Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

poltron, m.

poltron, m.
feiger maulheld, feige memme, hasenfusz, homo vecors Aler 1543ᵃ: ist sie (seine frau) stoltz, frech und hoffertig, so sol er ihr niemaln ein freundlichs gesicht verleihen, dann sonsten wirdt er sie bereitten wie ein poltron. Albertinus hauspolizei 1, 149ᵃ; Karl ist ein poltron, der noch keinen fuchs geschossen hat. Klinger die falschen spieler 2, 1; plural: ich fürchte, wir andern weisheitsliebhaber sind ... doch nur eine art groszthuiger poltrons, die, sobald sie dem feinde unter die augen sehen sollen, so gut zittern als andere, welche ihre wenige herzhaftigkeit ehrlich eingestehen. Wieland 34, 235;
dergleichen herrn sind jederzeit poltrone!
Körner 277ᵃ;
franz. poltron, ital. poltrone vom adj. poltro (träg, feige), eigentlich das ruhe-, faulbett liebend, abgeleitet von ahd. bolstar Diez⁴ 253, wo auch die frühere von Salmasius herrührende ableitung oder abkürzung aus lat. pollice truncus (ein am daumen verstümmelter) besprochen ist. vergl. Campe verdeutschungswb. 485ᵇ fg. Kant 10, 282.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1888), Bd. VII (1889), Sp. 1993, Z. 44.

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plaudern porphyrschiefer
Zitationshilfe
„poltron“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/poltron>.

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