Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)
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ohr
ohr,
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1885), Bd. VII (1889), Sp. 1224, Z. 66.
ohr, n.
ohr, n.
auris. das dem lat. auris (statt ausis, vergl.auscultare), griech. οὖς (aus οὖσος), lit. ausis, altslav. ucho (aus ausos) urverwandte wort ist in allen germanischen dialekten erhalten: goth. ausô, ahd. ôrâ, mhd. ôre, ôr, alts. ôrâ, mnd. ôr, ags. eáre, engl. ear, altfries. âre, âr, altn. eyra. zu grunde liegt die wurzel av- (sich sättigen, vernehmen, verstehn, beachten, begünstigen), wie im lat. av-eo, au-dio, griech. ἀί-ω aus ἀϜι-ξω. s. Curtius³ 374. goth. spr. § 507. Fick³ 3, 6. — im sing. wird das wort schon im mhd. starkformig gebraucht (nur der schwache dativ ôren neben starkformigem ôre hat sich erhalten), ebenso nhd. mit nur vereinzelten schwachen formen: nom. ore voc. 1482 y 1ᵇ. Hiob 29, 11 u. ö., getr. schäfer 44, 76, poetische geschichtsreden 23. leichenged. 319,
ferner z. b. dat. von ainem oren fastn. sp. 74, 6; zuͦ eim oren Tristrant 188, 5 Pfaff; zue ainem oren (var. or). 4, 156, 2; hinter dem ohrn (?) 2, 370, in der Hempelschen ausg. und bei Gosche hinter dem ohr.
Bedeutung und gebrauch.
I.
das ohr ist im allgemeinen das organ des gehörsinnes bei menschen und thieren (vergl. III):
wie unsere ohren, ohne vom schall der luft gerührt zu ... werden, nicht hören können. 1, 62; das auge ist ein herr, das ohr ein knecht, jenes schaut um, wohin es will, dieses nimmt auf was ihm zugeführt wird. kleine schriften 1, 199.
ein werkzeug ist das ohr, gemacht, um zu empfangen
die töne, die zu uns von auszen her gelangen.
3, 439;
da aber unser ohr formirt,
dasz unser geist die töne spürt.
7, 58;
1)
sitz und zahl der ohren: die oren ligen zu beiden seiten underhalb der schlaͤff. chir. 56ᵃ;
die natur hat unsern ohren ..
einen hohen sitz erkohren,
weil der ton stets aufwärts steigt.
2, 347;
man hat dir augen an das haupt gesetzt und ohren.
Bostan 179, 4.
a)
das rechte, das linke ohr:
das raͤcht or oder auf der raͤchten seiten, das link or oder das auf der linken seiten. 313ᵃ;
dasselbe sausen und rausschen .. hette im nu das linke ohr .. eingenomen. 3, 401ᵇ;
daʒ winster ôr und der mane
wâren im (pferde) wîʒ als der snê ..
im was daʒ zewese ôre
und der hals swarz als ein rabe.
En. 148, 18. 22 Ettmüller;
wann mir in das link or gleich vil der tropf,
das mir ie zum rechten or wider auszfleuszt.
fastn. sp. 86, 22;
thäten ihnen freundlich neigen
dann das link, dann rechtes ohr.
trutzn. 179 B.;
(er) fühlt sich vom vorwitz stark geplagt,
nach ihrer seite hin sein linkes ohr zu spitzen.
18, 92.
b)
das eine, das andere ohr: sich auf ein ohr, aufs ohr, auf das andere ohr legen, s. II, 5, b; besonders in der redensart zu einem ohr hinein, zum andern (wieder) hinaus: mhd.
nhd. es gadt zuͦ einem or yn, zum anderen wider usz, perfluunt dicta. sprichw. 2, 71ᵃ. 139ᵃ. 313ᵇ; es gieng mir die predigt zu einem ohr ein und zum andern wider aus. tischr. (1567) 294ᵇ; ich liesz also des stiefvaters verdrieszliche reden zu einem ohre ein, und zum andern wieder heraus gehen. Felsenb. 2, 391;
auch mit bei: disz und dergleichen hat Judas gehört, aber bei einem ohr hinein, bei dem andern wieder heraus. Jud. 4, 417.
swaʒ man im seit,
daʒ vert vür die wârheit
zeim ôren ûʒ, zem andern in.
d. welsche gast 14719;
des nimt er vil kleine war:
er lât eʒ durch diu ôren gar,
zem einem în, zem andern ûʒ.
Wigalois 8, 13;
zu einem ohr hinein, zum andern flugs heraus!
7, 43.
c)
beide, ein paar, zwei ohren (vergl. auge 2 th. 1, 790): zum gehoͤr seind zween ohren beschaffen. sprichw. nr. 152;
ob man ein paar ohren am kopf haben und eine solche frage thun kann? 36, 113; ich hörte mit beiden ohren. Ardingh. 1, 68;
man wünscht sich oder verleiht seiner aufmerksamkeit auch mehr als zwei ohren, um alles und genau zu hören: sie hatte von geistlichen und weltlichen so viel anlaufens und beredens, dasz sie wohl vier paar ohren von nöthen gehabt hatte. polit. stockf. 315; ich höre mit tausend ohren. 2, 60 (räuber, schausp. 2, 1); ich höre mit hundert ohren — sagte R. und lauerte auf die entscheidende antwort des prinzen. Gutzkow ritter⁴ 6, 26. vergl. ganz ohr sein (III, 8).
dem werden gellen beide ohren.
10, 252, 13;
und sperr das weit maul von einander,
dasz es zu beiden oren wander.
Grobian. 294;
ich bin auf beiden ohren
entweder würklich taub.
d. j. 1, 185;
(sie) schwammen hier in üppigkeit
bis über beide ohren.
Halm.
28 2)
die theile des ohrs.
a)
das läppchen, die leiste, klappe, krempe, muschel, der knorpel, sattel des ohrs (s. die betreffenden composita):
ja, steigen zu des ohres zartem läppchen
wird ihr vor scham das blut.
ged. 1, 144;
sie (die feder) reitet auf dem sattel deiner ohren.
ged., auswahl 162.
b)
die öffnung des ohrs, mhd. daʒ loch, diu porte, daʒ tor, fenster, auch bildlich fürs ganze ohr (vergl. auge 20, th. 1, 799):
daʒ ôr an dem menschen ist ain venster, hin und her gekrümpt inwendig, und haiʒent eʒ die maister ain tür, ain porten der sêl. 10, 32; nhd. das löchlin des ors. chir. 56ᵃ;
er gap dem antlutzze siben locher nutzze:
zwei an den ôren daʒ er mage gehôren.
Milstäter genesis 5, 13;
daʒ mære durch ir ôren tor
was ir geslichen in die brust.
troj. kr. 20850;
aug und ohren sind die fenster und der mund die thür ins haus.
1, 9, 74;
o perle du dort an des ohres pforten.
1, 146;
das ohr (ist) .. für lehren eine pforte.
Bostan 209, 5.
c)
die innern theile: klein, aber sehr künstlich ist das gebäu eines ohrs, und hat selbiges einen engen und zugleich einen krummen eingang ins haupt, nicht viel ungleich einer muschel oder schnecken. in dem ohr seind vier kleine kämmerl und in der andern kammer oder behaltnusz seind gewisse beiner, deren eines einem ambosz, das andere einem hammer gleich ist. auch wird man in besagtem ort zwei fensterl antreffen, durch welche die stimm oder getösze hinein gehet. Jud. 4, 415 f.;
und sie hat eine so verdammte helle pfeife im halse, dasz einem die trummel im ohre zerspringen möchte. kom. opern 2, 12;
der ohren
kleine trommel oder wand.
2, 351;
bis in des ohres krummen gang.
1, 97;
im schneckengang des ohres.
brahm. 12, 14.
3)
die äuszere form ist näher bezeichnet durch ein adjectiv (vergl. II, 1): kleine weisze rundliche ohren galten bei frauen wie bei männern für schön ... für häszlich galten ... grosze hängende ohren. höf. leben 1, 166 f.;
kurtze oren, die sich naach an das haupt legend. 313ᶜ; kurtze abgestumpfte ohren ... wie affen und theils menschenkinder. eselkönig 392; kleine niedergedrückte ohren sind ein böses zeichen. im schaltjahr 1, 95;
die freundin, die der natur nichts schöneres zu danken hatte als ein paar ungemein kleine ohren. 1, 99;
grosze offne weite oren. 313ᵇ; grosze ohren zeigen an ein gutes gehör, gutes gedächtnis. a. a. o. 1, 95;
lange spitze ohren (der waldgötter). 2, 2; spitzige ohren des fuchses. eselkönig 127; lange weite ohren des esels. 107. erzn. 147 neudruck, und wieder auf einen eselhaften menschen bezogen: hab ich drinnen (in der übersetzung der bibel) gefehlet, darüber wil ich die papisten nicht zu richter leiden, denn sie haben noch zur zeit lange ohren darzu, und ihr ika ika ist zu schwach, mein verdolmetschen zu urtheilen. 5, 140ᵇ;
schweiz. ore wie chabisbletter. 1, 412.
kleiniu ôren sinewel.
Willehalm 139ᵇ;
und wæren in ..
diu ôren noch so lanc.
roseng. 2136 Hagen;
es küsten dazumal die wolgestalten ohren
zwo perlen.
hochzeitged. 17;
und noch leiser wollt' ich flüstern
in die kleinen liljen-ohren.
buch d. lieder (1851) 294;
wie hat der diep die lengsten oren!
sie hangen im zu halben packen.
fastn. sp. 187, 31;
man möchte, fürcht ich, mir einen esel bohren
und schrein: 'der versemann hat gar zu lange ohren!'
11, 301;
4)
die hörkraft des ohres:
näher bezeichnet durch verschiedene adjectiva (auch von innerlicher, geistiger verletzung der ohren):
dasz auge, mund und ohren
nicht ihre kraft verlohren,
hast du, o herr, gethan.
geistl. ged. 3;
a)
im allgemeinen ein gesundes, ein krankes ohr:
meine ohren sind wund von ihren glatten phrasen. ges. werke 4, 71.
ein lauter zank
macht mir die ohren krank.
ged. 6, 220;
der wohlklang in gesunden ohren.
(1768) 2, 315;
gesundes auge sieht, es hört gesundes ohr
durch kraft von innen das was auszen ist davor.
doch . . . . ein graus
ist kranken augs gefunk und kranken ohrs gebraus.
brahm. 7, 25;
b)
der grosze oren hatt oder ein guͦt gehoͤr.
schlechte, taube ohren, die nicht hören, als auch die nicht hören wollen (s. III, 1, b):
ebenso nach beiden beziehungen dicke, harte, stumpfe, verstopfte (s. III, 4, b) oder dünne ohren: der langsam hoͤret .. der hat dicke ohren; dünne ohren, die da leichtlich hoͤren. sprichw. nr. 176. 1, 811; dise leute haben spitzige ohren, hören und merken geschwindt u. s. w. narrenhatz 13; las ihre ohren dicke sein .., das sie nicht .. hören mit ihren ohren. Jes. 6, 10;
die oren sind mir dünn worden (ich kann gut hören). rollw. 31, 27;
spitzige oder scharfe oren, acutae aures 313ᶜ;
leise ohren, aures acutissimae 1385 (th. 6, 718 f):
ein feines, zartes, kitzlichtes ohr: ein feines ohr hört bei jedem ihrer tritte noch immer geklirre (der kette). 11, 197;
313ᵃ;
habt grosze ohren ...,
wenn ihr (richter) nach ewres amptes pflicht
solt sachen hören im gericht.
laut. warh. 260;
die ohren taub von sausen.
trauersp. 292 P.;
Phyllis war von stumpfen ohren,
Nisa war von schwerer zunge.
3, 1, 29;
der ältern namen ist in meinen dünnen ohren
... wie ein donnerschlag.
heldenbr. 51.
die jauchzend auf dein lied mit scharfen ohren hören.
lyr. ged. 573 P.;
sie lauscht mit scharfem ohr.
Oberon 7, 59.
in den leisen ohren
klingt Masanissens wort, sein schall ist unverlohren!
Sophon. 2, 287;
das mädchen sog mit leisen ohren
des liedes süszen zauber auf.
werke 4, 102 Zimmermann;
sie vernimmt mit leisen ohren,
wie die vögel sich besprechen.
(1870) 1, 114.
und schreit der pöbel so durch unsre zarten ohren.
(1767) 1, 46;
der feldherr ist wundersam gebohren,
besonders hat er gar kitzlichte ohren.
Wallenst. lager 9).
12, 39 (5)
die ohren schmerzen, thun weh, eigentlich und innerlich, s. III, 3, e; gehörstörungen sind das brausen, sausen, gellen, klingen, läuten, singen des ohres oder der ohren als zeichen und ausdruck einer reizung des gehörnerven, aber auch einer fülle des klanges oder des nachklingens von etwas gehörtem, der wirkung des lebhaften andenkens anderer an uns, des geredes über uns oder endlich einer vorbedeutung (s. gellen 2, d, γ, klingen II, 2, läuten 4): der schnupftaback .. taubet das gehör und machet klingen und sausen der ohren. med. maulaffe 78; die ohren singen, tinniunt aures 217ᶜ;
wenn jemand ein brausen in den ohren verspürte, so steckte man ihm die füsze in laulichtes regenwasser. 3, 110;
mir klopft das herz vor angst und sausen die ohren. Ardingh. 2, 187; mir sausen die ohren, ich glaube vor ärgernisz. 3, 93;
die ohren gellen mir darnach. 1116ᵇ; man spricht, einem singen die oren, wan man von einem sagt. Terent. (1499) 76ᵃ randgl.; wann dir das rechte ohr singet, so sagt man eine wahrheit; ist es das linke, so sagt man ein lügen von dir. (1650) 1, 482; wenn einem die ohren klingen, wird man belogen. rockenphil. 108 (1, 85);
schweiz. d'ore lüte-mer (läuten mir), ich ahne, dasz man von mir spricht. 1, 412.
wann dir singen die ohren dein,
so findest du drin zwei äderlein,
die magst du lassen zu der stund.
3, 338ᵃ;
kranken ohrs gebraus.
brahm. 7, 25;
nimb war! ich thu in Israel
ein ding, und wo das hört ein seel,
dem werden gellen beide ohren.
10, 252, 13;
so klagte sie, dasz mir das ohr noch klinget.
515;
(wer) mit namen um sich wirft, davon die ohren gellen.
504;
so schlieszen wir, dasz in die läng
euch nicht die ohren gellen.
2, 267;
von ihrem trauerschalle
das ohr mir gellet.
werke (1839) 8, 52;
man sagt: es klingt dein ohr, wenn fern dein ruhm ertönt.
brahm. 2, 17;
dir hat dein ohr geklungen
vom lob, das man dir bot.
(1879) 2, 232;
6)
die ohren jucken, eigentlich und als zeichen der neugierde, des verlangens (s. jucken 3, d): es jucken inen die ohren so fast und sind so lüstern zu hören. 5, 326ᵃ; das sie .. des evangelii sat und uberdrüszig, das jucken in den ohren kriegt, lustern worden sind, etwas anders und newes zu hören. 6, 334ᵇ; hab ich ihnen den könig vorgestellet, nach welchem ihnen die ohren gejuckt. eselkönig 354.
II.
eine fülle von redewendungen gelten zunächst dem ohre als theil des kopfes, ohne dasz dabei der gehörsinn mitspielt.
1)
die ohren stehen empor, stehen ab, hängen: seine (des teufels) ohren uber sich stunden. volksb. v. dr. Faust 47 neudruck; er hatte hoch in die höhe stehende ohren. jüngl. (1780) 168; hangende oren, demissae aures 212ᵇ; es werden auch gaiszen gefunden mit hangenden ohren. reise 323; sonsten hett er (teufel) ... hangende ohren wie ein hund. volksb. v. dr. Faust 48 neudruck; die ohrn hangen herund. (s. 2); die bewohner dieses reiches (Arrakan) .. machen sich grosze ohren, dasz sie bis auf die schultern hängen. 9, 408; das abstehende thierische ohr. id. 2, 15; die abstehenden ohren der Pevas. Tit. 1, 72; von höchster eile heiszt es (vergl. kopf III, A, 2, i):
(sie) läuft davon, als brennten ihr die ohren.
Klelia u. Sinibald 5, 360.
2)
die ohren regen, bewegen, schütteln:
ain ieglich tier, daʒ ôren hât, daʒ mag si gewegen hin und her, ân den menschen; iedoch hân ich ainen menschen gesehen, der sein ôrn wegt und die swarten auf der haut. 11, 5 ff.; wie er (esel) die ohren regen und sie legen solte. eselkönig 185;
dasz du mitleidig die ohren (den kopf) geschüttelt habest. (1755) 4, 12; das kürzeste ist, sich diesen billigen urtheilen unterwerfen und sich sagen, man schüttle seine ohren, man verbessre sich oder man bleibe was man ist. 36, 96. — die ohren recken, spitzen u. s. w., schon mit dem nebenbegriffe des horchens, aufmerkens (s. III, 4, c): der fuchs spitzete beide ohren. eselkönig 102; er (esel) strecket die ohren vor sich. 132;
die ohren senken, henken, hängen oder hangen (hängen) lassen, zunächst von thieren, dann auch von menschen zum ausdrucke einer mutlosen, gedrückten, traurigen stimmung (s. hangen 2, b): die oren henken, demittere aures 313ᵇ; mit gesenkten ohren (traurig). 2, 288; er leszt die oren hangen (ist mutlos). sprichw. 2, 20ᵇ; der esel hieng die ohren. eselkönig 178;
elliu tier ir ôren regent.
Renner 19058;
tier, die ir ohrn stets bewegen,
auf und ab, hin und wider regen.
2, 323;
wie wol er oft die oren schitt (schüttelt).
narrenbeschw. 12, 91;
sie (hunde) schüttelten freundlich das ohr.
1, 279;
mein ross, es spitzte die ohren.
2, 40.
disz sprichwort ('er hengt die ohrn') sagt man den allzeit,
die auf in han grosz traurigkait,
oder sonst schwach und ungesund,
den ire ohrn hangen herund,
disz thier ist krank .. an ohrn,
die es nit recket wie zuvorn,
spricht man zu solchen schwachen leuten,
dann es thut trawrigkeit bedeuten,
ob wol der menschen ohrn nit hangen,
hat es sein ursprung erst empfangen
von thiern u. s. w.
2, 323;
Lutz läszt die ohren hängen.
18, 112;
der arme liebling stand, wie angedonnert, da,
und schwieg, und staunt' und hing die ohren.
10, 255.
