel als feierliche form besonders in die dichtersprache eingedrungen.Als ergänzung zu athem folgen hier belege für die nebenformen.
1)
othem:
mir ouch ist der otem lang.
Gengenbach die Ⅹ alter 655;
do fiel ich ab aller hoͤhe uf den rucken, das mir der othem lang nit werden kont.
F. Platter 146 B.;
was geist und othem hat, weisz besser sich zu schirmen.
Besser 258;
schwefelwolken thürmten sich auf, die ... alles irdische in schweren othem setzten. Herder 18, 13 H.; wenn er auf alle ... artigen dinge antworten soll, die ihm der feine Obersachse in éinem othem (th. 1, 592) entgegengeschickt. Knigge umgang 1, 12 (odem 3, 187); alles was othem hat. Klinger 3, 197; um othem zu sparen. Lenz 2, 207; wo dich der othem der bäume wie ein hauch gottes anwehte. Immermann Münchh.² 3, 76;
der liebe othem lau
schmelzt seel und leib in flammen.
Rückert 1, 255.
2)
odem: er blies im ein den lebendigen odem in seine nasen. 1 Mos. 2, 7; alles was einen lebendigen odem hatte .. das starb. 7, 22; mensch, der odem in der nasen hat. Jes. 2, 22; uns ist bange, das wir kaum odem holen. 26, 18; ich mus reden, das ich odem hole. Hiob 32, 20; sie haben ohren und hören nicht, auch ist kein odem in irem munde. ps. 135, 17; alles was odem hat lobe den herrn. 150, 6 (darnach auch im kathol. kirchenliede alles was odem hat, s. Kehrein 1, 615, 11. 2, 270, 10); der odem stinkt inen nach der heiden golt (sie sind darnach begierig). Luther 8, 74ᵃ, vgl. 5, 89ᵇ;
da ward sein göttlicher odem
durch alle naturen gefühlt.
er aber hauchte noch einmal den allbelebenden odem.
2, 5;
da kam odem in sie, sie wurden lebend.
Klopstock Mess. 11, 1130;
das macht schwer steigen meinen odem.
Herder 1, 292 H.;
bis hieher habe ich fast, wie man sagt, in éinem odem weg geschrieben. Lichtenberg 7, 64;
doch auf einmal zieht der wind
den odem ein (hört auf zu wehen).
d. j. Göthe 1, 15;
vergebens fachen sie den glimmenden rest
mit himmlischem odem von neuem empor.
werke 10, 27;
eure haare sind nasz und euer odem beklommen.
40, 22;
sie (Venus) beglückt, was im gefilde,
sie, was odem zieht im hain.
Bürger 3ᵃ;
dir ist mein ganzes herz geweiht,
so lang ich odem habe.
Hölty 32 Halm;
des mundes odem blies.
Voss ged. 5, 144;
lasz es gut sein und spare dein wenig odem. Klinger 1, 16; nach odem ringen. 32; kein odem war zu hören in der ganzen versammlung. Schiller 4, 206; ein schauer der erwartung hemmte unsern odem. 245;
wo des todes odem dumpfig säuselt.
1, 342;
der liebe odem einzig mich umwehe.
W. v. Humboldt sonette 278;
hier stürmt der odem der verzweiflung.
Grabbe 1, 404;
einen odem hauch ich noch
und er soll kein seufzer sein.
Rückert 1, 28;
denn in ihrem
odem glaubt' ich einen andern odem
zu empfinden.
2, 146;
plural (athemzüge, hauche):
und der liebe sanfte odem flistern
um die fluren die dein (der religion) flug begrüszt.
Schiller 1, 222.
3)
durch abschwächung des m zu n (sp. 2) entstehen die formen othen, oden.
a)
ein oten, spiraculum Dief. 547ᵇ (vom jahre 1440).
b)
oden:
der angenehme west zog seinen oden ein.
Lichtwer 49 (2, 1);
im reime auf boden:
der fall bringt ihn fast um den oden.
Lessing 1, 125;
wie leicht gewölk verschmilzt ihr grusz,
wie ost-gekos ihr oden.
Göthe 5, 41;
ich trete sacht, ich halte puls und oden.
13, 281;
mir versagt, mir stockt der oden.
295;
ach! sein (des friedens) oden
umweht die kindheit nur.
Matthisson (1797) 28.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1885), Bd. VII (1889), Sp. 1147, Z. 6.

othem, othemen

othem, othemen,
s. odem, odmen.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1886), Bd. VII (1889), Sp. 1384, Z. 22.

Im ¹DWB stöbern

a b c d e f g h i
j k l m n o p q r
s t u v w x y z -
ordonanz
Zitationshilfe
„othem“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/othem>.

Weitere Informationen …


Weitere Informationen zum Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)