Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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oft

oft,
s. offen.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1885), Bd. VII (1889), Sp. 1191, Z. 80.

oft, adv. und adj.

oft, adv. und adj.
sinnverwandt mit häufig.
I.
adverb, goth. ufta, ahd. ofto, oftu (Steinmeyer-Sievers 1, 178, 19. 202, 38. 226, 13), ofta (Tatian 180, 2), mhd. ofte, oft, uft (fränkisch, monum. boica 40, 194 vom j. 1338); alts. ofto, oft; ags. oft, engl. oft und weiterbildung often; altfries. ofta, ofte; altn. opt, schwed. ofta, dän. ofto. — nhd. oft (saepe und saepius Aventin. 1, 446, 27), daneben noch die volle form ofte z. b. Wyle transl. 19ᵃ. Bocc. 22, 34 K. Opitz (1644) 2, 127. 281. Fleming 210. Hofmannswaldau begräbnisged. 37. M. Neander bedenken 25. Lessing 12, 10 (vom jahre 1749). Tieck 16, 361; ofte neben oft Steinbach 2, 153, cimbr. ofte Schm. 151ᵇ; koburg. mit (aus dem comparativ herüber genommenem) umlaut öft; auch assimilation von ft in ff kommt vor (vergl. Weinhold mhd. gramm.² § 175): es begibt sich offe, das. Bocc. 54, 19;
sein fraw .. thet off (var. offt) jehen:
halt an mit arbeit, lieber man!
H. Sachs 5, 247, 19.
oft ist seinem ursprunge nach nicht aufgeklärt: ableitung von goth. uf, ahd. oba (s. ob sp. 1046) wird gramm. 3, 260 (und zeitschr. f. d. alterth. 3, 147 ff.) vermutet und von Fick³ 3, 34, L. Meyer goth. spr. § 423 bestimmt angenommen; darnach würde sich als grundbedeutung aufstellen lassen 'darüber (über das einmalige) hinaus, mehr als einmal, wiederholt' (s. ob 3, a sp. 1048). Vulfila übersetzt mit ufta das griech. πολλάκις und πυκνὰ (Schulze 396ᵇ), in den ahd. glossen verdeutscht ofto das lat. saepe saepius, crebro crebrius, frequenter, plerumque, interdum (s. Steinmeyer-Sievers a. a. o., Graff 1, 184); mhd. und nhd. dient ofte, oft im allgemeinen dazu, die mehrfache wiederholung nacheinander, in verschiedener zeit anzuzeigen: zu wiederholten malen, viel nacheinander, vielmals oder blosz (wie schon im ahd.) manchmal, bisweilen, wie sich aus dem zusammenhange ergeben musz (vergl. 3, d).
1)
allein stehend, im hauptsatze nach dem verb (hilfsverb) oder zur hervorhebung vorangestellt (er sah oft zurück oder oft sah er zurück); im nebensatze vor dem verb (wenn er das oft thut; wie es oft geht), z. b. er lief .. und sahe oft hinder sich. Tristrant 88, 20 Pfaff; wer oft schwert, der sündiget oft. Sir. 23, 12; er wacht oft selbs die ganz nacht. Aventin. 4, 609, 23; der doch nur ein favorit und oft ein liederlicher bernheuter war. Simpl. 1, 143, 4;
unser grab steht allzeit offen
und entreiszt uns oft in eil.
die eh wird oft durch nichts als beider treu befestigt.
Haller die alpen 143;
dem heitersten der morgen
folgt oft ein abendsturm.
Lichtwer das recht der vernunft 61;
ein kind gewöhnt sich oft an, das maul zu verdrehen. Liscov 78; ich bin oft bei ihrem grab gewesen. Klopstock 10, 229;
oft bleibt ihr ruhm nicht auf erden allein.
Mess. (1748) 3, 217;
oft in tiefen winternächten
rief ich an die holden musen.
Göthe 2, 100;
das gute liegt uns oft so fern.
12, 114;
ich hatt' euch oft in meiner macht und liesz
... euch stets entschlüpfen.
Schiller 12, 218 (Wallenst. tod 1, 5);
namentlich vor participien, mit denen es zur composition verschmelzen kann, z. b. oftgnanter kaiser Antoninus Aventin. 4, 705, 9; ein ofttrunkener sive trunkenpolt Stieler 2332;
den götterdienst, den kriegesrath
musz oftgeprüfter wein beleben.