3)
die ohren kratzen, krauen, reiben, schaben, drehen:
vergl. sich hinter den ohren kratzen (5, e, α); die ohren kreben (krauen). 1, 720;
schweiz. das or traͤyen (drehen), vellere aurem 313ᵇ; d'ore lîre (drehen, wickeln), eim d'ore dräje, bildlich sîm gschäft es or ab dräje, sein geschäft durch grosze verluste schwächen. 1, 412; eim d'ore boren, ihn zum gehorsam zwingen. 413.
er kratzt sin oren (vor verlegenheit).
narrenbeschw. 35, 91,
denselben mannen fraw und knaben
hab ich die ohren wollen schaben ..
mit des apostels messer zart.
laut. w. 423;
(ich will) dir die ohren tüchtig reiben.
(1872) 1, 80;
4)
die ohren abschneiden, abhauen, stutzen u. dergl.; gestümpte oren, ab denen man etwas gehauwen hat, mutilae aures 313ᶜ; im rückzuge streifte ich ihm die hohe quarte über der nase weg und hieb ihn ... alle beide ohren von kopf herunter. Schelmufsky 121 neudruck; sabel, mit dem er dem Malcho ein ohr abgestutzt. etwas für alle (1711) 1, 244; rosse kann ich heilen und den hunden die ohren stutzen. ahnen 3, 12; durchlöcherte ohren. Arm. 2, 763ᵃ; wen leutte augenwehe haben, lassen sie die ohren durchstechen, um ohrenwehe zu haben, welches das augenwehe gantz herunderziehen solle. (1871) 222; ich erklärte, dasz ich künftig, bei der geringsten beleidigung, einem oder dem andern .. die ohren abreiszen würde. 24, 103; ein ohr oder die ohren abschneiden, durch den henker, als strafe:
dem zuchtiger (henker) 1⁄2 [[undefined:poundsign]] hl. daʒ er einem die orn absneid. städtechron. 1, 271, 31 (vom j. 1388); ihm wurde das leben geschenkt und beide ohren abgeschnitten. pers. reisebeschr. 4, 43; welchen um einer missethat .. irgend ein ohr abgeschnitten worden. (1650) 2, 75; zumal ich ihn .. am pranger stehen, ihm auch ein ohr abschneiden .. sahe. Simpl. 1, 634, 21; ward ein diebin verrufen, ir das linke or abgeschnitten. Augsb. wb. 365ᵃ (vom j. 1694); wortspielend: da es doch mancher lieber hätte, man schnitt ihm ein ohr als die ehr ab. auf, auf ihr Christen 31, 30. — figürlich mit anspielung auf die strafe des ohrabschneidens einem ein ohr abschwätzen, ablästern, ablügen u. s. w.: ich hab .. viel müssen hören, aber gott lob es hat mir keiner kein ohr abgeschwetzt oder abgelestert. apophth. 186; besonders dem teufel ein ohr oder die ohren abrennen, ablaufen, ablügen, abschwören (vergl. dem teufel ein bein abschwören. th. 1, 113), abschwätzen zur bezeichnung des übermäszigen, unsinnigen, falschen (lügens, schwörens u. s. w.). 1, 412. volksspr. in Nassau 1, 298: du hast allen teufeln in der hölle die ohren abgeschworen. Jud. 3, 281; falsch schwöhren ist schwehr, und schwöhret mancher dem teuffel ein ohr ab. 297; lüg nur, lüg nur dem teufel ein ohr ab! 1, 269; und sollts dem teufel um ein ohr (das äuszerste) gelten. 2, 97 (räuber, schausp. 2, 3).
daʒ im diu ôren wæren ab gesniten.
Renner 18248;
5)
präpositionale fügungen (vergl. III, 7).
a)
an
α)
mit dem dativ: es hanget im ein edelgestein oder ein pärle an oren. 313ᵇ;
der entsetzliche hammer sausete mir dicht am ohre vorbei. antisymbol. 2, 183; an den ohren abnehmen, erkennen: der oberst sagte, es wer ein hasz (hase) .., das köndte man ja leichtlich an den ohren abnemmen. wendunm. 1, 300 (1, 247) Öst.; sprichwörtlich:
figürlich an den ohren krauen, schmeicheln (s. III, 4, n):
jeder thor nur seine schellen lobt am ohr.
tr. Eck. P 4ᵇ;
man kennt .. den esel an den ohren.
226.
man meint sunst, du wollest sie an oren krauen.
fastn. sp. 164, 14.
β)
mit dem accusativ: mhd.
wortspielend etwas an ein ohr schlagen, s. V, 9, a; o du guter ehrlicher Heinrich, da wirst du auch eins an ein ohr bekommen. 256; da sind sie zuletzt so erbittert auf einander worden ..., dasz sie sich theils in die haare, und theils an die ohren .. hingerathen sind. 12, 308;
bis an die ohren:
figürlich bis an die ohren worin stecken, wie einer dem das wasser bis an die ohren geht (vergl. bis über die ohren 5, g, β):
er stecket in aller unsauberkeit bis an die ohren (vitiis erat immersus altissime). zwei reden 204 Böhmer; kein wunder, dasz sie bisz an die ohren in schulden stecken. der welt tummel- und schauplatz 158; sie werden doch meiner base keinen bruder lüderlich zur frau geben wollen, der bis an die ohren in schulden steckt. 14, 146 (neffe als onkel 1, 10).
er sluoc in eineʒ an daʒ ôre.
Apoll. 19576;
nhd. ge oder ich gib dir eins an ein ohr.
fastn. sp. 273, 27;
ei, nit thu mir an ohren greiffen!
12, 178, 8;
(sie) drückt seine hand, zupft ihn ans ohr.
2, 105.
ein gespanntes maul bis an die ohren machen (den mund weit aufreiszen).
405;
b)
auf
α)
mit dem dativ:
auf beiden ohren schlafen. werke 31, 327.
alles im hause schlief und lag noch auf den ohren.
der neue Amadis 13, 5;
β)
mit dem accusativ: es möchte leicht, ich gäb dir eins aufs ohr. jug. (1780) 110; der seinen hut aufs ohr drückt. 36, 62; sich aufs ohr legen, schlafen legen:
ich legte mich ohn alle sorge auf ein ohr und entschlieff. Simpl. 1, 52, 20; lieszen sich unsere reisende die streue machen und legten sich auf ein ohr nieder. medic. maulaffe 384; unsere reisende legten sich auf ein ohr nieder zur ruhe. unw. doctor 585; ich legte mich unwillig auf das andere ohr. reise 3 (1794), 14;
auch aufs ohr sinken:
lege dich doch auf ein ohr
und schlaff zuvor.
pastor Fido 125 (4, 8);
dann legt' ich ruhig, nach wie vor,
in gottes namen mich aufs ohr.
56, 87;
leg dich aufs ohr und rühr dich nimmer!
(1879) 2, 254.
ein bürschchen, das den ganzen tag
durch koth lief und durch moor ..
sinkt am herd aufs ohr.
86ᵇ.
c)
aus: (er ist) von der mutter aus den oren geschüttelt. Garg. 104ᵇ; etwas aus den ohren nehmen, ziehen u. s. w.
d)
bei: der esel ward .. zuͦletzt bei den oren erkant. mor. enc. 11, 15 Götzinger; beim ohre, bei den ohren nehmen, fassen, packen, halten, ziehen, rupfen, zwicken u. s. w.; mhd.
nhd. bei dem or rupfen oder zühen, vellere aurem. 313ᵇ; sich bei den ohren lupfen, umbziehen und narren lassen. landstörzer 166; bei einem ohr fassen, bei den ohren erwischen u. s. w. eselkönig 315. 320; dasz er das freie pferd bei denen ohren erdappete. pol. maulaffe 102; erwischte ich einen hasen bei den ohren. Simpl. calend. 186ᶜ;
ich faszte sie bei den ohren und küszte sie zu wiederholten malen. 24, 95;
sprichwörtlich: es ist gefährlich den wolf bei den ohren halten. 244, 5; schweiz. de wolf bi 'n ore han, in verlegenheit sein. 1, 412.
sie wânden er wêre
gewislîche ein tôre.
sie zogin in bî den ôren
und begundin mit im spiln.
Trist. 8768, vgl. 8836;
er greif in bî dem ôre
unde verranctʒ im hin und her.
Reinhart s. 338;
er begunde mich zwacken
als einen leitpracken
vil vaste bî den ôren.
339;
und wirklich nahm er den ritter statt bei der hand, beim ohr.
der neue Amadis 12, 37;
sie (die doggen) packten beim ohre den keuler.
1, 275;
unversehens nahm der vater mich beim ohr.
Bostan 234, 3;
das volk, das ihr verhöhnt,
es nimmt euch bei den ohren,
dasz euch der schädel dröhnt.
zeitged. 131.
e)
durch: durch das ohr stechen, bohren u. s. w., schweiz. er liess-em um-ene krüzer durchs or dure steche, um geld ist er alles zu erleiden bereit. 1, 412.
f)
hinter
α)
mit dem dativ, hinter dem ohre, hinter den ohren, im nacken (th. 4², 1488): es gramselte mir ... etwas hinter den ohren .. da ward ich gewahr, dasz es eine laus sei, die mir hinter den ohren gramselte. schulm. (1859) 2, 180; sprichwörtlich: er ist noch hinter den ohren nasz (sp. 421), noch nicht hinter den ohren trocken. 3, 1131; so ein junger mensch, der noch nicht trocken sei hinter den ohren und sich nirgends bewährt habe. schulm. (1859) 1, 11, gegensatz troche hinder den oren sîn, erwachsen, verständig sein. 1, 413; hinder den oren engg sîn, geizig sein. ebenda; es hinter den ohren (dick, faustdick)
haben, wie es hinter dem nacken haben (sp. 242). a. a. o.; ein schalk der es hinter den ohren hat. 10, 289;
hat man auch die zu meiden, die es hinter den ohren haben, so musz ich mich vor ihnen hüten. briefw. 2, 205; sie hat es faustdicke hinter den ohren. 11, 71;
genauer den schalk, den narren u. s. w. hinter den ohren haben, wie den schalk im nacken haben, tragen (sp. 242):
er fieng an sich hinder den ohren zu kratzen (vor verlegenheit). rollw. 84ᵇ; ein anderer kratzt hinter den ohren. (1650) 1, 18; es kratzt wol öfter frühe morgens einer hinter den ohren, um weil er desz tages zuvor beim gläszl wein zu viel geredt hat. Jud. 4, 13; er kratzte sich über meinen vorschlag hinter den ohren. Pierot 1, 115; B. er kennt doch die tochter? L. die tochter (kratzt sich hinter den ohren). dram. nachl. 23 Weinhold;
hinter den ohren suchen (indem man sich hinter den ohren verlegen kratzt): in voller weisz (betrunken) wollen sie alle den beeren fahen und binden helfen, nüchtern aber suchen sie den rahtschlag hindern ohren. mil. discipl. 58;
einem (thiere) hinter den ohren krauen, krabbeln, besänftigend, schmeichelnd (vgl. die ohren krauen III, 4, n):
der aussieht, als ob er niemals
einem das wasser getrübt, der Hans hats hinter den ohren!
ged. (1825) 1, 74;
die himmelskönigin
trugs faustdick hinter'n ohren.
(1839) 1, 7.
(ich) gieng stocken als ein ander thor
und hat den jecken hinderm ohr.
tr. Eck. K 8ᵇ;
so gar verschmitzt kal und beschorn
hat ich den Kuntzen (th. 5, 2751) hindern ohren.
J 6ᵇ;
die den schalk hinder den ohren haben.
geheimnisse der natur 2 S 4ᵇ;
mit diesem köstlichem balsamöl salbete er den schalk hinder seinen ohren sehr fleiszig.
eselkönig 63;
da ... ihnen der schalk hinder den ohren aufgefrohren war.
einen floh hinter den ohren haben (th. 3, 1813): aber eine floh hinter dem ohr hat er doch. bauernspiegel cap. 10.
sich hinter den ohren kratzen, krauen, wie im nacken kratzen (sp. 242, s. kratzen II, 1, f. krauen II, 1, a, β):
47;
dar um wir hintern orn uns krauen.
fastn. sp. 337, 9;
denn guter dinge konnt' ich nicht sein ...
ich kraute mir aber hinter den ohren
und letzte mich, wie vor alter zeit,
wieder an des thales wirklichkeit.
47, 165.
bisz der vorteil all wird verloren
und man ihn sucht hinder den ohren.
froschm. II, 3, 5 (Ff 6ᵃ).
er (der stier) wird schon artig sein,
wenn ich hübsch traulich rabble
und hinterm ohr ihm krabble.
(1778) 140.
β)
mit dem accusativ: schön dunkelroth sein bis hinter die ohren. schulm. (1859) 1, 97; hinter die ohren stecken, setzen:
man nennt solche zwischenreden in einer ehe nicht umsonst 'eine laus hinter das ohr setzen', denn solche reden gramseln und beiszen sich ein, ohne dasz man weisz wie. schulm. (1859) 2, 179; so machen es die leute, sie setzen einem eine floh hinters ohr (vgl. III, 7, g, β) und, statt sie jagen zu helfen, jagen sie einen fort. 1, 92. — hinter die ohren schlagen, hauen u. s. w. (vgl. in den nacken schlagen sp. 242): wo man heutzutage sagt 'erlauben sie gütigst', schlug man einem vor alters hinter die ohren. 2, 158; er schlägt ihn hinter die ohren. 8, 7. 13, 116; das weib haut dir hinter die ohren. 2, 192; den stock, schläge hinter die ohren bekommen: so kriegtest du diesen stock hinter die ohren. Immermann Münchh.² 3, 18;
figürlich sich etwas hinters ohr, hinter die ohren schreiben, es sich sorgfältig merken, es nicht vergessen und gelegentlich wieder vorbringen 3, 1136:
(er) schrieb dieses nicht nur in seine schreibtaffel sondern auch hinter ein ohr. polit. stockf. 225; der jude hatte sich dieses hinter das ohr geschrieben. Pierot 3, 62;
er stellt sich, als ob er dirs glaubte, und schreibt es sich hinter die ohren. 1, 275; wenn man in der welt dienen wollte, da müszte man sich alles wohl hinter die ohren schreiben, was einem von der herrschaft geboten würde. schaub. 1, 13.
allein indem ich sie (feder) mir kaum zu rechte schneide,
so steck ich sie betrübt schon wieder hinters ohr.
81;
(der bettelmann) bekam schläg' hinters ohr.
Bostan 107, 7.
die sinnen tragen dir von auszen etwas vor,
das schreibt dein gedächtnisz hinters ohr.
32;
man schreibet sich den schimpf ganz sachte hinters ohr.
ged. 12;
g)
in
α)
mit dem dativ: in den ohren gruͤblen, aures fodere 1498ᵇ (vgl. ohrengrübel).
β)
mit dem accusativ:
sprichwörtlich: es ist in eines andern ohr zu schneiden als in einn filtzhut. 2, 84ᵇ. 100ᵇ. garteteuf. G 6ᵇ.
kreuch auch keiner gar in kein ohr.
flöhhatz (1573) 219;
ein kettchen erst, die perle dann ins ohr.
12, 149.
h)
über
α)
mit dem dativ: sie nahmen sich was heraus, standen mit ausgegrätschten beinen da, hatten den hut über'm ohr (schief aufgesetzt). 8, 241.
β)
mit dem accusativ:
er risz die achseln über die ohren hinauf. uns. loge 3, 132; den ich über die ohren in acten vergraben sehe. 16, 77; das netz über die ohren ziehen. 8, 201; ich werde mir ebenfalls eine deutsche nachtmütze anschaffen und über die ohren ziehen. 12, 56; wenn ich ihm über die ohren (ihn ohrfeigen) dürfte. 8, 78; einem oder einen übers ohr hauen, ihm eins versetzen, eine ohrfeige geben:
figürlich, einen in handel und wandel betrügen (s. hauen II, 9, f) 3, 1130: wenn sie mit keinem andern wechsel übers ohr gehauen werden, als mit diesem (dem briefwechsel mit Lessing), so wird ihr beutel ein sehr gesegneter beutel bleiben. 12, 150 (vom j. 1762); einem die haut, das fell über die ohren ziehen, eigentlich und figürlich (s. fell theil 3, 1496, haut theil 4², 702. 709):
und bringst du ihn nicht wieder, so zieh ich dir das fell über die ohren. dram. nachl. 225 Weinhold.
bis über die ohren: der ehrliche wirth ... erröthete bis über die ohren. reise 1 (1791), 48; da wurde ich roth bis über die ohren. schulm. (1859) 1, 107; sie liegt im bett bis über die ohren. 57, 177; figürlich:
bis über die ohren (ganz und gar) verliebt sein. 1, 395; erst stellt er sich verliebt bis über die ohren. dram. sp. 3, 224; bis über die ohren worin stecken, sitzen: steckst wol in der welt bis über die oren. bilg. 148ᵇ; ich stecke ... oft in schulden bis über die ohren. 12, 232; ich stecke itzt in arbeit bis über die ohren. 359; die .. wollt ich schon nicht mehr heurathen, und wenn sie in gold bis über die ohren säsze. dram. nachl. 235 Weinhold.
(mützen,) die über die ohren gehn.
der neue Amadis 12, 45;
die lassen nicht lang warten
und haun dich übers ohr.
volksl. V, 3, 4;
nun gilt es dir, dein böse haut
zeucht man dir ubr die ohren.
volksl. 477 (vom j. 1628);
(sie) schwammen hier in üppigkeit
bis über beide ohren.
Halm;
28 i)
um: einen um die ohren schlagen, hauen, oder einem etwas um die ohren schlagen:
ich will ihm nur ein paar um die ohren geben (ein paar ohrfeigen geben). jug. (1780) 59. figürlich, sich die welt um die ohren schlagen, sich tüchtig in der welt umthun und umsehen: ich will mir die welt um die ohren schlagen und mancherlei sitten und sprachen lernen. die schauspiele der engl. komödianten in Deutschland 48 Tittm.; um die ohren krauen:
er sluoc mich umbe diu ôren.
Sigenot 191 Schade;
wenn man das dem Türken sagt,
das ihr euch um die ohren schlagt.
l. w. 347;
ich schwinge mich verstohlen
leis' an ihr knie — am günstgen tag
läszt sie's geschehn, und kraut mir um die ohren
und patscht mich mit mutwillig derbem schlag.
2, 94.
k)
von: ziehet die hauben von den ohren weck. Judas 3, 192; von — zu:
so lasz ich fein mein meulin wandern (sperre den mund auf)
von ainem oren pisz zuo dem andern.
fastn. sp. 74, 6;
weil mit borstigem haare die augenbraun' auf der stirn (des Kyklopen) hin
ganz vom ohre sich streckt zu dem anderen.
