Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)

WDG, 4. Band, 1974

Pferd, das

WDG, 4. Band, 1974
Pferd, das; -(e)s, -e
1. zu den Unpaarhufern gehörendes Reit- und Zugtier, das durch kurze Ohren und den schon von der Wurzel an lang behaarten Schwanz gekennzeichnet ist: ein leichtes, schweres, edles, arabisches, feuriges P.; ein wildes, gezähmtes, dressiertes P.; es ist ein gutes, schnelles P.; das braune, falbe, gescheckte, kräftige, starke, abgetriebene, abgezehrte P.; das P. geht im Schritt, trabt, galoppiert; die Pferde zogen an, griffen aus, bäumten sich, wieherten, schnaubten; das P. scharrt, stampft mit den Hufen, bockt, schlägt aus, stürzt, scheut, geht durch; das P. hat den Reiter abgeworfen; die Pferde füttern, tränken, putzen, striegeln, in die Schwemme reiten; ein P. zureiten, einfahren; das P. aufzäumen, anschirren, ein-, an-, ab-, ausspannen, abzäumen; das P. satteln, besteigen, reiten, lenken, bändigen; die Pferde wechseln, vor den Wagen spannen; sich aufs P. schwingen; vom P. steigen, fallen; er sitzt gut zu Pferde (hat eine gute Haltung als Reiter) dem P. die Sporen geben; den Pferden in die Zügel fallen (die Pferde von vorn aufhalten) salopp sie arbeitet, schuftet wie ein P. (unermüdlich, schwer) Peachum und Eastman sprachen mit ihm wie mit einem kranken Pferd Brecht Dreigroschenroman 140; /bildl./ umg. jmd. hat aufs falsche P. gesetzt (hat die Lage nicht richtig eingeschätzt, hat sich geirrt) das hält (ja) kein P. aus (das geht über meine Kräfte) /übertr./ umg. scherzh. du bist unser bestes P. im Stall (unser tüchtigster Mitarbeiter) umg. auf dem hohen P. sitzen (hochmütig, eingebildet sein) salopp keine zehn Pferde keine noch so großen Bemühungen: keine zehn Pferde konnten ihn davon abhalten; dahin bringen mich keine zehn Pferde (dahin gehe ich auf keinen Fall) das bringen keine zehn Pferde fertig; nur immer sachte mit den jungen Pferden (nur nichts Überstürztes tun)! der macht (einem) ja die Pferde scheu (beunruhigt, verwirrt die Menschen) das P. am, beim Schwanz, vom Schwanz her aufzäumen (eine Sache falsch anfangen) umg. mit dem kann man Pferde stehlen (mit ihm kann man alles unternehmen, wagen)
2. Turngerät aus gepolsterter Lederrolle auf vier Füßen mit zwei herausnehmbaren Griffen: Übungen am P.; die Grätsche übers P.;
3. Schach Figur mit stilisiertem Pferdekopf, Springer, Rössel

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„Pferd“, in: Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (1964–1977), kuratiert und bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/wdg/Pferd>.

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