Hagedorn 3, 120;
ein junger mann von oft bewährter tugend.
Wieland 10, 255;
zu reinigen die oft entweihte seele.
Schiller 11, 325;
die oft betretne strasze.
14, 73 (braut von Mess. 2, 6);
ich traue deiner oft geprüften klugheit.
Körner 200ᵃ;
mit oftauftobendem grimm.
Pyrker Tunisias 4, 110;
auch prägnant statt so oft (2, c), jedesmal wenn der fall eintritt, immer:
der weisen sprichwort wol ermisz,
unwiderbringlichs oft vergisz.
2)
in verbindung mit andern zur näheren bestimmung oder verstärkung von oft dienenden adverbien.
a)
mhd. vil ofte (vergl. oft und viel 3, c):
si kust in ze aller stunt
vil ofte in semftem slâfe.
Nib. 1333, 4;
mîn vreude was vil ofte grôʒ.
nhd. sehr, gar, schon, noch, wohl, zu oft, z. b. (er hatte) immer stärke, zierlichkeit und sehr oft einen schönen gesang. Göthe 36, 196; darnach (sie) gar oft zuͦ einander sprachen. Bocc. 169, 23 K.;
der minen schmeichelei
dient wohl oft zu satans werken.
was ich wohl oft im scherz dazusetzte. d. j. Göthe 1, 313;
die weiber, die den männern fluchen,
wenn sie zu oft zu weine gehn.
Hagedorn 3, 48;
Faust hat sich leider schon oft in Deutschland dem teufel ergeben.
Schiller 11, 133;
oft schon war ich,
oft noch wär ich
gerne glücklich.
Rückert 4, 413.
b)
so, wie oft: seitmal du dich so oft gepeicht hast. Bocc. 22, 33 K.;
und ihre jubeltöne
sinds, die die luft so oft so rein erhebt.
Haller 235 Hirzel;
ihr beiden, die ihr mir so oft,
in noth und trübsal, beigestanden.
Göthe 12, 9;
du weist, wie ofte wir die eitelkeit verlachet.
Hofmannswaldau begräbnisged. 37;
ich bin wie oft (saepissime) bei ihm gewesen. Stieler 1383; dasz ich weisz, an wem und wie ofte sie meinetwegen nach Berlin .. geschrieben haben. Lessing 12, 10;
(ihr wiszt) wie oft mein muthger arm für Jena sich gewagt,
wie oft die schnurren euch, wie oft ich sie gejagt.
Zachariä renomm. 1, 205;
wie oft stand er auf dem theater hinter den wänden. Göthe 18, 85.
c)
so (als, wie) oft, jedesmal wenn: goth. sva ufta Cor. 1, 11. 25 f.; ahd. sô ofto Graff 1, 184; nhd. darnach kamen sy .. zuͦsamen als oft sy gelust. Tristrant 70, 15 Pfaff (s. als 7, th. 1, 253); so oft der könig in das haus des herrn ging, trugen sie (eherne schilde) die drabanten. 1 kön. 14, 28; denn so oft ir von diesem brot esset. Cor. 1, 11, 26; so oft ich ihr nur .. etwas erwehnete. Felsenb. 1, 518;
(da) sich die lebhafte spur, so oft ihr wünscht, verneut.
Haller über den ursprung des übels 2, 92;
so oft man sich vor volle gläser setzet.
Zachariä renomm. 4, 257;
die augen gingen ihm über,
so oft er trank daraus.
Göthe 12, 142;
so oft du kommst, er (himmel) soll dir offen sein.
Schiller 11, 63.
3)
gehäuft oft und oft oder neben synonymen ausdrücken.
a)
oft und oft:
ich hab mit külem taw getuft
vil oft und oft ain dürres zwei.
liederb. der Cl. Hätzlerin 248ᵇ, 35;
aus diesem tieffen schlund ..
hab ich so oft' und oft' .. zu dir geruft.
oft und oft musz dich (ente) der neid
zechend auf dem teiche sehen.