Theokr. s. 107, vgl. spazierg. 204.
l)
zu den ohren, zum ohre:
zu seinen ohren sehen, seine ohren schützen, sich in acht nehmen:
zum ohr, zu den ohren hinein oder heraus: diese kugel traf so glücklich ihn zum ohr hinein, dasz er auf der stelle stürzte. Ardingh. 1, 152;
von — zu s. von.
zuo den ôren sluoc si in zehant.
Reinhart 1719;
pisweil gibts mir ie eins zu'n oren.
fastn. sp. 48, 34;
du sollst mir zahlen für ihn! da, sieh zu deinen ohren.
und mit dem worte rennt er gegen mich.
Oberon 1, 35.
daʒ bluot zen ôren ûʒ spranc.
Karl 5535.
m)
zwischen: die sind fürwar wol werd, dasz man sie bei der nasen ziehe und den kopf zwischen die oren setze. bienenk. (1580) 75ᵇ; einen zwischen die ohren (wie hinter die ohren) schlagen:
kaum konte (ich) mich enthalten ihm die fuchtel zwischen die ohren zu legen. Felsenburg 1, 83. — den kopf zwischen die ohren nehmen (s. kopf II, A, 3, a, δ): Lemelie dermaszen erschrack, dasz er seinen kopf zwischen die ohren nahm. Felsenburg 1, 186.
ich schlüg dich schier zwischen die orn.
fastn. sp. 88, 15;
nimb einen aichen prügel
und schlag sie weidlich zwischen die ohren.
5, 64, 17;
III.
noch mannigfaltiger, ja unerschöpflich ist die verwendung des wortes in der bedeutung menschliches gehörorgan (s. auch I) und geradezu das gehör (dann nur im singular, wie umgekehrt gehör statt ohr stehen kann, s. gehör III, 3) und die hörende person, das äuszere vernehmen sowol als auch das innere verstehen, auffassen und beurtheilen; also äuszerlich und innerlich, sinnlich und geistig, aber oft in einander übergreifend, wie sich denn die meisten beispiele aus sich selbst erklären: warum ist der kapellmeister seines orchesters gewisser, als der director seines schauspiels? weil dort jeder sich seines miszgriffs, der das äuszere ohr beleidigt, schämen musz; aber wie selten hab ich einen schauspieler verzeihliche und unverzeihliche miszgriffe, durch die das innere ohr so schnöde beleidigt wird, anerkennen und sich ihrer schämen sehen? 19, 22 (vgl. III, 1, m).
1)
die lebendige und geistige auffassung ergibt sich zunächst aus den beigesetzten adjectiven, participien oder genetiven, durch die dem ohre oft eigenschaften, thätigkeiten und affecte der hörenden person beigelegt werden, so dasz diese selbst (ähnlich wie bei mund) unter ohr zu verstehen ist.
a)
das hörende, horchende, lauschende, suchende, begierige, spitzige, empfangende, aufmerksame, stille, wachsame oder das unachtsame, achtlose ohr u. dgl. (vgl. III, 2, b): ein hörend ohr und sehend auge, die macht beide der herr. spr. Sal. 20, 12; mit hörenden ohren nicht hörend. älteste urk. 1, 154;
damit die neugierigen mägde nicht ihre spitzigen ohren an orten hätten, wo sie nicht sollten. Uli (1854) 11;
ihre galanterien fallen nicht mehr in achtlose ohren. 3, 123 (Fiesko 4, 12);
durstiges, trunknes, sattes ohr (vgl. III, 3, c): als habe er zum letzten mal ... deutsche dummheiten eingesogen mit durstigen ohren. 12, 157;
vergl. die kost der ohren 9 Hirzel, ohrenschmaus, hunger der ohren verm. ged. 2, 7.
offenes ohr (s. offen 2, b und vgl. unten III, 4, b): ihr herren höret mir zu mit offnen ohren. P. Squentz 23 neudr.;
das volle oder halbe hören, die volle oder getheilte, zerstreute aufmerksamkeit wird ausgedrückt durch ohr sein, ganz ohr sein (s. unten III, 8) oder mit halbem ohr, mit den halben ohren hören, wie nur halb hören (s. halb II, 2, c und hören II, 3, a): er hörte zuweilen nur mit halbem ohr. 7, 86;
Resli hörte nur mit halbem ohr. geld u. geist (1859) 164; die musik, der sie anfangs mit halbem ohr gefolgt war, hatte sie endlich ... in schlaf versenkt. ges. werke 4, 22; er blieb nur zuweilen am tische stehen und hörte mit halbem ohr bruchstücke des gesprächs. ahnen 6, 192; schlummerndes ohr:
und der erden geist und güte
kützelt oft mein lauschend ohr.
273;
(der du) durch ein wachsam ohr dem singen kräfte giebst.
397;
fangt an, holdselige saiten!
entzückt der Eecho begieriges ohr!
(1768) 1, 8;
wie lauscht mein sehnend ohr,
wie klopft mein herz!
26, 86;
wenn aus dem wald, von stimmen oder tritten
den schall, mein lauschend ohr empfand.
d. j. 1, 33;
vernimmt
mein horchend ohr ein wort von deiner lippe.
werke 9, 133 (Tasso 2, 1);
ein liedchen in ihr horchend ohr
zu ihrem lob zu säuseln.
(1778) 69;
(damit) dein suchend ohr das wort .. erlausche.
Bostan 1, 56;
ach, die sänger leben noch jetzt, ..
... es fehlt ach! ein empfangendes ohr.
11, 93;
seltsamer sprachen gewirr braust in das wundernde ohr.
11, 79;
gönnet mir ein stilles ohr.
1, 39.
harfenschwung aus angenehmern sternen
ras' ich in mein trunken ohr zu ziehn.
1, 224;
das jawort ...
zu seinem trunknen ohr zu tragen.
12, 448 (M. Stuart 2, 2);
du thust als hättest du botschaft abzugeben
dem liebetrunknen ohr.
1, 112;
dem herren werden (vom rathgeben) ohren satt und ihm (dem rathgeber) der beutel voll.
1, 8, 47,
(da hatte jeder) freies
und ofnes ohr bei Atreus sohn!
Iphig. in Aulis 2, 2).
6, 166 (ich trug ihm etwas anders vor,
das er nur hört mit halbem ohr.
18, 233;
(töne) die in des bräutgams schlummernd ohr sich schleichen.
kaufmann von Venedig 3, 2.
b)
dünnes, leises, feines, empfindliches, zartes, geübtes, erfahrnes u. s. w. ohr (vgl. II, 4, b): dünne ohren, die da leicht .. verstehn. sprichw. nr. 176; sie haben wahrlich ein feines ohr. 13, 161; mein ohr ist dadurch (gute musik) fein geworden. 36, 122; die natur redet in diesem lande (Schweiz) mit tausend stimmen .. der geborne landschaftsmaler (La Rive) hatte für sie ein leises ohr. 6, 290; es haben die fürsten gemeinlich so zarte ohren, dasz sie sich leichtlich erzürnen, wann sie etwas hören welches ihnen nit gefelt. zeitkürzer 56ᵇ; nur mag freilich manchmal etwas mit unterlaufen, was gegen ein zarteres ohr sich anstöszig erweist. 25, 57;
meine ohren sind delikater. 3, 57 (Fiesko 2, 8). schweiz. chützligi oren ha, leicht zornig werden 1, 413. — das geübteste ohr. vorles. 1, 243, 22 neudruck; bei ihm konnte kein lärmmacher so leicht .. das erfahrne ohr übertäuben. Ardingh. 1, 315; vor frohherzigen hörern, deren zartes ohr durch übung gestimmt worden war, sangen sie. zeitmessung 4; die empfindlichsten ohren. 5; der reim zeigte den abschlusz des poetischen satzes .. und ein natürlich wohlgebildetes ohr, sorgte für abwechselung und anmuth. 48, 83; rauhe verse sind für ein unverwöhntes oder ungebildetes ohr immer auch noch verse. prosod. 16; musikgelehrte ohren. 11, 301; musikalisches ohr. 26, 219. a. a. o. 3, 61, 22; poetische ohren. 2, 8, 98 überschrift.
ja meine muse scheut .. dein zärtlich ohr.
777;
so hört denn, ekle ohren, zarte seelen,
ein wörtchen noch.
(1879) 2, 286;
c)
geneigtes (s. neigen IV, 2) oder ungeneigtes, gefälliges, gnädiges oder ungnädiges, mildes, günstiges, unparteiisches, geduldiges, gehorsames, williges ohr u. s. w.: zum reden gehören günstige ohren (dasz man gerne angehört wird). 644, 17;
vernimms mit freundlichem ohr. tageb. 4;
so fände doch sein wort kein unparteiisches ohr im parterre. 11, 193; er gehorcht mir mit gehorsamen ohren. ps. 18, 45;
dasz sie mit gedultigen ohren seiner unnöthigen fragen erörterung anzuhören .. günstig gewesen. medic. maulaffe 39.
und hörst uns auch, ach aber ach,
mit ungeneigten ohren.
Öst.;
389 da gab sein kranker geist uns ein bequemer ohr.
lustsp. 358 P.;
und gebet uns denn ein liebreiches ohr.
P. Squentz 22 neudruck;
leiht uns ein geneigtes ohr.
(1879) 1, ⅩⅠⅠⅠ;
o neig auf meine leier
dein allgefällig ohr.
(1778) 43;
es möge behaglichen ton dem gefälligen ohr herstammeln
wen immer geringes ergötzt.
2, 257;
lasz deine augen freundlich sein
und nimm mit gnädgen ohren ein
das angstgeschrei.
Gödeke;
16 wie manche schmachtet, hart gefangen,
in eines kerkers dunklem grund!
zu keinem milden ohr gelangen
die kläng' aus ihrem zarten mund.
(1879) 2, 39;
leih unserm gesuch ein günstig ohr.
Richard III. 3, 7;
o gönne seiner lust ein unpartheisches ohr.
381;
die ihr, wenn hirten flehn,
ein willig ohr gewähret.
(1768) 1, 27;
(spiel,) dem ihr so oft ein willig ohr und auge geliehn.
12, 5;
dir gehorcht' ich willgen ohres.
2, 10:
d)
dicke, harte, schlechte, taube, todte ohren, die nicht hören und verstehen wollen (vgl. II, 4, b und III, 4, l): der ... nicht hören wil, der hat dicke ohren, die ungeraumet sein. sprichw. nr. 176. 1, 811, vgl. th. 2, 1074; herte oren haben, nit wöllen merken. 313ᶜ (vgl. hart 9, c);
zwar anfänglich wolten sie schlechte ohren dazu haben (nicht darauf eingehn). kl. leute 66;
tauben, todten ohren singen, predigen:
er predigt tauben ohren. 78; aber heiszt das nicht tauben ohren predigen? Knigge umg.³ 2, 216;
ich singe harten ohren.
heldenbr. 86;
gleich wie unsre pflicht
uns in die harten ohren spricht.
geistl. oden 16;
si treit ein toubeʒ ôre.
minnesinger 3, 251ᵃ;
(einem) ein toubeʒ ôre bieten.
roseng. 1261 Hagen;
ich fleh und winde mich; umsonst! dein ohr ist taub.
477;
ich hörte deine worte
mit tauben ohren an.
geistl. ged. 12;
er hört mit taubem ohr
der freundschaft stimme.
26, 38.
ich singe tauben ohren.
1, 312;
(obgleich meine kunst,) so treu sie dich bedient,
nur tauben ohren singt.
268;
doch dichter sind gewohnt, zu singen todten ohren.
(1880) 1, 160;
der mein thun zu meistern denkt,
predigt tauben ohren.
3, 89;
wer allzu viel begehrt, hat alles oft verlohren,
so spricht der philosoph, und predigt tauben ohren.
46.
e)
narraͤchtig oren, die kein verstand haben, stolidae aures; tumme oren, die nüt merkend 313ᶜ;
(es wär) mein vers zu gut für eure blöden ohren.
4, 223.
f)
treuwe und verschwigne oren, denen man wol vertrauwen und etwas heimlichs sagen darf, fidae aures. 313ᶜ; ehrliche ohren. Judas 3, 108; bescheidenes, einfaches ohr:
muͤysaͤlige und verdrüssige oren, odiosae aures. 313ᶜ
ob auch noch so sehr
dein stets bescheidnes ohr das opfer ausgeschlagen.
749;
dem einfacheren ohr der zufriedenen ists (das tamburin) musik.
2, 212;
vielleicht belauscht uns hier
ein uns feindselig ohr.
Cid 14.
g)
entzücktes oder banges, bestürztes, überraschtes, getäuschtes, beleidigtes ohr u. dgl. (vgl. III, 2):
krankes, wundes ohr, s. I, 4, a.
ich höre mit entzückten ohren.
(1768) 2, 295;
wo mein entzücktes ohr
der sphären harmonie verwirret.
1, 48,
wenn ihr betrübtes ohr gebundne sprache hörte.
511;
dem bangen grosz-vezier durch sein bestürztes ohr
die rauhe stimme drang.
geb. schriften 6;
wenn sein zitternd ohr die trauerbotschaft höret.
105;
als sein betrübtes ohr ein lärmendes getön
aus einer nahen schenke hörte.
45;
warnung, die zu spät in meinen bangen ohren
itzt wiederhallt.
Oberon 7, 25;
es lauscht mir, wenn ich singe,
kein überraschtes ohr.
1, 62;
das getäuschte ohr der schwärmerin.
99ᵇ;
(wenn er) ein betrogenes ohr leiht dem verführenden ruf.
11, 94.
h)
unschuldiges, keusches (s. keusch 1, e), züchtiges, gegensatz unkeusches, geiles ohr: aber es scheint .. ärgerlich den .. unschuldigen ohren. Garg. 111ᵃ; als seine keusche ohren diese unverschämte wort hören musten. Simpl. 2, 754, 27; und bei diesem actu giengen solche obscoena aequivoca vor, dasz sich züchtige ohren billich davor zu schämen hatten. erzn. 158 neudruck; worunter er mancherlei ungereimte zotten einmischte, welches dann den keuschen ohren dieses ehrlichen mägdleins also miszfallen. Judas 3, 113; was .., so lateinisch es ist, seinem züchtigen ohre noch immer zu deutsch klang. Siegfried v. Lindenberg (1782) 3, 121;
was vor züchtigen ohren dir laut zu sagen erlaubt sei?
11, 95;
man darf das nicht vor keuschen ohren nennen.
12, 173;
wer weisz, welch geiles ohr die perlen abgelegt.
671.
i)
eigenes, fremdes, allgemeines ohr: um mit eigenen ohren anzuhören, wie.
ich spreche heute über eine materie, da ich gern ein allgemeines ohr (von allen gehört und verstanden zu werden) wünschte, und spreche also deutsch (nicht lateinisch). Sophron. 1.
2, 314;
traut, bitt ich, eignem ohr!
trauersp. 153 P.;
mein eignes ohr ist zeuge.
1, 21;
hört seine frau ..
mit ihren eignen ohren
zu mitternacht drei eulen schrein.
49;
ein fremdes ohr belauschte den gesang.
(1872) 2, 46;
dem allgemeinen ohr (dem groszen publikum), für das der dichter spricht,
miszfällt die wahrheit oft.
Idris 1, 3;
k)
hohe ohren (statt die ohren der hohen), proceres, nobiles:
hohen ohren recht zu singen,
musz der ton gar linde gehn.
zug. 97, 19;
3, fromme leute klagen sehr, dasz die wahrheit sei verloren;
suche, wer sie suchen wil, aber nicht in hohen ohren.
2, 1, 99.
l)
deutsches, nordisches, griechisches u. s. w. ohr, statt das ohr, die ohren eines Deutschen, oft geradezu ein Deutscher u. s. w.:
er hat venedisch ohrn. ebenda; du hast beotisch ohrn, du hoͤrest ubel. 811;
der reim, das grosze vergnügen nordischer ohren. ebr. poesie 1, 37;
vor manchem deutschen ohre fand die flehende unschuld erbarmen. 8, 174; man darf nicht vergessen, dasz der dichter für deutsche ohren schreibt. vorles. 3, 27, 19 neudruck; an verschiedenen grammatischen regeln .. können wir die feinheit des griechischen ohres wahrnehmen. 1, 301, 30.
wie sie all teutsche ohren hetten,
die uns (die fremden) nicht kündten hörn, verstan.
1, 812;
wird das concert doch ganz gewisz
ein mohr- noch türkisch ohr nicht rühren.
7, 59;
allein soll auch der vers, die red- und schreibens-art
ein sächsisch ohr erfreun, so musz es nicht zu zart,
nicht schwach und leckern sein.
charakter der teutsch. ged. v. 130;
welch ein schrecken
ergriff sein deutsches ohr bei dieser dissonanz!
reise 2 (1791), 64;
m)
das innere, das geistige ohr oder das ohr des geistes, der seele (vgl. der hörende, vernehmende, horchende geist bei geist II, 18, d, β): was hört das innere ohr eines gebornen tauben? 1, 129; ich weisz nicht welch ein inwendiges geistiges ohr, womit mich die natur beschenkt hat, wie am verhallenden nachklange des gesanges der musen weidete. 24, 7;
warum sollte nicht das innere auge, das himmelsgesichte sieht, von dem innern ohr, das himmelstöne hört, unterstützt werden? ebr. poesie 2, 246; hätte D(enis) die eigentliche manier Ossians nur etwas auch mit dem innern ohr überlegt. stimmen d. völker 4; so waren Schoppes innere ohren verhärtet gegen das volksgepolter des allgemeinen treibens. Tit. 4, 43;
(anlasz,) der seiner majestät
geschmack und inneres ohr ein wenig
verdächtig machte.
der neue Amadis 12, 44;
hat, neuer himmelsbürger, sich
dein geistig ohr nicht schon des klageton entwöhnet.
1, 94;
ein fürchterlicher knall betäubt des geistes ohr.
(1767) 1, 218;
(höre) mit geistes ohr die hohe harmonie.
ged. 2, 127;
vernunft begann am ohr des geistes mich zu zupfen.
Bostan 180, 19;
da sagte man ins ohr der seel ihm zur erhebung.
80, 11.
n)
in bezug auf gott (himmel) und überirdische wesen, gottes, der gottheit, des himmels, göttliches, unsterbliches u. s. w. ohr: des ewigen ohr hört alles. weish. Sal. 1, 10;
vor des höchsten ohr.
751;
es ist niemals mein gebrauch ...
.. des himmels mildes ohr mit viel wünschen zu beschweren.
871;
mein sterbendes stammeln
sollte harmonisch, wie die hohen lieder Eloa,
... in göttlichen ohren (1799 in dem ohre gottes) ertönen.
Mess. (1748) 3, 138;
es klinget auch selbst in unsterblichen ohren
lieblich, wenn.
125;
sein schreien und winseln
hörte hoch über ihm das ohr der gottheit.
3, 50;
ruf, dasz du lebst, laut in des himmels ohren.
2, 177;
nicht gnade fand vor höhern ohren das bittende geschlecht.
5, 441;
drei bitten hab ich für des himmels ohr.
ged. (1882) 39.
2)
statt des adjectivs kann auch ein davon abgeleitetes substantiv stehen mit dem genetiv sing. oder plur. von ohr: die aufmerksamkeit, härte, taubheit, zartheit u. s. w. des ohres, der ohren, z. b.: die angeborne empfindlichkeit meines ohrs für die musik schöner verse. 24, 7; rohheit des ohres. vorles. 1, 62, 1 neudruck;
oder es steht bei ohr statt des adjectivs ein davon abgeleitetes abstractes substantiv im genetiv mit dem charakter einer personification: das ohr der neugierde, der wollust u. s. w., statt nengieriges, wollüstiges ohr (s. unten IV, 4).
seines ohres leise.
Bostan 1, 26.
3)
ohr als thätiges subject (wovon auch beispiele bei 1).
a)
bei sein, auf (offen) sein, stehen, gehen oder zu sein, ausruhen (vgl. offen 2, b): wo kein ohr ist (kein zuhörender oder keine aufmerksamkeit), da rede nicht. sprichw. 2, 54ᵇ;
dann gehen euch die ohren auf, sie mögen verpicht sein wie sie wollen, die predigt könnt ihr nicht verschlafen. geld u. geist (1859) 246; heil denen, welchen .. augen und ohren aufgehen und das rechte verständnis kommt. Uli d. pächter 11;
sein herz war wo das recht, sein ohr bei beiden gleich.
Hirzel;
103 zu hören ist das ohr nicht immer auf.
Bostan 105, 9;
wenn ohr und auge schon ist zue.
poet. 47 neudr.;
nach dieser ernsten unterhaltung
ruht unser ohr und unser innrer sinn
gar freundlich auf des dichters reimen aus.
Tasso 1, 1).
9, 106 (b)
bei horchen, hören, lauschen, aufmerken, hangen an u. dergl. (s. III, 1, a), intransitiv:
so söllen nun .. meine ohren aufmerken aufs gebet. 2 chron. 7, 15; denn für solche leute halten viel augen und ohren die schildwache. Patm. 708 (491); viele ohren waren in der stube, die .. aufpassten. geld u. geist (1859) 164;
transitiv, einen oder etwas hören, belauschen.
denn welchs ohre (wer immer) mich hörete, der preiset mich selig. Hiob 29, 11;
gott hat geschaffen, das ist wor,
das saͤh das oug und hoͤr das or.
11, 24;
die ohrn die wollen nicht mehr hörn.
1, 265;
eh euer auge sieht und euer ohre höret.
schles. Helik. 1, 510;
still lauschend
horchte mein ohr dem rauschen des todesengels entgegen.
suppl. 2, 204;
unserm heitern saitenspiele lauscht kein ohr.
(1872) 2, 147;
mir starb das letzte ohr,
das horchte meinen liedern.
ged. (1882) 109;
wo nimmermehr ein ohr
aufhorchte deinem liede.
neue ged. (1883) 29;
da lauschet wohl mein ohr.
(1872) 2, 93;
wohin das ohr des wandrers lauscht,
hört er der opfer wehgeschrei.
(1880) 2, 246;
du sangest .. mir schöne lieder vor,
an deinen lieben lippen hing mein ohr.
(1872) 2, 152.
jône hœret dich mîn ôre niht.
minnes. 3, 75ᵃ;
des wächters horn und nachtgesang
hat nie mein ohr gehört.
(1778) 37;
vielleicht belauscht uns hier
ein .. ohr.
Cid 14;
wenn euch ein ohr in jener nacht belauschte.
(1880) 2, 47.
c)
bei saugen, einsaugen, trinken (vgl. durstiges, trunkenes ohr bei III, 1, a): das aber trinkt die rede in sich. ideen 2, 132;
weiden, sich weiden (vgl. III, 4, d):
weiden an etwas. 24, 7 (s. die stelle 1, m).
lieder, wie am quell des urlichts
der verklärten ohr sie trinkt.
Matthissons lyr. anthol. 12, 226,
mit trunknem wohlgefallen sog
mein ohr der wünsche (zum geburtstag) schmeichelei.
1, 295;
was eingesogen wird vom ohr.
1, 145;
vor schleppt er die kinderchen plözlich,
... dann weidet mein ohr sich.
Arist. die wespen 581;
d)
bei erstaunen, bewundern, verstehn, urtheilen u. dgl.:
dünne ohren, die da leicht verstehn. sprichw. nr. 176; so urtheilt unser ohr (gehör). Frankfurter gel. anz. (1772) 96, 7 neudruck; ist es nun hier das ohr, oder ist es der verstand, welcher entscheidet? prosod. 118.
auge blinzt und ohr erstaunet.
12, 253;
das ohr, der witz bewundern eure scherze.
184;
e)
bei weh thun, schmerzen: der schmerz und das reiszen in den ohren. rockenphil. 237 (2, 59); die ohren thun mir wehe, wenn gelehrte leute sagen u. s. w. 266; die ohren thun mir schon ganz weh von ihrem sagen. dram. nachl. 55 Weinhold.
4)
ohr als object oder passivisch als subject (manche beispiele schon bei III, 1).
a)
ohren, ein ohr, das ohr haben.
α)
ohren haben um zu hören, zu verstehn, zu merken (s. hören II, 1):
der teufel .. hat keine ohren, hört nicht ihr bitten. 18, 96; der guckte alle welt ins gesicht und plauderte mit allem, was nur ein ohr hatte, immer die reihe herum. philos. für die welt 16; figürlich: sie fällt endlich auf die knie nieder, dann sie wuste wohl, dasz grosze herren die ohren bei den füszen haben (nur fuszfällig bittende erhören). Judas 3, 134. schweiz. er hett d'oren am linggen elleboge (ist unfolgsam). 1, 413.
wer oren hab, der mörk und hör.
111, 60;
wer ohren hat, der höre
und gebe der natur die ehre.
347;
β)
die ohren wobei haben: Ehrenfried hatte seine ohren bei dieser erzählung. Arm. 2, 801ᵇ; Vreneli hatte seine ohren bei diesem gespräche. Uli (1854) 312. — wozu oder wofür ein ohr oder kein ohr, keine ohren haben: er hat keine ohren dazu, non est ei commodum, displicet ei audire. 1386; wol wissend, das sy zuͦ der warheit kein or hat. weltb. 157ᵃ; nun hatten wir zwar aus blödigkeit unsers elenden zustandes anfangs gar keine ohren dazu. polit. maulaffe 125; aber Varus hatte hierzu keine ohren. Arm. 2, 1037ᵃ; haben sie ein ohr fürs gebet? der junge 2, 29;
für solch donnerwerk (strafpredigt) werde er doch wohl ohren haben. schulm. (1859) 1, 62.
hättest du kein ohr für seine klagen.
werke 33, 245;
ihr hattet
kein ohr mehr für der freundin warnungsstimme.
M. Stuart 1, 4),
12, 414 (γ)
jemandes ohr haben, besitzen, gewinnen, bei ihm vertrauen haben und leicht gehör finden sprichw. 3, 1135: ihr freund will wissen, wer des ministers ohr hat? 12, 160; weil er nun von seiner seite das ohr des papstes hatte (perchè gli aveva a sua posta l'orrechio del papa). 34, 129;
die das ohr des königs hatten. dän. gesch. 1, 48; er gewann die gnade und das ohr des edelmanns täglich mehr. Siegfr. von Lindenberg 4, 299;
nur der erfahrne mann besitzt sein ohr,
der thätige sein zutraun, seine gunst.
9, 127 (Tasso 1, 4);
wo ihr geschwätz ein ohr gewinnt.
(1768) 2, 272.
b)
aufthun, aufsperren, öffnen (s. öffnen 2, b): mhd.
nhd. er sperrte augen und ohren auf. erzn. 153 neudr.; ich kriegte stösze, weil ich die ohren nit besser aufgethan. Simplic. 2, 27, 25;
hör bursch, jetzt knöpf die ohren auf! schaub. 1, 14 (vgl. theil 1, 676 f.); elliptisch: das maul zu, die ohren auf! Judas 3, 183.
nû tuo sünder ûf dîn ôre,
hœre süeʒe boteschaft.
minnes. 2, 163ᵃ;
wer hœren welle von der welt louf,
der tuo nû hie diu ôren ouf.
Renner 22699;
eröffnet doch einst aug und ohren.
7;
zugethan bin ich mit allen sinnen ihr,
die ein ohr nie meinen bitten aufgethan.
mak.⁴ 286;
c)
horchend, lauschend, aufmerkend strecken, spitzen, spannen, erheben, recken, aufrecken u. s. w. (zunächst von thieren, s. II, 2): die oren strecken, fleiszig losen 313ᵇ; aufgereckte oren oder die fleiszig zuͦhoͤrend oder aufmerkend. 313ᵃ; die oren spitzen, eigentlich aufmerken. 313ᵇ;
ein ieder spitzte die ohren mit verwunderung, wo diese ungesegnete reden ... hinaus wolten. polit. maulaffe 212; ich spitzte die ohren wie ein fuchs. Simpl. 1, 261, 24; weswegen dann alle anwesende die ohren spitzten zu vernehmen, was er neues brächte. 849, 9; der rath spitzte zu diesem ansinnen gewaltig die ohren. Arm. 1, 367ᵃ;
umsonst spannte ich mein ohr nach einem laute. reise 2, 78; ich horchte mit gespanntem ohr. ges. nov. 5, 161;
auch das ohr schärfen: ich schärfte mein ohr, um das räthsel zu begreifen. reise 1 (1791), 91.
so .. spitzt die oren
und seit still hinden, neben und foren.
fastn. sp. 1, 15;
bald schweigen sie und stehn dagegen
mit aufgereckten ohren all.
En. (1559) A 7ᵇ;
als ieder fertig war die ohren zu erheben.
der sterbende Socrates 66;
dort spitzt ein voller tisch (die um den tisch sitzenden mädchen) das ohr
und horcht.
129;
nun spitz die ohren edler knecht!
merk jedes wort und fasz es recht.
18, 380;
als ans gespitzte ohr ihm diese worte schlugen.
Idris 2, 4;
dann lasz uns schwätzen, lasz uns sitzen,
erzählen und die ohren spitzen!
H.;
3, 48 die ganze bauerschaft mit aufgereckten ohren
schwört ihm.
ged. 6, 178;
(sie) lauschen mit gespanntem ohr.
(1879) 2, 212;
so merkt auf mit hochgehobnen ohren.
ges. ged. 109.
d)
weiden an (vgl. III, 3, c):
auf den markt schicken, herumlaufen lassen, umherhorchen:
er hat so seine ohren unter uns herumlauffen. 2, 155 (räuber, schausp. 4, 5).
hier kan ich aug und ohr .. weiden;
die ohren am gesang.
poet. sinnenfr., absonderlicher theil 14.
als sein ohren auf den markt Niger schickte.
2, 2, 17;
e)
wozu oder wovon biegen, drehen, wenden, kehren, recken, neigen (s. neigen II, 3, b, δ. IV, 2 und ohr III, 1, c):
er wendet das or ab von wuͤsten reden. 313ᶜ;
hie wendet samtlich ewere ohren her zu hören. eselkönig 116; wendet euer ohr itzt mir zu. 1, 148; ist der gefürchtete gegenstand .. hörbar: so hält man im fliehen das ohr nach der gegend hin, wo er herkam. 7, 220;
sîn ôre wart dô biegen
der kaiser hin ze Petro.
passional 173, 21 Hahn;
wie wol wir (weiber) sitzen hinter den mannen,
so keren wir die oren doch nit dannen.
fastn. sp. 388, 15;
Thalia selber kömpt und reckt ihr ohr hinzu.
(1644) 2, 45;
und ihm das ohr reckt für den mund,
das sie ihn dest basz hören kund.
1, 95;
der reichen schwenk man stets mehr liebt,
dohin man alle ohren wend.
1, 84;
zuletzt erwacht ich wieder, drehte lauschend
mein ohr umher, die harmonie zu hören.
Selim u. Selima 246;
da wird dorthin das ohr
lieblich gezogen.
5, 17;
o lasz mein auge vom bekannten blick,
mein ohr sich von bekannter stimme wenden.
9, 299 (nat. tochter 2, 1).
f)
einem (oder den worten desselben) ein ohr, die ohren bieten, reichen, geben, leihen (s. leihen 5), gönnen, um ihn anzuhören: mhd.
er bedachte sich also keinen augenblick, dem geheimnisz sein ohr darzubieten. 19, 142;
sie solten nit den ohren geben, die sie verfuͤren. Livius 61; sie hetten .. weitläuffig gedisputieret, darinn man ihnen mit gedult ohren geben. 284;
einem die ohren leihen, operam auribus alicui dicare. 1385:
ein mann vom geschäftsfache .. leiht einem jeden sein ohr, und so gönnte mir auch dieser neue freund anhaltende aufmerksamkeit. 32, 15;
du must mich als deine gebieterin reden hören, wenn du mir deine ohren nicht als einer liebhaberin gönnst. Simplic. 2, 761, 23;
das ohr jemandes suchen:
der biete mir sîn ôr (höre zu).
Wilh. von Österr. 20ᵃ;
wilt du dîn ôre ...
den velschelæren bieten dar.
der Winsbeke 23, 8;
nhd. wer iedem willich peut sein ohr
und alles glaubt, der ist ein thor.
4, 293, 34;
willig bieten wir das ohr .. deinem gedehnten
umschweif.
Ovids verw. 19, 182;
er bringet seine bitte vor,
der Tartar reichet ihm sein ohr.
Öst.;
914 reicht meinen lehren
ein unbefangen willig ohr.
H.;
3, 48 gebet mir denn ein liebreicher ohr.
P. Squentz 22 neudruck;
gebt ohren meinem spruche.
1, 117.
es wil noch gott, noch mensch uns einig ohre leihen.
trauersp. 545 P.;
er leiht dem feinde sein ohr.
Piccol. 3, 1);
12, 129 ((du hast) mir unverhofft geliehen ohr und herz.
(1872) 2, 150;
zu seinen plumpen schmeicheleien
noch ohr noch hand noch lippen herzuleihen.
der neue Amadis 12, 19;
empfangt ihn gut, verleiht ihm gern ein ohr.
3, 136;
gönne mir gedult und ohr.
857.
ich sucht allein
auf zwei, drei wort ihr ohr.
trauersp. 547 P.
g)
treffen, erreichen, berühren, ergreifen, verführen, rühren, bezaubern, berauschen, erquicken, entzücken, erfreuen, reizen und dergl.:
noch soll euer gesang mein ohr erquicken. 1, 131; weil er .. gern die sanftesten und rührendsten register (der orgel) zog, wodurch das ohr des gemeinen mannes und derer, die keine musik verstehen, am meisten gerühret wird. wand. (1780) 19; worte, deren zauberischer silberklang mein ohr und herz berauschte. (1872) 2, 226;
vieltönigkeit, die in geschickter anordnung das ohr erfreut. zeitmessung 22; wodurch ein sanfter wellenschlag entsteht, der das ohr auf eine ganz vorzügliche art reizt. prosod. 64;
nur flüsternden lüftchen
ähnlich, berührte mein ohr die weinende stimme.
suppl. 2, 205;
und dreimal traf erneut der ruf mein ohr.
(1872) 2, 19;
welch wunderlicher klang
traf plötzlich mir das ohr?
(1880) 2, 63;
kaum mochte fern sein jagdhornzeichen
das ohr des groszen Carls erreichen.
buch der lieder (1851) 80;
und ieder ton entzückt sein ohr.
(1768) 1, 55;
getön, das sanft die ohren bezaubert.
Ovids verw. 25, 221;
die stimme der verführung! sie ergriff dein ofnes ohr.
Tell 2, 1);
13, 310 ( welche töne,
wie verführen sie mein ohr!
284 (jungfrau von Orl. 4, 1).
h)
füllen, ausfüllen, wovon voll bekommen, voll schlagen, bläuen, schreien, lärmen u. dgl.:
nachdem ihnen .. die ohren mit allerhand nachreden waren gefüllt worden. polit. stockfisch 271; nur der chor berechtiget den tragischen dichter zu dieser erhebung des tons, die das ohr ausfüllt, die den geist anspannt. 14, 10;
und lasse dir weder die ohren volschlagen, noch das hertz einnemen von den .. vergiften meulern der .. heuchler. 3, 287ᵇ;
um mir ... die ohren voll zu fluchen. 1, 553; euer bischof lärmte dem kaiser die ohren voll. 8, 52; wer lärmt uns da die ohren voll. 2, 128; der pinselte mir die ohren so voll, dasz ich ihm sagte, er möchte mich ungehudelt lassen mit seinen erbärmlichen litaneien. spazierg. 182; kinder, die ihm brav die ohren voll schreien sollen. ges. nov. 6, 31.
fürsten, die die ohren-bläser lassen gar ihr ohren völlen.
3, 3, 34;
die köchin kriegt das ohr voll flüche.
Parnasz 425;
was ihr wolt sagen, ich weis das schon ..,
was blewet ihr mir die ohren voll?
H. Pfriem 1911;
i)
umsausen, umheulen, bestürmen, betäuben, erschrecken, durchdringen, täuschen, äffen u. dgl.: beschuldigungen, womit seine gegner unaufhörlich das ohr des kaisers bestürmten. 8, 333;
das monotone geläute betäubt die ohren. werke 23, 47; die grillen betäubten mit ihrem gezirp wie ein meerbrausen die ohren. Ardingh. 1, 94;
als mit zorngen schlachtgesängen
ich bestürmen liesz sein ohr.
(1879) 2, 106;
und vaters ohr umheulen klagen.
ged. 1, 152;
(die winde) umsausten schauerlich mein ohr.
d. j. 1, 269;
das stöhnen der camele
durchdrang das ohr, die seele.
5, 94;
doch welch fernes zischen durchdringet das ohr.
3, 52;
ein wellenschlag erschreckt ihr unglückahnend ohr.
Oberon 7, 51;
der waffen klang erschreckt mein ohr nicht mehr.
braut von Mess. 2, 5);
14, 62 ((sie) täuschte das ohr mit geschwäz.