Lessing 1, 67;
oft und oft habe er sich sein zukünftiges weibchen herbeigewünscht. Auerbach ges. schriften 17, 197.
b)
oft und dick (th. 2, 1077): darnach er oft und dicke sich selbes lude. Bocc. 110, 5 K., ofte und dicke 5, 15; dick und oft, frequenter Aventin. 1, 446, 14; oft und dick brauchen. 4, 26, 22; si hab auch oft und dick den Römern groszen schaden zugefüegt. 420, 9; begerten auch an die bürgermeister oft und dick, das man dem nachkäm. Schöfferlin Liv. 40.
c)
oft und viel (vergl. 2, a): als er .. in herten streiten vil und oft erzeiget hat. Tristrant 40, 18 Pfaff; das seind die strauchstein, über die manig tausend menschen oft und vil fallen. Keisersberg pred. 64ᵇ; oft und vil, saepenumero Aventin. 1, 446, 26.
d)
steigernd nach manchmal:
manchmal ist ein wort vonnöthen,
oft ists besser dasz man schweigt.
Göthe 5, 53;
wenn er auch manchmal, wenn er oft gefehlt.
Körner 195ᵇ.
4)
comparation von oft, die das goth. noch nicht kennt (wol aber das altn. optar, optast Möbius 330), da in dem mehr- oder vielmaligen geschehen auch schon der comparative oder superlative begriff enthalten ist. auch im ahd. wird das lat. saepius, crebrius durch einfaches ofto übersetzt; doch erscheint im 10. bis 11. jahrh. schon vereinzelt der comparativ oftôr für lat. saepius und frühmhd. oftar für amplius (Graff 1, 184), mhd. deste ofter Iwein 2853 (var. zu deste dicker); nhd. ofter, daneben seit dem 15. jahrh. die umgelautete, jetzt allein gültige form öfter (wie von einem ahd. oftir). im superlativ mhd. vereinzelt aller oftest (Iwein 3049, md. allir oftist Jeroschin 14438), nhd. oftest, öftest. Da aber im nhd. ein begrifflicher unterschied zwischen oft und öfter (ofter) nicht gefühlt wurde, so gerieth die sprache auf den (nun wieder verlassenen) abweg, öfter als positiv anzusehen und abermals zu steigern: öfterer, öfterst Steinbach 2, 154. vergl. die erneute comparation mehrer, mehrst bei mehr 24 und 26.
a)
der comparativ.
α)
öfter (ofter), vergl. öfters: öfter lib. ord. rer. (1429) 30ᵇ, ofter voc. 1482 e 7ᵇ;
das euch dest ofter werd gelingen.
Wittenweiler ring 7ᵇ, 24;
die boslistige buolerin .. fand ainen jüngling, den sie ofter kestiget und raitzet, wann die andern, zuo ierer lieby umb die gab. Steinhöwel Es. 155; ob sie gleich oft an ... bäum lieffen und noch öfter zu hauffen fielen. Simpl. 1, 261, 7; der verdrusz kompt und findt sich ofter undt eher alsz die freude. Elis. Charl. (1867) 340; weil noch öfter darauf gesehen werden musz. Rabener (1755) 3, 73; ich ward öfter verführt, als ich verführte. Lessing 2, 5; der mann ist öfter ernst, das weib meist nur selig. J. Paul Levana 1, 55;
ein glück dasz es nicht öfter (gleich darauf öfters) kommt!
Göthe 11, 147.
β)
die neue steigerung öfterer, öftrer (von Heynatz 2, 310 als ein 'jetzt sehr gewöhnlicher sprachfehler' gerügt) bereits im 16. jahrh.: dise arbeit .. wirt in sommertagen öfterer, nemlich zehen oder eilfmalen getriben. Bechius Agricola (1557) 284; sie haben mich selbst durch ihre fehler auf eine entdeckung gebracht, und noch öftrer durch ihre richtigen gedanken. Heilmann Thucyd. (1760) vorr. 11; je öfterer sie schon gewünscht haben .. Möser 1, 169; desto öftrer Lessing 1, 527; eben so oft wenn nicht noch öftrer 6, 324; der ehrliche Dacier macht es öftrer so. 7, 168;
noch öftrer treibt ihn, für musen nur geschaffen,
ein neidisches geschick zu ungeliebten waffen.
1, 172;
ich lob an dir (tabak) ...
(dasz) man mehr und öftrer bei dir trinkt.
204;
deswegen komme ich nun um so viel öfterer zu ihnen. Kretschmann fam. Eichenkron 23; hier kamen wir weit öftrer zusammen. Heinse Ardingh. 1, 99;
des bechers klang soll selten nur,
doch öfterer das geschwätz des bachs ..
uns .. stören.
Gökingk 3, 146;
Amarant, der oft mir liebe schwur,
hat öftrer noch auf meine ruh geschworen.
lieder zweier liebenden 75;
man hat sie schon oft merken lassen, und ich selbst habe es ihnen noch öfterer gesagt, diesz haus sei ihnen verschlossen. Klinger 1, 390; er wagte, öfterer und länger nach dem gegenstand hinzublicken. 6, 45;
und in der hohen häupter spahn und streit
sich unberufen .. drängen,
bringt wenig dank und öfterer (in Körners ausg. öfter noch) gefahr.
Schiller 14, 84 (braut von Mess. 3, 3).
b)
der superlativ: aller öftist, lib. ord. rer. (1429) 30ᵇ. — jetzt nur gebräuchlich in der dativischen fügung zum, am öftesten, s. II, 3 und ebendort auch den neuen superlativ öfterst.
II.
adjectiv. das bedürfnis, den in oft liegenden begriff der wiederholung nicht nur beim verb, sondern auch beim substantiv auszudrücken, führte im 16. jh. zur adjectivischen verwendung von oft, dessen ältere form ofte schon eine scheinbare flexion hatte.
1)
der positiv, jetzt selten statt der neueren bildung oftmalig: nicht sage ich von viel langem gebet, sondern von oftem und kurtzem seufzen. Luther 4, 435ᵃ; solche ofte distillirung aber dienet ... Sebiz feldbau (1580) 415; die oft befinsterung der fürnembsten liechter. Ringwald l. wahrh., vorrede A 2ᵇ; über dieser often veränderung. Opitz Arg. 2, 89;
vermeinstu wol, dasz der ein treues hertze sei,
den dir zum freunde macht dein ofte gasterei?
Logau 1, 8, 30;
des Prometheus berg mit often donnern sauste.
Fleming 210;
die often stösze fällen
den halb-zuknickten mast.
Gryphius lyr. ged. 174 Palm;
der richter, hoch durch ofte schuld verhönt.
461;
nach wie langer zeit, nach wie ofter änderung.
Brockes 1, 449;
zu oft, allzu oft:
das übermachte zechen,
die allzu ofte koost, das zeitigt uns den todt.
ich hatte hiebei nur zu ofte gelegenheit. Klopstock briefe nr. 35 Lappenb.; die allzuofte wiederholung eben desselben wortes. Lessing 4, 102; wann in vorigen zeiten die stände darüber geklagt haben, dasz sie mit allzuoften reichstägen geplagt würden. ( v. Moser) von dem deutsch. nationalgeist (1765) s. 64.
2)
der comparativ:
nim auf, o gott, mein öftres flehen.
Neumark lustw. 51;
durch öfters wiederholen solcher kurzweil. Simpl. 2, 366, 2; das öftere schieszen. Felsenb. 1, 229;
glückselig waren wir, eh als durch öftern sieg
Bern über Habsburgs schutt die nachbarn überstieg.
Haller 108 Hirzel;
so lasz dich meinen öftern kusz
die menge deiner schätze lehren.
Hagedorn 3, 93;
deiner unsterblichen mutter
öftre erscheinungen.
Wieland Hermann 2, 229 neudruck;
die öftern krankheiten des .. Zimmermann über die einsamkeit 1, 218; wenn man auch noch so öftere fälle kennte. Kant 4, 158; seine öftere persönliche gegenwart. Schiller 7, 56; öftere besuche. J. Grimm kl. schriften 1, 6. Statt des adv. öfter, öfters steht häufig die dativische fügung zum öftern mal oder blosz zum öftern (nämlich mal).
a)
zum öftern (oftern) mal, frequenter Maaler 312ᵃ:
er hats gethan zum oftern mal.
Schade sat. 1, 86, 216;
(ein fräulein) das sich zum oftern mal umbsach.
H. Sachs 1, 442, 24;
zusammengerückt zum ofternmal, ofternmalen und (mit flexionslosigkeit des ersten theiles) zum oftermal, oftermalen, woraus nach schwund der präposition oftermal, oftermalen entstanden ist (s. oftmal 1, c. d).