Ovids verw. 39, 36;
wenn anders seine ohren
kein nachtgeist äfft.
der neue Amadis 12, 12.
k)
sprengen (das trommelfell), zerreiszen, verletzen, beleidigen u. dgl.: eim die oren mit schwätzen zerbrechen. 313ᵇ; die ersten versikel des abgefluchten strafpsalms durchlöcherten das ohr der schuldlosen Regina. uns. loge 1, 148;
die zarten oren verletzen und bemuͤyen. 313ᵃ;
unflätiges gespräch, dasz hiervon alle ehrliche ohren höchstens beleidiget werden. Jud. 2, 73; er dachte nicht, wie schrecklich es für einen dritten sei, sich die ohren durch ein unzulängliches talent verletzen zu lassen. 17, 146; miszgriffe (des schauspielers), durch die das innere ohr so schnöde beleidigt wird. 19, 22.
baumwolle her! der kerl sprengt mir die ohren.
12, 104;
ein jämmerlicher schrei zerrisz mein ohr.
7, 220;
der thäter kränkt dein herz und jetzt die ohren ich.
(1644) 1, 269;
l)
schlieszen, verschlieszen, versperren, verstopfen, zuhalten u. dergl. als gegensatz zu öffnen: mhd.
nhd. die oren verschoppen, verstopfen. 313ᵇ; wenn ein jud hoͤrt gott lestern, so verstopft er die oren. sünden des munds 20ᵃ; sie wolten nicht aufmerken, und verstockten ihre ohren. Zach. 7, 11;
jhe mehr er seine ohren verstopfet und halsstarrig worden were. 290; welche die (stunde des gebets) mit gar heller stimm und zuͦgehalten ohren .. auszruͤffen. reise 199;
er habe mehrmalen die ohren verstopft, damit er nit hoͤre das geschrei der bettler. Jud. 3, 197;
hiesz er uns die ohren feste zustopfen. Schelmufsky 72 neudr.; wenn die hunde heulen bedeutets unglück, darum soll man die ohren zuhalten, dasz man sie nicht höret. rockenphil. 249
(2, 67); statt aller antwort auf ihre beredten anfälle, hielt ich mir die ohren zu. reise 1 (1791), 250;
sich schlieszen, verschlieszen:
mit dativ oder vor: mhd.
nhd. eim die oren versperren, wenn man einem weder hören noch reden wil lassen. 313ᶜ;
er ist aber so hastig und hält vor allen vorstellungen die ohren zu. uns. loge 16;
ir ôren süln sîn verspart,
daʒ hœsiu wort deheine vluht
dar inne haben.
minnes. 3, 421ᵇ;
die verschopfent ir ôren hol, sine wellen weder sên noch hœren.
108ᵃ;
die götter stopften seine (Äneas) ohren,
dasz er ihr (Dido) bitt nit sol erhoren.
En. (1559) M 5ᵇ;
die, so mich singen lehret,
stopfet selbst die ohren zu.
(1637) 1, 315;
kaum hat Caligula das ohr so fest verstopfet,
wenn die erzürnte luft den donner hören läszt.
677;
wo die vernunft Ulyssens ohr verriegelt.
973;
der vater hielt die ohren zu
und trollte sich von hinnen.
48ᵇ;
ich hielt ihm zu die ohren,
wenn die trompet' erklang.
buch der lieder (1851) 296;
wo baumwoll an den bäumen wächst
zu stopfen die ohren.
3, 202;
doch lerne schlieszen auch, was schwerer ist, das ohr!
von innen schliesz es! denn kein schlosz ist auszen vor.
brahm. 9, 73;
bis in verschlosznen ohren es (lied) erklungen.
(1872) 2, 6.
auf ewig,
ich weisz es, schlieszt sich hinter mir (Carlos) das ohr
des königs.
don Carlos 2, 3);
5, 1, 79 (swelch herre wol beslieʒe
sîn ôren vor der valschen rât.
minnes. 2, 389ᵇ;
sie schlieszt ihr taubes ohr
vor seiner klagen rauhen tönen.
geb. schriften 160;
verstopf dein ohr dem kindischen geschrei.
Richard der dritte 4, 3;
warum schlieszt er sein ohr hartherzig meiner bitte?
6, 406;
was uns der und jener zeiget,
laszt uns dem das ohr verstopfen.
1, 102.
m)
sparen, verschonen, versagen, entziehen u. dergl.:
doch wir .. erhörens nicht,
dieweil wir d'ohren sparen.
trutzn. 132 B.;
er .. erlöszte seine magd,
welcher er .. anfangs ohr und hand versagte.
872;
versag ihr nur dein ohr in trüben stunden nicht.
(1768) 2, 332;
o, duldsam, wie du bist, versag ihm nicht das ohr!
1, 244;
dem anruf .. will ich nicht entziehn das ohr.
Bostan 114, 32;
... ich hab dein ohr
verschont, so lang noch rath und hülfe war.
jungfr. von Orl. 1, 2);
13, 191 (aus Schwaben ist mir botschaft kommen
sehr unerfreuliche, womit ich gern
dein ohr verschonte.
(1879) 3, 48.
n)
einem das ohr, die ohren streichen, melken (s. melken 6), krauen (vergl. an, hinter den ohren krauen II, 5, a, β. e, in den ohren krauen III, 7, g, α), jucken, kitzeln (s. kitzeln II, 3, b und in den ohren kitzeln unten III, 7, g, α) durch unterhaltende, schmeichelnde, heuchelnde rede (vergl. den ohren schmeicheln III, 6);
oren melken. sprichw. 2, 147ᵇ. 1, 313. 720 f.:
die ohren kreben (krauen). 1, 720; was hilft es euch, dasz euch die prediger die ohren krauen, nachdem sie euch jucken. wann euch ein prediger schon heuchelt und eure sünde verschweiget, so müsset ihr doch sterben in euren sünden. 88;
eim die oren kützlen, flattieren und schmeichlen. 313ᵇ; dornach der Ziba schmirt im (könig David) das maul auch so fein, und kützelt im die ohren zu rechter zeit. 6, 159ᵃ; mehr verstehn .., als augen zu vergnügen, ohren zu kitzeln. Knigge umg.³ 3, 97; je toller dieses (predigen) zugieng, destomehr kitzelte es die ohren der gemeinde. 7, 215.
kitzeln u. s. w. mit: damit sie die leut under solchem schein deste bas betriegen könnten, und demnach ein unredlich
that ist, also mit worten den leuten die ohren jucken. examen (1581) 275; der seine ohren mit einer annemblichen music kützelt. narrenhatz 45; süszes lob, mit dem sie ihnen die ohren kitzeln. Patm. 6 (3);
bin oft bei groszen herren gsessen
.. da man die oren streicht
und mit fuchsschwentzen umbher schleicht.
weihnachtskom. v. 1219;
oren melken ist kein kunst,
die manchen bringt vor herren gunst.
narrenbeschw. 91 überschrift;
welch jung man sich an heuchler kert
und lest im melken seine ohren.
12, 449, 27;
(prediger) die da den mann und frawn
fein werden ihre ohren krawn.
l. w. 335;
ihr, die ihr gern was neues wiszt,
das euch die ohren kraut.
3, 76;
dasz ich mit hübschen phrasen
eur ohr nur kizeln sol.
(1778) 147.
5)
ohr im genetiv, s. III, 2, sich jemandes ohrs bemächtigen, der ohren achten u. dergl.:
sie achten deiner ohren
und deines widerspruches nicht.
reise 1 (1791), 226.
6)
dativische fügung: dem ohre, den ohren gewalt anthun, weh oder wol thun (vergl. 7, g, α), gut oder schlecht klingen, lauten u. s. w.: wenn ich jeden einzelnen buchstaben gehörig austönen lassen und weder den sprachwerkzeugen noch dem ohre gewalt anthun will. prosod. 6;
dem ohre, den ohren schmeicheln (vergl. III, 4, n): harmonischer takt .. der dem ohre schmeichelt. prosod. 39;
harten, tauben ohren singen, predigen, s. III, 1, d; seinem ohre trauen
seinen ohren nicht, kaum trauen, das gehörte nicht oder kaum glauben wollen: hab ich recht gehört? oder darf ich meinen ohren nicht mehr trauen? 1, 212; sie wollten anfangs ihren ohren nicht trauen. ges. novellen 6, 28;
dem ohre sich verlieren, entschwinden, verschwinden, so dasz man etwas nicht mehr hört:
der feinde winseln
tönt seinen ohren süsz.
suppl. 2, 140;
wehthut jeder frohlaut ihrem ohre.
98ᵃ;
in sich man (im kloster) schmerz und freude muszte ziehen,
dasz man dem ohre lästgen laut erspare.
sonette 63;
was ihr da schwatzt von gottesgnade,
klingt meinen ohren matt und fade.
(1880) 2, 38.
er wuszte jedoch den ohren zu schmeicheln.
(1767) 6, 73;
die orakel schmeicheln meinem ohr.
Arist. die ritter 211;
du (meer) schmeichelst meinem ohr,
ich kenne dein rauschen,
deiner wogen sirenengesang.
1, 176.
ihr habt es selbs gehört (traut, bitt ich, eignem ohr!).
trauersp. 153 P.
das mägdlein traute den ohren kaum.
ges. werke 3, 96.
und wie der ton dem ohre sich verliert.
sonette 151;
als im fernen dickicht seinen ohren
ging der letzte laut verloren.
(1880) 2, 230;
der glockenruf — die lieder — mit den winden
dem ohr des wandrers schwellen und verschwinden.
2, 3;
und was dem ohr die winde nicht verwehten.
2, 213.
7)
präpositionelle fügungen, wie II, 5.
a)
an
α)
mit dem dativ:
an jemands ohre hangen, ihm flüsternd, schmeichelnd zureden:
elliptisch: lauter schändliche ... schmeichler an seinem ohr! 7, 102.
der hörte nichts an beiden ohren.
159;
denn (der lauschende) Gangolf war nicht an den ohren blind,
und öfters kann ein ohr für hundert augen dienen.
Oberon 6, 59;
ob es (lied) verkläng an sturmbetäubten ohren.
(1880) 2, 257;
waffen schall verhallt an ihrem ohr.
(1872) 2, 137.
nun hieng sein süszer mund am ohre seiner schönen,
... und sprach.
(1768) 2, 174;
β)
mit dem accusativ:
ans ohr treten, etwas an das ohr bringen, setzen, halten:
von schall und rede, an das ohr, an die ohren klingen, schlagen, werfen, bringen, sagen, sprechen (vergl. zu):
schlug mir seine stimme an die ohren. reise 1 (1791) 41;
jedes wort, das er .. ihm an die ohren warf. Katzenb. 1, 66;
sich ans ohr kehren, das gehör berücksichtigen. prosod. 10; sich an jemands ohr machen, um bei ihm gehör zu finden, ihn für sich zu gewinnen:
da horchet ohr an ohr (s. an 8).
ged. 1, 325.
ich trat näher an das ohr
und zischelte.
2, 238;
oder eine kluge norn
hält, dem sinne nachzuhelfen,
ihm ans ohr ein zauberhorn.
(1880) 1, 271.
das ist der ewige gesang,
der jedem an die ohren klingt.
12, 80;
(das wort) vernehmlich an das ohr des hörers schlägt.
sonette 284,
bring gütge grüsze an sein freundlich ohr.
Richard II. 3, 3;
und wispere sanft-bescheiden ihr ans ohr.
3, 51;
denn so sagte wohl eine zur andern ans flüchtige ohr hin.
40, 314;
sprich du an unsers königs ohr.
(1879) 1, 121.
wenn sie .. an dein ohr sich machten.
glaub ihnen nicht.
(1872) 2, 36.
b)
auf
α)
mit dem dativ, sprichwörtlich auf dem ohre hört er nicht, auf beiden ohren taub sein, auf den ohren sitzen, pomm. up de ôren sitten (nicht hören wollen). 3, 1128. 500. 339ᵇ.
β)
mit dem accusativ: eine angenehme oder unangenehme wirkung auf das ohr. prosod. 96, 110; auf das ohr, auf die ohren hören (was durch die schallbewegung auf die ohren kommt): auf diese an seinen eigenen kopf angeöhrte ohren höre er sehr. Tit. 3, 131.
c)
aus: aus einem ohr ins andre gehn, etwas nicht mehr aus den ohren bringen u. dergl.: schon vor jahr und tag ging die rede aus einem ohr ins andre (war das gerücht verbreitet). 8, 427;
der klang von mörsern und granaten
ist .. noch aus deinen ohren nicht.
schles. Helikon 36;
er aber kann ...
den bangen ruf nicht schütteln aus den ohren.
(1880) 2, 44.
d)
bei: sprichwörtlich bei tauben ohren ist jede predigt verloren; bei weiten ohren (viel hören) und kurzer zunge (wenig reden) ist man ein glücklicher junge. 3, 1124; bei dem einen ohre hinein, bei dem andern heraus, s. I, 1, b.
e)
durch: mhd.
schweiz. dürch d'ore pfîfe, gâ (gehen), durchdringenden ton haben. 1, 412.
durch ôren dringen in des herzen gruft.
Lohengr. 3958;
nhd. (den ruhm) durch tausend ohren fliegen lassen.
nachl. 60;
doch kann man durchs ohr die seelen
reizen, ärgern und erfreun.
2, 354;
was durch die ohren in die seele geht (demissa per aurem),
rührt immer schwächer, langsamer, als was
die augen sehn.
Horazens br. 2, 226;
was das auge lebend vor sich siehet,
zeugt wahrer als durchs ohr vernommne kunde.
sonette 105;
(kunst,) wo man durchs ohr den weg zum herzen finde.
1, 142;
f)
für (vor)
α)
mit dem dativ (= vor): das du verkündigst fur den ohren deiner kinder ..., was ich in Egypten ausgericht habe. 2 Mos. 10, 7; rede nicht fur des narren ohren. spr. Sal. 23, 9; heute ist diese schrift erfüllet fur ewern ohren (goth. in ausam izvaraim). Luc. 4, 21.
β)
mit dem accusativ: unsre sprache ist eine vortreffliche sprache für den verstand, aber nicht fürs ohr. prosod. 10;
sie hatten sich ... ihrer liebe zeichen für augen und ohren erfunden. Ardingh. 1, 116; diese Genueser wissen mehr, als für das ohr einer gattin taugt. 3, 10 (Fiesko 1, 1);
sprichwörtlich etwas für (vor) ohren gehn lassen, bei den ohren vorbei gehn lassen, nicht anhören, nicht darauf merken: mhd.
sie dichten für den geist und singen für das ohr.
(1768) 2, 322;
(es wäre) mein vers zu gut für eure blöden ohren.
4, 223;
wo natur fürs ohr laut gottes lob anstimmet.
brahm. 4, 10.
sô müeste ich wol trûren iemer lân
und lieʒe rede als ich niht hôrte vür diu ôren gân.
minnes. frühl. 197, 2;
swer wil sîn ein biderbe man,
der sol für ôren lâʒen gân
und tuo als er niht hœre.
Laurin 326;
und lât sulch rede für ôren gân.
302;
nhd. dar umb lasz red für oren gon.
überschrift;
41 (sie) lassen red für oren gân.
die Ⅹ alter 513;
kann er nit durch die finger sähen und red lassen für oren gan, dem helf gott.
sprichw. 2, 133ᵃ;
wer fragt, dasz er einen versucht oder vexirt, das soll man mit stillschweigen lassen vor ohren gehen.
1, 223 (1630. 200, 7 von
ohren);
das gehet für ohren, es gehet zu einem ohr ein, zum anderen ausz.
217ᵇ.
g)
in
α)
mit dem dativ: in den ohren wol, sanft, weh thun (vergl. 6): mhd.
nhd. wan sie uns disz welsch liedlin .. vorsingen, das es eim möcht wee in oren thun. bienenkorb (1580) 152ᵃ. — in den ohren sein, haben, bewahren:
fremde fehler den ganzen tag in ohren haben (immer davon sprechen hören). Hesp. 2, 51;
im ohre, in den ohren gellen (s. gellen 2, d, α), klingen (s. klingen II, 3 und vergl. oben II, 5), tönen, sausen: die erfahrung vieler bei unser zeit ... verhandelten geschichten in vieler ohren klinget. milit. disc. 92;
die schreckliche anklage ertönt in seinen ohren. 19, 75;
im ohre, in den ohren liegen:
besonders in der redensart einem (beständig) in den ohren, in ohren liegen, ihm immer von derselben sache vorreden, namentlich bittend, klagend und dadurch belästigend, schon mhd., verglichen mit einer um die ohren summenden biene:
nhd. (s. auch bei liegen II, 9, c): ouch wan einer ein frouwen hat, so ligt sie im alweg in den oren. Terent. (1499) 76ᵃ randgl.; da er sach, das die Walhen .. seinem brueder .. stätigs in oren lagen, in nichts guets schaffen lieszen. 5, 181, 20; und als er aber nicht alles thuͦn wolt, was sie begeret, erzelet sie im die tugendt, die ir voriger mann an im gehabt, und im für und für in den ohren lag: das und das hat mein voriger mann gethon. schwankb. 34 Lichtenstein; sie lag one underlasz dem guten herren dermaszen in oren, das er die letsten kinder auch wolt fur elich halten. Zimm. chron. 3, 308, 32; welchem er deszhalb heftig in ohren lag, die beginen abzuͦstellen. 219;
hat dem don Sebastian in den ohren gelegen, ihn hereinzubringen. 57, 163; mein weib liegt mir immer in den ohren, sagt, ich sei ein harter mann. Siegwart 1, 64; seltener im ohr liegen:
in den ohren kitzeln, krauen (s. kitzeln II, 3, b und vgl. oben III, 4, n):
daʒ man ir vil tugende giht,
daʒ tuot wol in den ôren.
64, 29;
Engelhart der name guot
vil sanfter in den ôren tuot
danne Dieterich.
Engelh. 1198;
die menschheit
— noch heut ein groszes wort in seinem ohr.
don Carlos 1, 9);
5, 2, 192 (das leben in der menschen ohren (was die menschen von uns reden)
geht nach dem tod uns wenig an.
über die ehre 68;
die lerche, die in augen nicht,
doch immer in den ohren (zu hören) ist.
(1771) 1, 57;
ich wils (das anvertraute) bewarn in meinen ohrn.
2, 46.
das tuot mir noch in ohren klingen.
2, 65;
es klinget mir fast stündlich in den ohren:
vergisz der welt.
verm. ged. 3;
wenn meine seele sich in dich versenket,
so mein' ich, müszt' es dir im ohre klingen.
2, 119;
in meinem ohre klingt noch immer jener grusz.
Bostan 103, 2;
immer tönen seine lieder
liebesingend mir im ohr.
ged. 1, 305;
dasz uns nacht ums auge grauszte,
dasz 's uns in den ohren sauszte.
1, 213.
lang mir noch im ohre lag
jener klang vom hügel.
1, 82;
ditze jâr
wâren ir wol drîe,
die ir in den ôren lâgen (sich zudringlich um ihre gunst bewarben) als diu bîe,
sôs immer kômen dâr.
43, 33;
si ligt mir in den ohren vil
und will, dasz ich sie nemen soll.
1056, 25;
ich will ihm nach genügen
stets in den ohren liegen
zu bitten, was sie liebt.
frühling 253;
er liegt dem doge früh und spät im ohr
(he plies the duke at morning and at night),
und klagt des staats verletzte freiheit an.
kaufmann von Venedig 3, 2.
ich wil euch nicht in den oren krauen
und euch die rechten warheit sagen.
fastn. sp. 322, 2;
du solt auch niemant in oren krauen.
klopfan 26.
β)
mit dem accusativ: ins ohr, in die ohren hören, fassen, nehmen: was ir hoͤret in das ohre (goth. þatei in ausô gahauseiþ, ὃ εἰς τὸ οὖς ἀκούετε, quod in aure auditis), das predigt auf den dächern. Matth. 10, 27;
ich hörete in meine ohren, wie dasz er .. in diese wort ausgebrochen. Jud. 3, 142. — in ein ohr fassen, immittere aliquid in aures suas. 1498ᵇ; Belial fasset disz in seine ohren. proc. 2, 5. — das namen die andern in ihre ohren (merkten es). 73 Öst.;
ins ohr, in die ohren gehn, kommen, fallen, dringen, sich schleichen u. dergl.: mhd.
hier kam uns ... der name Dieterich wieder in die ohren (hörten wir ihn wieder). 25, 330; alles diesz .. gieng aus meinem munde .. mächtig ihr ins ohr. Ardingh. 1, 69; freilich fällt der vers dann besser ins ohr, wenn. prosod. 127; bis sich die laute .. auf diese weise sanft in unser ohr einschlichen. 11;
ins ohr, in die ohren tönen, gellen (s. gellen 2, d, β):
der gesang u. s. w. tönt in mein ohr; wohlwissend, das unser auf dem blatt ruhender vers in wenige ohren .. tönen wird. zeitmessung 5;
ins ohr, in die ohren rufen (heimlich, vertraulich) reden, sagen, fragen, blasen, raunen, zischen, flüstern (th. 3, 1804. 1854), lispeln (th. 6, 1063): nun hat euch der allmächtige gott oft in die ohren .. geruffen. Jud. 3, 42; das ir heimlich mit einander in die ohren redet. weish. Sal. 1, 11; eim ins or reden, runen und warnen, admonere ad aurem 313ᵇ; bei gesellschaften ist sich wohl zu huͤtten, keinem ... heimlich ins ohr zureden. Patm. 741 (516); mir hat er ganz stille in die ohren gesagt, ich solle .. Jud. 3, 414; er lachte ihn heimlich an und sagte ihm ins ohr .. jüngl. (1780) 169; in der familie sagte man sich gelegentlich mit einiger selbstgefälligkeit in die ohren, dasz er wahrscheinlich nicht wieder heirathen werde. 19, 306;
aber sein hofmeister bliesz ihm ins ohr: herr thut ein wenig gemach. (1650) 2, 157;
denn die anwesenden bürger blieselten dies jedem bauer in die ohren. Wild Martha (Nördlingen 1871) 26;
er hat dir heute .. allerlei in die ohren geraunt? 15, 62; der teufel ... flüsterte dem ludimagister einen einfall ins ohr. Siegfr. v. Lindenb. 2, 18; (mädchen) die ihn lächelnd ansahen, dann sich leise in die ohren flüsterten. 2, 13; ich merkte nicht, dasz die weiber sich in die ohren flüsterten. 16, 104; sie flisterte mir etwas freudig ins ohr. Ardingh. 1, 68;
ohr in ohr wie von ohr zu ohr (7, n):
elliptisch:
ihr ins ohr (sagend). dram. nachl. 86. 128 Weinhold. — ins ohr, in die ohren tragen, setzen: mhd.
besonders in der redensart einem einen floh ins ohr setzen, s. th. 3, 1813 und vergl. oben II, 5, f, β.
doch hab ichs gehört in mein ohrn.
2986, 20;
so wirt ers in sein ohren nehmen.
Grob. 504;
so nimm ein gutes wort .. gern ins ohr.
Bostan 21, 24. 154, 31.
niuweʒ in ir ôren gât.
minnesinger 1, 317ᵃ;
swaʒ der mensche niht verstêt,
træge eʒ im in die ôren gêt.
Renner 1243;
dô was ir kunft (ankunft) geswungen
Troiæren in daʒ ôre.
Troj. 24671;
nhd. so bald sein lob ihr in die ohren fällt.
533;
dein wort, das mehr ins herz als in das ohre fiel.
geb. schriften 188;
es mag ein laut geheul uns in die ohren dringen.
3, 437;
auf einmal dringt ein klägliches geschrei
in unser ohr.
Oberon 1, 33;
(töne) die in des bräutgams schlummernd ohr sich schleichen.
kaufmann von Venedig 3, 2;
zieh der verstocktheit woll aus deinem ohr hervor,
damit der toten rat find eingang in dein ohr.
Bostan 28, 5.
ich und ein ander tôre
wir dœnen in sîn ôre (wollen ihm die ohren voll schreien).
103, 38;
was für ein heller ton ihm in die ohren gelle.
575.
ob müssige oder böse leute
hierüber glossen gemacht, und, über den anlasz froh,
einander ins ohr gefragt, was diese groszmuth bedeute,
ist leicht zu errathen.
der neue Amadis 12, 2;
dir ist Selinde hold, blies Amor ihm ins ohr.
(1768) 2, 199;
zischt mir Lyäus ins ohr.
1, 135;
und raunt' ihm heimlich ding ins ohr.
(1778) 309;
(als hätte) der nabel mir was ins ohr geraunt.
3, 264;
die eigenliebe lispelt
ins ohr ihm ...
Seuffert.
438 und ohr in ohr wird stark davon geflüstert,
der groszwessir sei seinem falle nah.
10, 331;
geduld! noch disz ins ohr: man thut oft viel zum schein.
trauersp. 241 P.;
er wil beid übel unde guot
den liuten in daʒ ôre tragen.
troj. kr. 24683;
nhd. da hat ihm jemand heut ins ohr gesetzt:
es lebe hier kaum ein jude.
Nathan 4, 7);
2, 320 (h)
mit den ohren hören, horchen, lauschen, einsaugen u. s. w., wofür auch beispiele bei I, 1, c und III, 1: das sie nicht hören mit ihren ohren. Jes. 6, 10; der doctor horchte mit beiden ohren. 12, 144;
mit auge und ohr einsaugend die metaphysik des docirenden lehrers. ges. novellen 5, 295;
wenn man .. mit hungriger nase und ohren herumschnufelt. an Heinse (1718) bei Rieger 417.
den (plan) höre mir geschwinde
mit beiden ohren an.
(1778) 24;
bestürzt horcht Itsfall mit allen seinen ohren.
Idris 4, 22;
mit langen ohren saugen
sie ein der spatzen lied.
buch der lieder (1851) 135;
i)
nach: er beurtheilte aber die frage nach der prosodie und sollte sie nach dem ohr (gehör) beurtheilen. Frankf. gel. anz. (1772) 95, 27 neudruck.
k)
ohne:
ohne ohren sein, nichts hören oder nicht hören wollen:
blosz durch das ansehn, ohne mund und ohr,
einander zu verstehn.
Selim u. Selima 322.
die dürrsten anger werden bunt,
ein jeder busch hat seinen mund,
wir aber sind ohn aug und ohren.
Hirzel.
110 l)
um das ohr, um die ohren klingen, sausen, rauschen u. s. w.:
geräusch des lobes, das um sein ohr säuselte. 36, 22. — um die ohren bläuen, ingeminare alicui aliquid. 1498ᵇ; sagt euch mit wenig worten, was ihr einander um die ohren zu reiben habt. der teutsche Esop (1733) 113; sich die welt um die ohren schlagen, s. II, 5, i.
es rauschen lauter spötteleien
um mein verachtend ohr.
(1768) 1, 216;
doch war es mir, als säuselte sie (harmonie) immer
um meine ohren.
Selim u. Selima 250;
was in der kindheit schon
mir um das ohr geklungen.
nat. tochter 5, 8);
9, 379 (m)
unter: der professor lehrte ihm unter meinen ohren (wobei ich zuhörer war) güldne brokardika der menschenkenntnis, die er durch das lehren selber übertrat. uns. loge 1, 191. vergl. vor den ohren.
n)
von: mhd.
nhd. von ohr zu ohr gehen u. s. w., indem das gehörte gleich einem andern mitgetheilt und so rasch weiter verbreitet wird: hier lernte man das eigentliche wesen der sage kennen, wenn sie von mund zu mund, von ohr zu ohr wandelt. 43, 275; jetzo schlug vollends die nachricht .. von einem beringten ohre zum andern: der da sei's, der dichter. Katzenb. 2, 39;
auch von mund zu ohr:
lâ den schal von ôren gân.
minnes. 3, 44ᵇ;
warlich, prinz,
auf ihre rechnung flüstert sich schon längst
von ohr zu ohr die lustigste geschichte.
don Carlos 1, 1);
5, 1, 12 (es gehn von ohr zu ohr gar fürchterliche worte.
1, 19;
es gieng von ohr zu ohr das lied, von mund zu munde.
brahm. 4, 30.
glaubst du denn: von mund zu ohr
sei ein redlicher gewinnst?
überlieferung, o du thor,
ist auch wohl ein hirngespinnst!
5, 109.
o)
vor (s. auch bei für).
α)
mit dem dativ: mancher machet einem vor augen und ohren so ein gewirr, wie ein schnack. 81, 42;
wenn sie solche (märchen) vor den ohren der kleinen erfunden hätte. uns. loge 1, 144; vor dem ohr vorbei, vorüber:
was rasselt ihr mit nachgeschleppter kette
vor meinen ohren hin.
(1768) 1, 200;
lasz den gesang vor unserm ohr
im saale wiederhallen.
1, 178;
spricht man mit jedermann,
da hört man keinen ...
was wäre rath sodann
vor unsern ohren?
3, 163;
'hört!' fieng er an vor allen ohren.
H.;
1, 344 dein verlangen
.. flog nicht ungehört
vor meinem ohr vorüber.
Selim u. Selima 347.
β)
mit dem accusativ:
der neid konnte es leicht vor die unrechten ohren bringen. Uli (1854) 237.
kommt gleich mein seufzer dir nicht stündlich vor das ohre.
heldenbr. 100;
auch dieses lezte sollten wir versuchen,
erst unsre klage bringen vor sein (des königs) ohr,
eh wir zum schwerte greifen.
Tell 2, 2);
14, 330 (p)
zu: zu ohren kommen, mit dativ der person, etwas oder wovon hören: als den Römern ausz Sicilia die siege Appii .. zuͦ ohren kamen. Polyb. 10;
mir kam zu ohren, dasz er mich einen hund gescholten hatte. pers. baumg. 6, 7; derselben ist ... die höchst betrauerliche zeitung ... zu ohren kommen. kanzl. 846; auf dem wege hieher zu, kam mir ein gemurmel zu ohren: Fiesko sei sieger. 3, 333; auch ist mir noch kein tadel .. zu ohren gekommen. dram. nachl. 18 Weinhold; statt des dativs ein pronomen possessivum, zu meinen, deinen u. s. w. ohren: und mein geschrei kompt .. zu seinen ohren. 2 Sam. 22, 7.
zu ohren, zu ohre (zum ohre, zu den ohren) gehen, eingehen: wem nicht ein guter rath zu ohren wollen gehen. pers. rosenth. 1, 18; lasset meine wort zu ewren ohren eingehen. apost. gesch. 2, 14; so bald ein wort bei einem weib zu den ohren hinein gehet, so klopfet es alsobald bei der maul-thür an und verlangt den durch-pasz. Jud. 4, 4;
zu einem ohre hinein, zum andern wieder heraus, s. I, 1, b; zu ohre gehn, zu gehör gehn, lauten, gehört werden: vielleicht sind es eben diese phrasen, die den herrn, welche sich nichts weiter dabei denken wollten, am besten zu ohre gingen. 54, 108.
die bahn, der weg zum ohre, zu den ohren:
zu ohren steigen, dringen, tönen, brausen u. dergl.:
zum ohre reden, sprechen:
einem zu ohren laufen, die etwas schnell berichten, zutragen: hören sie was böses, so sollen sie nicht balde .. dem herrn zu ohren laufen und den platzkuchen verdienen. Syr. 1, 119ᵇ. — zu ohren bringen, tragen, berichten:
zu ohren kriegen, bekommen, hören, vernehmen: man hat nicht zu ohren noch bekommen die stimme des .. pers. rosenth. 5, 19;
zu ohren fassen, nehmen, worauf hören, merken, achten (s. fassen B, 2, nehmen A, IV, 5, m); nun veraltet: wirstu der stim des herrn ... gehorchen ... und zu ohren fassen seine gebot. 2 Mos. 15, 26; nim zu ohren was ich sage. 23, 18; nemet zu oren und höret meine stimme. Jes. 28, 23; aber sie namens nicht zu ohren. Nehem. 9, 20; nehmet es zu ohren und habt es in guter acht. 142 Tittm.; Solande nam dieses zu ohren. polit. stockf. 244.
der gschicht kam mir keine zu ohrn.
1506, 16;
mir ist zu ohren kommen,
wie sehr er meiner sich
biszher hat angenommen.
(1644) 2, 164;
gar laut es (stimme) mir zu ohren kam.
trutzn. 8 B.;
zum ohre geht es ein und aus.
5, 377;
dasz du den worten die bahn zu gefälligen ohren gewährest.
Ovids verw. 20, 44;
ja recht — das ist ein weg zu seinem ohr (um bei ihm gehör zu finden).
don Carlos 2, 10).
5, 1, 130 ( alsobald es tagt,
so steigt mir neue noht zu ohren;
ich hör es oft mit thränen an.
Öst.;
819 vernimm den päan, der zu deinen ohren steigt!
der junge 1, 86;
dein klagen
drang mir zu ohr.
18, 252;
ein unvernehmlich murmeln dringt zum ohr der königin.
don Carlos 1, 1);
5, 1, 12 (zu ohren braust' ihm wie ein meer
die schreckenspost.
(1778) 307.
verzeiht ihr (phantasie) nur, ...
wenn mehr zum ohr sie als zum auge spricht.
3, 142.
ich sols ihm zu ohrn tragen.
2910, 3;
alte sage bringt zu ohren:
dasz sie (Aphrodite) auf der hirtenflur
selber einst den sohn geboren,
den beherscher der natur.
(1778) 13;
was hinter andern zu ohren dir getragen.
Bostan 190, 7.
disz werk blieb so verschwiegen,
dasz er das minste nicht zu ohren konte kriegen.
trauersp. 208 P.
8)
das volle, ungetheilte hören und aufmerken, wobei die übrigen sinne gleichsam unthätig sind und schweigen, wird ausgedrückt durch die redensart ganz, lauter, über und über ohr sein, werden oder blosz ohr sein, werden, im gegensatze zu mit halbem ohr, mit den halben ohren hören (III, 1, a).
a)
ich bin, werde ganz ohr (franz. je suis tout oreille, s. ganz II, B, 2, e):
graf. vernehmt! domherr. ich bin ganz ohr! 14, 196 (groszc. 3, 9); seine zuhörer waren ganz ohr. wand. 21;
sie wünschten, um alle lust in sich hinein zu ziehen,
ganz ohr zu sein.
der neue Amadis 12, 8;
die meine (seele) schien auf einmahl
ganz ohr zu werden, alle andre sinnen
verstummeten.
Selim u. Selima 237;
wenn war ich nicht ganz ohr, so oft es dir
gefiel, von deinen glaubenshelden mich
zu unterhalten?
Nathan 3, 2);
2, 262 ( ich bin
ganz ohr (bei ihrem lautenspiel), ich weisz nichts von mir selber.
don Carlos 2, 8);
5, 2, 227 (möchtest du dir auflegen ein pythagoräisches schweigen,
ganz ohr sein!
2, 300.
b)
ich bin lauter ohr (vergl. lauter 15, c): meine seele schien davon (musik) wie aus ihrem leibe emporgezogen, und, lauter ohr, über deu wolken zu schweben. 2, 18; fahre immer fort, ich bin lauter ohr. 27, 64; ich wartete in einer ecke .. lauter ohr und auge. Ardingh. 1, 73;
aber zieht er aus den taschen
bündel platter reim' hervor,
dann so sei du lauter ohr!
1, 137.
c)
ich bin über und über ohr:
mein Tantalus (war) über und über ohr,
als Juno sagte.
3, 201.
d)
ich bin, werde ohr: alle seine sinne waren ohr, während sein ganzes herz in die empfindungen zerflosz, die in ihrem gesange herrschten.
wenn noch so groszer lerm in einem concertsaal ist, so wird doch alles ohr, wenn eine schmelzende passage vorgetragen wird. 10, 154; ebenso der ganze saal (alle im saale anwesenden), vergl. IV, 1:
1, 249;
ich sprach, und alles (alle anwesenden) wurde ohr.
Bliomb. 1, 46;
der ganze saal war ohr, jedweder mund verschlossen.
6, 346.
IV.
mehrfach übertragen
1)
auf eine personificierte gesamtheit von hörenden, von menschen, das ohr (die ohren) der jugend, des volkes, einer stadt, eines reiches, der welt oder nachwelt u. s. w., namentlich in poetischer diction:
sie (poesie) lebte im ohr des volks. stimmen d. völker 71; wie sie das ohr des volkes liebte. 72; nachdem sich das ohr eines volkes (an den reim) gewöhnt hatte. ebr. poesie 1, 37;
so bekam allmählich .. Europa wieder ein ohr für die feinere lebendige dichtkunst. id. 4, 262;
was sie als verrückt bestreiten,
saugt sich in der jugend ohr.
1, 237;
und müst ich in des pöbels ohren
nicht überall ein mährchen sein?
94;
ein süszer klang, dem ohre des blöden volkes
unmerklich.
1, 93;
auf Saal-Athen, und spitze deine ohren!
11, 300;
horch auf, Berlin, horch auf mit deinen ohren.
2, 16;
geht zu den rippen jener alten burg,
aus der trompete sendet hauch des friedens
in ihr zerfallnes ohr, und meldet so.
Richard II. 3, 3;
so wird das ohr des reichs
schmählich getäuscht.
Hamlet 1, 5;
der du noch jüngst ...
ausrufen lieszest vor Europas ohren.