α)
zum ofternmal: und kusset die jungfrawen zum ofternmal. Kirchhof wendunm. 138ᵇ; sich zum ofternmal mit solchen freundtlichen worten gegen ihn beweiset. Galmy 111, zum öfternmal 58; dasz er sie zum öfternmal küssete. buch der liebe 16ᶜ, zum öfternmal 20ᵇ. — zum oftermal Wickram rollw. 87ᵇ. Kirchhof wendunm. 434ᵇ. Fischart bienenk. 147ᵇ; so werden auch die leut zum oftermal unterricht. Melanchthon augsb. conf. (1560) 23; den brief zum oftermal lesen. b. d. liebe 236, 3;
im nachtmal trink zum oftermal.
Scheidt Grob. 3073.
β)
zum oftern-, oftermalen: inmaszen denn auch zum ofternmalen die herzogin selbst zur kaiserin ... gefahren. Schweinichen 2, 35; weil ich zum oftermalen gesehen. Philander 1, 55;
ruf ihm zum oftermalen.
Spee trutzn. 21 B.;
pluralisch (s. mal theil 6, 1498):
ich zun oft- und oftermalen
hab es alles untersagt.
Spee 195 B.;
ihren namen, prinz,
hört' ich zu öfternmalen.
Schiller 5, 2, 335 (don Carlos 4, 4).
b)
zum öftern (oftern): so lud er ... uns zum öftern zu gaste ein. Schweinichen 2, 96;
(thurm) auf welchen Priamus zum oftern pflag zu gehen.
Opitz Troj. v. 1286;
was .. zum ofteren an mich begehrt worden ist. poet. 3 neudr.; sie wiederholen das .. zum oftern. pers. reisebeschreib. 3, 25; wenn sie uns zum öftern an dem narrenseile stattlich herumb geführt haben. Schoch stud. leben D; schmächreden, dardurch die herrschaft zu dem öftern ... behölliget worden. österr. weisth. 6, 171, 21 (vom jahre 1680); wie ich schon zum öftern mehr practicirt. Simplic. 2, 301, 15; zum öftern liebreich geküsset. Felsenb. 1, 287;
und wollte gleich sein reim zum öftern radebrechen.
Stoppe ged. 2, 108;
zum öftern pflegt ein doppelt nein
ein ja ganz zierlich auszumachen.
Hagedorn 2, 56;
schweiz. deshalb ermant sy in zem öfteren ... und versprach er es auch zem öfteren. Usteri 2, 190; tirol. ohne präposition oftarn Schöpf 480; selten pluralisch: sie nahmen .. zu öftern geniale aufflüge. Gutzkow werke 3, 215.
3)
der superlativ in der dativischen fügung am öftesten, oftesten (seltener zum öftesten) s. th. 1, 275 f.: am aller öffsten. L. Albert gramm. (1573) L 2ᵇ; zum oftesten, saepissime Stieler 1383; weiszt du auch, wohin er jetzt am oftesten zieht? Klopstock 10, 229; regeln, die am öftesten zutreffen. Kant 4, 138; am oftesten (kommen sie vor) als grabhöhlen-gräber. Göthe 44, 209. — mit erneuter steigerung (vgl. Heynatz 2, 311): die grosze gunst ..., mit welcher ein ietweder von den herren mir .. zum oftersten begegnet. Opitz poet. 5 neudruck; am öftersten. Klopstock briefe nr. 84 Lappenb.; diejenigen (vorschläge) welche dramatisch zu behandeln waren, erhielten den vorzug am öftersten durchgedacht .. zu werden. Göthe 26, 209; die, wo an einer frau keinen fehler haben wollen, werden am öftersten betrogen. Gotthelf geld u. geist (1859) 410.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1885), Bd. VII (1889), Sp. 1192, Z. 1.

ofte, oft, adv.

ofte, oft, adv.
niederrh. oder = alts. ëfþo (s. oder I, 4). Weinhold mhd. gramm.² § 331. vergl. L. Tobler in den beiträgen von Paul und Braune 5, 372.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1885), Bd. VII (1889), Sp. 1196, Z. 1.

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„oft“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/oft>.

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