2, 15;
nun, Deutschland, horch mit hunderttausend ohren.
177;
die goldnen saiten schlagen
vorm ohr der ganzen nachwelt.
1, 136;
(wenn) sein ruhm der nachwelt ohr entzückt.
155;
o ruhm, dring in der nachwelt ohren.
1, 47;
aus der saat der ersten nacht
keimten ...
wunder für der nachwelt ohr.
115ᵃ;
wenn der Atriden stammplatz, Sipylus,
im ohr der nachwelt unvergänglich lebet.
6, 201.
2)
auf belebte dinge: berg und felsen werden keine ohren haben, werden ihnen nichts zu willen sein. 323;
blumen und gräser waren lauter ohren.
2, 125;
heimlich erzählen die rosen
sich duftende mährchen ins ohr.
buch der lieder (1851) 111.
3)
in bezug auf vorhandene oder vermutete lauscher heiszt es der wald, die nacht, die wand, die mauer u. s. w. hat ohren: mhd.
nhd. der wald hat ohren, das feld hat augen. es ist kein ort, es hat ein ohr oder ein aug. 69, 32;
ich sihe iezt wohl, dasz die stumme wänd auch ohren haben. Simplic. 2, 756, 31; die wände haben ohrn, sub omni lapide scorpius excubat. 217ᵇ;
wir sind noch immer in Venedig, und die mauern haben da ohren; sprechen wir von etwas anderm. Ardingh. 1, 20;
er weiʒ wol, velt hât ougen, walt hât ôren.
minnes. 2, 210ᵇ;
(man soll) nicht leichtfertig in worten sein ..,
dann hecken, staudn han auch ohrn,
darhinder oft mancher sitzt verborgen.
1, 2;
die wand hat ohren, mauern sind verräther.
Turandot 3, 3);
13, 414 (thu deine heimlichkeit nicht kund vor einer mauer,
es ist ein ohr vielleicht dahinter auf der lauer.
Bostan 173, 13;
kom, kom! die nacht hat ohren.
(1778) 312.
4)
auf personificierte abstracta:
desto lauter schreien sie (die seufzer) im ohr der rache. Jul. v. Tarent 3, 5; rachegeister halten der hülfe die ohren zu. d. j. 2, 194;
das ohr (die ohren) des aberglaubens, des argwohns, der neugierde, wollust u. s. w., statt abergläubische, argwöhnische, neugierige u. s. w. ohren (vgl. III, 2):
so langsam öffnet die natur
der wahrheit aug und ohren.
28;
im lieben hat warlich die rache kein ohr.
259;
und man zieht den schleier der nacht
ihr (der schande) über kopf und ohren.
werke 12, 197;
zupft einmal leidenschaft nur die vernunft beim ohr.
Bostan 92, 6.
dort schickt der götter wort
des aberglaubens ohr mit dunkeln sprüchen fort.
727;
ihr witz, der vor der zeit der wollust ohr gefüllt.
463;
wer nicht der begierden ohren
mit tugend-wax verstopft.
poet. sinnenfr. 23;
vertraut euch ohne scheu der freundschaft sicherm ohr.
Idris 2, 104;
das ohr der neugier liegt nur an den thüren
des glückes und der leidenschaft.
don Carlos 3, 1);
5, 1, 153 (nicht wurzeln auf der lippe schlägt das wort,
das unbedacht dem schnellen zorn entflohen,
doch von dem ohr des argwohns aufgefangen,
kriecht es wie schlingkraut endlos treibend fort.
14, 38 (braut von Messina 1, 7).
V.
künstliches ohr oder etwas, das seiner function oder seiner gestalt nach (bezüglich der hervorragung oder vertiefung) einem ohre ähnlich ist.
1)
ihre kleidung war kunstreich gewebet und gebildet, voller augen und ohren, als ob es alles natürlich gelebet hätte. eselsohren) an der narrenkappe (sp. 373 f.): mütze mit ohren und schellen. ges. nov. 6, 174.
(1650) 1, 121; ohren (2)
die sog. spanischen ohren, eine aus natürlichen muschelschalen angefertigte hörmaschine. konv.-lex. 8, 985ᵇ.
3)
ein durch seine eigenthümliche akustik berühmter grottenraum in den alten steinbrüchen der bergfeste Euryalos von Syrakus heiszt (weil der sage nach Dionysios I. ihn aushauen und zum
gefängnisse benutzen liesz, um von einem lauscheplätzchen aus alles darin gesprochene zu hören) das ohr des Dionysios: wir gingen zu den Latomien und zwar zu dem berüchtigten ohre des Dionysius. akustisch genug ist es ausgehauen und man hat ihm nicht ohne grund diesen namen gegeben u. s. w. spazierg. 249 f. ähnlich von andern derartigen räumen: das hinterstübchen ... war gleichsam des hauses ohr, jeder schall aus kammern und ställen ... schien dort landen zu müssen. Uli der pächter (1859) 16.
4)
name verschiedener muscheln und schnecken (s. ohrmuschel, ohrschnecke und eselsohr th. 3, 1155, mäuseohr 6, 1830): das rauhe oder harige ohr, murex anus. 2, 638; das ohr der Diana, das eselsohr, strombus auris Dianae. 1384.
5)
kiemen der fische (s. fischohr theil 3, 168): die kiemendeckel und die äuszeren kiemenspalten gehören wesentlich zum ohr, und führen im gemeinen leben ganz richtig den namen fischohren, obgleich in ihnen das geschäft des athmens das übergewicht bekommen hat über das des hörens. 4, 339, vgl. dagegen thierl. 5, 451.
6)
die ohrklappen an einer mütze.
7)
eingebogene blattecke, besonders in einem buch (s. eselsohr 2): auf der .. vorhergehenden seite, wo ein ohr (als merkzeichen) eingeschlagen ist. 10, 540;
ein falscher spieler, der .. ein ohr nach dem andern in die karte knickt. 59, 246.
dasz in der grammatik nicht ein einziges blatt war,
das nicht der bleierne finger zum lieblichen ohre gebogen.
ges. schriften 4, 314 Zimmermann;
8)
ohr eines löffels, der am stiel befindliche hohle haupttheil desselben (wie umgekehrt die ohren des hasen in der weidmannssprache löffel genannt werden theil 6, 1123); ohr des schlüssels, der zum anfassen dienende obere theil desselben: mit dem ohr eines schlüssels zieht man .. die oberflächliche asche behutsam weg. 28, 17.
9)
technisch ein kleines gewölbe (über einem fenster oder über einer thür), das die gewölbewinkel eines tonnengewölbes durchstreicht baulex. 203ᵃ; ein übers ohr gebautes schiff (holl. een over oor gebouwet schip), das oben ein ohr (ausbuchtung), viel breite hat 526ᵃ.
10)
irgend ein hervorstehender, besonders zum anfassen oder halten dienender theil (vgl. öhr).
a)
ansa, ore an wannen. voc. nig. abbas 237; or oder hanthab an krugen oder hefen, ansa. voc. 1482 y 1ᵇ; ein klein haf hat eben so wol zwei öhr oder ohrn als ein groszer. sprichw. 2, 149ᵇ; schweiz. die (undurchbrochene) handhabe an kaffeetassen 1, 413; wortspielend: huͦt dich vor kleinen kesseln, sie haben ohren. apophth. 266;
hieher wol auch etwas an ein ohr schlagen, wie an den nagel henken (sp. 261):
sein (Lucifers) hertz seind die räth, welche nach seinem hertzen rathen .. aber den gemeinen nutz und das gewissen an ein ohr schlagen. narrenhatz 12.
an ohren faszt man töpfe
und leere köpfe.
H.;
1, 362 manchmal, wenn mir am gelt gieng ab,
schlug ich das handwerk an ein ohr ...
gab mich für ein zigeiner ausz
und bettelt rumm von hausz zu hausz.
2633, 5;
b)
ecke der pflugschar, in welche die riester eingehängt wird ( 1, 413), am hakenpflug zwei am pflughaupt befestigte krumme hölzer: beide oren, das ist die riestern an pfluͦg. 313ᵃ; so sind auf beiden seiten länglichte hölzer nach der länge ein wenig hinden auswerts empor und unten an das haupt des rührhacken angenagelt, diese höltzer ... werden genennet die ohren. 2, 144ᵇ;
acht schuh dehnt sich der grindel vom sterz in die länge, zwei ohren
nebst der sohle, werden am zwiefachen rücken befestigt.
Virg. georg. 1, 171.
c)
technisch: henkel der glocke, ansa campane, quod dicitur ore Erfurter weisth. 2, 205; schildzapfen der kanone 516ᵃ; ohren des ankers (les oreilles de l'ancre), die beiden äuszersten spitzen von der geraden seite der ankerflügel. ebenda.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1885), Bd. VII (1889), Sp. 1224, Z. 67.
öhr, n.
öhr, n.,
1)
an einer nadel zum durchziehen des fadens, mhd. einer nâdel œre ( 2, 164), s. nadelöhr sp. 255: der seiner gebückten
mutter .. den zwirn durch das unsichtbare öhr einfädelte. jubelsen. 119; dieser Ajax hat nicht so viel verstand, dasz er das öhr von Helenas nadel füllen könnte. Troilus 2, 1; wenn ich emsig und schnell nähnadeln sodann einfädelte, fand ich das öhr nicht. 4, 14.
2)
loch in der axt zum einsetzen des stieles: (der) steinext öer zu stecheln (stählen). baumeisterb. 100, 7; mit vier ackesen, den ir ören gantz sint. weisth. 1, 700 (vom j. 1336); wann si (äxte) brechendt, so soll man inen die ere (d. i. œre) wider geben. 4, 187 (vom j. 1339);
aber im öhr (der axt) war ein zierlicher stiel vom ölbaum
sicher befestigt.
Od. 5, 235;
und schnellte den pfeil ab
... und verfehlte keine der äxte;
ganz vom vordersten öhr bis hindurch ...
stürmte das eh'rne geschosz.
21, 422.
3)
henkelloch, henkel, handhabe, griff (vgl. ohr V, 5), spätahd. ôri Diut. 3, 405; md. das om (dem mörser) ein œr zubrach. dür. chron. 247; nhd. ein kopflein mit eim einfachen ör. städtechron. 3, 399, 12 (vom j. 1444); ein vergült köpflein on ör. 15; ein klein haf hat eben so wol zwei öhr .. als ein groszer. sprichw. 2, 149ᵇ; wie noch der apotheker zinerne, hölzerne und tenene püchsen kein handhab oder öhr haben. Sar. 176ᵇ.
4)
kleiner ring, öse: ein dukaten mit einem ör. 1386;
auch hing mit dem öhr am hölzernen nagel
eine buchene wanne.
ged. 2, 316;
dien ihr zum öhr am brautgewand,
an ihrem myrtenkranz zum hefte.
reise 4 (1794), 301.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1885), Bd. VII (1889), Sp. 1251, Z. 74.
ohren, verb.
ohren, verb.
1)
transitiv, schweiz. oren und orenen, bei den ohren reiszen (als züchtigung). 2, 250. 1, 417, vergl. öhrlen.
2)
intransitiv, scherzhaft (nach analogie von munden), zu gehöre gehn, dem ohre behagen: schreiben sie mir doch zu allernächst, was eigentlich für lieder an ihrer tafel am öftersten wiederholt werden, damit ich den geschmack ihrer gäste kennen lerne und erfahre, welche art poesie ihnen am meisten ohret. an Zelter 149 (1, 400).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1885), Bd. VII (1889), Sp. 1253, Z. 34.
öhren, verb.
öhren, verb.
1)
mit ohren versehen, partic. geöhrt (s. dasselbe).
2)
mit einem öhr versehen 1, 418; nassauisch uhren (den krug uhren). 1, 298.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1885), Bd. VII (1889), Sp. 1253, Z. 43.
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- officierer, m.
- officiererin, f.
- officiéll, adj.
- offinieren
- offinieren, verb.
- offizier
- offizier, m.
- oflate
- ofnen, verb.
- ofner
- ofner, m.
- ofor, m.
- oft
- oft, adv.
- oft, adv. und adj.
- ofte, adv.
- oftermal
- oftermalen
- oftermalig
- oftermals
- oftmal, adv.
- oftmalen, adv.
- oftmalig, adj.
- oftmals, adv.
- oger, m.
- ogger
- oh, interjection
- oh, interjection
- oha, interjection
- oha, interjection
- ohe, interjection
- oheim, m.
- oheimezen, verb.
- oheimlich, adj.
- oheimschaft, f.
- ohm
- ohm
- ohm, f., n., m.
- ohm, m.
- ohm, m.
- ohm, n.
- ohmblatt, n.
- ohmblätter, n.
- ohme
- ohme, m.
- ohmel, m.
- ohmen
- ohmen, verb.
- ohmenweise
- ohmenweise, adv.
- ohmer, m.
- ohmet, n.
- ohmgeldabgabe
- ohmgeldfrage
- ohmig
- ohmig, adj.
- ohmin, f.
- ohmkraut, n.
- ohmschaft
- ohmschaft, f.
- ohmweise, adv.
- ohmzuber, m.
- ohn
- ohn
- ohn, adv.
- ohn-
- ohnablöschlich
- ohnblatt, n.
- ohne, adv.
- ohnebart, m.
- ohnebein, m.
- ohnedem, adv.
- ohnedies, adv.
- ohnegleich, adj.
- ohnehin, adv.
- ohnehose, m.
- ohnekopf, m.
- ohnen, verb.
- ohnesorge
- ohnflosser, m.
- ohngefähr, adv., auch als adj. und substantiv verwendet.
- ohngefährd, adv.
- ohngefährde, adv.
- ohngefährig, adj.
- ohngefährlich, adv.
- ohngeil, m.
- ohngott, m.
- ohngötter, m.
- ohngötterei, f.
- ohngöttisch, adj.
- ohnhaupt, m.
- ohnhorn, n.
- ohnhäuptig, adj.
- ohnhäute
- ohnig, adj.
- ohnigen, verb.
- ohnmacht, f.
- ohnmachtsschlaf, m.
- ohnmachtstraum, m.
- ohnmachtsvoll, adj.
- ohnmachtwille, m.
- ohnmund, m.
- ohnmächt
- ohnmächtig, adj.
- ohnmächtigkeit, f.
- ohnsorge
- ohnsorge
- ohnsorgestuhl, m.
- ohnvogel, m.
- ohnwerden
- oho, interj.
- ohr
- ohr, n.
- ohrassel, m.
- ohratzel, m.
- ohrbacken, m.
- ohrbammel, f.
- ohrband
- ohrbaumel, f.
- ohrbeichten, verb.
- ohrberge, f.
- ohrblase, f.
- ohrblasung, f.
- ohrblatt, n.
- ohrbock, m.
- ohrbohrer, m.
- ohrbolz, m.
- ohrbolzen, m.
- ohrbommel
- ohrbommel, f.
- ohrbrausen
- ohrbusch, m.
- ohrbutzel
- ohrbüschel, m.
- ohrbüschler, m.
- ohrdachtel, f.
- ohrdeckel, m.
- ohrdreck
- ohrdrüse, f.
- ohrecke, f., n.
- ohregel, m.
- ohreisen, n.
- ohren, verb.
- ohrenaffe, m.
- ohrenband, n.
- ohrenbehäng, n.
- ohrenbeichte, f.
- ohrenbeichten, n.
- ohrenbeichtvater, m.
- ohrenbinde, f.
- ohrenblasen, n.
- ohrenbläser, m.
- ohrenbläserei, f.
- ohrenbläserin, f.
- ohrenblättlein, n.
- ohrenbrausen, n.
- ohrenbrechzeug, n.
- ohrenbär, m.
- ohrenbügel, m.
- ohrendienen, verb.
- ohrendraht, m.
- ohrendreck, m.
- ohrendrescher, m.
- ohrendrüse
- ohrenfeger, m.
- ohrenfeist, adj.
- ohrenfell
- ohrenfest
- ohrenfiedler, m.
- ohrenfinger
- ohrenfinger, m.
- ohrenfledermaus, f.
- ohrenflusz
- ohrenflüsterer, m.
- ohrenflüstern, n.
- ohrenfolter, f.
- ohrenfreund, m.
- ohrenfutter, m.
- ohrengeflüster, n.
- ohrengehänge
- ohrengehänge, n.
- ohrengeier, m.
- ohrengel
- ohrengeräthe, n.
- ohrengeschwür, n.
- ohrengewölbe, n.
- ohrengift, n.
- ohrengrübel, m.
- ohrengrübler, m.
- ohrenhase, m.
- ohrenhaube, f.
- ohrenheilkunde, f.
- ohrenhängerei, f.
- ohrenhöhl
- ohrenhöhl, m.
- ohrenhöhler
- ohrenhöhler, m.
- ohrenkappe, f.
- ohrenkauz
- ohrenkette, f.
- ohrenklamm
- ohrenklammer, f.
- ohrenklang, m.
- ohrenklemmer
- ohrenklingen, n.
- ohrenkneipen, n.
- ohrenknorpel
- ohrenknorpel, m.
- ohrenkrankheit, f.
- ohrenkratzer, m.
- ohrenkrauen, verb.
- ohrenkrauer, m.
- ohrenkrebs, m.
- ohrenkriecher, m.
- ohrenlieder
- ohrenlos
- ohrenlos, adj.
- ohrenlust, f.
- ohrenläppchen
- ohrenläpplein
- ohrenlöffel
- ohrenlöffel, m.
- ohrenmahl, n.
- ohrenmangel, m.
- ohrenmarkt, m.
- ohrenmasz, n.
- ohrenmelken, n.
- ohrenmelker, m.
- ohrenmückel, m., n., f.
- ohrennarr, m.
- ohrennerv, m.
- ohrennickel, m., n.
- ohrennützel
- ohrenpaar, n.
- ohrenpein, f.
- ohrenperlein, n.
- ohrenpflanze, f.
- ohrenplage, f.
- ohrenqual, f.
- ohrenrand, m.
- ohrenraunen, n.
- ohrenrauner, m.
- ohrenraupe, f.
- ohrenreiben, n.
- ohrenriem, m.
- ohrenring
- ohrenring, m.
- ohrenrupfer, m.
- ohrenräumen, n.
- ohrenräumer, m.
- ohrenrüffeln, n.
- ohrensalbe, f.
- ohrensausen, n.
- ohrensausig, adj.
- ohrenschlitzig, adj.
- ohrenschlotzer, m.
- ohrenschläpplein, n.
- ohrenschlüpfer, m.
- ohrenschmalz, n.
- ohrenschmaus, m.
- ohrenschmerz, m.
- ohrenschmuck, m.
- ohrenschwamm, m.
- ohrenschüssel, f.
- ohrensense, f.
- ohrensiechthum, m.
- ohrensinger, m.
- ohrenspange, f.
- ohrenspeise, f.
- ohrenspiel, n.
- ohrenspitzig, adj.
- ohrenstechen, n.
- ohrensteinschmätzer, m.
- ohrenstock, m.
- ohrenstosz, m.
- ohrenstumpfheit, f.
- ohrensucht, f.
- ohrensäuselei, f.
- ohrensäuseler, m.
- ohrensüchtig, adj.
- ohrentaucher, m.
- ohrenteufel, m.
- ohrenträger, m.
- ohrenträgerin, f.
- ohrenweh, n.
- ohrenweide, f.
- ohrenwieselein, n.
- ohrenwinkel, m.
- ohrenwispeln, verb.
- ohrenwitz, m.
- ohrenwurm
- ohrenwurm, m.
- ohrenwützel, m.
- ohrenzart, adj.
- ohrenzeuge, m.
- ohrenzierde, f.
- ohrenzipfel
- ohrenzipfel, m.
- ohrenzirpe, f.
- ohrenzwacken, n.
- ohrenzwang, m.
- ohrenöffnung
- ohrenöffnung, f.
- ohreule, f.
- ohrfall, m.
- ohrfasan, m.
- ohrfeder, f.
- ohrfeige, f.
- ohrfeigen, verb.
- ohrfeigencommando, n.
- ohrfeigenreich, adj.
- ohrfeigenspiel, n.
- ohrfell, n.
- ohrfinger, m.
- ohrflusz, m.
- ohrförmig, adj.
- ohrgang, m.
- ohrgebrechen, n.
- ohrgebrümmel, n.
- ohrgedächtnis, n.
- ohrgegend, f.
- ohrgehenk, n.
- ohrgehenke, n.
- ohrgehänge, n.
- ohrgenusz, m.
- ohrgeräusch, n.
- ohrgeschmeide, n.
- ohrgeschwär
- ohrgewölbe
- ohrgewölbe, n.
- ohrgezierde, f.
- ohrgold, n.
- ohrgriffel, m.
- ohrgrübel
- ohrgrübler
- ohrgäbelein, n.
- ohrhahn, m.
- ohrhammer, m.
- ohrhorn, n.
- ohrhärchen, n.
- ohrhöhl, m.
- ohrhöhle, f.
- ohrhöhler, m.
- ohrhöhlerer, m.
- ohrkappe
- ohrkappe, f.
- ohrkauz, m.
- ohrkiel, n.
- ohrkitzel, m.
- ohrklamm, m., f.
- ohrklappe, f.
- ohrklemmer, m.
- ohrklingen
- ohrklopfen, n.
- ohrkneiper, m.
- ohrknochen, m.
- ohrknorpel, m.
- ohrkraut, n.
- ohrkrempe, f.
- ohrkruspel, m.
- ohrkäfer, m.
- ohrküssen, n.
- ohrlamm, n.
- ohrlappe, m.
- ohrlappen, m.
- ohrlaus, f.
- ohrleiste, f.
- ohrlippe
- ohrlitze, f.
- ohrloch, n.
- ohrlos, adj.
- ohrläppchen, n.
- ohrläpplein, n.
- ohrlöffel, m.
- ohrlöffelein, n.
- ohrlöffleinkraut, n.
- ohrmal, n.
- ohrmarke, f.
- ohrmuschel, f.
- ohrmuschelstein, m.
- ohrmäuslein, n.
- ohrmück
- ohrmützel
- ohrpfülbe, m.
- ohrpinsel, m.
- ohrpolster, n.
- ohrrand, m.
- ohrring, m.
- ohrrinnen, n.
- ohrrose, f.
- ohrsalbe
- ohrsand, m.
- ohrsausel, f.
- ohrschallen, n.
- ohrschlag, m.
- ohrschlingel, m.
- ohrschlitz, m.
- ohrschmalz
- ohrschnecke, f.
- ohrschwär, m.
- ohrschüssel
- ohrschüssel, f.
- ohrspitze, f.
- ohrspritze, f.
- ohrsteinchen
- ohrtaube, f.
- ohrthor, n.
- ohrtrommel, f.
- ohrtrompete, f.
- ohrwachs, n.
- ohrwangen
- ohrwasche, f.
- ohrwaschel, n.
- ohrweh
- ohrwerk, n.
- ohrwunde, f.
- ohrwurm, m.
- ohrwurzel
- ohrwutzel
- ohrwäschel, n.
- ohrwäschlein, n.
- ohrwürmchen, n.
- ohrzange, f.
- ohrzehe, f.
- ohrzerfetzend, part.
- ohrzipfel, m.
- ohrzwang
- ohröffnung, f.
- ohs, n.
- oi
- oi, interj.
- okel, m.
- oker
- okraft, f.
- oktober
- oktober, m.
- oktoberisch, adj. und adv.
- oktoberlich, adj. und adv.
- okulieren, verb.
- okuliermesser, n.
- olander
- olaster, f.
- olatwein, m.
- old, adv.
- older, adv.
- oleander, m.
- oleanderblume, f.
- oleandergebüsch, n.
- oleandervogel, m.
- oleaster, m.
- oleibe, f.
- oleibig, adj.
- oleibte, f.
- oleosität, f.
- oletwein
- oletwein, m.
- olfanzen, verb.
- olim
- olität, f.
- olitätenhandel, m.
- olitätenkrämer, m.
- olive, f.
- olivenbaum, m.
- olivenbeere, f.
- olivenbraun, n.
- olivenbrühe, f.
- olivenei, n.
- olivenernte, f.
- olivenfarb, adj.
- olivenfarbe, f.
- olivenfarbicht
- olivenfarbig
- olivengelb, n.
- olivengeschirr, n.
- olivengrün, n.
- olivenhain, m.
- olivenkern, m.
- olivenknittel, m.
- olivenkranz, m.
- olivenland, n.
- olivenlaub, n.
- olivenpfahl, m.
- olivenpflanzung, f.
- olivensaft, m.
- olivenstein, m.
- olivenwald, m.
- olivenwäldchen, n.
- olivenzweig, m.
- olivenöl, n.
- olivisch, adj.
- olm, m.
- olm, m.
- olmig, adj.
- olper
- olritz, f.
- olsenich, m.
- oltern, verb.
- om
- omacht
- omat
- omeis
- omeise
- omel
- omen, n.
- omet
- ominös, adj.
- ommacht
- ommer, f.
- omnes
- omnibus, m.
- omse
- on
- onanie, f.
- onanitisch, adj.
- oner, m.
- onergerlich, veraltetes adj. adv.
- onich, m.
- onichel, m.
- onichelstein, m.
- onicher, m.
- onicherstein, m.
- onichstein, m.
- onickel, m.
- onix, m.
- onixstein, m.
- onkel, m.
- onkelhaft, adj.
- onkelschaft, f.
- onmeisse
- onych
- onych, m.
- onyx
- onyx, m.
- oo
- opal, m.
- opalisieren, n.
- opalkrystall, m.
- opalmutter, f.
- oper, f.
- operastück
- operation, f.
- operationsplan, m.
- operationstag, m.
- operette, f.
- opergeschichte, f.
- operieren, verb.
- operist, m.
- operistin, f.
- operlich, adj.
- operment, n.
- opernarie, f.
- opernart, f.
- opernartig, adj.
- opernaufführung, f.
- opernbuch, n.
- opernbühne, f.
- opernchor, m.
- operncomponist, m.
- operndichter, m.
- operndichtung, f.
- operngebäude, n.
- operngesang, m.
- operngeschmack, m.
- operngesellschaft, f.
- operngesicht, n.
- opernglanz, m.
- opernglas, n.
- operngott, m.
- operngucker, m.
- opernhaft, adj.
- opernhaus, n.
- opernkleid, n.
- opernloge, f.
- opernlust, f.
- opernmacher, m.
- opernmusik, f.
- opernmädchen, n.
- opernmäszig, adj.
- opernposse, f.
- opernsaal, m.
- opernschreiber, m.
- opernschäfer, m.
- opernschöpfer, m.
- opernspiel, n.
- opernspieler, m.
- opernstück, n.
- opernsänger, m.
- opernsängerin, f.
- operntext, m.
- operntheater, n.
- operntracht, f.
- operntänzerei, f.
- operntänzerin, f.
- opernwesen, n.
- opernzettel, m.
- operos, adj.
- operös, adj.
- opfer, n.
- opferaltar, m.
- opferamt, n.
- opferasche, f.
- opferaufwand, m.
- opferaxt, f.
- opferbar, adj.
- opferbaum, m.
- opferbecher, m.
- opferbeil, n.
- opferbinde, f.
- opferblume, f.
- opferblut, n.
- opferbrand, m.
- opferbrandholz, n.
- opferbrauch, m.
- opferbrennholz, n.
- opferbrot, n.
- opferbühne, f.
- opferdampf, m.
- opferdampfgeflecht, n.
- opferdank, m.
- opferdeuter, m.
- opferdiener, m.
- opferdiensam, adj.
- opferdienst, m.
- opferdolch, m.
- opferduft, m.
- opferduftgefäsz, n.
- opferdurst, m.
- opfereingeweide, n.
- opferentschlusz, m.
- opferer, m.
- opferesser, m.
- opferfarre, m.
- opferfasz, n.
- opferfeier, f.
- opferfeierlichkeit, f.
- opferfell, n.
- opferfels, m.
- opferfest, n.
- opferfett, n.
- opferfeuer, n.
- opferflamme, f.
- opferfleisch, n.
- opferflur, f.
- opferfohlen, n.
- opferfreudig, adj.
- opferfreudigkeit, f.
- opferfroh, adj.
- opferfähigkeit, f.
- opferfüllen
- opferfüllen, n.
- opfergabe, f.
- opfergang, m.
- opfergans, f.
- opfergebet, n.
- opfergebrauch, m.
- opfergefäsz, n.
- opfergeld, n.
- opfergepränge, n.
- opfergeruch, m.
- opfergerät, n.
- opfergesang, m.
- opfergeschirr, n.
- opfergewand, n.
- opfergeweide, n.
- opfergewölk, n.
- opfergift, f.
- opferglauben, m.
- opferglut, f.
- opfergras, n.
- opfergucker, m.
- opfergötze, m.
- opferhaft, adj.
- opferhain, m.
- opferhammer, m.
- opferhand, f.
- opferhandlung, f.
- opferhaupt, n.
- opferhaus, n.
- opferheller, m.
- opferherd, m.
- opferholz, n.
- opferhorn, n.
- opferhändler, m.
- opferhöhe, f.
- opfericht, adj.
- opferin, f.
- opferkelch, m.
- opferkerze, f.
- opferkessel, m.
- opferkeule, f.
- opferkind, n.
- opferkleid, n.
- opferknabe, m.
- opferknecht, m.
- opferkorb, m.
- opferkorn, n.
- opferkranz, m.
- opferkuchen, m.
- opferkuh, f.
- opferkännlein, n.
- opferlamm, n.
- opferleber, f.
- opferleiche, f.
- opferlich, adj.
- opferlicht, n.
- opferlied, n.
- opferlos, adj.
- opferlust, f.
- opfermahl, n.
- opfermahlzeit, f.
- opfermangel, m.
- opfermann, m.
- opfermesse, f.
- opfermesser, n.
- opfermetzger, m.
- opfermord, m.
- opfermut, m.
- opfermädchen, n.
- opfermäszig, adj.
- opfern, verb.
- opferort, m., n.
- opferpfaffe, m.
- opferpfeife, f.
- opferpfennig, m.
- opferpferd, n.
- opferpflege, f.
- opferpfleger, m.
- opferplatz, m.
- opferpokal, m.
- opferpriester, m.
- opferrauch, m.
- opferregel, f.
- opferrosz, n.
- opfersack, m.
- opfersage, f.
- opfersang, m.
- opfersange, f.
- opfersau, f.
- opferschale, f.
- opferschau, f.
- opferschlacht, f.
- opferschlachten, n.
- opferschlachtung, f.
- opferschlächter, m.
- opferschmaus, m.
- opferschmied, m.
- opferschranke, f.
- opferschrot, n.
- opferschwein, n.
- opferschwur, m.
- opferschüssel, f.
- opferspeise, f.
- opferspende, f.
- opferspiel, n.
- opfersprache, f.
- opfersprecher, m.
- opferspruch, m.
- opferspäher, m.
- opferstab, m.
- opferstahl, m.
- opferstatt, f.
- opferstein, m.
- opfersteuer, f.
- opferstier, m.
- opferstock, m.
- opferstrom, m.
- opferstätte, f.
- opferstück, n.
- opfersäule, f.
- opfertag, m.
- opfertaube, f.
- opferteig, m.
- opferteller, m.
- opferthier, n.
- opferthor, n.
- opfertisch, m.
- opfertod, m.
- opfertrank, m.
- opferung, f.
- opferurne, f.
- opferverrichtung, f.
- opfervieh, n.
- opfervoll, adj.
- opferweg, m.
- opferweihe, f.
- opferweihrauch, m.
- opferwein, m.
- opferwerk, n.
- opferwillig, adj.
- opferwilligkeit, f.
- opferwolke, f.
- opferwort, n.
- opferzeit, f.
- opferzoll, m.
- opferzug, m.
- opiat, n.
- opium, n.
- opodeldok, n.
- oppermann
- opponieren, verb.
- opposition, f.
- ops
- optik, f.
- optiker, m.
- optisch, adj.
- opus, n.
- or
- orakel, n.
- orakelbuch, n.
- orakeldeuter, m.
- orakeler, m.
- orakelgetön, n.
- orakelgewicht, n.
- orakelhaft, adj. und adv.
- orakelkünder, m.
- orakelmärlein, n.
- orakelmäszig, adj.
- orakeln, verb.
- orakelredend, partic.
- orakelsprecher, m.
- orakelspruch, m.
- orakelwort, n.
- orakelzelt, n.
- orange, adj.und n.
- orange, f.
- orangefarb, f.
- orangegelb, f.
- orangenallee, f.
- orangenast, f.
- orangenbaum, f.
- orangenbirne, f.
- orangenblüthe, f.
- orangenduft, f.
- orangengarten, f.
- orangengeruch, f.
- orangenhain, f.
- orangenhändler, f.
- orangenlaube, f.
- orangenschale, f.
- orangenspecht, f.
- orangenwald, f.
- orangerie, f.
- orangutang, m.
- oranienadmiral, m.
- oranienapfel, m.
- oranienblüthe
- oranienbohrer, m.
- oranienflagge, f.
- oraniengelb, adj.
- oranienkirsche, f.
- oranienkohl, m.
- oranienmünze, f.
- orant, m.
- oratoriendichtung, f.
- oratorisch, adj.
- oratorium, n.
- orband
- orbar, n.
- orbede, f., m.
- orcan
- orchester, n.
- ordal, n.
- ordelrecht, n.
- orden, m.
- orden, verb.
- ordenanzen
- ordenanzen, verb.
- ordenen
- ordener
- ordenieren
- ordenlich
- ordenliche, f.
- ordenlichen, verb.
- ordenmann
- ordensband, n.
- ordensbruder, m.
- ordensbrüderschaft, f.
- ordensbund, m.
- ordensburg, f.
- ordenscapitel, n.
- ordensdiener, m.
- ordensdienst, m.
- ordensfahne, f.
- ordensfarbe, f.
- ordensfeind, m.
- ordensgebiet, n.
- ordensgebrauch, m.
- ordensgeist, m.
- ordensgeistlicher, m.
- ordensgeistlichkeit, f.
- ordensgelübde, n.
- ordensgemeinde, f.
- ordensgeneral, m.
- ordensgenosz, m.
- ordensgeschichte, f.
- ordensgeschäft, n.
- ordensgesetz, n.
- ordensgewand, n.
- ordensglied, n.
- ordensgrad, m.
- ordensgrenze, f.
- ordenshabit, m.
- ordenshaupt, n.
- ordenshaus, n.
- ordensherr, m.
- ordensherrschaft, f.
- ordensjungfrau, f.
- ordenskennzeichen, n.
- ordenskette, f.
- ordenskleid, n.
- ordenskleidung, f.
- ordensknabe, m.
- ordenskreuz, n.
- ordenskutte, f.
- ordensland, n.
- ordensleute
- ordensmann, m.
- ordensmantel, m.
- ordensmarschalk, m.
- ordensmeister, m.
- ordensmiene, f.
- ordensmuth, m.
- ordensperson, f.
- ordenspfleger, m.
- ordenspflicht, f.
- ordensregel, f.
- ordensritter, m.
- ordensrock, m.
- ordenssache, f.
- ordenssame, m.
- ordensschaffer, m.
- ordensschar, f.
- ordensschatz, m.
- ordensschicksal, n.
- ordensschlosz, n.
- ordensschwester, f.
- ordenssonne, f.
- ordensstaat, m.
- ordensstand, m.
- ordensstatut, n.
- ordensstern, m.
- ordensstift, n.
- ordensstifter, m.
- ordensstütze, f.
- ordensthätigkeit, f.
- ordenstracht, f.
- ordensvater, m.
- ordensverbindung, f.
- ordensverbrüderung, f.
- ordensweg, m.
- ordensweihe, f.
- ordenswesen, n.
- ordenszeichen, n.
- ordenszeit, f.
- ordentlich, adj. und adv.
- ordentlichkeit, f.
- ordenung
- order, f.
- ordern, verb.
- ordinalzahl, f.
- ordinanz, f.
- ordinariat, n.
- ordinat, m.
- ordination, f.
- ordinieren, verb.
- ordinierer, m.
- ordinierung, f.
- ordinär, adj. und adv.
- ordnen, verb.
- ordner, m.
- ordnerin, f.
- ordnung, f.
- ordnungsband, n.
- ordnungsbrief, m.
- ordnungsfrist, f.
- ordnungsgabe, f.
- ordnungsgeist, m.
- ordnungsgemäsz, adj. und adv.
- ordnungshalter, m.
- ordnungshässig, adj.
- ordnungskette, f.
- ordnungsliebe, f.
- ordnungsliebend, partic.
- ordnungslos, adj. und adv.
- ordnungslosigkeit, f.
- ordnungsmäszig, adj. und adv.
- ordnungsrecht, n.
- ordnungsreich, adj.
- ordnungsruf, m.
- ordnungssetzer, m.
- ordnungssinn, m.
- ordnungsstrafe, f.
- ordnungsstörer, m.
- ordnungsvoll, adj.
- ordnungswesen, n.
- ordnungswidrig, adj. und adv.
- ordnungszahl, f.
- ordnungszwang, m.
- ordnungsübung, f.
- ordonanz, f.
Zitationshilfe
„ohr“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/%C3%B6hr>.
Weitere Informationen zum Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)
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